Bei mir lohnt sich der Aufwand definitiv nicht, weil es nicht das ist, was ich möchte. Ich bin nun seit 4 Jahren hier im LHN angemeldet und habe ungefähr alles ausprobiert was man probieren kann und meine Haare sind kein Stück "schöner" geworden, nur länger. Sie splissen, wenn man sie nur böse anguckt, sie brechen fröhlich herum, sie zersausen unglaublich schnell. Ich habe gefärbt und bin hab damit aufgehört, weil mir der Aufwand mit dem Indigo und Henna und was weiss ich was zu gross wurde und muss jetzt mit einer in meinen Augen hässlichen Naturhaarfarbe leben, mit der ich mich überhaupt nicht identifizieren kann.
Ich habe dutzende Öle, Wässerchen, Shampoos und was weiss ich was für Zeug ausprobiert, ohne dass meine Haare irgendwie beeindruckt gewesen wären. Ich habe versucht, das Waschen hinauszuzögern und mich dafür damit abgefunden, die halbe Woche fettige Haare zu haben (so etwas versuche ich nie mehr!), ich habe mit der Wildschweinborstenbürste das Sebum verteilt, was stur an der Kopfhaut und am Ansatz war und sich kein bisschen verteilen liess. Ich habe mir allerhand Lebensmittel in meine Haare geschmiert, die ich eigentlich zu teuer und wertvoll finde um für so etwas zu verbraten. Ich habe viele wertvolle Lebensstunden mit Splissschnitten verbracht und mit daheim rumsitzen, bis die Haare nach dem Waschen wieder trocken waren. Ich habe jeden Tag mehrere Stunden hier im LHN verbracht, um alles neue zu lesen und aufzusaugen wie ein Schwamm um es dann zu probieren Ich bin stundenlang unter der Dusche gestanden, nur um danach immer noch Roggenkrümel auf dem Kopf zu haben. Ich habe im DM unglaublich viel Zeit verschwendet, mir die Zutatenlisten aller Shampoos durchzulesen und habe bis heute nicht herausgefunden, worin eigentlich das Problem liegt (sind es kationische Tenside? Ist es das Glycerin? Ist es der Alkohol? Im LHN munkelt man, dass manche User ... nicht vertragen?). Ich habe stundenlang mit dem Staubkamm Flöckchen aus meinen Haaren gekämmt, weil die aus irgendeinem Grund Staub magnetisch anziehen.
Und das ganze einfach nur, weil ich mir den Aufwand gerne antat. Wenn man aber einen solchen Aufwand seit längerer Zeit ohne Ergebnisse betreibt, hat man irgendwann die Schnauze voll. Ich pflege nicht um des Pflegens willen, sondern weil ich Ergebnisse sehen will.
Ein Beispiel für die sehr schlechte Kosten-Nutzen-Rechnung: Ich habe mir am Mittwoch Abend eine Über-Nacht-Olivenölkur gemacht. Das mache ich sehr oft, immer wieder mit wechselnden Ölen, nicht, weil ich ein Ergebnis bemerke, sondern weil ich es inzwischen gewohnt bin, das alle paar Wäschen zu tun (immer mit dem absurden Gedanken im Hinterkopf, dass es ohne Ölkur ganz bestimmt "noch viel schlimmer" wäre:)). Am Donnerstagmorgen habe ich zweimal mit einem sündteuren Shampoo von Bios gewaschen. Nach zweimaliger Wäsche war mein Haar immer noch ekelhaft. Daher habe ich dann die fettigen Stellen aussortiert und explizit die mit verdünntem Babyshampoo gewaschen. Die Haare waren immer noch unansehnlich.
Immer nach dem Waschen vorsichtig in ein T-Shirt gewickelt, es soll ja nicht mit den groben Handtüchern in Berührung kommen.
Gestern habe ich mir einen Dutt getragen, aber das fettige zieht bei mir nicht ein, da kann ich 100 Jahre lang warten. Und ausserdem ist es nicht Sinn der Sache, nach der Haarwäsche eklig auszusehen (ich finde übermässig angeklatschte, fettige Haare sehen AN MIR ekelhaft aus).
Heute hab ich mit Dudu Osun (das ist die afrikanische schwarze Seife) gewaschen und anschliessend geploppt. Da hat man ja ein T-Shirt auf dem Kopf und nach 6 Stunden waren meine Haare immer noch nicht trocken, und ich war die ganzen sechs Stunden an meine Wohnung gebunden, obwohl ich eigentlich in die Stadt gehen wollte, vor lauter langweilig. Ich habe die Hälfte meines Tages mit so etwas banalem wie Haarewaschen verbracht. Nach dem Trocknen der Schock: Meine Haare standen struppig in alle Richtungen ab, daher habe ich sie doch gekämmt (man erkennt hier deutlich die absolute Sinnlosigkeit meiner sechsstündigen Plopperei). Nach dem Kämmen stellte ich fest, dass meine Haare an der gleichen Stelle schon wieder fettig waren (also alles abwährts der Ohren).
Im Bad hab ich mir alle meine Produkte angeschaut: Eine Tupperdose mit Roggenmehl, mehrere selbstgemachte Shampoobars, Spülungen, milde Shampoos, die Dudu Osun, ein Litermaß für Rinsen, extra angesetzter Lavendelessig, damit ich meinen eigenen Gestank aushalte, Natron...
...und dann habe ich mich doch für ein Spülmittel aus der Küche entschieden und mir gedacht: Scheiss auf Milde und Schonung!
Ich werde von nun an nichts mehr tun! Ich will einfach nicht mehr! Ich werde alle paar Tage mit Facetensid waschen (weil da muss ich nicht herausfinden, welche der tausend Millionen Zutaten in irgendeinem Furzshampoo ich nicht vertrage, das ist noch etwas, was mich unglaublich viel Zeit gekostet hat) und mir danach ein paar Brisk Bartöl reinschmieren. Und sonst garnichts mehr. Und wenn ich ausgehe, dann dürfen es auch mal Silikone sein, damit ich sie danach überhaupt noch kämmen kann.
Der Haarschmuck darf bleiben und die Sammlung soll auch noch wachsen, aber ich mache mir auch keine Mühe mehr, eine neue Frisur zu lernen, weil ganz ehrlich, die ganzen irgendwie gewickelten Dutts eigentlich alle gleich aussehen.
Das Einzige, was bei mir einen Unterschied macht, ist das Schlafhäubchen. und es ärgert mich sehr, dass ich erst nach so langer Zeit, so vielen verbrauchten Nerven und so viel rausgeschmissenem Geld hier den Spruch, dass es wichtiger ist, was man mit seinen Haaren nicht tut, als was man mit ihnen tut, begreife. Und wenn sie Scheisse aussehen, dann kommen sie halt ab!
_________________ 2aMii 7,4 cm ZU, Fairytaleends, 127 cm nach SSS, chemisch schwarz
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