Das ist ein spannendes Thema, das mich tatsächlich dazu gebracht hat, mich als jahrelang stille Mitleserin anzumelden, um auch ab und an mal meinen Senf dazuzugeben
Ich habe vorher nie etwas geschrieben, weil ich dachte, dass meine Ansichten teilweise nicht ganz hierhin passen, obwohl ich mich selbst als echtes Langhaar sehe, und habe doch in diesem Faden den ein oder anderen Beitrag gelesen, mit dem ich mich identifizieren konnte.
Deshalb nun hier endlich meine Portion Senf
Macht ihr Dutts, weil ihr sie schön findet, oder nur wegen der Haarschonung?-ich liebe Dutts. Ich empfinde sie als sehr schmeichelnd für mich und sogar besser als offenes Haar. Dass es bequem und haarschonend ist zu Dutten, das ist eben ein toller Nebeneffekt. Tatsächlich war das einzige Kompliment, das ich je von meiner Großmutter bekommen habe, dass ich sehr hübsch mit Dutt aussehen würde. Das hat Spuren hinterlassen
Gefällt euch eure NHF/PHF wirklich, oder tragt ihr sie nur, weil sie besser für's Haar ist?-Früher habe ich sie gehasst. Da ich aber viel Zeit in mediterranen Ländern und Südamerika verbringe, habe ich irgendwie gelernt, sie zu schätzen. Jetzt finde ich es toll, eine Farbe zu haben, die jeden Tag anders glänzt! Aber das kam definitiv nicht aus mir heraus, sondern passierte durch viele (ernstgemeinte) Komplimente Außenstehender (was irgendwie bedenklich ist, dass ich von so etwas abhänge
)
Findet ihr es zu aufwendig, die langen Haare zu händeln und fühlt euch eingeschränkt, wenn ihr z.B. in den Urlaub oder ins Schwimmbad wollt?-Ganz ehrlich? Ja, manchmal. Verkettete Haare nach einem Tag am Badesee nerven, ebenso eingeklemmte Strähnen im Rucksack etc. Ist aber alles nicht so tragisch, dass es mir den Spaß verderben würde.
Macht es euch insgeheim kirre, den Waschrhythmus beizubehalten?-Das ist für mich DER Punkt, der mich so lange hier gehindert hat, am Forum aktiv teilzunehmen, obwohl ich seit fast acht Jahren züchte. Ich kann es nicht nachvollziehen, dass so viele Userinnen lieber mit Fettkopf herumrennen, als einen Tag früher zu waschen. Ist mir auch egal, aber wie gesagt: das ist nicht meins. Ich habe großen Spaß am Haare waschen, tue dies mindestens alle zwei Tage. Ich liebe meine Haare, aber sie machen mir
nur Spaß, wenn sie frisch gewaschen sind, duften, fluffig und seidig aussehen. Sobald sich etwas Strähnen bilden, fühle ich mich nicht wohl. Das ist nicht das Schönheitsideal, dass ich für mich pflege. Ich gehe in Schlabberklamotten aus dem Haus, kann auf Schminke verzichten, aber klitschige Haare sind für mich ein absolutes No-Go.
Habt ihr ein schlechtes Gewissen aufgrund eurer Haarschmucksammlung?-Ich habe keinen Haarschmuck, mein Haar ist Schmuck genug
Nein, im Ernst, ich finde es an anderen toll, finde aber, dass es zu mir nicht passt
Mögt ihr eure natürliche Haarstruktur tatsächlich?-Das war ebenfalls ein Prozess. In meinem Umfeld (familiär sowie anderweitig) werden dicke, dunkle Haare angebetet. Besonders inmitten meiner Familie habe ich mich oft minderwertig gefühlt, weil ich die einzige mit blondem, feinem Haar bin. Heutzutage finde ich, dass es toll zu mir passt. Es ist ein Teil meiner Identität geworden und ich bin sehr glücklich über diese positive Entwicklung.
Frustriert es euch, Bilder von längerem/dickeren/schönerem Haar zu sehen und mit euren zu vergleichen?-Ganz ehrlich: auch hier ein klares JA. Besonders gepflegte und definierte Locken faszinieren mich. Genau aus diesem Grund habe ich keinen Instagramaccount und fange mit dem Blödsinn gar nicht erst an
Fühlt ihr euch mitunter zwanghaft, weil sich eure Gedanken nur um eure Haare drehen?-Im allgemeinen nein. Nur, wenn ich mit meinem Umfeld vergleiche. Da gehen alle problemlos zum Friseur, nehmen das unkomplizierteste Shampoo, das am tollsten duftet und ihnen ist Spliss egal. Ich bin da in meinen Kreisen schon eher der Alleingänger, aber ich selbst sehe mich absolut nicht als zwanghaft an