Langhaarnetzwerk

Ist der Nachfolger von Beautiful braids und in der Aufmachung ähnlich; also schematische Zeichnungen und leider eher bescheidene schwarz-weiße Fotos. Auch der Komplexitätslevel der gezeigten Frisuren ist überschaubar - wer Classics französisch und holländisch flechten kann, hat die schwierigste Frisur in dem Buch schon fast geknackt... Das Buch hat Taschenformat, dir ISBN ist 0-517-55795-9 und erschienen ist das Büchlein 1985. Bezahlt habe ich bei Amazon.de für ein wirklich gut erhaltenes gebrauchtes Buch 2,47 €, neu ist es ab 5,99 € zu haben.

Was für das Buch spricht:
+ geringer Preis
+ handliches Taschenformat (finde ich praktisch, da ich Bücher häufig hin und her trage)
+ klare Schritt-für-Schritt-Anleitungen
+ recht einfache Frisuren, es werden keine Flechtkenntnisse vorausgesetzt.
+ die Frisuren sind hübsch, und auf einige ideen wäre ich wohl von alleine nicht gekommen...
+ es werden keine teuren Accessoires o. ä. verwendet

Was gegen das Buch spricht:
- Schwarz-weiß-Fotos in bescheidener Qualität,
- für fortgeschrittene Flechter keine neuen Techniken
- einige der vorgestellten Frisuren sind altbekannt, zumindest dem geneigten Langhaarnetzwerker... :wink:

Mein Gesamturteil:
Da das Buch sehr preiswert ist und viele gute Anregungen bietet, wie man mit einfachen Mitteln und Techniken ein schönes Ergebnis erzielt, sehe ich über die eher bescheidene Aufmachung hinweg.
Kann man sich bedenkenlos kaufen.

Liste und Kurzbeschreibung der Frisuren:
+ Flechtanleitungen für englischen (normalen), französischen und holländischen Zopf,
+ Cameo -> Sockendutt mit drumherumgelegtem Zopf; sehr schick,
+ Ribbon braid -> Zopf/Zöpfe mit eingeflochtenem Band
+ Tiara -> Gretchenzöpfe; also zwei seitliche Zöpfe, die auf dem kopf überkreuzt und festgesteckt werden.
+ Duchess braid -> in diesem Falle ein einfacher Lace, wie Kupferzopf ihn auf ihrer Seite zeigt.
+ Princess braid -> hat mit der Classic-Reverse-Variante in den Haarkunstwerken nichts gemein; hier sind es zwei seitliche, geschneckte Zöpfe. Man denke an Prinzessin Leia - so in etwa.
+ Simplified Cornrows -> seitliche Pferdeshwänze, die teilweise zu kleinen Zöpfchen geflochten sind - hat mit Cornrows im eigentlichen Sinne nichts zu tun, sieht aber sehr hübsch und niedlich aus.
+ Parisian braid -> französisch geflochtener Half-up; leger, aber elegant.
+ Gainsborough braid -> mein Favorit, ich poste unten eine Nur-Text-Kurzanleitung.
+ Evensong -> holländische Classics, die im Nacken u-förmig unter den jeweils gegenüberliegenden Zopf gesteckt werden. Sieht sehr schick aus.
+ Josephine's braids -> die haare werden zum Half-up abgeteilt, der obere Teil wird zum Franzosen geflochten, der untere zu einem (ganz normalen, kein Reverse, kein Diagonal o. ä. !!) Holländer geflochten. Beides miteinander dutten.

Anleitung Gainsborough braid:
Leider muss die Anleitung ohne Bilder auskommen, da ich nach wie vor keine Kamera habe... :heul: die Frisur ist aber erschreckend einfach, deshalb denke ich, es wird auch ohne Bilder gehen.

Zuerst zieht ihr einen Mittelscheitel bis runter in den Nacken.
Alle Haare nach hinten schlecken, dabei den Mittelscheitel instand halten.
Die Haare auf jeder Seite des mittelscheitels in je eine obere und eine untere, möglichst gleichmäßig große sektion teilen.
Alle Sektionen zu jeweils einem Zopf flechten.
Die beiden unteren Sektionen jeweils mit der Quaste unter dem Ansatz des gegenüberliegenden Zopfes stecken.
Die beiden oberen Zöpfe um den entstandenen Bogen legen und so fest stecken, dass die Quasten möglichst nicht sichtbar sind.

Laut Buch stammt diese Frisur aus dem 19. Jahrhundert, und sie ist tatsächlich erfrischend altmodisch.

Ich hoffe, euch hat diese Rezension geholfen...