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 Betreff des Beitrags: Haarwäsche in alten Zeiten - wie?
BeitragVerfasst: 04.06.2008, 11:39 
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Auf alten Gemälden haben die Menschen ja meistens schöne, gepflegte Haare, also wird man vor 1900 nicht mit fettigem, strähnigen Haar herumgelaufen sein. So richtig viel Information finde ich aber nicht, wie man sich vor Erfindung des Shampoos die Haare gewaschen hat, hier und hier steht schonmal etwas.
Auf irgendeiner Seifenseite habe ich gelesen, daß man Seife zur Körperreinigung auch noch gar nicht so lange einsetzt (erst ab dem 19. Jahrhundert?) - aber ich finde die Seite nicht mehr.

Wer weiß Genaueres? Das mit der Pottasche würde mich mal interessieren ... Ich denke eigentlich, daß sich die einfachen Leute im Mittelalter die Haare nur mit Wasser gewaschen haben. Das hier habe ich noch gefunden, das erste Shampoo ist ja unserem HES ähnlich, aber das konnte sich das einfache Volk sicher nicht leisten.

Ansonsten weiß ich nur noch, daß die eitlen Römerinnen Olivenöl für die Haarpflege verwendet haben, das wars dann aber auch schon. Lavaerde soll ja auch ein traditionelles Haarwaschmittel sein, wie auch Waschnüsse.

Ich habe das Gefühl, daß es total schwer ist, Informationen über Haarwäsche in alten Zeiten zu bekommen ...

Viele Grüße! einsel

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einsel
2a F ii (~7cm) - 75cm SSS (I/2021)- dunkelbraun mit silbernen Fäden+Henna fast rausgewachsen
... Seifensuchti!


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BeitragVerfasst: 04.06.2008, 12:40 
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Meine Oma hat mir vor ein paar Tagen erst wieder erzählt, dass sie damaaaals die Haare einfach mit Seife gewaschen haben. Auf den speziellen Namen komm ich grad nicht mehr, irgendson Zeugs das auf dem Wasser schwamm^^

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Auf Steißbein zurückgeschnitten
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BeitragVerfasst: 04.06.2008, 13:10 
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Im letzten Jahrhundert hat man wohl häufig Kernseife für die Haare verwendet.

Dass die Leute auf Gemälden gepflegte Haare hatten, lag glaub ich nicht unbedingt daran, dass sie wirklich gepflegt waren (also das was wir heute als gepflegt ansehen), sondern dass die Maler natürlich immer das Beste aus ihren Motiven rausgeholt haben. Man wird wohl auch wenige Portraits mit sichtbar faulenden Zähnen sehen, obwohl das ganz normal war. Also gar nicht so anders als heute, wo auch jedes Foto retuschiert wird :wink:

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3a Mii, 90,5 cm am 02.07.17 (nach Schnitt auf 53 cm am 18.02.15)
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BeitragVerfasst: 04.06.2008, 13:32 
... gleichzeitig denke ich aber auch dass die menschen ihren haaren weniger zugemutet haben - weniger oft gewaschen, weniger aggressive chemie (nur die seife halt) die haare durften mehr durchfetten .. und das ist ja nicht unbedingt schlecht fürs haar, wie man bei uns gut sieht, oder? ;)
ich denke jemand der noch nie einen 1-tages-waschrytmus und nie komisches scharfes tensidzeugs auf dem kopf hatte wird auch nciht soo schnell nachfetten und keine so kaputte kopfhaut gehabt haben ...


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BeitragVerfasst: 04.06.2008, 13:35 
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einsel hat geschrieben:
Das hier habe ich noch gefunden, das erste Shampoo ist ja unserem <a>HES</a> ähnlich, aber das konnte sich das einfache Volk sicher nicht leisten.


Wäh, da ist ja ein Shampoo mit meinem Namen. :D Das MUSS ich ausprobieren. 8)

Ich denke mir, früher haben die Leute auch nicht so einen Terror um ihre Haare gemacht, wie wir hier und gerade deswegen sind die Haare so lang geworden.


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BeitragVerfasst: 04.06.2008, 13:39 
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Ist zwar noch nicht sooo wahnsinnig lange her, aber meine Mutter erzählt mir immer, dass in den 1950er Jahren einmal pro Woche der Badezuber rausgeholt wurde und dann ist nacheinander jedes Familienmitglied reingehüpft und hat sich mit Kernseife Haut und Haare gewaschen (ich frag' mich ja immer, wie die Brühe dann wohl nach Mutter, Vater plus vier Kindern ausgesehen haben muss :mrgreen:).

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Haartyp: 1bFii, ZU 6 cm (post-Haarausfall), Länge ca. unterster Halswirbel
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BeitragVerfasst: 04.06.2008, 13:47 
Ich habe einen Schönheitsratgeber von 1959 (soll ich das Ding mal in die Mediathek stellen :-k ?), in so ungefähr steht, dass Arbeiterinnen und Frauen aus industriell besiedelten Gebieten (z. B. Ruhrgebiet) sich zwangsläufig öfter die Haare waschen sollten, nämlich ungefähr alle acht Tage (!!!), damit die Haare nicht "schmutzig" sind. Ich schließe jetzt mal daraus, dass sich "Nur"-Hausfrauen, die nicht arbeiten gingen oder solche, die bspw. in Bayern, an der Küste oder auf dem Land lebten, sich die Haare noch wesentlich seltener wuschen, und dann wahrscheinlich mit HES, Essig- oder Bierspülung oder halt mit Seife. Ich möchte hier aber noch anmerken, dass sicher viele Frauen Seife selbst herstellten und diese damals auch industriell anders hergestellt wurde. Außerdem war - besonders auf dem Land - gefärbtes Haar eher unüblich, meine Ma war damals (in den 50ern und 60ern, meine Ma ist Jahrgang '42) die erste aufm Dorf, und das hatte irgendwie einen unmoralischen Beiklang... Meine Ma war schon ein verruchtes Luder... :bauchweh_vor_lachen: Das gleiche galt - zumindest in der Peripherie von Moers am Niederrhein - für Dauerwellen, Hochtoupiertes, etc. Das war etwas für Halbwelt-Damen (ihr wisst, was ich meine, oder?) oder Filmstars (die den Dörflern auch nicht so ganz koscher waren...), aber nicht für Bauern- und Arbeiter-Frauen und -Töchter. Allerdings:Das Kaff, in dem meine Mutter geboren wurde, hinkte modisch und moralisch immer etwas dem Zeitgeist hinterher, und bei einigen "Eingeborenen" sind die Gene schon länger in der Gegend als der/die Betreffende... :twisted:
Der langen Rede kurzer Sinn: Man mutete Haaren und Kopfhaut schlichtweg weniger zu, die wurden ab und an gewaschen, wenn sie stanken und ansonsten geduttet oder geflochten. (Meine Ma erinnert sich noch, auf die Zopfkronen einiger Mitschülerinnen neidisch gewesen zu sein, weil ihre Mutter ein Frisierdepp war. Also, ich gehe aus der Geschichte mal davon aus, dass "lang" früher länger war als heute, wenn Grundschülerinnen regelmäßig Kronenzöpfe getragen haben *Neid*.)

Edit: hoppla, wer hat denn hier das HES verlinkt? Ich wars nich... nicht, dass das schlimm wär... :wink: Kann das angehen, dass das bei Eingabe automatisch geschieht *dummfrag*?


Zuletzt geändert von Sagi am 04.06.2008, 15:44, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 04.06.2008, 13:51 
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Greta hat geschrieben:
(ich frag' mich ja immer, wie die Brühe dann wohl nach Mutter, Vater plus vier Kindern ausgesehen haben muss :mrgreen:).

Frag lieber nicht. Mir wirds schon ganz anders, wenn mein Mann noch nach den Kindern badet, ich würd da nicht rein steigen.

Das mit der Pottasche würde mich auch interessieren.

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BeitragVerfasst: 04.06.2008, 14:25 
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Das mit dem Etappenbaden war selbst in meiner Kindheit noch so. Erst haben die gebadet, die mutmaßlich am wenigsten dreckig waren und dann nach und nach wir drei Kinder. Mein gerne im Matsch buddelnder Bruder zum Schluss. Das Ganze fand ausschließlich Samstags statt.

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BeitragVerfasst: 04.06.2008, 14:31 
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Hm, meine Schwester und ich haben früher (bis ich etwa 7 oder 8 war) noch die Wanne geteilt.

In Japan wird das wohl auch heute noch so praktiziert, dass man nacheinander badet. Vorher duscht man aber noch und dann geht's vom Papa bis zu den Kids.

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BeitragVerfasst: 04.06.2008, 15:15 
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Badewasser geteilt habe ich in meiner Kindheit auch. Immer wenn ich in den Sommerferien bei meiner Oma war. Sie hat damals das Wasser noch aus dem eigenen Brunnen bezogen und da musste gespart werden.

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BeitragVerfasst: 04.06.2008, 15:16 
@Nadeshda: Nadeshda, ich weiß jetzt nicht, wie alt (oder jung) du bist, aber ich kenn das auch noch, dass dann erst meine Ma, dann ich und dann mein kleiner Bruder baden gingen (mein Stiefvater nicht, der war immer mehr fürs Duschen). Allerdings haben wir alle ja auch nicht nur einmal die Woche gebadet/geduscht, also war das Wasser auch nach dem letzten Badedurchgang zumindest optisch noch "sauber". Und ich betrachte das heute noch als Möglichkeit, ein schönes Vollbad zu nehmen und nicht übermäßig Wasser zu verschleudern, immerhin hatten drei Leute was vom heißen Vollbad. Nennt mich Ferkel, wenn ihr wollt, aber ich find das nicht schlimm, wenn Badewasser mehrfach genutzt wird (bei entsprechender Körperhygiene, versteht sich).
@rhanee: na, das ist in dem Fall verständlich,, finde ich, immerhin ist das Wanne-vollmachen in solchen fällen auch mit richtig Arbeit verbunden!


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BeitragVerfasst: 04.06.2008, 15:26 
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Beiträge: 129
Wohnort: Bayern
einsel hat geschrieben:
Auf alten Gemälden haben die Menschen ja meistens schöne, gepflegte Haare, also wird man vor 1900 nicht mit fettigem, strähnigen Haar herumgelaufen sein.
Viele Grüße! einsel


Also eigentlich schon :wink:

Wenn man sich wochenlang nicht wäscht, ist JEDES Haar fettig und strähnig.

Das einfache Volk hat sich Jahrhundertelang vorwiegend nur mit Wasser gewaschen, also bis ins 19 Jhd. hinein. Der Adel benutze Tinkturen aus Ei, etc. (ich sag euch die Quelle, sobald ich mich erinnere). Im Mittelalter und während der frühen Neuzeit waren in Städten Badehäuser in Mode, also hat man sich wohl zumindest manchmal gepflegt. Auf dem Land gabs wahrscheinlich nur Wasser, Lebensmittel waren zu wertvoll, um sie sich auf den Kopf zu schmieren.
Was im Barock/Rokoko los war, weiß niemand so genau. Fest steht, dass es einige Rezepte in Pflegebüchern gibt, die nicht unter Hautpflege verzeichnet sind und die als Shampoo denkbar wären. Aber Waschen war im Rokoko eh die Ausnahme, vorwiegend benutzte man giftigen Puder für Haut und Haar um sich zu entfetten.

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BeitragVerfasst: 04.06.2008, 15:36 
Wars vielleicht http://www.elizabethasnight.de ?
Edit: der Link funzt nicht, ich besser nach!!
Edit 2: mein Fehler (was auch sonst?), hier ist der richtige Link:
http://www.elisabethas-night.de/HistorischeHaarpflege.html.
Oh, ich sehe gerade, den Link hat einsel schon eingefügt... :oops: Ich bin ein Depp.


Zuletzt geändert von Sagi am 04.06.2008, 15:53, insgesamt 3-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 04.06.2008, 15:38 
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Wasser ist Luxus! Das versuch ich auch meinen Kind klarzumachen. Einfach so eine Wanne voll laufen lassen und dann wieder ausschütten gibts bei uns nicht da ich finde man sollte mit den Resourcen etwas überlegter umgehen. Deshalb geh ich auch mit meiner Kleinen Baden.

Zu dem Haare waschen:
Wir sind hier ein sehr ländliches Gebiet und der Toruismus bzw. die technische Erschließung hat sehr spät stattgefunden. Meine Großmutter erzählte mir dass früher jeden Samstag gebadet wurde und wenn da einer mit fettigen Haaren rumlief hat das niemanden gestört. Zur wäsche benutzte Sie als Kind Eier! -> HES

Zu den Gemälden:
Wie schon gesagt wurde das der Maler das beste aus dem Motiv rausholte.
Denkt ihr die Adelige Dame hätte den Maler bezahlt wenn der sie mit schwarzen Zähnen und klebrigen Haaren gemalt hätte?

Zur Kernseife:
Das hab ich mal versucht = nicht empfehlenswert. Die Haare werden total struppig und verfilzt. Extremst angehobene Schuppenschicht. Kaum Kämmbar.
Das Beinwell Shampoo werd ich vieleicht veruschen - der wächst nämlich hier im Garten.

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1a M i-ii, dunkelblond
Juli 2012 von klassisch auf ultrakurz!
Juli 2015 ... ich bin wieder da!


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