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Geschichte "Das Weihnachtsgeschenk"
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Autor:  Wind In Her Hair [ 29.09.2011, 13:43 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich verstehe zwar, was die Geschichte sagen will (wie Rapunzel sagt - jeweils das Wertvollste füreinander hergeben), aber wenn ich mich jetzt nicht auf den Deckel meiner Zynismus-Kiste setze (und ich fürchte, ich wurde gerade abgeworfen), sage ich, dass die Moral von der Geschicht' auch ganz einfach die sein kann, dass Weihnachten mit der (materiellen) Schenkerei eben schon immer Kommerterror war und auch wenn man einander mal nichts materielles zu schenken hat, es doch das schönste ist, wenn man einander hat. ;-)
Im Fall der Frau ausgerechnet die Haare, die ihr Mann ja auch liebte, zu versetzen um ihm irgendwas kaufen zu können finde ich widersinnig. Dann lieber nix schenken und sich sich am Weihnachtsabend selig aneinanderkuscheln und Geschichten erzählen.

Autor:  Rapunzel-to-be [ 29.09.2011, 14:07 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich mag auch Deine "Moral von der Geschicht", Wind! :wink: Glaube aber, daß man zur Entstehungszeit der Geschichte diese "Abkehr vom Konsumterror", "hin zum Minimalismus" etc. noch nicht verstanden hätte. Dafür paßt es heute umso besser und beweist mal wieder, daß richtig gute Literatur eigentlich immer aktuell ist :)

Autor:  Strandnixe [ 29.09.2011, 20:37 ]
Betreff des Beitrags: 

als Film habe ich die Geschichte einmal gesehen,
.furchtbar traurig wenn der Liebste einen etwas schenken möchte und sich so freut, das man sich gleich freuen wird...und dann ..

Schlimm ,ganz schlimm :cry:

Autor:  carmela [ 07.08.2014, 01:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Geschichte "Das Weihnachtsgeschenk"

Für mich war das auch immer eine grausame Geschichte.

Überhaupt konnte ich nicht verstehen, wie man seine Zöpfe verkaufen konnte.
Zumal ich selbst 2 sehr dicke in Steißlänge hatte.

Diese Märthyrerhaltung mag ich einfach nicht.

Autor:  Violetta [ 11.08.2014, 15:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Geschichte "Das Weihnachtsgeschenk"

Ich fand und finde die Geschichte sehr schön: beide Partner wollten dem anderen eine wirkliche Freude machen und etwas schenken, was der andere sich heimlich schon sehr lange gewünscht hat: Kämme für's Haar, eine Kette für die Uhr. Beide haben etwas geopfert daß ihnen selber sehr viel bedeutet hat, um dem anderen eine große Freude zu machen und für beide war die vorfreude auf die Freude des anderen wichtiger als der eigenen Verlust.
Ich finde das sehr schön.
Ich kenne die Geschichte auch unter dem Titel "Das Geschenk der Weisen" und finde ihn sehr viel zutreffender als "Das Weihnachtsgeschenk".

Autor:  Casophaia [ 26.11.2017, 02:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Geschichte "Das Weihnachtsgeschenk"

Die Geschichte ist wundervoll! Ich kannte sie auch schon, allerdings als Disney Kurzfilm mit Minni umd Mickey... Wie war das denn genau? Mickey hatte eine tolle Mundharminika, mit der er immer schòn gespielt hat, was alle mochten und Minni hatte glaub ich ne Kette oder so. Beide konnten sich ebenfalls das Geschenk des anderen nicht leisten ( Minni hat im der Fabrik gearbeitet, doch statt dem erhofften Weihnachtsgeld hat sie nen Christstollen bekommen) Und ja, beide haben ihre Mundharmonika und Kette abgegeben um dem anderen das Geschenk zu kaufen: eine hübsche Schatulle für das Instrument hnd ein Anhänger für die Kette...

Autor:  Tasha [ 26.11.2017, 02:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re:

Hjervard hat geschrieben:
Die Geschichte kannte ich schon vorher, allerdings nie ausgeschrieben; wahrlich schön, aber das beste wäre doch eigentlich die Erkenntnis, dass man nichts braucht außer einander :D

Ach und was ich da immer denke ist dass auf die heutige Zeit übertragen wohl das Haar weitaus wertvoller wäre :/


Glaube ich nicht. Mein Eindruck, nachdem ich mich mal kurz mit dem Thema befasste und ganze 15 € für meine abgeschnittenen Haare bekam (auf Anraten der Friseurin zu einem Perückenmacher gegangen) ist, dass man sehr viel Geld für eine Perücke bezahlen muss (Echthaar), aber sehr wenig Geld für seine Haare bekommt. Also unter Berücksichtigung von Umrechnungskurs und Inflation vermutlich meist deutlich weniger als Della.
Am Ende der Geschichte hatte ich immer das Gefühl, dass James verloren hat. Geld um seine Uhr vom Pfandleiher zurückzuholen, war ja wohl nicht vorhanden; die Haare dagegen würden wieder wachsen und dann könnte Della die Kämme verwenden...


LG von
Tasha

Autor:  Casophaia [ 27.11.2017, 19:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Geschichte "Das Weihnachtsgeschenk"

Ich denke so sehr darf man nicht darüber nachdenken. Die Message dahinter ist doch , dass beide aus Liebe zueinander etwas aufgegeben haben, was ihnen sehr am Herzen lag..

Autor:  Violetta [ 01.12.2017, 10:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Geschichte "Das Weihnachtsgeschenk"

Es geht beim Schenken doch nicht um Gewinnen oder Verlieren :-)
Aber nehmen wir mal an, das wäre so:
Dellas Haare werden wachsen und James wird sich drüber freuen, daß sein Geschenk doch noch zum Einsatz kommen kann. Dellas Freude wird auch ihn freuen. Gleichzeitig werden Dellas Haare noch für sehr, sehr lange Zeit wesentlich kürzer sein als vorher, egal wie schnell sie wachsen. Nix mehr mit aus dem Fenster hängen etc. Ihre Frisur wird ihn jeden Tag daran erinnern, was sie getan hat um ihm eine Freude zu machen.

Autor:  schnappstasse [ 01.12.2017, 11:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Geschichte "Das Weihnachtsgeschenk"

Ich kann verstehen, dass das ganz furchtbar rührend sein soll. Aber ich verstehe die Geschichte auch komplett gar nicht, weil sie total an meinen Weltbild vorbeigeht. Wer schenkt seinem geliebten Mann, der ganz offensichtlich einen Mantel und unversehrte Handschuhe bräuchte, um nicht zu frieren, eine teure Kette?

Die Moral ist völlig daneben. Glitzriger Schein und luxeriöser Besitz ist wichtiger als bescheidenes Glück und Gesundheit.

Autor:  Violetta [ 01.12.2017, 11:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Geschichte "Das Weihnachtsgeschenk"

Herzenswünsche sind manchmal unvernünftig und James und Della sind durchaus so gezeichnet, daß sie eine gewisse Oberflächlichkeit in materiellen Dingen schätzen: Della zeigt am Fenster ihre schönen Haare her (was eine "anständige" Frau im 19. Jahrhundert eigentlich nicht hätte tun sollen) und James zückt wie ein kleiner Junge permanent seine Uhr um zu zeigen wie toll sie ist. So sind auch ihre Weihnachtswünsche und so ist dann auch die Wunscherfüllung.
Und genau das ist der Knackpunkt: Della handelt trotz ihrer ausgeprägten Eitelkeit so wie sie handelt, James trotz seines ausgeprägten Besitzerstolzes.
Della wollte ihrem Man etwas schenken das er wirklich gerne haben wollte, nicht etwas das er vernünftigerweise braucht.
Das Kind in der Krippe und seine Mutter hätten Windeln, Fleisch und Wein auch dringender gebraucht als Gold, Weihrauch und Myhrre, und ich glaube, genau darauf bezieht sich der Originaltitel: "The gift of the magi"

Autor:  Rafunzel [ 01.12.2017, 17:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Geschichte "Das Weihnachtsgeschenk"

@Schnappstasse: Das hab ich mich auch gefragt. Da gibt es dringende Bedürfnisse und dann wird etwas relativ nutzloses gekauft.
Und dann denke ich mir: Dieser James hätte sich den Mantel ja auch selbst von dem Geld kaufen können, aber etwas Anderes war ihm noch wichtiger. Vielleicht wollte er seiner Frau zeigen, dass sie es verdient, wie eine Königin geschmückt zu sein. Vielleicht ging es auch darum, dass der andere sich einmal reich fühlen sollte dadurch, dass etwas gekauft wird, was man sich eigentlich nicht leisten kann, und sich dadurch von seiner Armut ablenken kann.
Vielleicht wollten sie die Routine des bescheidenen Lebens durchbrechen, indem sie etwas tun, was der andere nie erwartet hätte, eine Art selbstgemachtes "Wunder". Etwas, das ganz unmöglich schien (nämlich diese Kette oder diese Kämme zu besitzen), wurde plötzlich doch wahr, und diese Überraschung wollten sie einander schenken. Vielleicht war es so gemeint.

Autor:  schnappstasse [ 01.12.2017, 17:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Geschichte "Das Weihnachtsgeschenk"

Genauso war es sicherlich gemeint. Ich finde nur die Message trotzdem nicht schön, die dadurch transportiert wird. Dass glitzernder, sauteurer Schmuck notwendig ist, um sich "einmal reich zu fühlen". Schade, dass materiellen Statussymbolen so viel Wertigkeit zugesprochen wird.

Autor:  eyebone [ 01.12.2017, 19:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Geschichte "Das Weihnachtsgeschenk"

Schnapstasse ich glaube, dass genau das eben nicht in der geschichte gesagt werden soll. jeder will verzichten, damit der andere etwas schönes, komplettes hat. am ende hat jeder im grunde nichts und die beiden sind auch ohne reichtum glücklich.

mich stört, dass man doch nicht einen tag vor weihnachten anfängt, ein geschenk zu suchen :roll: und, dass die frau mit den kämmen ja auch kurzen haar kämmen kann^^ und sie sich theoretisch von den beiden teuren sachen ja immer noch einen mantel kaufen könne. ansonsten fand ich die geschichte auch beim ersten mal in der schule lesen doof. aber es ist nunmal eine geschichte und wir wissen ja alle, dass das zum glück nicht in echt passiert ist x'D

Autor:  Rafunzel [ 01.12.2017, 20:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Geschichte "Das Weihnachtsgeschenk"

@eyebone: Stimmt, das war echt spät und das könnte uns auch eine Lehre sein. Allerdings kam ihr die Idee mit dem Haar ja erst kurz vor knapp und vorher hätte es keinen Sinn gemacht, sie hätte von ihrem bisschen Geld ja doch nicht wirklich was kaufen können.

Wahnsinn, wie viel man in der Geschichte lesen kann. Richtig spannend :)

Mir fiel gerade auf, dass Della eine Chamäleon-Haarfarbe hat, wahrscheinlich dann wohl Dunkelblond - einmal ist es ein "goldener" und einmal ein "brauner" Wasserfall :) Das würde auch zur Farbe des Schildpatt-Kammes passen.

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