Langhaarnetzwerk

Wir sagen "ja" zu langem Haar.
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BeitragVerfasst: 16.02.2013, 12:43 
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AlbaElisabetta hat geschrieben:
Wisst ihr, was ich total seltsam finde? Dass in so vielen Religionen Haare eine Rolle spielen (Islam, orthodoxes Judentum, Sikhs) - und im Christentum überhaupt nicht? In Indien gibt es Opferfeste, da lassen sich Frauen scheren (und die Haare werden zu Extensions verarbeitet, aber das ist ein anderes Thema) etc. pp.

Es gibt zwar ein paar Regeln, mit welcher Kleidung man nicht eine Kirche betreten sollte (Badekleidung, kurze Röcke, Spaghettiträger - in südeuropäischen Ländern wird sehr darauf geachtet bei Besichtigungen) - aber nichts zur Kopfbedeckung.

In der russisch-orhodoxen oder griechisch-orthodoxen Kirche ist es wohl gerne gesehen, dass Männer ihre Kopfbedeckung ablegen, die Frauen aber ein lockeres Kopftuch o.Ä. tragen - ist aber nicht so streng wie im Islam und gilt nur für den Gottesdienst.

Dass dann im Christentum gar keine Regeln bei Haaren gelten heutzutage, finde ich erstaunlich. Hat jemand eine Erklärung?



Zum Christentum fällt mir ein, daß die Nonnen ihre Haare immer bedecken. Nonnen tragen außerdem kurze Haare.

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49 bis 51 cm nach SSS, länger sollen die Haare erstmal nicht werden.


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BeitragVerfasst: 16.02.2013, 12:52 
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Ostwind hat geschrieben:
Zum Christentum fällt mir ein, daß die Nonnen ihre Haare immer bedecken. Nonnen tragen außerdem kurze Haare.


Stimmt, ich vergaß! Dabei tritt eine gute Freundin von mir in ein Bendediktinerinnenkloster ein dieses Jahr, da hätte ich doch daran denken können...

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BeitragVerfasst: 17.02.2013, 02:06 
Ich glaub, da muss die Theologin mal ein bisschen was dazusenfen.
Peti hat geschrieben:
Fylgja hat geschrieben:
Zitat:
1.Korinther 11,5ff.: "Eine Frau aber entehrt ihr Haupt, wenn sie betet ... und dabei ihr Haupt nicht verhüllt. ... Wenn eine Frau kein Kopftuch trägt, soll sie sich doch gleich die Haare abschneiden lassen."

Zitat:
1.Korinther 11 (LUT) Vers 14 "Lehrt euch nicht auch die Natur, dass es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt, aber für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr als Schleier gegeben."

Bin verwirrt, das widerspricht sich doch. Und wer hat das geschrieben? War das nicht Paulus?

Ja, das war Paulus. Und nein, er widerspricht sich nicht.
Er hat den Korintherbrief an eine Gemeinde geschrieben, die er einige Zeit vorher gegründet hatte und wo es seiner Meinung nach einige Missstände gab, zu denen er unbedingt was sagen wollte. Als Hintergrund muss man wissen, dass hier mindestens zwei, wenn nicht drei Kulturen miteinander zu tun hatten: Das Gebiet, in dem die Geschichte begann, wegen der er unterwegs war, waren verschiedene Provinzen im heutigen Israel. Die meisten Menschen dort waren Juden, eine Mehrheit, die von einer Minderheit von Römern regiert wurde. Die meisten Juden in dieser Gegend besaßen das römische Bürgerrecht nicht (obwohl Judäa und Galiläa römische Provinzen waren) und waren dementsprechend einigermaßen rechtlos. Paulus dahingegen stammte aus Tarsus, das liegt in der heutigen Türkei (Kleinasien war auch römische Provinz). Er war Jude, hatte aber auch das römische Bürgerrecht, das heißt er wurde sowohl mit jüdischen als auch römischen Bräuchen groß. Korinth (und viele andere seiner neu gegründeten Gemeinden) lagen allerdings in Griechenland, einem "heidnischen" (polytheistischen) Gebiet mit einer anderen Kultur und anderen Bräuchen.
Ich fange mit der zweiten Textstelle an, dann ist der Zusammenhang einfacher zu verstehen: Paulus war der Meinung, dass sich Frauen und Männer auch äußerlich deutlich voneinander unterscheiden sollen, und er hatte recht genau Vorstellungen davon, wie das auszuschauen hatte. Aus seiner Äußerung geht hervor, dass er für Männer kurze Haare als angemessen empfindet. Das dürfte römischer Brauch gewesen sein, jüdischer eher nicht. Wir wissen von vielen Juden dieser Zeit mit längeren Haaren, und die Darstellungen, die Jesus und seine Gefährten mit etwas längeren Haaren zeigen, dürften zutreffend sein. Paulus war jetzt offensichtlich der Meinung, dass die Korinther es nicht so handhabten, wie er es für richtig hielt und hat deshalb etwas dazu gesagt.
Zum ersten Zitat (was für eine Übersetzung ist das eigentlich?): Paulus ist der Meinung, dass langes Haar sich für eine Frau "gehört", und dass sie es verhüllen soll, wenn sie betet oder prophetisch redet. Das war wohl ein Zeichen dafür, dass bei diesem Vorgang Äußerlichkeiten nicht so wichtig sind, sondern dass es dabei nur auf das Innerliche ankommt. Der letzte Teilsatz heißt wörtlich übersetzt: "sonst ist es so als ob ihr Haupt geschoren wäre" - damit ist gemeint, wenn eine Frau mit unbedecktem Haupt mit Gott oder in Gottes Namen spricht, entehrt sie sich soweit, dass sie genausogut ihre Haare (=ihre Ehre) abschneiden könnte.
Der Brauch, sich den Kopf zu bedecken, wenn man vor Gott tritt, hat sich in vielen jüdischen Gemeinden erhalten: Männer tragen in der Synagoge eine Kipa, Frauen häufig ein Kopftuch. Traditionell gibt es für Männer den Talitschal, mittlerweile gibt es auch Exemplare für Frauen. Hier kann man sich einige Exemplare anschauen.
Im Christentum war es lange üblich, dass Männer den Hut abnehmen, wenn sie eine Kirche betreten - Frauen behalten ihn (oder was auch immer sie sonst auf dem Kopf haben) dahingegen auf. Ausnahme: die Pileoli der (höheren) Kleriker und Ordensmänner der katholischen Kirche. Sie haben die gleiche Form wie die jüdische Kipa, haben aber eine andere Funktion. Ursprünglich haben sie wohl die Tonsur bedeckt. Die Pileoli werden immer in der Liturgie getragen (mir ist auf der Straße noch nie ein Bischof mit Pileolus begegnet, da gehen sie immer in "Zivil"). Während des Hochgebets oder zur Aussetzung der Monstranz werden sie aber als Zeichen der Verehrung des Allerheiligsten abgenommen. Die Tradition, dass sich Frauen in der Kirche den Kopf bedecken, hat sich verloren, als Hüte aus der Mode kamen - und als das katholische Kirchenrecht geändert wurde: Im CIC von 1917 gibt es noch einen Passus, der vorschreibt, dass Frauen während der Messe den Kopf zu bedecken haben, im CIC von 1983 taucht dieser nicht mehr auf. Ein interessanter Artikel zur Verschleierung im christlichen Kontaxt und der Frage nach patriarchalen Einflüssen findet sich hier und ein gut recherchierter, der die Zusammenhänge mit dem Feminismus beleuchtet (und eine Interpretation zu den obigen Textstellen enthält) hier.
In sehr katholischen Gegenden (z.B. Italien, aber auch Teile der USA) ist es nach wie vor üblich, die Haare beim Gottesdienst (oder bei einer privaten Papstaudienz) mit einem Spitzentuch zu bedecken. Link. Auf youtube z.B. zu sehen bei SheIsCatholic: Church Veils, how to wear a mantilla.

Ostwind hat geschrieben:
Zum Christentum fällt mir ein, daß die Nonnen ihre Haare immer bedecken.

Nö. Es gibt auch Nonnen (und Mönche), die komplett ohne Habit unterwegs sind. Es gibt Orden, die immer Habit tragen, solche, die nie Habit tragen, solche, die Habit nur zu bestimmten Gelegenheiten tragen und solche, die ihren Angehörigen das Tragen eines Habits freistellen.
Und auch haarbedeckende Habits können bei Nonnen ganz unterschiedlich aussehen, z.B. so oder so.
Ich bin mir nicht sicher, ob verschleierte Nonnen ihre Haare alle kurz tragen, aber ich weiß, dass es bei der Aufnahme in den Orden abgeschnitten wird als Zeichen dafür, dass man alte Bindungen hinter sich lässt und alle Eitelkeiten und Äußerlichkeiten ablegt.


Zuletzt geändert von Jemma am 17.02.2013, 13:58, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 17.02.2013, 11:40 
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Jemma, ich bin sprachlos :shock: - Danke!

Da hast Du jetzt echt eine Bildungslücke bei mir geschlossen...

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BeitragVerfasst: 17.02.2013, 14:20 
Freut mich, wenn ich helfen konnte.
AlbaElisabetta hat geschrieben:
Jemma, ich bin sprachlos :shock:

Warum? War irgendwas davon besonders verblüffend für dich?

Tante Edit hat in meinem Sermon noch einen Fehler korrigiert.
Der zweite Artikel beleuchtet natürlich die Zusammenhänge mit dem Feminismus, nicht mit dem Fundamentalismus :oops: - jaja, es war schon spät.

Bischöfe und Domkapitel in Zivil sehen übrigens meistens so oder so aus: Überwiegend in schwarz und grau gekleidet, schwarzer Anzug, schwarzes (oder dunkles) Hemd, Kollar oder sonstiger weißer Kragen, manchmal Pullover. In seltenen Fällen sieht man sie auch mal mit weißem Hemd. Die Kleidung ist im Stil recht einfach ist (das ist der eigentliche Sinn dahinter). Das Tolle daran ist außerdem, dass man sich nie überlegen muss, was man anzieht, die Kleidung ist immer angemessen und für Farbenblinde gibt's auch keine Probleme.
Interessanterweise ist mir aufgefallen, dass sich viele Leute, die länger und intensiver Kampfkunst betreiben und immer intensiver in die Materie eintauchen, auch in schwarz kleiden (oder eine andere dunkle Farbe) und dass deren Kleidungsstil auch zunehmend einfacher wird.


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BeitragVerfasst: 17.02.2013, 18:51 
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Jemma hat geschrieben:
Freut mich, wenn ich helfen konnte.
AlbaElisabetta hat geschrieben:
Jemma, ich bin sprachlos :shock:

Warum? War irgendwas davon besonders verblüffend für dich?


Na ja, dass es in der katholischen Kirche vor gar nicht so langer Zeit üblich war, dass Frauen ihr Haupt bedecken! Und noch erstaunlicher, was da in den Staaten dazu abgeht. Die US-Amerikanischen Katholiken sind schon deutlich krasser unterwegs als die deutschen, schon mal die Kreationismusdebatte, insofern passt das, aber von Schleiern habe ich noch nie was gehört. Und dann die Website, wo man sich diese Schleier bestellen kann - scheint einen Markt dafür zu geben.

Die Dominikanerpatres in meiner Gemeinde rennen in ihrer Frezeit extrem leger herum, einer z.B. in ziemlich abgerissenen Jeans und dazu ein dunkles T-Shirt oder Pulli. Der sieht eher nach Sozialpädagoge aus als nach Priester! Finde ich sehr sympathisch. Die sind sowieso extrem unkompliziert, die Jungs...

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BeitragVerfasst: 17.02.2013, 19:59 
AlbaElisabetta hat geschrieben:
Die Dominikanerpatres in meiner Gemeinde rennen in ihrer Frezeit extrem leger herum, einer z.B. in ziemlich abgerissenen Jeans und dazu ein dunkles T-Shirt oder Pulli. Der sieht eher nach Sozialpädagoge aus als nach Priester! Finde ich sehr sympathisch. Die sind sowieso extrem unkompliziert, die Jungs...

Die sind dann wohl von der ohne-Habit-Fraktion. Oder Gelegenheits-Habitträger.
Der Habit war ursprünglich das einfachste und zweckmäßigste Gewand, das man sich vorstellen konnte - auf Dauer hat sich dann oft das Gewand erhalten, das der Ordensgründer getragen hat. Gelegentlich gab's dann im Lauf der Zeit Vereinfachungen im Stil, v.a. bei Frauenorden. Da gibt es zum Beispiel alte Bilder von Schleiern, die eher Ähnlichkeit mit einem Hochseesegler haben, heute ist das meist schlichter. Auch innerhalb eines Ordens sieht man es manchmal, dass der Schleier der älteren Damen einen anderen Stil hat als der der jüngeren.
Das einfachste und zweckmäßigste Gewand heute ist halt oft nicht mehr der Habit (auch wenn damit die Klamottenfrage für jeden Tag geklärt wäre), sondern je nach Kontext Jeans und T-Shirt bzw. was Anzug-ähnliches. Ich kenne viel Menschen, die im Orden leben (oder eine Zeit lang dort gelebt haben) und sehr unkompliziert sind. Was glaubt ihr, wieso "Urlaub im Kloster" oder "Kloster auf Zeit" so einen Boom erfährt? Die Leute haben ihren Platz gefunden, sie wissen genau, dass sie hier sind, dass der Draht zum Göttlichen steht und dass ihnen dann eigentlich auch keiner mehr an den Karren fahren kann - das gibt einem eine riesengroße Freiheit, und das macht die Ausstrahlung vieler Ordensleute aus. (Auch wenn es natürlich Leute gibt, die das Ordensleben aus den falschen Gründen gewählt haben, etwa weil sie mit ihrer Sexualität nicht klarkommen oder keine(n) Mann bzw. Frau abgekriegt haben - da sucht man die Ausstrahlung dann oft vergeblich.)
@Verschleierung im christlichen Kontext: Ich habe schon den Eindruck, dass das in erster Linie ein amerikanischer Trend ist, quasi als Gegentrend zum Ich-zeige-alles-was-ich habe-Trend. Es scheint dort auch immer mehr Frauen zu geben, die auch im Alltag komplett verschleiert gehen.
Ich finde es allerdings schade, dass man wenn man in unserer Gesellschaft ein Kopftuch trägt, gerne gleich als extremistische Türkin abgestempelt wird.
Mir ist es unangenehm, mich mit offenen Haaren in der Öffentlichkeit zu zeigen, das ist für mich etwas, was in mein Privatleben gehört. Ich habe schon auch festgestellt, dass ich für Männer ziemlich unsichtbar bin, wenn ich Dutt trage, und ehrlich gesagt finde ich das auch ganz angenehm so und setzte das bewusst ein.
Seit einiger Zeit habe ich das Bedürfnis, mir den Kopf beim Gebet zu verhüllen, und bisweilen auch, wenn ich in der Bahn fahre und mir das Drumrum einfach zuviel ist und ich gerne ein bisschen abschalten möchte. Ich trage dann allerdings kein Schicki-Micki-Spitzen-Gedöns, sondern wickle mir einfach mein Halstuch (außer im Hochsommer trage ich fast immer eins, je nach Jahreszeit aus unterschiedlichen Materialien) um den Kopf.

Tante Edit hat gerade noch einen lesenswerten Artikel gefunden, in dem es um den Kontext der Verschleierung im Alten Testament und in den frühchristlichen Gemeinden geht.


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BeitragVerfasst: 17.02.2013, 23:45 
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Jemma hat geschrieben:
@Verschleierung im christlichen Kontext: Ich habe schon den Eindruck, dass das in erster Linie ein amerikanischer Trend ist, quasi als Gegentrend zum Ich-zeige-alles-was-ich habe-Trend. Es scheint dort auch immer mehr Frauen zu geben, die auch im Alltag komplett verschleiert gehen.



öhm die baptisten tragen nach der hochzeit auch kopftuch...

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BeitragVerfasst: 18.02.2013, 00:52 
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Oh, danke Jemma, Du hast Dir so viel Mühe gemacht! :bussi:
Hier in Antwerpen sehe ich natürlich oft Mitglieder der jüdischen Gemeinde und alle tragen im Alltag ausnahmslos schwarze Kipa und die Frauen Perücken mit oder ohne Kopftuch. Ich bin mir aber nicht sicher, wie es mit dem Kopfhaar der Frauen aussieht, ob es wirklich rasiert wird oder doch länger bleibt.
Ich war ein paar Jahre im klösterlichen Internat, dort hatten alle Nonnen kurze Haare unter dem Schleier. Ich denke nicht, dass es einen Orden gibt, in dem die Nonnen wirklich lange Haare tragen (APL oder so).

Darf ich Dir eine un-haarige Frage stellen, Jemma? Weißt Du, wie dieses weiß-beige Hemd/Tuch(?) heißt, welches die traditionellen jüdischen Männer unter ihrem normalen Hemd tragen (auch im Sommer)? Am Ende sind so längere Fransen/Kordeln und es hängen immer vorne und hinten jeweils 1 rechts und links aus dem Hosenbund. Aus welchem Grund werden diese getragen?

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BeitragVerfasst: 18.02.2013, 00:58 
Peti hat geschrieben:
Darf ich Dir eine un-haarige Frage stellen, Jemma? Weißt Du, wie dieses weiß-beige Hemd/Tuch(?) heißt, welches die traditionellen jüdischen Männer unter ihrem normalen Hemd tragen (auch im Sommer)? Am Ende sind so längere Fransen/Kordeln und es hängen immer vorne und hinten jeweils 1 rechts und links aus dem Hosenbund. Aus welchem Grund werden diese getragen?

Könnte das einfach ein Talit sein, was du meinst?
Der wird meines Wissens aber eher über der Kleidung getragen. - Kann aber schon sein, dass das spezielle jüdische Gruppierungen anders handhaben.


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BeitragVerfasst: 18.02.2013, 01:07 
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Warscheinlich wird es das sein, hier mal ein Foto:

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das sagt wiki dazu:

In der Neuzeit wird der Tallit von erwachsenen Juden (ab 13) nur beim Morgengebet getragen. Dies gilt sowohl für Gebete in der Synagoge als auch für das private Gebet. Nach einigen aschkenasischen Traditionen tragen nur verheiratete Männer und ein Bräutigam einen Tallit. Dieser ist Teil der Gaben, welche die Braut ihrem Bräutigam übergibt. Für die Erfüllung des oben genannten Gebots, die Zizijot zu tragen, wird unter der Kleidung der Tallit Katan getragen, so dass nur die vier Zizijot sichtbar sind.

diese zizijot sind diese fäden, die raushängen.

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Jemma hat geschrieben:
Mir ist es unangenehm, mich mit offenen Haaren in der Öffentlichkeit zu zeigen, das ist für mich etwas, was in mein Privatleben gehört. Ich habe schon auch festgestellt, dass ich für Männer ziemlich unsichtbar bin, wenn ich Dutt trage, und ehrlich gesagt finde ich das auch ganz angenehm so und setzte das bewusst ein.
Seit einiger Zeit habe ich das Bedürfnis, mir den Kopf beim Gebet zu verhüllen, und bisweilen auch, wenn ich in der Bahn fahre und mir das Drumrum einfach zuviel ist und ich gerne ein bisschen abschalten möchte. Ich trage dann allerdings kein Schicki-Micki-Spitzen-Gedöns, sondern wickle mir einfach mein Halstuch (außer im Hochsommer trage ich fast immer eins, je nach Jahreszeit aus unterschiedlichen Materialien) um den Kopf.


Liebe Jemma,

auch wenn ich meine Haare recht oft offen trage, kann ich sehr gut nachvollziehen, dass es unangenehm sein kann. Und ich finde es sehr bedauerlich, dass hier in Deutschland jedes Kopftuch gleichgesetzt wird mit "rückständige, unterdrückte Analphabetin aus Ostanatolien" - um es mal ganz böse und plakativ zu sagen.
Es sollte jeder Frau freistehen, das zu handhaben, wie sie möchte, meiner Meinung nach sollten muslimische Lehrerinnen auch ein Kopftuch tragen dürfen (Nonnen, die unterrichten, müssen ja auch nicht ihren Habit ablegen).

Wenn es Usus in Deutschland wäre, in der Kirche das Haupt zu bedecken, hätte ich damit kein Problem. Ich würde mich dadurch weder diskriminiert noch unterdrückt fühlen!

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Mein mein früherer Chef und später ein Kollege sind auch Juden, sie tragen allerdings jeden Tag diesen Tallit (auch im Hochsommer) - darum fragte ich. Danke! :D

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Mal wieder zurück zum Anfang -
die "nicht ganz so blonden Germanen/innen bleichten sich die Haare" ...

Ist bekannt mit welchen Mittelchen bzw. Methoden?
Bleichen war doch nie haarschonend soweit ich weiß.

Ich weiß nur, dass sie sich die Haare auch einkalkten...

Sehr interessantes Thema.

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Ziel: Steißbeinlänge, mehr Dichte und Fülle, keine kaputten Enden und Haarbruch mehr :-)

= 1aMi

Mein Tagebuch:
http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?f=21&t=22806


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