Hallo ihr Lieben! Jetzt ist es für mich auch an der Zeit, ein Tagebuch zu eröffnen und ich begrüße alle, die sich hierher verirren, ganz ganz herzlich!
Von einem eigenen Ort hier verspreche ich mir vor allem, dass mir die Struktur und die Verpflichtung, die das ganze so ja viel mehr hat, mir hilft, meine Probleme in den Griff zu kriegen.
Wenn es die eine oder andere interessiert, was ich hier mache, freue ich mich totaal und bin für jede Meinung, jeden Tipp, jede Kritik und jedes Kompliment (hihi) dankbar! :helmut:
Eine ganz kurze Haargeschichte:Meine Omi hat mir schon als ich ganz klein war ihren abgeschnittenen Zopf gezeigt. Sie hat sich, wie es damals üblich war, mit der Konfirmation kurze Haare und diese schreckliche Dauerwellenfrisur zugelegt, die ältere Frauen heute eben tragen. Sie trauert ihren langen Haaren bis heute hinterher. Meine Mama hatte eine ähnliche Geschichte parat: Sie hat sich die Haare abgeschnitten, um – damals in den 70ern – eine fesche Kurzhaarfrisur zu haben (sah auch superhübsch aus, mein lieber Mann! :schock: ) aber sie wurden dann nie wieder lang, weil sie vorher abbrachen. Vielleicht haben mich diese beiden Geschichten dazu gebracht, meine Haare ganz besonders wertzuschätzen.
Im Kindergarten hatte ich einen Mecki (dafür durfte ich mit meinem Papa zu seinem Friseur gehen und das war irgendwie total cool und aufregend). Ich erinnere mich bis heute an den Moment, als ich zum ersten Mal mit ganz kurzem Haar an der frischen Luft stand, irgendwie war das komisch. In die Zeit mit dem Mecki fällt übrigens das erste und einzige Mal, das ich in meinem Leben Herpes hatte. Hahaha!
Danach war ich immer nur böse, wenn der Friseur mir die Haare zu viel abgeschnitten hatte, was häufig passiert ist. Einmal habe ich nach so einem Vorfall Rotz und Wasser geheult und bin trotzig in den Garten zum Spielen gegangen, weil ich mir keinen Pferdeschwanz mehr machen konnte. Richtig lang waren meine Haare also nie, als ich Kind war – obwohl ich ich noch ein ganz bezauberndes Foto erinnere, auf dem ich einen wild zerzausten französischen Zopf trage. Aber sie waren wohl nie länger als bis zur Schulter.
In der fünften Klasse bin ich das einzige Mal einem Frisurentrend gefolgt – damals hatten bei uns plötzlich alle Mädchen die Haare bis zum Mundwinkel, und dann so nach innen geföhnt. Ich fand das toll, aber trotzdem lasse ich sie seitdem wachsen. Anfänglich schnitt mir meine Ma die Haare, bis sie sich einmal verschnitt und sie wieder auf Schulterblattlänge waren. Bis heute ist das unser gemeinsames Trauma. Hahaha!
Ich habe zwar viele Komplimente für diese „kurzen“ Haare bekommen, aber ich wollte sie wieder lang haben. Sicher auch, weil ich mittlerweile unter die Metaler geraten war und da einen ganz anderen Begriff von Haarlänge bekommen habe. Ich bin selten, eigentlich nie, zum Friseur gegangen, habe aber mit den „normalen“ Silishampoos aus dem Supermarkt gewaschen und hatte einen Bürste mit Metallzinken. Das Föhnen habe ich bald gelassen, weil es überhaupt nicht zielführend war – stundenlang kopfüber rumzustehen, nee. Das war mir zu doof. Aber gesplisst haben sie natürlich trotzdem.
Mit Beginn des Studiums (Ortswechsel und dadurch weniger Kontakt zu meinen alten Freunden, die Beziehung mit meinem damaligen Freund ging auseinander) war die Metalsache erledigt, aber die langen Haare gehörten so sehr zu mir, dass sie blieben. Ich staune immer, wenn Freundinnen sich die Haare abschneiden lassen, bloß weil ein neuer Lebensabschnitt begonnen hat. Aber das machen wohl die meisten hier.
In neuester Zeit lasse ich sie regelmäßig von Herrn Charlier schneiden. Das geht wirklich gut! Meine gerade Kante auf Steißlänge konnte ich so erreichen und ich werde sie nur ganz langam weiter züchten, denn mein Zopf wird zu den Spitzen hin schon noch etwas dünner. Das kann man auf jeden Fall noch verbessern. Aber dafür würde sich für mich persönlich kein Tagebuch lohnen, denn dafür muss man nur warten. Das mache ich schon seit der fünften Klasse, das kann ich.
Die Wurzel meiner Unzufriedenheit und mein Ziel:Meine Haare sind also vor meiner Zeit im Langhaarnetzwerk und auch vor meiner Beschäftigung mit der richtigen Pflege groß â€“ äh: lang geworden. Das sieht man ihnen, finde ich, leider auch an. Wenn ich an meinen Haaren 'runterschaue, sind auf jeder Länge ohne Ausnahme Haarenden zu sehen. Das wäre noch nicht so schlimm, das ließe sich wie gesagt rauszüchten. Aber: Die allermeisten dieser Haare sind gesplisst (bis auf die längsten, ironischerweise – meinen Spitzen geht es echt gut). Und ich bin an einem Punkt, an dem ich das nicht mehr ignorieren oder wegschieben will, denn ich bin ansonsten so glücklich mit meinen Haaren! Ich habe die richtige Pflege gefunden, sie sind gut durchfeuchtet, unheimlich glatt und weich und ich habe wirklich das Gefühl, dass es ihnen so gut geht wie noch nie! Den Spliss habe ich natürlich verdient, so wie ich vor Jahren noch mit ihnen umgegangen bin, weil ich es nicht besser wusste. Aber ich würde mir wünschen, einen Flechtzopf tragen zu können, ohne mich für all die überall herausstehenden gesplissten Haarenden zu schämen. Mir ist es wirklich unangenehm und einer der Gründe, weshalb ich meine Haare im Dutt verstecke. Was total bescheuert ist! Aber auch verständlich, schaut:
Uah. *zitter* Das hat jetzt echt Ãœberwindung gekostet. Und war gar nicht einfach zu fotografieren. *verrenk* Egal.
Was ich hier versuchen will:1. Ich würde es gerne schaffen, regelmäßige S&D-Sessions in meine Woche zu integrieren. Ich habe gestern schon angefangen damit, aber ich habe dabei fast das Gefühl wie bei meiner Diss: Ich stehe vor einer unschaffbaren Aufgabe, die viel zu groß für mich ist. Wieviele Haare habe ich?! Und sind am Ende alle gesplisst?!
In einem Gruppenprojekt habe ich vor einiger Zeit mal den Ansatz gefunden, einmal die Woche eine bestimmte Zeitspanne S&D zu machen und dabei die abgeschnittenen Enden zu zählen. Das werde ich auf jeden Fall übernehmen. Denn ohne zeitliche Begrenzung sitze ich wie gestern den ganzen Abend und werde immer trauriger.
2. Ich hoffe, dass sich der Spliss mit der Kamera gut einfangen lässt. Wenn ja, würde ich hier gerne den (sich hoffentlich einstellenden!) Fortschritt dokumentieren, und zwar mit Fotos der offenen Haare, aber auch Fotos davon, wie der Spliss im Dutt/Flechtzopf zu sehen ist. Dazu gehört für mich natürlich auch etwas Ãœberwindung, schließlich wird mein Tagebuch dann keins mit hübschen Frisurenfotos, sondern mit echt üblen Hässlichkeitsbeweisen.
3. Dazwischen wird es immer wieder kurze Berichte geben, von der Pflege die ich gerade benutze und welche Erfahrungen ich damit mache. Das gehört schließlich auch irgendwie zur Splissbekämpfung (durch Vorbeugen) dazu.
4. Nebenbei dokumentiere ich auch das Wachstum, ich habe nämlich eine neue Wunschlänge: Mitte Po!
Wenn jemand von euch eine Idee hat, was ich noch versuchen könnte: Bittebitte her damit! Ich bin wie gesagt für jeden Kommentar total dankbar! Und jetzt: Geht's los!
Eure Ève