Langhaarnetzwerk

Wir sagen "ja" zu langem Haar.
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 Betreff des Beitrags: ich bin immer noch ganz geschockt
BeitragVerfasst: 27.12.2013, 12:01 
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Mein Sohn Maximilian geht nun in die 4. Klasse und hat zum Zeitpunkt seiner Einschulung vor 3 1/2 Jahre eine längere Variante einer Skaterfrisur getragen. Sein Pony ging damals bis zur Nasenspitze und seitlich bis zu der Oberkante seiner Schultern. Er ist total stolz auf seine Haare und lässt sie seither einfach wachsen. Aktuell sind sie bereits hüftlang.

Vor 2 Wochen beim Elternabend wurde ich vom Klassenlehrer meines Sohnes auf seine langen Haare angesprochen. Er fragte indirekt ob wir finanzielle Problem in der Familie hätten und daß ein Haarschnitt ja nicht allzu teuer wäre und ob mir bewußt wäre das seine "überlangen" Haare auch ein Handicap beim Sport für ihn sind und wir als Erziehungsberechtigte Gefahr laufen wollen daß der gesellschaftliche ausgegrenzt werden wird. Und er fragte ob er sich täusche daß mein Sohn seit seiner Einschulung nicht einmal beim Friseur war. Ich war sowas von geschockt da ich auf solche Aussagen nicht vorbereitet war und mir unterstellt wurde meinen Sohn verwahrlosen zu lassen.
Ich erwiderte das mein Sohn seine langen Haare liebt und sie nicht schneiden lassen will. Aber er hat mich ungläubig angeschaut so als wolle ich meine Verantwortung abschieben.

Ich habe mit Max seither mehrfach über seine Haare diskutiert und versucht ihn überzeugen daß es auch schöne Frisuren mit mittellanger Haaren gibt und ihm auch Bilder gezeigt. Aber er will sie partout weiterwachsen lassen und später mal dreadlocks machen lassen.
Aktuell haben wir uns geeinigt daß ich ihm die Haare zu einem Knoten hochbinde wenn er zur Schule geht. Ich hoffe so das halbe Jahr rumzubekommen bevor er in Sommer auf eine andere Schule wechselt. Hoffentlich sind die dort liberaler;-)


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BeitragVerfasst: 27.12.2013, 12:19 
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Also sowas! :motz:

Bloß nicht von der Masse unterscheiden ... Und dann so ein Kommentar auch noch von einem Lehrer, so jemand sieht doch jeden Tag, wie sich Kinder individuell entwickeln und ihren eigenen Stil finden. Wie kann man da sowas - Entschuldigung - Beschränktes von sich geben?

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BeitragVerfasst: 27.12.2013, 12:28 
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in der Klasse meiner Tochter ist ein Junge mit überschulterlangen Haaren. Die Frisur steht im nicht die Bohne, er sieht damit aus wie Otto Waalkes, aber es würde ihn nie jemand deswegen diskriminieren. In einer der unteren Klassen ist ein Junge, bei dem, soweit ich weiß, noch nie die Haare geschnitten wurden. Früher trug er die Haare in einem hüftlangen Zopf, und ich dachte bei den allerersten Sichtkontakten er sei ein kleines Mädchen, aber auch ihn hat noch nie jemand wegen seiner Haare kritisiert oder gar diskriminiert. Evtl. wird es ja wirklich besser, wenn Dein Sohn seine Haare im Dutt oder geflochten trägt. Den Lehrer finde ich ganz schön intolerant

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BeitragVerfasst: 27.12.2013, 12:32 
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Sowas ist unter aller Sau!
Du hättest diesen Lehrer fragen sollen, ob er seine pädagogische Ausbildung nicht zu sehr vernachlässigt. :stupid:
Lange Haare sind doch kein Zeichen von Verwahrlosung, auch bei Jungs nicht. Es ist ungewöhnlich, aber mehr auch nicht.
tamara, lass dich davon nicht beeinflussen, das halbe Jahr bekommt ihr da noch rum.

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Haartyp: 1aFii (ZU 6,5cm)
aktuelle Länge: MO (SSS ca 111cm)
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weitere Ziele: vollere Kante, weniger Spliss/Bruch in den Spitzen, geeignete Pflege für die Kopfhaut finden


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BeitragVerfasst: 27.12.2013, 12:33 
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Zu behaupten deinen Sohn zu verwahrlosen nur weil du seine persönlichen E ntscheidungen respektierst, ist ja wohl die allergrößte Frechheit und eine sehr böswillige Unterstellung.
Vielleicht könntest du mal mit deinem Sohn zu den Lehrern gehen, sodass er selbst sagen kann, dass es SEIN Wunsch ist. Denn nur weil er ein Junge ist ihn in die männliche Erscheinungskiste zu stecken, finde ich ziemlich sexistisch.
Außerdem:
Mädchen haben auch lange Haare. Sind sie beim Sport jetzt auch dermaßen eingeschränkt, dass sie kurz geschnitten werden müssen??
Wird dein Sohn denn überhaupt ausgegrenzt?


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BeitragVerfasst: 27.12.2013, 12:34 
Ist es wirklich intolerant, wenn man sich Sorgen um seinen Schüler macht, der durch seine Haare aus der Masse heraus sticht?
Der Lehrer macht sich eben auch Sorgen darum, dass der Sohn von Tamara früher oder später gesellschaftlich ausgegrenzt wird, was eben auch durch Mobbing in der Schule passieren kann und da sind Kinder richtig fies und suchen sich natürlich jemanden heraus, der auffällt, weil er anders ist: Sei es eine andere Hautfarbe, ein Sprachfehler, ein anderer Kleidungsstil oder eben eine "falsche" Frisur.

Die Art und Weise wie er es angesprochen hat, war garantiert nicht unbedingt die Richtige, aber wenn Lehrer ihre Sorgen gar nicht mehr kundtun, dann würde auch wieder alle Welt aufschreien, weil Lehrer sich nicht kümmern. Kaum kümmert sich ein Lehrer um seine Schüler und spricht seine eigenen Bedenken und Sorgen mal an, dann ist es auch wieder falsch.

Es steht dem Kind doch nicht auf die Stirn geschrieben, dass es seine eigene Entscheidung ist.
Und in der heutigen Zeit gibt es immer noch genug Eltern, die ihrem Kind den eigenen Willen aufzwingen und es bleibt unbemerkt. Da kann man besser einmal etwas sagen, als es nachher zu bereuen.


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BeitragVerfasst: 27.12.2013, 12:37 
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Schattentänzerin hat geschrieben:
Ist es wirklich intolerant, wenn man sich Sorgen um seinen Schüler macht, der durch seine Haare aus der Masse heraus sticht?

Natürlich nicht, aber die Art, wie die Sorge kommuniziert wurde. :wink:

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BeitragVerfasst: 27.12.2013, 12:38 
Hatte ich ja später auch geschrieben, dass die Art nicht die Beste war. Aber besser etwas sagen, als sich dann später Vorwürfe zu machen, weil man das Gespräch gar nicht gesucht hat.


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BeitragVerfasst: 27.12.2013, 12:52 
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Finde ich ja auch in Ordnung, das anzusprechen. Ein bißchen mehr Weltoffenheit würde ich mir bei einem Lehrer aber wünschen. Hätte ja auch einfach mal mit einem Lachen fragen können, ob der kleine XY gerne lange Haare trägt. Dann noch kurz das Sportthema und die Sache wäre astrein erledigt gewesen und niemand hätte sich auf die Füße getreten gefühlt.

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BeitragVerfasst: 27.12.2013, 13:04 
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Wenn Kinder in Klassenverbänden beschließen jemanden auzugrenzen/ zu mobben, dann braucht es nicht einmal einen markanten Unterschied. Die Kinder finden immer irgendwas auch wenn oder eher dann, wenn man man total unscheinbar ist...

Heutzutage wird man bestimmt eher ausgegrenzt, wenn man kein Smartphone besitzt oder ein Tablet, als dass man eine andere Frisur hat.

Außerdem wenn solche Lehrer so ein Gewicht auf das äußere Erscheinungsbild legen, sollten die auch über Schuluniformen nachdenken, denn nicht jeder kann sich teure Markenklamotten leisten...


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BeitragVerfasst: 27.12.2013, 13:06 
Ich find's halt 'n bisschen heftig jemanden als intolerant zu bezeichnen, nur weil er sich (meiner Meinung nach) berechtigte Sorgen macht. :nixweiss: Gerade die gesellschaftliche Ausgrenzung, die er angesprochen hat, ist gar nicht so abwegig in meinen Augen.
Bin ich dann auch intolerant wenn ich jemandem davon abrate sein Kind "Mercedes-Chantalle" oder etwas in der Art zu nennen, weil ich der Meinung bin, dass das später auch zu Problemen führen kann?

Sich so darüber aufregen, wie es hier geschieht, ist einfach falsch. Da muss man ja echt Angst haben, wenn man irgendwas sagt, was nicht unbedingt positiv zum Thema lange Haare ist, auch wenn es berechtigt ist.

Statt den Lehrer zu verteufeln, sollte man sich vielleicht mal darüber freuen, dass es eben auch noch Lehrer gibt, die sich Gedanken machen.
Himmel, ich wurde von meinem Lehrer in der 8. Klasse auch gefragt, ob ich mich nicht lieber anders kleiden (immer in schwarz) und verhalten möchte (war halt eher ruhig und hab mich aus Konflikten heraus gehalten), um mehr dazu zu gehören und nicht die Außenseiterposition einzunehmen. Die genaue Wortwahl hab ich mir nicht gemerkt, aber gut wäre auch anders gewesen. Ich hab mich damals auch nicht darüber geärgert, sondern war eher erfreut, dass es auch noch einen Lehrer an der Schule gibt, der an dem Wohl der Schüler interessiert ist. Heute kann ich dabei herzlich lachen und den Lehrer hab ich in guter Erinnerung behalten.


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BeitragVerfasst: 27.12.2013, 13:30 
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so gesehen hast Du natürlich recht, Schattentänzerin. In der Klasse meiner Tochter war ein Mädchen, dessen Mutter sehr plötzlich an einem Herzanfall beim joggen verstorben ist. Das Mädchen stand meiner Meinung nach auch ein Jahr später noch unter Schock, und hätte dringend psychologische Betreuung gebraucht. Sie war irgendwie wie unter einer Glasglocke, zwar lieb und freundlich aber weit weg, und auch schulisch hat sie sich vollkommen ausgeklinkt. Ich habe eine Zeitlang in der Schule Nachmittagsbetreuung gemacht, und die Lehrerin auf das Mädchen angesprochen. Die Lehrerin war/ist extrem konfliktscheu und wollte, dass ich den Vater darauf anspreche, aber da ich nicht die Klassenlehrerin sondern nur eine in der Nachmittagsbetreuung arbeitende Mutter war, hätte ich das ziemlich anmaßend von mir gefunden. Das habe ich der Lehrerin gesagt und auch dass ich finde, dass sie als Klassenlehrerin schon eine gewisse Verantwortung für ihre Schüler hat, gerade auch als Waldorflehrerin. Kurz und gut, das Gespräch hat nie stattgefunden, und das Mädchen hat wegen seiner totalen Schulverweigerung die Schule gewechselt, weil der Vater der Meinung war, bzw. die Hoffnung hatte, dass in einer anderen Schule "mehr Zug dahinter" sei, und die das Mädchen zum lernen bringen könnten, ohne an den darunter liegenden Problemen zu rühren

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BeitragVerfasst: 27.12.2013, 13:34 
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Na ja, wie gesagt, der Ton macht die Musik. Der Lehrer hätte halt das Thema einfach anders angehen können. Ich denke, DAS ist das Ärgernis, und nicht die Tatsache, daß der Lehrer sich Gedanken gemacht hat.

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BeitragVerfasst: 27.12.2013, 13:58 
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Was sagt denn diese Lehrerin zu einer Mutter, deren Kind eine andere Hautfarbe, eine andere Haarfarbe (alle Frauen die ich kenne, mit naturroten Haaren wurden in der Grundschule deswegen gemobbt), eine "falsche" Körpergröße etc. beitzt?
Der Vorteil an langen Haaren ist ja, dass sie sich ganz einfach und ohne Einschränkungen abschneiden lassen, sobald der Junge darauf keine Lust mehr haben sollte.
Bei anderen Punkten ist das schon weit aus schwieriger! Gut, rote Haare lassen sich auch recht einfach färben, aber ich würde meinem Kind mit 7 Jahren, aus gesundheitlichen Gründen garantiert nicht die Haare färben!

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BeitragVerfasst: 27.12.2013, 14:14 
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Schattentänzerin hat geschrieben:
Ich find's halt 'n bisschen heftig jemanden als intolerant zu bezeichnen, nur weil er sich (meiner Meinung nach) berechtigte Sorgen macht. :nixweiss: Gerade die gesellschaftliche Ausgrenzung, die er angesprochen hat, ist gar nicht so abwegig in meinen Augen.
Bin ich dann auch intolerant wenn ich jemandem davon abrate sein Kind "Mercedes-Chantalle" oder etwas in der Art zu nennen, weil ich der Meinung bin, dass das später auch zu Problemen führen kann?

Wenn das ungefragt kommt, ja. Wenn man dich fragt, was du von dem Namen hälst, ist das absolut in Ordnung.

Schattentänzerin hat geschrieben:
Sich so darüber aufregen, wie es hier geschieht, ist einfach falsch. Da muss man ja echt Angst haben, wenn man irgendwas sagt, was nicht unbedingt positiv zum Thema lange Haare ist, auch wenn es berechtigt ist.

Statt den Lehrer zu verteufeln, sollte man sich vielleicht mal darüber freuen, dass es eben auch noch Lehrer gibt, die sich Gedanken machen.

Ich würde mich mehr darüber freuen, wenn sich dieser Lehrer Gedanken darüber machen würde, wie er solche Denkschemata erst gar nicht bei den Kindern hochkommen lässt, sondern sie zu Toleranz und Miteinander erzieht.

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