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 Betreff des Beitrags: Re: Geishas
BeitragVerfasst: 03.12.2014, 23:16 
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annebonnie hat geschrieben:
Geisha und Maiko in Teehaus-Parties (ochaya-asobi) zu sehen ist immer noch nicht nur sehr teuer (mehrere hundert €), sondern auch exklusiv. Das kann man nicht einfach übers Internet buchen ;) sondern braucht auch die richtigen Kontakte, also jemanden, der dich zu einer solchen Veranstaltung mitnimmt.[/size]

Ich käme auch niemals auf die Idee, eine Geisha zu buchen und dass es mehrere hundert bis tausend Euro kosten würde, hatte ich mir auch schon gedacht. Also, nicht, dass du jetzt denkst, ich hätte das mal eben einen Abend lang vor, wenn ich als Touri in Japan rumgeistere. Um Gottes Willen, ich selbst würde mich gar nicht richtig "würdig" fühlen, die Zeit einer solchen Künstlerin zu beanspruchen. Zumal ich in den nächsten Jahren eh erst einmal nicht nach Japan kommen werde. Es waren wirklich nur reine Interessensfragen. :)

Und vielen Dank für die Tipps, ich werde sie mir auf jeden Fall anschauen! :o

@Sanna: Ich würde sagen, du kannst das ruhig hier besprechen, also mir macht das nichts aus, bin ja auch schon ein wenig ins OT abgedriftet... Solange sich keine Mods dran stören, soll es mir absolut recht sein. :)

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 Betreff des Beitrags: Re: Geishas
BeitragVerfasst: 04.12.2014, 11:03 
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Mich würde noch interesieren was genau ein Danna für Privilegien hat, im Film und im Buch wurde das ja nur angedeutet.
Und nach vertsteigerung der Mizurge, durften Gaishas dann auch noch für diesen speziellen Service gebucht werden, oder war das eine einmalige Sache und später einem dem Danna vorbehalten ?

Welche Stellwert hatte in diesen Kreisen denn die Ehefrau der Geschäftsleute ?
Arthur Golden schrieb Sayouri bekam ihr Geld sogar einmal von der Frau eines Kunden zugesteckt :shock:
Ich nehme an auch wenn die Ehefrau aus gehobenen Kreis eingeheiratet hat so wurde sie zuhause gelassen, alle Vergnügungen und geschäftlichen Termine fanden in Begleitung der Gaisha statt ?

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 Betreff des Beitrags: Re: Geishas
BeitragVerfasst: 04.12.2014, 15:13 
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fuchsface, die genauen Preise pro Stunde hängen von okiya bzw einzelner Geisha ab. In welchem Rahmen sich der Stundensatz genau bewegt weiss ich leider nicht. Würde mich aber auch mal interessieren ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Geishas
BeitragVerfasst: 04.12.2014, 15:16 
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Ich habe sogar gelesen man bezahlt für brenndauer eines Räucherstäbchens.
Ob das stimmt weis ich aber nicht

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 Betreff des Beitrags: Re: Geishas
BeitragVerfasst: 04.12.2014, 15:55 
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Sanna hat geschrieben:
Ich habe sogar gelesen man bezahlt für brenndauer eines Räucherstäbchens.
Ob das stimmt weis ich aber nicht

Ich glaube, das war früher mal so und daher kommt die Begrifflichkeit der "Zahleinheit".
Wegen deiner Fragen bezüglich des danna: ich bin da bei weitem kein Experte, aber ich glaube, die mizuage wird in echt überhaupt nicht (mehr) versteigert, das war wohl eher unter den Kurtisanen verbreitet. Die mizuage bei Maikos bedeutet wohl einfach, dass man zur Geiko aufsteigt und das mit einer Zeremonie gefeiert wird, die das Erwachsenwerden symbolisiert. Und ein danna ist in der Realität glaube ich eher eine Art Sponsor, der für alle Ausgaben aufkommt, aber dafür eben auch die Zeit der Geisha beanspruchen darf. Ich denke aber nicht, dass das auf eine sexuelle Ebene gehen soll...? Wobei es da natürlich auch immer "schwarze Schafe" gibt, die es dennoch tun, um vielleicht noch mehr zu erreichen...? Ich habe in einer Doku gehört, dass eine Geisha, die ihren Körper auf irgendeiner Art und Weise verkauft, nicht nur ihr Teehaus zur Schließung zwingt, sondern auch die beiden links und rechts daneben, weil die Schande so groß ist. Und dass der Mythos, Geishas seien käuflich wie eine Art Prostituierte, von den Prostituierten selbst stamme, die sich in der Kriegszeit als Geishas ausgaben, um ausländische Soldaten eher für sich zu gewinnen und in ihre Bordelle zu locken. Und die haben dann zurück in ihrer Heimat damit rumgeprahlt, eine Geisha im Bett gehabt zu haben...

Aber besser, ich lasse meine Vermutungen, statt hier noch mehr Halbwissen zu verbreiten. :D

Meint ihr eigentlich, dass Geishas "aussterben" werden? Ich habe irgendwo gelesen, dass es nur noch knapp 250 Stück gibt und dass es von Jahr zu Jahr weniger werden. Ich fände das sehr schade, da sie irgendwie, wie eben auch Ballerinas und andere Kunstformen, für eine sehr disziplinierte und altehrwürdige Tradition stehen...

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 Betreff des Beitrags: Re: Geishas
BeitragVerfasst: 04.12.2014, 17:02 
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fuchsface hat geschrieben:
Ich habe in einer Doku gehört, dass eine Geisha, die ihren Körper auf irgendeiner Art und Weise verkauft, nicht nur ihr Teehaus zur Schließung zwingt, sondern auch die beiden links und rechts daneben, weil die Schande so groß ist.


:lol: naja... sollte man alles nicht so wörtlich nehmen ;)

Glaube nicht, dass Geishas aussterben. Dazu sind sie schon zu tief im kulturellen Gedächtnis "etabliert". Eher, dass sich der Beruf weiter wandelt und der heutigen Zeit anpasst.
Dass Ausländerinnen Geisha werden, war noch vor ein paar Jahrzehnten undenkbar, jetzt hört man von immer mehr Anthropologinnen, die sich so bezeichnen... Liza Dalby/Ichigiku und diese Fiona Graham/Sayuki. Klar sind sie nicht wirklich anerkannt und sorgen immer wieder für Kontroversen, aber allein die Möglichkeit an der Ausbildung teilzunehmen bedeutet schon eine große Öffnung.

Was sagt ihr dazu? Würdet ihr so eine Ausbildung auch versuchen, oder reicht euch das Verkleiden/den Look imitieren?

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 Betreff des Beitrags: Re: Geishas
BeitragVerfasst: 04.12.2014, 18:15 
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Ja Fuchsface das der genau der Punkt der mich verwirrt hat, da Sayouri ihre Mizuage versteigert hatte und Dr. Krebs durfte sozusagen ihren Körper in Besitz nehmen.
Auf diesem Ausflug am Ende des Films, als der Soldat von ihr eindeutig diesen Dienst erwiesen haben wollte gegen Bezahlung, sagte sie für solche Dienste stehe eine Gaisha nicht zur verfügung :nixweiss:

Auch unterscheidet sich ja die bindungsform des Obi bei einer Gaisha von denen der Prostituierten dadurch das er am Rücken gebunden wird. Weil eine Prostituierte nach jedem Freier ihren Obi selbst zügig gebunden haben muss.
Eine Gaisha braucht dafür ihren Ankleider.

Die Disziplin und die Lebensweise finde ich schon faszinierend, aber ich glaube ich würde mein eigenes Leben und eine echte Partnerschaft vermissen.
So wie Hatzumomo die geschlagen wurde nur weil sie geliebt hat :(
Ich glaube nicht das sie von Grund auf böse war, eher das das Leben sie so hart gemacht hat.
Zudem die Demütigung das "jüngere" nachrücken und teurer und begehrter sind als sie.
Der Druck in diesem Beruf muss ungeheuerlich sein.

Ob sie aussterben kann ich nicht sagen, nur könnte ich mir vorstellen das die viel günstigeren "Kopien" ohne richtige Ausbildung irgendwie den Markt überschwemmen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Geishas
BeitragVerfasst: 04.12.2014, 18:46 
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Na ja, abgesehen davon dass Arthur Golden scheinbar einiges zurechtgebogen hat im Roman, spielt er auch in einer anderen Zeit. Die Dreißiger waren nun mal anders als die heutige Zeit :nixweiss:

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 Betreff des Beitrags: Re: Geishas
BeitragVerfasst: 05.12.2014, 15:42 
Sanna hat geschrieben:
Ich nehme an auch wenn die Ehefrau aus gehobenen Kreis eingeheiratet hat so wurde sie zuhause gelassen, alle Vergnügungen und geschäftlichen Termine fanden in Begleitung der Gaisha statt ?

Ja, für gewöhnlich schon: Die Männer amüsieren sich mit den Geishas und die Frauen bleiben zu Hause - oder woanders.
In der jungen Generation mag das vielleicht anders sein, aber vor gar nicht allzu langer Zeit waren Seminare für japanische Männer der Renner, in denen sie lernen, ihrer Frau Komplimente zu machen. Kein Scherz. Denn sie haben festgestellt, dass sich immer mehr Frauen scheiden lassen wenn der Mann das Rentenalter erreicht weil sie mit diesem Übel nicht den ganzen Tag unter einem Dach sein wollen - japanische Männer sind oft im Geschäftlichen klasse, aber sehr kühl im Verhalten ihren Frauen gegenüber. In den Kursen geht es darum wie man der eigenen Frau etwas Nettes sagt oder ihr Blumen mitbringt, die höchste Stufe ist dann "Ich liebe dich" zu sagen. Ich hatte mal einen schönen Artikel dazu, den finde ich gerade nicht, hier ein anderer Link: Japans Chauvis wollen gute Ehemänner werden

fuchsface hat geschrieben:
Meint ihr eigentlich, dass Geishas "aussterben" werden?

Nein, das denke ich nicht. Ich denke das Geishatum als Kunstform wird überleben, aber vielleicht werden sich die Umstände ändern unter denen man eine engagiert oder es wird etwas Elitäres.

annebonnie hat geschrieben:
Was sagt ihr dazu? Würdet ihr so eine Ausbildung auch versuchen, oder reicht euch das Verkleiden/den Look imitieren?

Weder noch, aber da bin ich wohl einfach nicht der Typ für.
Was mich aber durchaus gereizt hätte (als ich jung war 8) und wenn ich körperlich ganz gesund gewesen wäre) wäre bei einem japanischen Karatemeister zu lernen oder für eine Zeit ins Shaolin-Kloster zu gehen. Es hat etwas ganz eigenes sich für eine gewisse Zeit ganz in die Hände eines Meisters zu geben und von ihm zu lernen - einiges konnte ich hier in Deutschland bei meinem Sensei erleben, aber das wäre dort noch einmal etwas ganz anderes gewesen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geishas
BeitragVerfasst: 05.12.2014, 21:19 
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So einen ähnlichen Artikel hatte ich auch mal gelesen, da war aber auch von hohen Unterhaltszahlungen die Rede die die Männer vermeiden wollten, die auf sie zukämen im Falle einer Scheidung :mrgreen:

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 Betreff des Beitrags: Re: Geishas
BeitragVerfasst: 05.12.2014, 21:38 
Das spielt wohl mit, aber auch dass viele Schiss davor haben alleine zu Hause zu sitzen wenn sie nicht mehr zur Arbeit gehen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geishas
BeitragVerfasst: 06.12.2014, 10:24 
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Violetta, den Vergleich zwischen Geisha und Ballerina finde ich zwar passend, aber dieser Aussage möchte ich m.E. widersprechen:

Violetta hat geschrieben:
Warum ich jetzt darauf komme? Auch eine (klassische) Ballerina hat, wie die Geisha, ein Schönheitsideal zu erfüllen, zum dem ihr "Outfit" untrennbar gehört. In dem Fall Tutu und Spitzenschuhe. Wenn sie das trägt ist sie eine elfenhafte, wunderschöne Erscheinung. Ohne Kostüm Schminke und Schuhe ist der Eindruck weniger zauberhaft: ein dünnes Wesen mit verformten Füßen.


Ich habe schon Aktfotos von einer Ballerina gesehen und da sah sie auch wunderschön aus. Ballerinas sind ja nicht einfach nur dünn wie Laufsteg-Models, sondern dünn mit "wie gemeißelter" Muskulatur. (Hast du mal die Waden von Misty Copeland gesehen? *schwärm*) Nur was die Füße betrifft hast du recht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geishas
BeitragVerfasst: 07.12.2014, 17:13 
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Am schönsten finde ich die auf Jahreszeit abgestimmten Kimonos und Kanzashis. Bei uns läuft das natürlich anders mit den Pflanzen und Symbolen der Jahreszeiten, aber das finde ich total schön.

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 Betreff des Beitrags: Re: Geishas
BeitragVerfasst: 07.12.2014, 22:41 
Und das ist ja nur in der Mode und auf dem Kopf so, sondern auch in der Küche.
Aus Harumi Kuriharas "Harumis japanische Küche":
Harumi Kurihara hat geschrieben:
Viele meiner Freunde aus dem Westen wundern sich, wenn sie von der japanischen Vorstellung von der Vielfalt beim Essen hören. Wir glauben, dass man am Tag etwa dreißig verschiedene Arten von Speisen zu sich nehmen sollte. Deswegen besteht eine Mahlzeit aus so vielen verschiedenen Kleinigkeiten. Ich glaube, mit nur wenigen Zutaten wird eine Mahlzeit schnell langweilig - es müssen einfach verschiedene Geschmacksnoten und verschiedene Texturen im Spiel sein, damit ein Essen ausgewogen ist und interessant schmeckt. Erwähnenswert ist sicherlich auch, dass diese traditionelle Weise der Ernährung den Japanern geholfen hat, schlank und in vielerlei Hinsicht auch gesund zu bleiben.
...
Was bei einer japanischen Mahlzeit sofort auffällt, ist die Vielzahl der unterschiedlichen Teller und Schälchen. Besucher aus dem Westen wundern sich meist über die Berge von Geschirr, die in die Küchenschränke gezwängt werden. So gibt es kleine Teller für Sojasauce, lange Teller für gegrillten Fisch oder Schälchen mit Deckel für Misosuppe. Anders als im Westen müssen die Teile nicht zusammenpassen.
Neben Keramik benutzen wir auch Glas-, Lack-, Matall- und Holzgeschirr. Im Sommer kommt viel Glas zum Einsatz, das Kühle ausstrahlt - im feuchtheißen japanischen Sommer eine Wohltat! Im Winter lieben wir die sanfte Wärme von Lackwaren. Wer Sushi kennt, hat sicher auch schon die prächtigen Holzplatten gesehen, auf denen sie serviert werden. Auch Bambus, in Japan allgegenwärtig, wird ausgiebig und kreativ als Geschirr genutzt. Schon die Bandbreite der Materialien reflektiert die Vielfalt der Küche und unterstreicht die Bedeutung der Ästhetik beim Anrichten japanischer Mahlzeiten.
Die enorme Menge an unterschiedlichem Geschirr sorgt bei Neulingen in der japanischen Küche oft für Verwirrung, ich aber genieße diese Vielfalt. Ich liebe es, auf Reisen Antiquitätenläden, Märkte und Kaufhäuser nach außergewöhnlichem Geschirr zu durchstöbern. Wenn wir feinstes Porzellan mit grobem Steingutgeschirr kombinieren, dann entspricht das unserer Vorstellung von Ästhetik.
Ich finde, dass die Wahl des passenden Geschirrs für ein bestimmtes Gericht zu den Aufgaben eines jeden Kochs gehört. Der richtige Teller bringt das Bild, das die Mahlzeit bietet, zur Vollendung. Wir glauben, dass die Einfachheit ein Schlüssel zur Schönheit ist: Das zeigt sich auch oft in der japanischen Kunst, etwa in der traditionellen Kunst der Tuschezeichnung. Beim Essen bedeutet dies, dass auf jeden Teller und in jede Schale nur eine kleine Portion Essen gefüllt wird, schließlich soll auch das Geschirr selbt bewundert werden. Viele meiner japanischen Freunde, die im Ausland waren, berichten mir von ihrem Entsetzen, als sie einen ganzen Berg von Essen auf einem einzigen Teller serviert bekamen. Sie fühlten sich auf eine fast obszöne Art von der reinen Menge überwältigt.
Meine eigene umfangreiche Geschirrsammlung teile ich in drei Gruppen ein. Da sind die Sachen für den täglichen Gebrauch - einfach, normalerweise nicht teuer und leicht zu ersetzen. Dann gibt es das "Puppenhausgeschirr", winzige Tellerchen und Schälchen, die mich an Spielzeug aus meiner Kindheit erinnern. Dieses typisch japanische Geschirr wird für Sojasauce, Dressings und andere Saucen verwendet. Und schließlich ist da noch das "Belohnungsgeschirr", oft Einzelstücke und manchmal ziemlich teuer. Ich finde, dass ich jeden Tag hart arbeite und gönne mir daher von Zeit zu Zeit eine Belohnung, indem ich meinem Hang zu schönen Dingen nachgebe. Eine Mahlzeit, in der etwas vom "Belohnungsgschirr" zum Einsatz kommt, ist etwas ganz Besonderes.
Viele Leute im Westen kaufen ein Service, in dem alle Teile zueinander passen, und lassen es dabei. Nie tauschen sie etwas aus oder fügen etwas hinzu - obwohl sich unser Geschmack und die Mode doch ständig wandeln! Heute gefallen mir andere Dinge als früher, und es macht mir Freude, neue Sachen einzukaufen. Zurzeit benutze ich ovale Teller in vielen Variationen; ich finde sie schön und ausgesprochen vielseitig verwendbar.
Ich möchte auch Sie dazu ermutigen, unterschiedliche Formen auszuprobieren. Immer nur runde Teller zu verwenden würde mich ungeheuer langweilen. Suchen Sie ruhig auch andere Einsatzmöglichkeiten für Ihr Geschirr: Möglicherweise macht es sich gut als Blumenvase oder Kerzenständer bei einer Party. In Japan bestimmt zwar die Tradition, dass bestimmte Teller nur für dieses und andere nur für jenes benutzt werden dürfen, aber ich fühle mich daran immer weniger gebunden. Ich schätze die Tradition, finde aber, dass man sich nicht zu sehr von ihr einengen lassen darf. Folgen Sie Ihrer Fantasie und freuen Sie sich daran! Das ist der beste Weg, die eigene Kreativität zu entfalten.
...
Drei Prinzipien der japanischen Küche werden auf keinen Fall angetastet, und sie machen unsere Küche so unverwechselbar: Vielfalt, Anlehnung an die Jahreszeiten und Ästhetik.
...
Halten Sie sich an die Jahreszeiten, wann immer es möglich ist und dekorieren Sie auch der Jahreszeit entsprechend. Sie werden problemlos japanisches Geschirr finden, auf dem rote Ahornblätter als Zeichen des Herbstes abgebildet sind. Ein Blatt von einem Baum oder auch ein Teller in einer Herbstfarbe erfüllen den gleichen Zweck.


Beispiel gefällig?
Winter 1:
Versteckt:Spoiler anzeigen
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Winter 2:
Versteckt:Spoiler anzeigen
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Winter 3:
Versteckt:Spoiler anzeigen
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Herbst 1:
Versteckt:Spoiler anzeigen
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Edit: Manche Bildlinks, die ich hier drin hatte, haben nicht funktioniert. Aber ihr könnt selber gucken: Einfach bei der Bildersuchmaschine eures Vertrauens "japanese food winter" bzw. autumn/ summer/ spring eingeben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geishas
BeitragVerfasst: 08.12.2014, 05:52 
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Registriert: 03.08.2009, 10:44
Beiträge: 1084
Hmm.. ich lass hier mal diesen Link und diesen... wer noch nicht müde ist, auch noch diesen Aufsatz... und dann tummel ich mich auch schon wieder...

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