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 Betreff des Beitrags: Re: DIY mit einheimischen Hölzern
BeitragVerfasst: 23.10.2015, 13:40 
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Hihi klingt gut! Sowas in der Art schwebte mir schon vor. Hab bei Mahakali gesehen, dass sich das auch gut Polieren lassen muss. :) Zum Glück sind die Gänge nur im Topper - hab die Form absichtlich so gelegt. Zum Einschühren war mir das Holz zu schade. :)
Habe nur ebenfalls Bammel die Forke zu 'versaubeidln'. xD Was da schon Schweiß und Muskelkater drin steckt. Hahahhaha Vogelbeere ist härter als ich dachte. xD

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY mit einheimischen Hölzern
BeitragVerfasst: 23.10.2015, 20:34 
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Ich war ja letztes Wochenende auf diesem Messergriffbau-Seminar und der gute Mann lagert sein Holz ca. 10 Jahre ein.
Mein Pflaumenholzgriff ist aus einem von ihm vor 30 Jahren gefälltem Baum aus seinem Garten :shock:

Da war ich schon ein bisschen geschockt. So lange wollte ich eigentlich nicht warten, bis ich meine eingelagerten Ästchen und Stämme bearbeiten kann.
Den Buchenholztopper von meiner Hornforke habe ich aus unserem Brennholzstapel, das war maximal 3, eher 2 Jahre gelagert.
Das ist allerdings am Astloch noch ganz minimal gerissen. Sieht man quasi gar nicht.

Daher denke ich das länger schon besser ist.

Welche Restfeuchte das Holz haben sollte weiss ich auch nicht. Er sagte auf jedenfall das man im Holzhandel, also eher der Händler vor Ort und nicht diese Edelholzshops, immer schlechtere Qualität bekommt. Eben weil es nicht mehr richtig abgelagert wird heutzutage. Da fehlt das Wissen und eben auch die Geduld.
So spielt es teilweise wohl eine Rolle ob die Stämme geflösst wurden etc. Das wird ja heute nicht mehr so gemacht.

Also ich werde alle Holzstücke, die jetzt in der dunkelsten und kühlsten Schuppenecke trocknen, vor Bearbeitung akklimatisieren und entweder im beheizten Raum oder der Sonne, je nach Jahreszeit, dann testen ob da noch was einreisst.
Es ist eben so viel Arbeit und wenn das Teil dann nach Fertigstellung reisst ist das ja nicht schön.

Na ja nun habe ich knapp 3kg Holz die ich im Edelholzshop und bei Feines Holz bestellt habe. Das wird wohl erstmal reichen.
Ich habe mir heute einen Satz Feilen und eine Raspel gekauft und werde morgen mal testen wie die so arbeiten.

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Grüsse von Ela

dunkelblond, ca. 100cm lang, 2a-c


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 Betreff des Beitrags: Re: DIY mit einheimischen Hölzern
BeitragVerfasst: 23.10.2015, 22:06 
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Ela, der Trick ist langsam zu akklimatisieren. Denn der Unterschied zu kühlsten dunkelsten Schuppenecke wird zu Sonne/beheizter Raum immer noch immens sein und das Holz erschrecken. ;) Holz das bei hoher Luftfeuchte gelagert wird, kann natürlich nie so trocken werden, wie solches das bei niedriger Luftfeuchte lagert. Und draußen ist es in der Regel immer feuchter als im Haus. Gute Durchlüftung von allen Seiten ist ein Muss.
Wie gesagt, die kleinen Brettchen sollten rech 'schnell' trocken werden, wenn man einen guten Platz hat. Wenn man dicke Stücke lagert, dann halt entsprechend länger. Oder man kennt nen Schreiner mit Trockenkammer, der 'mal schnell' eine kleine Ladung mittrocknen kann. :3
Astlöcher bilden eine Schwachstelle um die herum das Holz sehr leicht mal das Reißen anfangen kann. (oder auch andere Holzfehler die aber mit dem Auge nicht erkennbar sind).

Ich als absolut ungeduldiges Wesen, versuche immer meine Holzvorräte zu 'vergessen' damit ich sie auch tatsächlich mal in Ruhe liegen lasse. hihi Aber du hast Recht, wenn man dann mit dem WErkstück fast fertig ist und dann verzieht sich alles ist das schon ärgerlich. >.<

Die aus den Shops sollten aber eigendlich schon vorgetrocknet und somit sofort bearbeitbar sein. :) Notfalls fragen, wie lange wurde das Holz gelagert, bzw ist es in eine Trockenkammer gekommen. Schnell mal einen Baum fällen, Bretter sägen und dann ein Haus bauen ist auch leider mit der besten Technik nicht so leicht möglich. xD

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY mit einheimischen Hölzern
BeitragVerfasst: 23.10.2015, 22:23 
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Jupp das meinte ich mit akklimatisieren, das langsame gewöhnen ans warme.
Bei dem bestelltem Holz gehe ich mal davon aus das es bereit zur sofortigen Verarbeitung ist.
Das sind alles Kantel oder Bretter und die sehen sehr trocken aus.

Habe mir eben noch eine Forke aufgezeichnet. So kann ich nach meiner samstäglichen Haushaltsrunde gleich loslegen.
Quasi das Vergnügen nach getaner Arbeit. :)

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Grüsse von Ela

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY mit einheimischen Hölzern
BeitragVerfasst: 04.11.2015, 14:09 
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Was für ein fantastischer Thread. Den hab ich erst mal in meine Favoriten gesetzt.

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY mit einheimischen Hölzern
BeitragVerfasst: 08.11.2015, 12:14 
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Schaut mal, ich habe Thuja aus Schwiegermutters Garten ausprobiert. Die Maserung ist wunderschön! Hab den Stab in schwarzen Tee eingelegt, so wurde das Holz etwas goldener und die Maserung kommt noch besser raus. Am Ende leingeölt. Hoffentlich reißt er nicht, er ist erst vor 2 Wochen geschnitten worden und ich konnte es nicht abwarten ;)

Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY mit einheimischen Hölzern
BeitragVerfasst: 19.11.2015, 16:20 
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Ohh pogokiki! Dein Thuja-Twist ist mir ganz entgangen! Voll schön geworden! :) Mit Schleifzylindern in Form gebracht? Drück dir die Daumen, dass es schön stabil bleibt und sich nix verzieht. :3

---

Ich hätte auch wieder etwas im Angebot. Und zwar Vogelbeere. :)

Holzart: Vogelbeere (Sorbus aucuparia)

Rohmaterial:
Bild
Ganz roh kann ich leider nicht bieten, da es sich um ein Fundbrett im Werkstattlager handelte. Die Holzwürmer waren bereits ausgezogen und somit habe ich kein Tier seines Zuhauses vertrieben. ;)
Väterchen hat das große Brett mit der großen bösen Kreissäge der Länge nach halbiert und so für mehrere Kleine gesorgt.

Bezugsquelle:
Werkstattfund - heimische Wälder

weitere Verarbeitung:
Die Form habe ich dann mit einer Decoupiersäge ausgesägt und mit Schleifzylindern weiter verfeinert.
Bild
Nach vielen Schleifstunden (Körnung 80 bis 1200) war das Holz endlich glatt - aber halt immer noch voll Löcher und Gänge. xD Nun folgt das erste Herumexperimentieren mit 2K-Kleber und Glitzer. (Kleber anmischen, Glitzer dazu, in die Gänge und Löcher schmieren, 1 Nacht trocknen lassen, wieder glattschmirgeln und dann mit Baumwollschwabbel und Polierpaste - Proxxon - glaaaaaaaaaaatt machen).
Das Glitzer ist leider nicht richtig rausgekommen und teilweise tief ins Holz gelaufen und hat dementsprechend wieder Löcher hinterlassen. Da ich aus meiner Nailart Zeit noch ends viel Zeugs rumliegen hab, habe ich mich mit Strasssteinchen ausgetobt. xD Disco Baby! hahahaha

Bild
Nach dem Beglitzern hab ich noch mal schnell nachpoliert und dann mit Leinöl eingelassen. Ich liebe Leinöl, es bringt noch einmal richtig Power in die Maserung. :3

Bild
Hatte zuerst Angst, dass sie viel zu groß wird - aber im Endeffekt passts eigendlich. xD Ich glaub man kann damit schön Volumen schummeln... :pfeif: Eine Namen hat sie auch: Die Beerenklaue (der Wortwitz geht mit nicht so schnell aus ;P). Die Zinken erinnern schon arg an eine Pranke... hehehe

Fazit:
Nochmal würde ich aber nicht so Strass-happy dekorieren. Lieber nochmal ne Lage Inlay nachbauen. :mrgreen: Aber ich gebs zu, ich war faul. Wollte sie fertig bekommen. Die Form ist sehr schön geworden, wenn auch die Beinchen noch nicht perfekt symetrisch. Aber man lernt ja mit jedem Stück. :) In die Maserung bin ich richtig verliebt und werde morgen beim Brennholzen Nachschub besorgen... :waigel:

Von den Holzeigenschaften her, die Vogelbeere zählt eindeutig zu den Harthölzern (wobei man fairerweise sagen muss, dass die Dichte bei der Eberesche stark schwankt - einige Exemplare sind per Definition eher den Weichhölzern zuzuordnen). Rillen die man aus Unachtsamkeit hinterlassen hat, können nur mit ordentlich Armschmalz wieder rausgeschmirgelt werden. Die Fasern sind etwas widerspenstiger als bei Birke. Das Holz, ungeleinölt, ist hell weist aber einen markanten Jahrring verlauf auf mit deutlichen Unterschieden zu Früh- und Spätholz. Geölt bekommt die Beere damit einen richtig edlen Look und braucht sich hinter anderen Edelhölzern nicht verstecken. Hoffe der wunderschöne Glanz kommt einigermaßen herüber auf den Fotos. Die Sonne hat die Tage leider nicht mehr soviel Power.

Trivia: Die Germanen und Kelten haben dem Baum sehr positive Eigenschaften zugeschrieben. Abwehr von Flüchen und Unheil - also ein richtiger Glücksbringer. Hoffe dass die positiven Eigenschaften schön auf das Holz übergegangen sind... :)

EDIT: Forke entstrasst und nun mit normalen Inlays:
Bild - Bild

---------
EDIT: 25.11.
Weils so schön war, gleich nochmal. xD

Holzart: Vogelbeere (Sorbus aucuparia)

Rohmaterial:
-wie oben-
Wurmstichiges Vogelbeerbrett - Jahrzehntelang gelagert

Bezugsquelle:
Werkstattfund - heimische Wälder

weitere Verarbeitung:
Man nehme ein Brettchen, zeichne sich die Mondvorlagen von Mahakali's Blog ab und übertrage die Zeichnung auf das Holz. Anschließend bemühe man die Decoupiersäge und staune wieviel Wurm-Staub aus den Löchern rieselt. ;)
Bild

Der nächste Schritt war die Bearbeitung mit dem Dremel (Fräsmesser und -köpfe).
Bild

Nach einem Formschliff mit groben Schleifpapier (120er) konnte ich mir ausgibig Gedanken machen, wie ich dieses Mal das Problem mit den Fraßgängen löse. Strasssteine sind diesmal unpassend, da ich den Mond gern 'beidseitig' nutzen wollte und sich da die Haare verheddern würden. Also hab ich es nochmal mit 2-K-Kleber und Glitter probiert (vorher den Staub so gut es geht aus den Gängen gepult).
Bild
Ich habe auch ordentlich Kleber reingepackt und überstehen lassen, in der Hoffnung das er sich anschließend nach dem Trocken gut wegschleifen lässt. Der Plan ist aufgegangen! xD
Nach 2 Tagen Trocknungszeit (ich konnte nicht eher xD) bin ich dann systematisch mit Schleifpapier rangegangen und habe die Endpolitur zum ersten Mal mit Mikromesh gemacht. :) Ich liebe es jetzt schon. ;D
Dann als Finish wieder Leinöl.

Endergebnis:
Bild - Bild - Bild
Links Micromesh-Politur. Mitte Nach der Leinölmassage. Rechts überblitztes Tragebild weils schon arg dunkel war gestern. xD

Zur Verarbeitung ist nichts weiter hinzuzufügen. Außer das ich richtig begeistert bin von dem Holz. Übigens - den Tragetag heute im leichten Schneeniesel hat der 'Wurm im Mond' gut überstanden und es haben sich keine Fasern aufgestellt. Leinöl werde ich definitv weiter verwenden - schon allein wegen dem 'anfeuern'. :)

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Zuletzt geändert von Tannenfuchs am 22.01.2016, 19:01, insgesamt 3-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY mit einheimischen Hölzern
BeitragVerfasst: 19.11.2015, 18:24 
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Wow, Tannenfuchs, die Forke ist ja cool. Ich hoffe, sie bringt dir Glück! Die Maserung!!! Und: *notier: ich brauch´ne Dekupiersäge* :D

Der Thujastab ist immer noch schön und zum Glück nix passiert. Ja, einfach mit Schleifzylinder

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY mit einheimischen Hölzern
BeitragVerfasst: 25.11.2015, 20:29 
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Danke, pogokiki. :) Und ja, ich wüsste nicht mehr was ich ohne meine täte. *-* Wahrscheinlich viel viel schwitzen und Flüche ausstoßen. hahaha

Übrigens, habe meinen Beitrag oben um den Wurm im Mond, meinen Vogelbeermond, ergänzt. Ich weiß nicht, Mahakali, was dir lieber ist. Ein Sammelbeitrag für Stücke aus dem gleichen Holz, oder jedesmal einen frischen Beitrag. ^^" Dachte halt dann musst du nicht so viel verlinken. xD

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY mit einheimischen Hölzern
BeitragVerfasst: 25.11.2015, 20:40 
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 Betreff des Beitrags: Re: DIY mit einheimischen Hölzern
BeitragVerfasst: 26.11.2015, 10:57 
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Ihr seid ja fleißig! Da sind wieder so schöne Sachen dabei.
Ich komm gerade leider überhaupt nicht mehr dazu... aber zum Glück ist der Weihnachtsurlaub in Sicht.
Dann werd ich die Verlinkung auch endlich mal wieder updaten.

@ Tannenfuchs
Wenns die gleiche Holzart ist, könnt ihr auch zusammen fassen, das macht beim Verlinken kein Problem.

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY mit einheimischen Hölzern
BeitragVerfasst: 06.12.2015, 20:28 
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Holzart: Wacholder

Rohmaterial:

Das frisch geschlagene Holz duftet unsäglich lecker und soll Motten und böse Geister ^^ abhalten. Nass ist es faserig, trocknet aber schnell und nimmt nicht viel Wasser auf. Die feine Maserung und die Jahresringe ergeben interessante Muster, selten sind da gleichmäßige Ringe zu finden (gut für uns :D ). Die Farben werden nach innen intensiver und solch breite Kernstücke in Rottönen finden sich vor allem in dicken Stämmen (die sehr selten sind, weil Wacholder so langsam wächst). Ich habe aber auch in etwas dickeren Ästen rote Kerne gefunden - dann gibts viel Verschnitt. Außen ist das Holz gelblich bis elfenbeinfarben und eher unspektakulär, finde ich.

pogokiki hat geschrieben:


Aber eigentlich bin ich hier, um euch meine Ausbeute zu zeigen: Daddy hat ´nen 50 Jahre alten Wacholder gekillt und griff zur Kettensäge, um mir ein paar Scheiben abzuschneiden. Ich kriegte Schnappatmung bei jedem Schnitt. Wacholder ist soo schön und das Kernholz changiert in Violett- Rosa- Tönen, dass mir angst und bange wurde. Ich wollte immer mehr und mehr und hab schließlich ´nen halben Rucksack Holz durch die Republik geschleppt. Jetzt sitz ich inmitten meiner Schätze (ein Duft!!) und muss unbedingt gleich ein Stückchen ausprobieren, auch wenns noch feucht is... Guckt euch das mal an!

BildBildBild


Endprodukt: Spiralstab mit Mond

Bild Bild

Bezugsquelle: Daddys Vorgarten

Verarbeitung: Wacholder scheint mir etwas härter oder widerspenstiger als die Holzsorten mit denen ich bisher gearbeitet habe (Treibholz, Buche, Kiefer, Eiche, Kirsche, Obsthölzer). Die groben Scheiben wurden kettengesägt, dabei merkt man schon, dass es unterschiedlich harte Schichten gibt. Mit der Stichsäge und Handsäge lässt es sich dann gut in Form bringen, wobei spröde Teile auch schonmal absplittern.

Bild

Ebenso gut lässt es sich mit der Axt spalten (leider mein Fingernagel auch *autsch*), die Fasern sind aber bei solch interessant gemusterten Kernstücken nicht gerade, sondern haben wilde Schlangenlinien. Das ist besonders schön für Freihandforken, bei denen ich mich am Wuchsverlauf orientiere und darauf freue ich mich tierisch (Geduld! ;) ).

Mit Dremel und Schleifzylinder bekam ich gut Material runter (besser als mit Fräsköpfen, die fransen so stark aus). Bei diesem speziellen Stück habe ich mal ausprobiert aus einem groben, ungleichmäßigen, eckigen Kantel einen bequemen Spiralstab zu machen. Das gelingt mit etwas Geduld ohne Probleme. Die Form ist interessant und hält m.E. sogar besser im Haar als ein runder Stab und gleitet trotzdem gut rein. Der tolle Mond- Topper ist als Draufgabe fast von allein entstanden.

Bild

Die Endbearbeitung hat doppelt so lange gedauert wie die Formschaffung. Wacholder verzeiht keine Fehler (man kann den Miniabsatz im Mond auf Fotos besonders gut sehen, da muss ich nochmal ran.), ich habe mich von 40 auf 80, dann 250, 400, 600, 1000 und Schleifwolle hochgearbeitet. Am Ende mit Baumwollschwabbel poliert ergibt einen fast unecht aussehenden Hochglanz, der sich leider nicht lange hält. Ölen hab ich gelassen, weil ich um den tollen Duft fürchte.

Bild

Die Maserung ergibt stellenweise einen fast dymondwoodartigen Effekt und ich ärgere mich, dass das Rohstück nicht in die andere Richtung konisch war, so dass die Spitze bunter ist als der Topper. Dafür sieht man in ihm aber die Mehrfarbigkeit besser...

Bild

Ich möchte auf jeden Fall noch experimentieren, welches Öl am besten ist und ob sich durch Farbpigmentbeigaben vielleicht noch interessante Mischtöne ergeben. Vielleicht besorg ich doch noch einige Polierprodukte und guck mal, ob man den Glanz halten kann.

Insgesamt war es mein aufwendigster Stab bisher und hat bestimmt 4 Stunden gebraucht. Allerdings war ich am Ende so irrsinnig glücklich, dass ich noch stundenlang vor mich hin gekniggert habe :D


Jetzt will ich natürlich mehr und kann kaum an mich halten, noch mit einer Forke anzufangen. Hat schon mal eine mit Wacholder gearbeitet? Und Erfahrungen, wie lange ich mich gedulden muss es zum Trocknen braucht? Das Internet machte mir schon Mut, dass es nicht so sehr zum Reißen neigt...

Edit hat den Text komplett umgeschrieben, um es diesmal entsprechend der Thread- Fragestellung richtig zu machen :D

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Zuletzt geändert von pogokiki am 07.12.2015, 13:03, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY mit einheimischen Hölzern
BeitragVerfasst: 06.12.2015, 21:37 
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Oh wow kiki, das Holz ist ja ein Traum :ohnmacht:
Da könnt ich mich auch nicht zurück halten, wenigstens schon mal ein Stückchen zu bearbeiten.. Diese Trocknungszeit, bei frisch geschlagenem Holz, ist schon echt gemein :)
Bin schon gespannt, was daraus schönes entsteht und werd dein TB mal im Auge behalten :lupe:

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY mit einheimischen Hölzern
BeitragVerfasst: 07.12.2015, 10:34 
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Ohhh pogokiki (guck, nicht abgekürzt ;P)! Wacholder sieht wirklich sehr sehr schön aus! Leider noch keine Erfahrung damit gemacht. Aber da du ja schon Brettchen hast sollte das Trocknen flott gehen. Ein paar Wöchelchen draußen, wos zugig, kühl und trocken ist und dann rein holen. Aber auch indoor erst mal im kühlsten Raum lassen (bei mir ist das grad das Bad. brrrrrrrrrr.). Draußen aber auch wirklich erst mal kühl halten - auch direkte Sonne vermeiden. Mir ist erst die Tage Ulme gerissen, die ich zu früh aus der Dunkelheit und auf die Terrasse geholt hab.

Hehehe wir sollten dringend einen Rohmaterial-Tausch-Thread aufmachen. *-* Da würde ich dich dann probieren mit einem Stück Vogelkirsche oder Vogelbeere in Holz-Tausch-Versuchung zu führen. ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY mit einheimischen Hölzern
BeitragVerfasst: 07.12.2015, 11:56 
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Kiki mich ruhig, Tannenfuchs :D alles gut. Jaaa, das Holz ist schon geil und deshalb füge ich oben gleich mal ein Endprodukt ein. Apropos Roh- und Bastelmaterial- Tauschbörse- ich hab schon mal in meinem PP gefragt, ob noch jemand das für sinnvoll hält, aber immer ohne Feedback. Wie siehts aus, wollen wir den einfach mal initieren? Was sagen die anderen? Ich finde, in der Tauschbörse gehen solche Sachen eher unter und hab mich selbst auch noch nicht getraut, Bastelteile anzubieten und ich hab eigentlich immer von allem zu viel gekauft...

Was die Trocknung angeht... ich bin sooo ungeduldig... alle Stücke sind schon im Haus im kühlsten Zimmer (mein Beileid, Tannenfuchs, ;) bei mir ists das Atelier), ich hoffe auf die Langmütigkeit des Wacholders.

Jaaa, so tolles Holz, ich habe heut Nacht davon geträumt, Mondvogel (komm ruhig in meinem PP vorbei, ich freu mich :D )

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