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Der ZU, die Realität und die Medien
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Autor:  Waldeskind [ 12.07.2015, 21:44 ]
Betreff des Beitrags:  Der ZU, die Realität und die Medien

Hallo =)

Im "Kommentare von Außenstehenden"-Thread sind in den letzten Tagen einige Kommentare zum Thema "dünne Haare" aufgekommen.
Das man bei einem kleinen ZU von dünnen Haaren redet als Außenstehender kann ich nachvollziehen. Aber warum ist jemand mit einem 8er ZU oder jemand mit einem 7er ZU eine Person mit "dünnen Haaren"?

Ich wüsste gerne, wie dieser Eindruck nach außen zustande kommt.
Was ist in den Augen von Außenstehenden ein "normaler" ZU?
Und wie kommt dieser Wertung zustande?
Habt ihr eine Idee?

Liebe Grüße
Waldeskind :D

Autor:  Ceniza [ 13.07.2015, 09:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der ZU, die Realität und die Medien

Ich glaube, den ZU kann fast niemand einschätzen. Bei der Haarmuggeleinschätzung geht es eher um Volumen. Der ZU ist ein recht objektives Maß für Dicke, wohingegen Volumen nicht nur davon, sondern auch von der Struktur abhängt. Eine richtige Kante hilft auch, dass die Haare dicker eingeschätzt werden.
Und Haare, die man in den Medien zu sehen kriegt, sind selten platt am Kopf, sondern durch Styling und Schnitt (und evtl noch Haarteile und Photoshop ;) ) extra voluminös.

Dazu kommt dann noch, dass Dutts oft völlig falsch eingeschätzt werden, weil wir keine Duttkissen oder Luft drinhaben.

Autor:  Schwefelskreis [ 13.07.2015, 15:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der ZU, die Realität und die Medien

Anderseits, es gibt viele Videos auf Youtube über Frisuren, wo die Mädels mit normalem ZU sagen ihre Haare seien megadick und sie bräuchten daher mehr Fixiermittel (wie Bobby Pin, festere und grössere Haargummis und so weiter) als ihre hypothetische Zuschauer mit "normalen" Haaren.

Autor:  Athelas [ 13.07.2015, 16:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der ZU, die Realität und die Medien

Mir fällt vor allem auch bei Fantasy- und/oder Mittelalterfilmen immer wieder auf, dass die meisten langhaarigen Frauen Perücken mit Mörder-ZU haben, vergleichbar mit Nessa oder sogar noch mehr.
Sieht natürlich schön aus, aber die wenigsten Langhaars können da mithalten, was für Haarmuggels dann vermutlich als "dünnhaarig" gilt.

Autor:  Linosanne [ 13.07.2015, 16:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der ZU, die Realität und die Medien

Ich glaube um den reinen ZU macht sich kein Haarmuggel Gedanken. Mir ist aufgefallen, dass glatte Haare automatisch als dünn abgestempelt werden.

Autor:  Arola [ 13.07.2015, 16:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der ZU, die Realität und die Medien

Glatte Haare geben an sich eben weniger Volumen wie Locken /Wellen, da sie sich meist weniger aufbauschen. Vor allem beiHaarmuggels bauscht sich da immer viel auf, da deren Haare sich durch falsche Pflege nicht mehr wirklich definieren wollen. Und dieses Aufgebauschte zählt dann als "Volumen". Generell hält Haarmuggel sich mit viel Stylingschaum etc. ja auch noch künstlich Luft in der Frisur. Hatte mal ne Klassenkameradin, die hatte sich die Haare damit derart gestylt dass man eine kleine Strähne anhob und die halbe Frisur mitangehoben hat, so fest war die verklebt (net dass die Frisur zusammenfällt oder ein Haar rausguckt).

Ansonsten verfälscht sich der Eindruck auch durch die Medien stark.Vieles, was wir in den Medien sehen, nehmen wir als "normal" wahr. Und "normal" in den Medien sind eher Umfänge wie der von Nessa. Und wenn 2 weitere Frauen ihre Haare fallen müssen, um genug für die entsprechenden Haarteile zu bekommen. Durch Lichtreflexe kann man auch (teils erst nachträglich) mehr an Menge hinzuzaubern. Zudem vergleichen wir uns alle bevorzugt ja mit denen, die schönere Haare haben und die haben meist auch mehr ZU (weil viel ZU als schön empfunden wird). Wenn Haarmuggels sich mit Leuten mit weniger ZU vergleichen, dann nicht, um wie wir festzustellen, dass die eigenen Haare doch gar nicht so schlimm sind, sondern um die/den Anderen herunterzumachen ("was hat DIE denn für dünne Haare"), um sich selbst besser zu fühlen, weil man selber zwar nen normalen ZU, dafür nur Stroh auf dem Kopf hat... dass die "dünnen" Haare deutlich gepflegter sind, wird dann einfach unter den Tisch gekehrt...

Und was die Dame aus dem Video betrifft, die immer betont, was für dicke Haare sie doch hätte (obwohl ZU normal), gibt es 2 Möglichkeiten:
Entweder sie lebt in einem Umfeld, in dem alle noch dünnere Haare haben (dank Buntfärberei und Haarbruch nur noch 4-5cm ZU übrig) und denkt daher, dass ihre Haare dick wären. Oder aber - bei solchen Videos recht häufig - sie ist eitel und will sich etwas selbst beweihräuchern. Motto "seht her, wie toll ich bin" auch wenn sie eigentlich nur Durchschnitt ist...

Autor:  Talisker [ 13.07.2015, 17:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der ZU, die Realität und die Medien

@ Linosanne: das sehe ich ganz genau so.
Ich muss gestehen, dass ich, bevor ich hier anfing mitzulesen keine Ahnung von Zopfumfängen hatte. Habe mir darüber auch keine Gedanken gemacht. Die von den Medien präsentierten Haarmähnen sind durch chemische und/oder physikalische Manipulation schon so eine Art haarige Fata Morgana, nicht wirklich gut erreichbar :mrgreen:
Meist sieht man aber doch offene Haare oder Schummel-Hochsteckfrisuren in Film und Fernsehen, da sieht ein normaler ZU ohne geballten Einsatz von Spray und Hitze schon mal mickrig aus. Bestes Beispiel ist meine Schwiegermutter, die durch exzessives Toupieren, Glätten, Föhnen und Spray (alles täglich!) schon kahle Stellen auf dem Kopf hat und eben diese Prozeduren verstärkt einsetzt, damit man die kahlen Stellen nicht sieht #-o Und dann sagte sie mal vor einem Jahr zu mir, ich hätte ja sooo dünne Haare...wtf :ugly:

Autor:  Linosanne [ 13.07.2015, 18:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der ZU, die Realität und die Medien

Das mit dem Runtermachen kann ich bestätigen. Bei einer Kollegin von mir, sind glatte, stufenlose Haare generell "dünne Fuseln" :evil:
Dazu kommt noch, dass sich die Haare ab einer bestimmten Länge aushängen, schon ist wieder etwas Volumen weg.

Autor:  Cholena [ 13.07.2015, 18:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der ZU, die Realität und die Medien

Bevor ich zum LHN kam, war ich wohl durch die Medien auch so manipuliert, dass ich dachte ich hätte dünnes/wenig Haar. Jetzt weiß ich, dass ich mitteleuropäischer Durchschnitt bin und damit keinen Grund habe, mich zu beklagen.
Bei allen, die einen ZU von 7-8 cm für dünnes Haar halten, wirkt die Gehirnwäsche noch. :mrgreen:

Autor:  Arola [ 13.07.2015, 18:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der ZU, die Realität und die Medien

Manche Leute kommen eben nur dann mit sich selbst zurecht, wenn sie andere runtermachen können. Sonst kommen sie nicht mit der eigenen Durchschnittlichkeit zurecht. Da steckt recht häufig auch purer Neid dahinter. Lange, gepflegte Haare gelten ja als DAS Schönheitsmerkmal schlechthin. Und manche Individuen gönnen das den Langhaarigen dann nicht und suchen förmlich das Haar in der Suppe. "Dünne" Haare sind dann "gern" gesehen. Auch dann, wenn man selbst nicht dickere Haare hat. Im Gegenteil, gerade bei jenen, die teils noch dünnere Haare haben (deutlich kürzer sowieso) habe ich oft den Eindruck, dass sie mir die Haare besonders schlecht reden wollen (Motto "wenn ich keine schönen langen Haare züchten kann, weil mir alles abbröselt, sollst du deine Haare gefälligst auch kurz halten und nicht anfangen, mir Konkurrenz zu machen").

Frag mich aber nicht, woher dieser Neid und Missgunst kommen. Man kann ja nicht überall perfekt sein. Deshalb muss ich es doch noch lange nicht schlechtreden, wenn an einer anderen mal etwas schöner ist als an mir oder sie etwas besser kann...

Autor:  Ansori [ 13.07.2015, 18:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der ZU, die Realität und die Medien

Hm, ich glaub auch, dass ZU und Volumen oft verwechselt bzw. synonym verwendet werden. Mit nicht einmal 7cm hab ich ja nun wirklich keinen dicken Zopfumfang, aber mir wurde noch nie gesagt, ich hätte dünne Haare. Was m.E. schlicht daran liegt, dass meine Haare dank 2c Struktur einfach nach mehr aussehen.

Schließe mich außerdem Arola an, da ist oft viel Neid dabei. Meiner Stiefschwester wurde von vermeintlichen Freundinnen mehrmals gesagt, sie hätte "dünnes" Haar. Dabei hatte sie glatte, superschöne, BSL-lange glänzende Haare mit sicher 8cm ZU. Und außerdem ein enorm hübsches Gesicht plus eine super Figur bei einer Größe von 1,77cm. Richtiger Modeltyp eben. Aber das war einigen dann wohl zuviel des Guten. Dann hieß es eben: So dünne Haare kann man nicht lang tragen ... Ja, is klar :ugly: :wink:

Autor:  caro919 [ 13.07.2015, 19:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der ZU, die Realität und die Medien

Das mit der Verwechslung von ZU und Volumen ist mir auch vermehrt aufgefallen. Ich dachte bis ich ins LHN kam auch ich hätte dünnes Haar oder Haare die unterhalb des Durchschnitts liegen. Beim ZU messen, dachte ich im ersten Moment mir fallen die Augen raus. Ich habe mit vielleicht 5-6cm gerechnet, da mir doch recht oft gesagt wurde ich hätte dünnes Haar (habe meine Haare zu dem Zeitpunkt nur geglättet getragen). Das hat sich dann so festgesetzt. Alternativ auch "So eine Mähne, da kann man ja gar nichts mit anfangen, lass die mal ausdünnen!" aber das kam halt nur, solange ich mal nicht geglättet habe. Für die meisten in meinem Umfeld sind Wellen/Locken = dicke Haare und glatte Haare = dünn.

Autor:  Escargot [ 13.07.2015, 20:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der ZU, die Realität und die Medien

Mich hat das - sorry - dumme Gelaber von wegen dünne Haare auch schon oft genervt. Ich hab ganz normale 7,5cm ZU wobei die letzten 20cm recht dünn sind. Dennoch würde ich meine Haare nicht als dünn bezeichnen. Unten kommen einfach viele bisher oder vielleicht auch nie an. So zu differenzieren ist aber in 9 von 10 Fällen zu viel verlangt.

Meine Mutter und meine Tante finden meine Haare auf Grund der Enden Zitat "grauenhaft". Ich frage mich: Warum muss ich eine Mörderkante haben? Warum muss ich noch 10cm ZU in den Spitzen haben? Wieso soll ich meine Haare nicht so wie sie sind schön finden und tragen?

Autor:  Linosanne [ 13.07.2015, 20:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der ZU, die Realität und die Medien

Zumal Ottonormalmensch auch keine fette Kante hat. Der/die hat nämlich mörderische Stufen, sodass nicht viel unten ankommt :motz:
Ich kriege es öffters zu hören, dass ich soooo dünne Haare hätte, einfach weil sie glatt und beinahe stufenlos sind, zumindest am Kopf.

Autor:  Violetta [ 14.07.2015, 06:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der ZU, die Realität und die Medien

Ach ja, die Medien. Wir sollten uns einmal am Tag klarmachen, daß wir im TV, in der Zeitung, im Kino etc. kaum einen Menschen zu sehen kriegen, der nicht vorher stundenlang in irgendeiner Maske, bei irgendeinem Friseur und danach bei irgendeinem Schneider saß. Und das, ehe Photoshop an der Reihe ist. Habt ihr euch mal einen ganz normalen Spielfilm daraufhin angesehen, wie wenig mittlerweile dem Zufall überlassen wird? Das geht soweit, daß manchmal die Farbe der Tapete der Augenfarbe des gerade agierenden Darstellers/Darstellerin angepasst ist. Ist mir neulich bei "Sherlock" aufgefallen. JA SELBSTVERSTÄNDLICH SEHEN DIESE LEUTE TOLL AUS UND HABEN AUCH NOCH TOLLE HAARE.
Wäre bei mir genauso wenn ich Zeit und Geld dafür hätte und jemand sich die Mühe machte, das Ausgangsmaterial ist nämlich durchaus in Ordnung :twisted:

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