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Warum gibt es viele behinderte Menschen mit kurzem Haar?
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Autor:  Rapunzelchen [ 04.02.2011, 19:57 ]
Betreff des Beitrags:  Warum gibt es viele behinderte Menschen mit kurzem Haar?

Mir fällt schon seit längerer Zeit auf, daß es viele behinderte Menschen gibt, die (fast) alle kurze Haare tragen.
Sicher ist das von Person zu Person nicht zu verallgemeinern, aber es fällt mir zumindest auf. Und sicherlich spielt auch die Art der Behinderung mit eine Rolle, warum wieso und weshalb das so ist wie es ist.

Deswegen interessiert mich einfach nur das "Warum"?

Autor:  Sausebraus [ 04.02.2011, 20:06 ]
Betreff des Beitrags: 

Na weils für das Pflegepersonal einfacher ist mit der Pflege des Behinderten und für die Person selbst angenehmer?

Autor:  Elf_of_deep_Shadow [ 04.02.2011, 20:08 ]
Betreff des Beitrags: 

Das mit dem Pflegepersonal kommt doch auf die Art der Behinderung an, oder? Es gibt durchaus auch geistig behinderte die dennoch ganz normal ihr eigenes Leben führen. (Ein Fall ist die Schwester einer Freundin von mir. Ganz normales Leben und dennoch kurze Haare).


@Rapunzelchen Meinst du körperlich behinderte oder geistig behinderte?

Bei körperlichen: Eine Freundin von mir an einem Arm eine Behinderung, weil die Nabelschnur komisch lag. Also der ist ab nähe Handgelenk verkümmert. Dennoch hat sie längere Haare als über 95% der User hier (Mitte Oberschenkel wenn nicht gar inzwischen länger)

Autor:  Strohköpfchen [ 04.02.2011, 20:09 ]
Betreff des Beitrags: 

Bzw. weil Haarspangen, Nadeln, Stäbe & Co. in diesem Umfeld wahrscheinlich zu gefährlich sind.

Autor:  Tanita [ 04.02.2011, 20:14 ]
Betreff des Beitrags: 

Wenn ich mal die Bildersuche anschmeiße, sind es beim Down-Syndrom doch etliche Mädchen mit längeren Haaren: *klick*


Lange Haare müssen frisiert werden. Wenn die Person es selbst nicht kann und niemand da ist, der es frisiert, bleibt nur recht kurz.
Mit frisieren meine ich so banale Dinge wie einen Kamm/eine Bürste regelmäßig sachgerecht zu benutzen.

Autor:  shortend [ 04.02.2011, 20:16 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich weiss von Bekannten, das ihnen nahe gelegt wurde die Haare der Tochter zu kürzen, das sei pflegeleichter.

Autor:  imene [ 04.02.2011, 20:18 ]
Betreff des Beitrags: 

Kommt wirklich darauf an, welche Behinderung und in welchem Umfeld die Betroffenen leben.

Auf meinem früheren Arbeitsweg sah ich jeden Morgen eine junge Frau im Rollstuhl mit langem Haar und davon auch ziemlich viel. Oft trug sie es auch offen. Ich glaube, sie hatte eine angeborene Behinderung, da sie auch etwas verkürzte Arme hatte.
Sie war recht hübsch und nicht geistig behindert. Ich habe sie auch immer alleine unterwegs gesehen. Sie ist also jeden Tag ganz normal zur Arbeit gefahren. Vielleicht lebte sie ja noch bei den Eltern.
Auf jeden Fall hatte sie sehr volle und lange Haare.

Autor:  Rapunzelchen [ 04.02.2011, 20:51 ]
Betreff des Beitrags: 

ich freue mich immer, wenn es Menschen gibt, die trotz einer Behinderung langes Haar tragen.
Aber es ist nicht in Ordnung, wenn andere Menschen denen einreden wollen, daß es besser sei, kurzes Haar zu tragen aufgrund ihrer Behinderung.

Ja, es kommt auf die Behinderung an und auch auf den Geschmack derjenigen Person, ob sie nun lieber langes Haar oder kurzes Haar möchte.

Dazu möchte ich anmerken, daß Behinderung nicht gleich Behinderung ist. Bei manchen Menschen sieht mans offensichtlich und bei manchen Menschen sieht mans nicht unbedingt, aber man merkt es ihnen an, daß sie etwas anders als andere Menschen sind. Ist jetzt nicht abwertend gemeint oder so.
Und Behinderung ist für mich irgendwie ein Unwort. :gruebel:
Weil ich selbst davon betroffen bin, möchte ich eher dazu "Besonderheit" sagen.
Bin nämlich Lernbehindert und brauche etwas längere Zeit, um etwas praktisch umzusetzen, kann mir aber vieles lange merken (in der Theorie), was ich mal gelernt habe. Und bei mir klafft Theorie und Praxis stellenweise ganz schön stark auseinander *zugibs*
Deswegen mache ich viele Nähkurse nacheinander mit, um das Nähen besser zu lernen und die Nähanleitungen besser zu verstehen. Nur mal als Beispiel gesagt.

Und ich merke, das dieses Thema hier interessant werden könnte.

Autor:  imene [ 04.02.2011, 20:56 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich finde auch, daß man mit dem Begriff Behinderung sensibler umgehen sollte.
In vielen Fällen finde ich es stigmatisierend.

Autor:  Rapunzelchen [ 04.02.2011, 21:09 ]
Betreff des Beitrags: 

ganz genau - ich weiß noch, als ich noch zur Schule ging wurde ich oft gehänselt, weil ich angeblich "Behindert" sei.
Fakt ist, ich war Außenseiter in meiner Klasse, alle hackten auf mir herum, ich wurde teilweise aufs übelste gemobbt und das hinterließ seine Spuren.
Also war das für mich zu meiner Hauptschulzeit sowas ähnliches wie Stigmata mit einem möglicherweise wahren Hintergrund, den ich mir zu der Zeit nicht eingestehen konnte/ wollte? :-k *mitdemWortStigmataspielundsichGedankendazumacht*

Naja, heute weiß ich es besser und kann zu dem stehen, was ich über viele Jahre hinweg versucht habe, zu überspielen. Irgendwann kommt eben alles raus.

Autor:  Maus [ 04.02.2011, 21:20 ]
Betreff des Beitrags: 

Als "behindert" zähle ich auch, fühle mich aber nicht so. :D Eine Freundin von mir hat eine Gehbehinderung und megalanges Haar. Früher war es kurz, weil sie meinte, damit weniger aufzufallen. Inzwischen ist ihr das egal. Mir sowieso. Das eine schließt das andere nicht aus, oder?!

Es liegt tatsächlich daran, nicht besonders aufzufallen. Persönlich bekomme ich zuviel Aufmerksamkeit und muss meine Optik - bitte nicht steinigen - nicht mit übersteißlangem Haar, ausgeflippter Kleidung usw. betonen. Weniger Interesse an meiner Optik wäre mir lieber, ich brauche nichts, das mich von anderen abhebt. Sonst denkt man, so wie die aussieht, braucht die wenigstens etwas, das toll aussieht, und wenns ihre Haare sind. Darauf habe ich keine Lust. :x

Autor:  Ike [ 04.02.2011, 21:31 ]
Betreff des Beitrags: 

Mein kleine Schwester hat eine geistige Behinderung und trägt ihre Haare auch nur bis zum Kinn. Sobald die Haare länger werden nimmt sie die Haare nur noch im Mund und ist morgens damit überfordert sich selbst die Haare zu kämmen, oft wird auch mal etwas reingeschmiert.
So dass meine Eltern entschieden haben ihre Haare so schneiden zulassen und richtig Stufen rein zuhauen, damit es auch nicht so auffällt, wenn eine Strähne wieder gekürzt werden musste.

Autor:  Rapunzelchen [ 04.02.2011, 21:46 ]
Betreff des Beitrags: 

Ehrlich gesagt, fühle ich mich ganz normal so wie jeder andere Mensch auch.
Ich habe Arbeit, einen Führerschein, ein eigenes Auto und lebe so wie jeder andere Mensch auch.
Ich tue genau dasselbe und bin froh und glücklich, wie alles um mich herum ist.
Was will ich mehr?

Mir ist es auch ziemlich egal, ob nun mein Gegenüber irgendeine Behinderung hat oder nicht. Es ist eben ein Mensch. Und Menschen sollte man respektieren.

Autor:  eloyse [ 04.02.2011, 22:08 ]
Betreff des Beitrags: 

Meine Kollegin hat nen frühkindlichen Hirnschaden mit einer leichten spastischen Störung.
Sie trägt ihre Haare nie länger als maximal APL.
Laut ihrer eigenen Aussage bekommt sie Kopfschmerzen wenn die Haare
länger sind aufgrund des Haargewichts. Außerdem zaubert ihr ihre Mum
morgens Frisuren und ich denke mal, dass ihr das bei noch längeren Haaren
zu anstrengend wird.
Schade eigentlich, denn die Haare sind sehr schön und wären m. E. der totale Hingucker, wären sie länger.

Autor:  Maus [ 04.02.2011, 22:09 ]
Betreff des Beitrags: 

Mich beschäftigt genau dieses Thema stets und ständig, da ich auch als „behindert" zähle. Ich sehe optisch anders aus und habe viel erlebt. Deshalb mal folgender provokanter Gedankengang (m. E. allerdings Off Topic - sorry):

Jeder, wirklich JEDER, hat anscheinend KEIN Problem mit Behinderungen, man sollte sie gar respektieren!!! Sowas. Das ist die Theorie. Das höre ich ständig.

Jetzt die Praxis: Auf der Straße wird gegafft, was das Zeug hält. Idiotische Bemerkungen. Hämische Blicke. Mitleid.


Da wir hier beim Thema sind: Ich würde gerne verstehen, woher dieser Unterschied zwischen Theorie und Praxis kommt. Wenn es doch so egal ist, ob behindert oder nicht? Warum dann zig Vorsorgeuntersuchungen bei Schwangeren, wer will denn ein behindertes Kind? Wenn es doch ach so okay ist? Ich selbst habe keine Kinder, auf eigenen Wunsch sterilisiert und könnte mich mit einem behinderten Kind mehr identifizieren als mit einem „gängigen“, wenn es mein eigenes wäre.

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