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"Die Jagd auf blondes Haar"-Spiegel-online Artikel
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Autor:  Lyss [ 08.12.2010, 12:42 ]
Betreff des Beitrags:  "Die Jagd auf blondes Haar"-Spiegel-online Artikel

Spiegel.de hat geschrieben:
Julija Timoschenkos Haarpracht sticht ins Auge: Lang, dick und blond. Viele Frauen im Westen versuchen, der ukrainischen Politikerin frisurtechnisch nachzueifern - mit Hilfe von Haarverlängerungen. Immer mehr Osteuropäerinnen verkaufen deshalb ihre Zöpfe. Das Geschäft boomt.


Spiegel.de hat geschrieben:
Vor allem Schönheitssalons in Deutschland, anderen EU-Ländern und den USA bieten ihren Kunden Verlängerungen aus Echthaar an. "Die Nachfrage ist groß, aber ich kann pro Woche nicht mehr als 150 Kilogramm Blondhaar liefern", sagt Elman, Chef von Raw Virgin Hair.

Slawisches Haar ist so gefragt, weil es in Struktur und Farbe dem der westlichen Frauen ähnlich ist. Anders als Haare aus Indien oder China müssen Zöpfe aus dem Osten nicht erst gebleicht werden.


Spiegel.de hat geschrieben:
Gesucht wird mindestens 30 Zentimeter langes Haar

Zu Kusnezows Lieferantinnen gehört Natalia Winokurowa. Nur umgerechnet knapp 300 US-Dollar verdient die 26-Jährige aus Mossalsk in ihrem Job in der Landwirtschaft. Für ihren 40 Zentimeter langen, naturblonden Pferdeschwanz bekam sie dagegen 50 US-Dollar von "Haar-Jäger" Kusnezow, wie sie in Medien schilderte.

Vor allem wirtschaftliche Probleme zwingen die Frauen, ihre Haare zu verkaufen - etwa, wenn das Kind eingeschult wird und Bücher und Uniformen bezahlt werden müssen.

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,733437,00.html

So, ich habe mal alles Wesentliche zitiert.

Mmmh... indisches "Tempel-"Haar - davon wusste ich ja. Aber dass blondes Haar so begehrt ist und tatsächlich auch (noch/wieder!) verkauft wird...
Und wie im Beispiel angeführt: 50 US-Dollar für 40 cm Haar. Das ist doch so wenig, wenn man mal darüber nachdenkt, wie lange man dafür gezüchtet hat.

Autor:  uniqueorn [ 08.12.2010, 12:46 ]
Betreff des Beitrags: 

wieder mal ein wunderbares beispiel dafür, wie unsere welt funktioniert... -hass-

Autor:  Tanita [ 08.12.2010, 12:52 ]
Betreff des Beitrags: 

Viele züchten gar nicht bewusst, sondern lassen "einfach" wachsen.
Und wenn man das Geld für Schulbücher oder Uniform ansonsten NICHT hat, tut es dann auch nicht so weh, die Haare dafür abzuschneiden. Sie wachsen ja wieder.

So würde ich zumindest denken.

Autor:  Lyss [ 08.12.2010, 13:09 ]
Betreff des Beitrags: 

Tanita hat geschrieben:
Viele züchten gar nicht bewusst, sondern lassen "einfach" wachsen.
Und wenn man das Geld für Schulbücher oder Uniform ansonsten NICHT hat, tut es dann auch nicht so weh, die Haare dafür abzuschneiden. Sie wachsen ja wieder.



Ja schon... aber stigmatisiert man sich dadurch nicht selbst als arm - bzw. wird durch die kurzen Haare dann von der Gesellschaft stigmatisiert. Wenn z.B. in einer kleinen slawischen Gemeinde eine Frau sich die Haare abschneidet - denken dann vielleicht die anderen Mitglieder der Gemeinde, dass sie das Geld brauchte!? Kompliziert ausgedrückt, aber ich meine, es wirkt auf mich so, als nähern wir uns langsam wieder der Zeit an, als lange Haare noch ein Statussymbol waren, welche sich tatsächlich nicht jeder leisten konnte (wegen der Pflege/weil nicht jeder Hilfe beim Frisieren hatte). Eine Echthaarverlängerung kann sich ja auch nicht jeder leisten.

Und selbst wenn ich meine Haare nicht bewusst züchten würde, würde es doch für mich irgendwie demütigend sein, wenn ich sie aus wirtschaftlichen Gründen verkaufen müsste. (Die Betonung liegt auf "muss".) Sicher tut es dann "nicht so weh", wie du geschrieben hast, aber dennoch wäre da immer dieses Wissen, dass man sich quasi durch seine Haare "prostituiert" hat.

Ich finde es jedenfalls schrecklich. Man verkauft schließlich einen Teil von sich/seines Körpers (um es mal dramatisch auszudrücken), weil man in wirtschaftlicher Not ist. (Und nicht, weil einen die Haare nach einer Zeit des "laissez-faire" nerven, weil sie zu lang geworden sind, oder weil man nun doch lieber einen Kurzhaarschnitt haben möchte.)

Autor:  Timmy [ 08.12.2010, 16:20 ]
Betreff des Beitrags: 

Hier ist ein weiterer Artikel zu dem Thema...

Autor:  Lyss [ 08.12.2010, 16:46 ]
Betreff des Beitrags: 

Zitat:
Doch es sind eher die nicht so reichen Frauen aus Osteuropa, die ihre Zöpfe zunehmend in den Westen verkaufen, wo das Geschäft mit der Haarverlängerung boomt.

Quelle: http://nachrichten.t-online.de/haarverl ... 2068/index


Na wer hätte das gedacht... :roll:

Irgendwie macht mich die Schreibweise der t-online-Nachrichten-Schreiberlinge immer total fertig... :lol:

Autor:  Wind In Her Hair [ 08.12.2010, 17:23 ]
Betreff des Beitrags: 

Timmy hat geschrieben:
Hier ist ein weiterer Artikel zu dem Thema...


Zitat:
In Weißrussland wäre das undenkbar: In der autoritär regierten Republik ist das Verkaufen von Haaren gesetzlich verboten.

Interessant. Das wäre mal eine Maßnahme die sich ausbreiten dürfte.

Autor:  svartson [ 08.12.2010, 19:14 ]
Betreff des Beitrags: 

Also mir wär die Bildung meines Kindes auch wichtiger als mein Haar.

Autor:  Sec [ 09.12.2010, 01:10 ]
Betreff des Beitrags: 

Lyss hat geschrieben:
Wenn z.B. in einer kleinen slawischen Gemeinde eine Frau sich die Haare abschneidet - denken dann vielleicht die anderen Mitglieder der Gemeinde, dass sie das Geld brauchte!?

Na wir wollen es mal nicht übertreiben. Selbst in der tiefsten osteuropäischen Provinz ist es nicht wie bei den Amish (soll nicht abwertend klingen, ich meine damit, dass die Leute durchaus auch andere Frisuren tragen, die sie aus Filmen kennen und/oder für modisch befinden.) Nicht jeder hat dort langes Haar, darum fällt man auch nicht sofort negativ auf, nur weil man es abschneiden lies. Woher ich das weiß? Ich war da. (ernsthaft)
Man ist eben nicht die einzige mit einer Kurzhaarfrisur, darum auch nicht stigmatisiert.
Um es mal ganz provokant zu formulieren: Da schneid ich mir doch lieber den Zopf ab, bevor ich auf den Strich geh um das nötige Geld zu bekommen.
Die ärmere Bevölkerung vom Lande denkt da wohl eher praktisch und weniger sentimental ans Haar. Ãœber derartige Nebensächlichkeiten wie Haare macht man sich eben dann derart intensiv Gedanken, wenn man die Muße dazu hat. Vielleicht ist das auch eine Art von Zivilisationskrankheit :roll: Wir sehen das ganze Thema vermutlich weit dramatischer als die Betroffenen selbst.

Ich bin ziemlich glücklich darüber die Zeit und das Geld zu haben, mich intensiv mit meiner Haarpflege zu befassen. Mitleid mit denen die ihr "Haar zu Gold" machen, habe ich dennoch nicht.
<sarkasmus> Dann schon eher mit denen, die die Extensions dann tragen *grusl* </sarkasmus>

Autor:  MiMUC [ 12.12.2010, 23:27 ]
Betreff des Beitrags: 

Fände die Haare anderer Leute an mir regelrecht ecklig. :shock:

Na ja, wenn die Haare so nebenbei und problemlos gewachsen sind, hat man da vielleicht nicht so das Problem mit, sie wegzugeben.

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