So, jetzt noch mal kurz durchgefegt, die Kissen aufgeschüttelt und das Kaffeewasser aufgestellt....
Die Haargeschichte:
Bis zum Abitur hatte ich recht lange Haare ( knapp midback ) in einem sehr dunklen Braun. Meist in einem einfachen geflochtenen Zopf gebunden. Zum Abi wollte ich mal was anderes und bin zur Friseuse mit dem Wunsch eine Dauerwelle zu haben ( das war halt in den 80ern
) Die Friseuse hat mich davon überzeugt, das eine Dauerwelle nur bei kürzeren Haaren möglich ist. Also kam der alte Zopf ab! (Den ich neulich beim Ausräumen bei meinen Eltern übrigens wiedergefunden habe. Da sind mir noch nach all den Jahren die Tränen gekommen.) Die Friseuse hat mir zum Abiball also eine angesagte Dauerwelle mit viel Föhnerei hingewurschtelt. War mal ein neuer Look, aber so wie die Friseuse habe ich es selbst nie wieder hingekriegt. Von alleine lagen die Haare nie so wie sie sollten. Irgendwann ist die Dauerwelle rausgewachsen und ich habe mir wieder eine Dauerwelle machen lassen, die komplett daneben gegangen ist. Nach der ersten Wäsche hatte ich eine Afrokrause und die Haare brachen nur noch ab. In dem explodierten Wuschelkopf hat sich ganz viel Dreck reingesetzt, den ich kaum noch mit Bürsten oder Wäschen rausgekriegt habe ( Sägestaub vom Bandschleifer und Torf von der Arbeit waren da echt ekelig drin). Außerdem hatte ich mittlerweile festgestellt, dass die kurzen Haare wesentlich mehr Arbeit machten als meine langen Haare vorher und es sah trotzdem immer irgendwie bäh aus.
Im Studium waren mir meine Haare ziemlich egal und Geld für einen Friseur hatte ich sowieso nicht. Sie wuchsen so langsam vor sich hin, aber immer mit Spliss und Haarbruch.
Und dann bekam ich Kontakt zur Mittelalterszene. Kurze Haare gingen da gar nicht. Aber zum Glück hatte ich grade so die Haarlänge erreicht das ich meine Haare nicht unter Haube und Schleier verstecken musste. In der Zeit hatte ich so den Henna-Färbetrip. Der Versuch hatte leider nur den Effekt, das meine graue Strähne quietschorange wurde. Und es hat Jahre gedauert, bis die Farbe rausgewachsen war.
Ende letzten Jahrhunderts habe ich dann meinen Mann kennengelernt und er hatte länger Haare als ich, in dunkelblond mit Korkenzieherlocken. Überhaupt waren damals in meinem Bekanntenkreis viele Männer mit langen Haaren dabei, teilweise mit richtigen Traummähnen. Meine Haare dümpelten so vor sich hin.
Im neuen Jahrtausend kam dann der Nachwuchs. Für Haare keine Zeit. Durchbürsten, Zopfgummi rein und gut war. Zwischendrin mal einen Pony schneiden lassen und das war's dann auch. Die weiße Strähne wurde immer auffallender und sozusagen mein Markenzeichen.
Bei der zweiten Schwangerschaft erwartete ich Zwillinge. Leider erkrankte eines der Zwillingsmädchen kurz nach der Geburt an einer Hirnhautentzündung. Es ging um Leben oder Tod. Und die Krankenhäuser haben keine Rücksicht darauf nehmen können, das ich ja noch einen zweiten Säugling im gleichen Alter plus einen dreijährigen Jungen Zuhause hatte. Sie durften nicht mit ins Krankenhaus aber ich sollte mich ständig um das Kranke Kind kümmern. Die Zeit war der echte Horror und würde Bücher füllen. Und seitdem bin ich durchgehend grau.
Die Sorge um das kranke Kind riss nicht ab. Auch als sie aus dem Krankenhaus endlich raus war, war sie doch nicht so wie andere Kinder in ihrem Alter. Sie hatte auch ständig Infektionen. Seit einem Jahr wissen wir, das sie einen Gendefekt hat, der sie auch den Rest ihres Lebens beeinträchtigen wird.
Zum LHN bin ich gekommen, weil ich massiven Haarausfall bekommen habe und Möglichkeiten suchte, wie ich meine Haare vor Chlorwasser schützen könnte. Und dann habe ich angefangen hier zu lesen und so viele Tipps und Anregungen bekommen. Ich habe meine Haarpflege umgestellt und mit Flexis mitbringen lassen, von denen ich total begeistert bin.
Demnächst geht es hier weiter, mit meiner aktuellen Pflegeroutine.
Und dann muss ich noch rauskriegen wie ich vernünftige Fotos machen und hier hochladen kann.....