Langhaarnetzwerk

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BeitragVerfasst: 11.06.2008, 21:20 
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Ich auch. Und ich hätte ihr so ein Kind gewünscht. Vielleicht bin ich sentimental, aber ich stelle es mir schrecklich vor, mit dem ständigen Verlust leben zu müssen, mit dem starken Kinderwunsch und einem Körper, der kein Kind mehr tragen kann. So traurig.

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BeitragVerfasst: 11.06.2008, 21:26 
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Ja, ich finde das auch schrecklich traurig!! Ich habe zwar noch keine Kinder, aber ich habe mal eins verloren und sehr lange an diesem Verlust zu tragen gehabt - daher kann ich vermutlich gut nachfühlen, wie sie sich gefühlt haben muss...

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BeitragVerfasst: 11.06.2008, 21:35 
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Zu dem Thema gibt es mehrere Bilder.

Das traurige:
http://www.artchive.com/artchive/K/kahl ... d.jpg.html

Soweit ich weiß, das erste Mal, daß die Blutung einer Fehlgeburt künstlerisch dargestellt wurde, der weibliche Körper sondert in der Kunst nichts ab, außer Tränen und selten mal Milch.

Sie sieht ihr totes Kind als Abbild ihres Mannes. Rundherum Symbole ihrer Verletzung bei dem Unfall, ihrer Verletzlichkeit.

Das melancholisch-versöhnte Bild:

http://www.artchive.com/artchive/K/kahl ... e.jpg.html

Ihr Mann ist ihr Baby. Er ruht in ihrer Umarmung, sie in der Umarmung der Erde, die Erde in der Umarmung des Kosmos. Eine ganze Reihe weiblicher Schutz- und Mutterfiguren hält das Mann-Kind, dessen 3. Auge offen ist - er weiß es also.

Ein starkes Symbol weiblicher Stärke.

Beide Bilder zusammen zeigen die innere Stärke dieser Frau, die aus großem Schmerz zu Harmonie und Versöhnung findet. Obwohl das bestimmt immer wieder hochkam... aber trotzdem, das Symbol steht.

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Zuletzt geändert von Mata am 12.06.2008, 22:29, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 11.06.2008, 21:45 
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:-) Ich habe auch Bilder dazu gemalt - aber die hat nie jemand gesehen und mittlerweile sind sie nach all meinen Umzügen verschollen...
Der Schmerz ist gewaltig und man wird nur schwer damit fertig.

Wahrscheinlich liebe ich Frida deshalb so, weil sie ihren Schmerz so ausdrückt - und weil sie mir dadurch so entspricht bzw. aus der Seele spricht.

Sag mal, kann es sein, dass irgendwas mit den Links, die du gepostet hast, nicht klappt? Ich hatte das jetzt schon zweimal, dass eine Fehlermeldung kam, als ich einen Link von dir angelickt habe. Dabei wollte ich die Bilder so gern sehen... :-(

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BeitragVerfasst: 12.06.2008, 16:35 
Ich finde die Themenwahl oder in diesem Fall die Themawahl (denn es gibt eigentlich nur ein Thema bei Frida Kahlo) bemerkenswert und mutig - immerhin handelt es sich hier nicht um "schöne" Bilder im eigentlichen Sinn, und ich denke nicht, dass Frida Kahlo - im Gegensatz zu vielen anderen Künstlern - gemalt hat, um Geld zu verdienen, sondern eher, um sich Luft zu machen und nicht an ihrem Schmerz und schlimmen Erinnerungen zu ersticken. Korrigiert mich, wenn ich mich irre, ich hab nämlich keine Ahnung von Kunst... :oops:


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BeitragVerfasst: 12.06.2008, 17:18 
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Ich würde mal behaupten, dass die wenigsten Künstler in erster Linie Geld verdienen wollen.

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BeitragVerfasst: 12.06.2008, 17:26 
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Also als Künstler kann ich euch sagen: Wir tun das, um uns auszudrücken, uns selbst zu verwirklichen, all die Ideen und Gefühle loszuwerden und etwas zu schaffen. Das Geld verdienen klappt ja damit meistens nicht so wirklich gut - ist natürlich ein Traum, wenn man davon leben kann.
Aber um Geld zu verdienen wird keiner Künstler - da gibt's weitaus bessere Möglichkeiten...

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BeitragVerfasst: 12.06.2008, 17:49 
Ich denke, der ein oder andere kann von seinen Bildern leben, andere eher nebenbei. Aber da ich mit einer Kunstmalerin näher bekannt bin (im "wahren Leben" vertickt sie Büroartikel) weiß ich, dass sie nach Auftrag arbeitet (oft Tierportraits - sie kann gut mit Hunden) und sich halt, wenns Geld knapp wird, nach aktuellen Deko-Trends richtet, allerdings ohne große Begeisterung. Was ich meinte, war, dass ich mir denken könnte, dass "schöne" Bilder, also Sonnenuntergangs-Kitsch etc., eher von einem breiten Publikum aufgenommen werden als z. B. ein doch etwas galliges und für den Betrachter schwerverdauliches Bild wie "Die zwei Fridas", ich glaube, Mata hat dazu einen Link gelegt. Ich denke auch, dass Frida Kahlo neben ihrem Schmerz auch einen ziemlich schwarzen Humor mitausdrücken wollte, wenn ich mir manche Bilder so ansehe... aber ich kann mich irren, wie gesagt, ich hab keine Ahnung von Kunst und Kunstinterpretation.


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BeitragVerfasst: 12.06.2008, 17:59 
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Kunst ist auch eine super Möglichkeit sich selbst zu therapieren und Dinge auzuarbeiten.

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BeitragVerfasst: 12.06.2008, 18:10 
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Was mich an Frida Kahlo immer noch so begeistert, ist neben ihren gefühlstarken Bilder auch dass sie immer wieder bestritt surrealistisch zu zeichnen und damit hatte sie auch recht- finde ich.
Warscheinlich waren viele rationale Menschen nicht ihrer Meinung,
aber sie stellte in ihren Bildern nur dei Wirklichkeit dar, Gefühle und Emotionen gehören auch zu unserem täglichem Leben nur das man sie nicht sehen kann!
Mein liebstes Bild ist, ich weiß jetzt nicht den Namen, das Bild auf dem Frida Kahlos Wirbelsäule als Stein Säule zu bröckeln beginnt und sie Nägel in der Haut trägt....

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derzeitiges Ziel:~: Zopflänge bis zum Steiß,

Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter!
Der Mensch beherrscht die Natur
bevor er gelernt hatt, sich selbst zu beherrschen!!


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BeitragVerfasst: 12.06.2008, 18:38 
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Ist mehr Expressionistisch als surrealistisch.

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BeitragVerfasst: 12.06.2008, 22:26 
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Expressionismus würde ich es nicht nennen, auch wenn ihre Bilder ausdrucksstark sind. Das Wort bezeichnet eine Kunstrichtung, die von Kahlos Kunst sehr verschieden ist und sehr unmittelbar Gefühle ausdrückt, ja herausschreit. Ohne Symbole zu nutzen.

Kahlo benutzt keine allgemein bekannten Symbole (Mann mit Schlüssel - muß der Hl. Petrus sein, Apfel - Sündenfall etc), sondern hat ihre ganz eigene symbolische Sprache. sie malt auch viel kontrollierter als die Expressionisten.

Das mit den Links tut mir leid. Ich habe die obigen Links ausgetauscht, das Artchive ist zuverlässig, soweit ich weiß.

Hier ist das Bild mit dem Mann, der seine Frau getöet hat:
http://www.artchive.com/artchive/K/kahl ... s.jpg.html

Ein Protest, der immer noch aktuell ist und mir bei jedem "Eifersuchtsmord", "Ehrenmord" oder ähnlich in den Sinn kommt.

Das hier
http://www.artchive.com/artchive/K/kahlo.html

ist die Eingangsseite bei Artchive, mit mehreren Bildern, leider nicht mit der geborstenen Säule.
Die ist hier:
http://cgfa.sunsite.dk/kahlo/p-kahlo22.htm

Artchive ist immer eine gute Adresse, die Scans sind besser als die der deutschen Wikipedia (die meist riesige, aber verwischte Scans von den CDs der Deutschen Bibliothek nutzen). Nur als Tip für Leute, die gern Kunst sehen. Und CGFA ist ebenfalls eine sehr gute und ergiebige Seite zum Thema Kunst.

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BeitragVerfasst: 19.06.2008, 15:46 
Danke, Mata, deine Links sind super. Ist immer interessant, etwas Hintergrundwissen zu Künstlern und ihren Bildern zu haben... :gut:


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BeitragVerfasst: 19.06.2008, 18:01 
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Zum Thema "von Kunst leben können". Das ist mehr Glückssache. Ich meine jetzt richtig gute Arbeiten verkaufen, über Galerien - keine Auftragsmalerei, Illustrationen oder so. Sondern richtige nicht-zweckgebundene Kunst, die für viel Geld verkauft wird.

Es hängt viel vom Galeristen ab. Die meisten Künstler, die ich kenne, unterrichten auch an Akademien und Kunsthochschulen oder haben Künstlerklassen.

Wenn ein junger Maler in Mode kommt, dann verdient er auf einmal einen Haufen Geld. Dann muß er wie ein junger Autor mit der ersten Erfolgswelle fertigwerden und sich fragen: was nun? Entweder er macht in derselben Masche weiter, dann verliert er irgendwann seinen guten Ruf. Oder er experimentiert weiter, dann verliert er vielleicht Kunden, die seine ursprünglichen Arbeiten gut fanden.

Die großen Maler der letzten Jahrzehnte, Anselm Kiefer, Lucian Freud etc, die können von ihrer Kunst leben. Sie nehmen auch keine Aufträge an, die sie mit ihrem künstlerischen Selbstverständnis nicht verbinden können. D.h., wenn Freud die Queen malt, dann malt er sie ohne zu schmeicheln. Es spricht für die Queen, daß sie ohne mit der Wimper zu zucken das Bild auch gekauft hat.

Ein Maler, der aus Geldgründen Kitsch malt, verliert seinen Ruf in der Kunstwelt und wird nicht mehr ernstgenommen. Das risikiert keiner.

Im Falle von Frida Kahlo sieht man diesen künstlerischen Eigensinn an dem Bild von Dorothy Hale,

http://en.wikipedia.org/wiki/Dorothy_Hale#Painting

einer Frau, die Selbstmord begangen hatte. Die Familie und Freunde bestellten bei Kahlo ein Erinnerungsbild und waren entsetzt, daß Kahlo den Moment des Selbstmords selbst malte. Sie zogen ihren Auftrag zurück. Aber glaubt nicht, daß Kahlo nun betreten ein "schöneres" Bild gemalt hätte! So sah sie Dorothy Hale, und dabei blieb es.

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BeitragVerfasst: 20.06.2008, 18:28 
Ich finde sowas ehrlicher als diese obligatorischen "geschönten" Bilder. Das Empfinden eines Künstlers zu einer bestimmten Person oder Sache in einem Bild erkennen zu können, ist viel interessanter und spannender als sich einfach nur ein "schönes" Bild anzusehen. (Ich habe "schön" in Gänsefüßchen gesetzt, weil ich persönlich auch Frida Kahlos Bilder schön finde. Mir gefallen ihre Farben und die Bildsprache - falls ich als Kunstdepp hier mal eine Meinung vertreten darf. :wink: ) Das Bild von Dorothy Hale kannte ich noch gar nicht... Danke, Mata, mit dir lernt man nie aus!! :gut: :gut: :gut:


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