Langhaarnetzwerk

Wir sagen "ja" zu langem Haar.
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BeitragVerfasst: 14.02.2013, 11:42 
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Wow, Fylgja :shock:

Vielen Dank, total interessant! Mein Lieblingssatz ist "Wo Haar ist, ist Lust" :mrgreen:

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BeitragVerfasst: 14.02.2013, 11:47 
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:oops: Danke

Ja den Spruch find ich auch klasse!

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BeitragVerfasst: 14.02.2013, 12:56 
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Dadurch, dass ich Geschichte studiere, kann ich vllt auch etwas dazu beitragen.

Die Haare der Griechinnen und Römerinnen waren lang und wurden mit Seifenkraut und Ölen gepflegt. Die Haare abrasiert zu bekommen galt als Strafe oder, dass man in den Priesterinnen-Stand eintrat.
Auch die Germanninen und Germanen trugen sehr langes Haar und dieses offen. Nicht ganz so blonde Damen bleichten ihr Haar hell.

Im mitteleuropäischen Mittelalter musste die Frau ihr langes Haar bedecken mit Hauben und Tüchern. Männer, besonders die aus dem Adel, fingen an das Haar länger zu tragen, während die Bauern kurzgeschorren waren.
In der Renaissance trug man das Haar ebenfalls lang mit Mittelscheitel, und half je nach Mode auch mal mit Bleichmittel nach.

Im Barock und Rokoko hatte zumindest der Adel - wie schon erwähnt - nicht besonders langes Haar, da es durch das Tragen von Perücken und die mangelnde Hygiene eher von Nachteil war.

Im 19.Jhd/viktorianischen Zeitalter trugen die Frauen lange Haare mit Kopfbedeckungen und setzen auch Haarteile ein. Zumindest die Bäuerinnen, Bürgerinnen und Adligen - wie das bei den Arbeiterinnen in der aufkommenden Industrie war, weiss ich leider nicht. :roll:
Unsre geliebte Elisabeth von Österreich stammt auch aus der Epoche und war mit ihrer Haarpracht zumindest im Adel keine Seltenheit.

Man kann davon ausgehen, dass die Damen der ländlichen Bevölkerung stets langhaarig waren. Modeerscheinungen blieben ihnen fern - im Gegensatz zum Adel und Bürgertum.

Falls etwas falsch sein sollte, bitte ich um Berichtigung. :D

EDIT: Das bezog sich jetzt alles auf Mitteleuropa, in Teilen Süd- und Osteuropa. Wie das im Norden war, weiss ich leider nicht.

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BeitragVerfasst: 14.02.2013, 22:05 
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Hallo belledejour,

schöne Zusammenfassung.


:) Matze

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BeitragVerfasst: 14.02.2013, 22:39 
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Stimmt alles, belledejour! (ich bin geschichtsdozentin :lol: ) Dass Frauen ihr Haar bedecken mussten, wurde aber erst mit dem späten Mittelalter üblich und ist mehr ein Phänomen der Frühen Neuzeit. Außerdem galt das für verheiratete Frauen, unverheiratete junge Frauen und Mädchen mussten das in der Regel nicht. Da gibt es aber auch regionale Unterschiede...

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BeitragVerfasst: 15.02.2013, 10:43 
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Danke Fylgja, ein toller Beitrag! Ganz, ganz aufschlußreich. Mir fällt dabei noch eine Volks- oder besser gesagt Glaubensgruppe ein, die sich nie die Haare schneiden. Ich meine die Sikhs in Indien. Um zwischen Moslems und Hindus Frieden zu schaffen, wurde diese Glaubensrichtung eingeräumt. Die Sikhs, gerade auch die Männer, schneiden sich nie die Haare. Sie wickeln sie zu einem Dutt und binden einen Turban darüber. Dies auch schon seit mehreren Jahrhunderten.

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49 bis 51 cm nach SSS, länger sollen die Haare erstmal nicht werden.


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BeitragVerfasst: 15.02.2013, 10:53 
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Wisst ihr, was ich total seltsam finde? Dass in so vielen Religionen Haare eine Rolle spielen (Islam, orthodoxes Judentum, Sikhs) - und im Christentum überhaupt nicht? In Indien gibt es Opferfeste, da lassen sich Frauen scheren (und die Haare werden zu Extensions verarbeitet, aber das ist ein anderes Thema) etc. pp.

Es gibt zwar ein paar Regeln, mit welcher Kleidung man nicht eine Kirche betreten sollte (Badekleidung, kurze Röcke, Spaghettiträger - in südeuropäischen Ländern wird sehr darauf geachtet bei Besichtigungen) - aber nichts zur Kopfbedeckung.

In der russisch-orhodoxen oder griechisch-orthodoxen Kirche ist es wohl gerne gesehen, dass Männer ihre Kopfbedeckung ablegen, die Frauen aber ein lockeres Kopftuch o.Ä. tragen - ist aber nicht so streng wie im Islam und gilt nur für den Gottesdienst.

Dass dann im Christentum gar keine Regeln bei Haaren gelten heutzutage, finde ich erstaunlich. Hat jemand eine Erklärung?

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BeitragVerfasst: 15.02.2013, 11:22 
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Ups, ganz übersehen, bitte schön Ostwind :D

Also ich kenn mich ja mit den Christen nicht so aus, daher habe ich Tante Google gefragt:

Zitat:
1.Korinther 11,5ff.: "Eine Frau aber entehrt ihr Haupt, wenn sie betet ... und dabei ihr Haupt nicht verhüllt. ... Wenn eine Frau kein Kopftuch trägt, soll sie sich doch gleich die Haare abschneiden lassen."


Zitat:
1.Korinther 11 (LUT) Vers 14 "Lehrt euch nicht auch die Natur, dass es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt, aber für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr als Schleier gegeben."

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Zuletzt geändert von Fylgja am 15.02.2013, 15:38, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 15.02.2013, 15:15 
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Danke Sankofa, das wusste ich nicht! :)

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BeitragVerfasst: 15.02.2013, 16:05 
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Dafür nicht, Belledejour. Ich lass mich einfach zu gerne zum Klugscheißen hinreißen :oops:
Das Mittelalter war im Vergleich zur Frühen Neuzeit nun mal recht liberal. Da gab es zwar auch solche teilweise absurden Vorschriften, die wurden aber seltener eingehalten und ihr Verstoß auch nicht so intensiv geahndet. Das hat sich erst mit der frühneuzeitlichen Herrschaft zunehmend durchgesetzt, als die Obrigkeiten sich ganz stark in das privateste Leben der Menschen einzumischen begann.
Aber den Mythos vom dunklen Mittelalter werden wir wohl nie los...

Mir ist noch was anderes haariges zur Frühen Neuzeit eingefallen: Als Ehrstrafe, also als Strafe für unehrenhaftes Verhalten, mussten u. A. die Haare dran glauben. Damit war man gerade als Frau sehr offensichtlich gebrandmarkt.
Außerdem mussten häufig Frauen, die sich vor der Hochzeit zu unehelichem Sex hatten hinreißen lassen, bei ihrer Hochzeit als Zeichen der verlorenen Unschuld und zur Demütigung eine Brautkrone tragen, die hinten offen war.
Es gab also auch im christlich geprägten Europa einen Zusammenhang zwischen Ehre, die zu dieser Zeit eine enorme Rolle spielte und der Haarpracht oder dem Kopfschmuck. Ich denke, dass dies aufgrund der Säkularisierung heute nicht mehr so präsent ist.

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BeitragVerfasst: 15.02.2013, 16:30 
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Ein wenig OT:

Meine Schwester ist Onkologin und hat erzählt, dass es für viele Brustkrebspatientinnen schlimmer ist, dass sie durch die Chemotherapie ihre Haare verlieren, als die Amputation der Brust... Finde ich krass, aber ich kann es verstehen. Weil doch Haare viel mit unserer Identität zu tun haben und der Verlust der Haare - bei Männlein wie Weiblein - negativ empfunden wird.

Edit:
@ Sankofa: Ich schätze Beiträge wie Deinen sehr, ich bin sehr wissbegierig (und leider auch ein großer Klugscheißer vor dem Herrn :mrgreen: )

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BeitragVerfasst: 15.02.2013, 19:34 
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Jetzt hab ich mir extra ne Bibel gesucht, um den 1. Korinther 11,5 nachzugucken, weil mir die Formulierung "dann soll sie sich doch gleich die Haare abschneiden lassen" so bibelunpassend vorkam. Aber das steht da echt! :shock: :wink:

Zu belledejours Beitrag:
Eine kleiner Teil passt mir noch nicht: "Auch die Germaninnen und Germanen trugen sehr langes Haar und dieses offen."

Die "Germanen" bestanden aus vielen verschiedenen Stämmen, die zum Teil recht unterschiedlich gelebt haben. Von den Sueben kennen wir den "Suebenknoten", für den man ziemlich lange Haare braucht, wenn der halten soll; die Chatten hatten laut Tacitus einen Initiationsritus, bei dem die Männer ihre Haare zumindest zeitweise völlig wild wachsen ließen; die Krieger andere Stämme (der Name fällt mir grade nicht ein) hatten ihre Haare aber im Kampf mit Kalkwasser zu Spitzen "gegelt", was wieder relativ kurzes Haar erfordert.
Zu den Frauen fällt mir von Tacitus nur ein, dass untreuen Frauen auch bei den Germanen die Haare geschoren wurden, bevor sie nackt durch das gesamte Dorf gejagt wurde.

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Ziel: nicht länger als Steiß ... also nicht viel länger ...


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BeitragVerfasst: 15.02.2013, 19:59 
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Hast Recht Mattyo, wenn von den Germanen gesprochen wird, klingt das immer so nach einem Volk oder einem Reich und was so über diese Stämme erzählt willt ist teilweise echt absurd...
Bei Tacitus muss man aber aufpassen. Er ist nicht die seriöseste Quelle. Er hat ja als Römer über diese Menschen berichtet und da wundert es nicht, dass er sie gerne mal ziemlich barbarisch darstellt. Außerdem hat er sich auf zweifelhafte Quellen bezogen.

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BeitragVerfasst: 16.02.2013, 02:08 
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Schlechte Recherche gabs schon immer :lol: Tacitus erzählt doch auch Geschichten von einem Germanenstamm, die wahrscheinlich aus Geschichten über Walrösser entstanden sind.
Es waren nur grade die Beispiele, die mir eingefallen sind. Das Römische Weltbild ist ja sowieso ne Nummer für sich. Verdammt, schon wieder so ne Verallgemeinerung ...

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BeitragVerfasst: 16.02.2013, 02:19 
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Fylgja hat geschrieben:
Zitat:
1.Korinther 11,5ff.: "Eine Frau aber entehrt ihr Haupt, wenn sie betet ... und dabei ihr Haupt nicht verhüllt. ... Wenn eine Frau kein Kopftuch trägt, soll sie sich doch gleich die Haare abschneiden lassen."

Zitat:
1.Korinther 11 (LUT) Vers 14 "Lehrt euch nicht auch die Natur, dass es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt, aber für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr als Schleier gegeben."

Bin verwirrt, das widerspricht sich doch. Und wer hat das geschrieben? War das nicht Paulus?

Ach ja, so eine Haar-Reise in die Vergangenheit wäre war Tolles! Vom Mittelalter bis 5.000 Jahre zurück.

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