... Hello healthy hair!Oh je, wo fange ich da am besten an? Vielleicht mit einem kurzen Kontrast zwischen meiner natürlichen Haarstruktur und dem jetzigen Resultat.
Mutter Natur schenkte mir:- unterschiedliche Haarstrukturen (erst viele Jahre lang Wellen, doch dann wurden sie immer glatter und glatter ...)
- unterschiedliche Haarfarben (erst schwarz, dann honigblond, dann dunkelbraun, dann hellbraun, dann kupfern und jetzt werden sie allmählich wieder dunkelbraun mit einem goldenen/kupfernen Schimmer)
Aktueller Zustand:- rausgewachsene Dauerwelle bis zu den Ohren
- sehr große Haarschäden in den Bereichen der Restdauerwelle
Wie kam es dazu?In meinen Teenagerjahren wurde mir allmählich bewusst, dass ich im Vergleich zu anderen Frauen doch recht dünne Haare besitze. Ich bemerkte, dass meine feinen, glatten Strähnen nicht das waren, was ich als "Ideal" bezeichnete und beneidete jede Frau, die volles und voluminöses Haar besaß. Es entwickelte sich ein regelrechter Komplex, als auch meine Familie begann, mein Aussehen zu kritisieren (dabei besitzen sie alle ebenfalls feines Haar).
Mit ca. 17 Jahren hatte ich genug und willigte ein, eine Dauerwelle auszuprobieren und verliebte mich sofort in das Resultat. Meine Haarpracht wirkte gerade so, als hätte sie sich vervierfacht. Es entstanden keine Pudellocken, sondern wunderschöne "Engelslocken", die mein eckiges Gesicht viel weicher machten. Ich musste meine Haare überhaupt nicht mehr kämmen: die tägliche Wäsche mit Shampoo und Kur reichte vollkommen aus. Meine Haare sahen seitdem weder einen Fön, noch einen Haargummi oder irgendetwas anderes. Sie baumelten luftgetrocknet wunderschön herum. Von allen Seiten (auch von Fremden) hagelte es plötzlich Komplimente und ich fühlte mich restlos wohl in meinem Körper.
Nachdem meine Haare in zwei Jahren vier Dauerwellen hinter sich hatten, ließ ich mich darauf ein, sie restlos herauswachsen zu lassen, um ihnen eine Pause zu gönnen (obwohl sie sie optisch nicht nötig gehabt hätten -
kein Spliss!). Doch als die Dauerwelle tatsächlich weg war, begann ich mich wieder extrem unwohl zu fühlen und von meinem Umfeld wurden wieder die alten Gefühle hervorgerufen (z.B. "Du sahst so toll aus! Und jetzt ist dein Haar wieder glatt und dünn!").
Mit der darauffolgenden Dauerwellphase 2.0 erwachte mein Selbstbewusstsein wieder von neuem. Erneut hagelte es Komplimente über Komplimente und mein Haar ließ wieder vier Dauerwellen über sich ergehen. Alles war prima, doch eines Tages begannen meine Haare urplötzlich mitten im Intervall ohne hormonellen Grund auszufallen. Sie waren zwar noch gelockt, aber hatten doch einiges an Fülle eingebüßt. Ich wusste mir nicht anders zu helfen und ging nicht zu meiner Stammfriseurin (welche hunderte Kilometer von mir entfernt arbeitet), sondern zu einem hochpreisigen Friseur, für dessen Besuch ich lange gespart hatte. Obwohl ich mich wirklich eindringlich mit der Friseurmeisterin besprochen und sie mir versichert hatte, dass Dauerwellen für sie kein Problem seien, endete dieser Besuch in einer Katastrophe ...
Die Dauerwelle war viel zu stark (was sich erst am nächsten Tag unter der Dusche wirklich bemerkbar machte, als sie mir fast büschelweise entgegenkamen). Meine halbe Kopfhälfte war kraus, die andere glatt. Ein Großteil meiner Haare war abgeknickt und abgebrochen. Teile meiner "Ponypartie" waren abgebrochen und hinterließen einen "Igel". Ich hatte künstliche Scheitel, die ich nicht wegkämmen konnte. Heulend lief ich zu dem besten Friseur der Stadt und bat um ein Gutachten. Als sie meinen Kopf sahen, berieten sie mich kostenlos. Ich rief daraufhin meinen Freund an, der mit mir zusammen den verantwortlichen Friseursalon stürmte. Ich verlangte von der Chefin mein Geld zurück, doch bekam es -trotz größtem Verständnis ihrerseits- nicht. Stattdessen stopfte man mir eine Tüte mit Redken-Produkten, die den Schaden etwas beheben sollten. Man bat mir kostenlose Haarschnitte, eine neue Dauerwelle (haha...), kostenlose Kopfmassagen und kostenlose "Intensivkuren" an, doch ich war mit den Nerven vollkommen am Ende und wollte diesen Laden nie mehr betreten. Obwohl ich allen Grund gehabt hätte, sie wegen Körperverletzung zu verklagen, ließ ich davon ab. Emotional war das nicht drin. Natürlich ärgere ich mich im Nachhinein darüber, aber jetzt ist es sowieso zu spät.
Ich band meine Haare also getreu dem Motto "Krönchen gerade rücken und weiter geht's..." zu einem strengen Pferdeschwanz/Dutt mit breitem Haarreifen zusammen und fristete erst einmal dieses Dasein. Nach einem dreiviertel Jahr und ca. 1/3 weniger Haarmenge sahen sie wieder einigermaßen "ok" aus: eeeeextrem kaputt und stumpf, aber nicht mehr abgeknickt oder "zwangsgescheitelt", sondern halb kraus und halb glatt. Natürlich sahen sie noch dazu wie abgenagt und abgefressen aus. Ich ließ, auf Anraten meines Freundes hin, die alte Dorffriseurin seines damaligen Wohnortes mein Haar begutachten. Sie war entsetzt, doch versprach mir, dass sie mich einigermaßen herrichten könnte (zu dieser Zeit bewarb ich mich um einen Job und musste irgendwie passabel aussehen). Erst einmal schnitt sie ein gehöriges Stück ab und dann verpasste sie mir eine ganz leichte Dauerwelle, um meine Haare wieder ansehnlich zu machen. Ich dachte zwar bereits, dass das das eventuelle Ende bedeuten könnte, doch es half. Ich sah wieder einigermaßen gut aus. Meine Haare waren sehr strapaziert, aber sie hatten wieder eine halbwegs normale Form und der Haarbruch hielt sich in Grenzen.
Nach einem Jahr und regelmäßigem Spitzenschneiden erfolgte wieder eine leichte Dauerwelle, um die stark erlaschte Form zu retten. Sie half mir sehr und der Haarbruch wurde auch nicht schlimmer.
Dennoch entscheide ich mich nach reiflicher Überlegung nun dazu, die Dauerwellen zu lassen. Es gibt hierfür zwei Gründe:
- es ist unsagbar schwer, einen Friseur zu finden, der eine Dauerwelle tatsächlich gut hinbekommt (ich will nie wieder so aussehen müssen!)
- meine Haare brauchen Ruhe (inzwischen halten die Locken/Wellen und ich habe in meiner Stirnpartie einen leichten Pony anstelle des Igels)
Die Ansicht, dass Dauerwellen grundsätzlich schlecht sind, teile ich nicht. Es ging jahrelang gut - wahrscheinlich auch deswegen, weil meine Haare ansonsten komplett in Ruhe gelassen wurden (nur nachts gab es einen geflochtenen Zopf mit kleinem Bändchen zum Fixieren). Gerade bei meinem feinem Haar sind dauernde mechanische Reize nämlich tödlich.
Mein Ziel?... back to the roots. Wortwörtlich.
Ich möchte wieder gesunde Haare haben und lasse daher die Dauerwelle herauswachsen (mein Umfeld wurde zudem radikal ausgemustert). Die letzte Strukturveränderung war vor 1 1/2 Jahren.
Konkret:- Dauerwelle herauswachsen lassen
- meine Haare wieder alle auf eine Länge bekommen (1/3 muss noch immer nachwachsen)
- den Haarbruch langfristig stoppen
- den Spliss langfristig stoppen
- haarfreundliche Produkte verwenden
- nur noch sanfte Strukturveränderungen (Flechten o.ä.), da glatte, platte Haare oder ein Dutt/Pferdeschwanz bei meinem eckigen Gesicht leider wirklich nicht gut aussehen
- gerne wieder lange Haare, z.B. bis zum BH-Verschluss
- aber vor allen Dingen: pflegen, pflegen, pflegen ...
Ja, also das wird ein anstrengender Weg ...
So sehen meine Haare aktuell aus:
Unterhalb der Deckhaare, findet man sie jedoch so vor:
Man muss dazu sagen, dass auf dem Deckhaar Haaröl verteilt wurde. Ansonsten wären sie viel struppiger und trockener.
Gute Nacht,
Castaway
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Wenn die Dauerwelle raus ist sieht es bestimmt wirklich richtig gut aus. Ich bin auf jeden Fall gespannt.