Langhaarnetzwerk

Wir sagen "ja" zu langem Haar.
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BeitragVerfasst: 02.12.2017, 09:53 
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Ja, man kann eine Menge in die Geschichte hinein- oder aus ihr herauslesen. Zum Beispiel ist sie eine Variation der Weihnachtsgeschichte: wir haben das arme Paar, das kaum Geld und nur eine notdürftige Unterkunft hat. Dellas langes prächtiges Haar ist ein Verweis auf die langen offenen Haare mit denen Maria auf nahezu allen Gemälden dargestellt wird. Das Paar erlebt gerade ein großes Wunder, nicht das Wunder der (jungfräulichen) Geburt wie in der Weihnachtsgeschichte, sondern das Wunder ihrer Liebe die wohl noch sehr jung und neu ist, es ist ja ihr erstes gemeinsames Weihnachten. Wir haben die besonderen Geschenke: die der Weisen in der Weihnachtsgeschichte, Kämme und Uhrkette bei Della und James. In beiden Fällen handelt es sich um teuren Glitzerkram, der aber eben mehr als teurer Glitzerkram ist, es geht nicht um den materiellen Wert. Es geht darum, daß Menschen für einen Moment aus ihrem sorgenvollen Alltag heraustreten und etwas tun, das nichts mit sparen, rechnen, vernünftig sein zu tun hat. Weil die Situation in der sie sich befinden für sie sehr besonders ist und weil sie sie auf besondere Art würdigen möchten. Man darf davon ausgehen, daß sie schon die ganze Zeit gespart und gerechnet haben und vernünftig gewesen sind, und daß sie es wieder sein werden.
Ich denke nicht, daß uns die Geschichte sagen will "So soll man es machen" oder "So soll man es nicht machen". Die Geschichte zeigt wie Della und James es gemacht haben, mehr nicht. Ich glaube auch nicht, daß Geschichten eine Moral haben die festgefügt ist. Ich glaube, daß jeder Leser seine eigenen Schlüsse und seine eigene Moral aus ihnen ableitet, und darum ist es natürlich völlig in Ordnung die Geschichte strunzdoof zu finden. Ich finde sie berührend. Und wer weiß, vielleicht verkaufen Della und James im neuen Jahr Uhrkette und Kämme und schaffen sich ein paar Dinge an die sie vernünftigerweise tatsächlich haben müssen. Das Geschenk wird bleiben.

Und da wären wir fast schon bei der Frage warum Menschen im Mittelalter Gotteshäuser mit Gold und Silber geschmückt haben obwohl das Elend Drumherum oft erdrückend war. Muß man nicht gut finden, sollte man aber auch nicht mit einem "Die waren doch bekloppt!" abtun. Der Mechanismus ist ein ganz ähnlicher wie bei Della und James.
Man kann wirklich viel aus der Geschichte herauslesen wenn man erstmal damit anfängt :D

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BeitragVerfasst: 02.12.2017, 11:03 
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Violetta hat geschrieben:
Dellas langes prächtiges Haar ist ein Verweis auf die langen offenen Haare mit denen Maria auf nahezu allen Gemälden dargestellt wird.


Ernsthaft?
Das finde ich jetzt interessant!
Ich kenne nur solche Bilder, auf denen Maria immer dieses "Kopftuch" trägt.
Offene Haare kommen auch vor, sind aber eher die Ausnahme, maximal sieht man etwas mehr von ihrem Haaransatz unter dem Tuch.

Wird sie traditionell eher mit langen offenen Haare dargestellt?

LG von
Tasha

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BeitragVerfasst: 02.12.2017, 11:55 
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Violetta hat geschrieben:
Und da wären wir fast schon bei der Frage warum Menschen im Mittelalter Gotteshäuser mit Gold und Silber geschmückt haben obwohl das Elend Drumherum oft erdrückend war. Muß man nicht gut finden, sollte man aber auch nicht mit einem "Die waren doch bekloppt!" abtun. Der Mechanismus ist ein ganz ähnlicher wie bei Della und James.

Das sehe ich anders, denn die Gotteshäuser wurden nicht von der armen Bevölkerung mit Gold und Silber geschmückt. Die hatten keines. Seit dem 8. Jhd. ist die Abgabe an den Klerus Pflicht geworden (für die, die etwas abzugeben hatten). Das ist etwas völlig anderes als aus eigenem Antrieb heraus etwas von sich für einen geliebten Menschen zu geben.

Ansonsten bin ich bei dir: man kann sehr viel aus der Geschichte heraus interpretieren. :)

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BeitragVerfasst: 02.12.2017, 16:40 
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@Tasha
Hm, sollten mir da die Krippenspiele meiner Kindheit einen Streich gespielt haben? Irgendwie bringe ich Maria immer mit offenen Haaren in Verbindung. Aber es stimmt wohl: auch bei offenen Haaren liegt meist in Tuch über dem Haar.
@Clanherrin
Okay, daß das mit dem Gold nicht immer eine freiwillige Sache war habe ich wohl nicht bedacht... :roll:

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