Registriert: 02.09.2011, 18:52 Beiträge: 1826 Wohnort: Tübingen
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Vielen Dank für eure Einschätzungen und schön, dass ihr hier noch mitlest
Jetzt melde ich mich hier schon wieder, da mir das Thema Haare grade wieder mal ziemlich im Kopf rumgeistert Ich bin in den letzten Wochen und verstärkt letzten Tagen immer mehr zu einer Entscheidung bezüglich meiner Haare gekommen. Ich bin zwar nicht unzufrieden mit meinen Haaren an sich und eigentlich sind sie genau das, was ich die letzten 3 Jahre seit meinem letzten radikalen Rückschnitt wieder haben wollte, aber ich merke, dass ich mich nicht mehr darüber freuen kann. Es ist für mich einfach schade, dass ich sie zu 95% der Zeit nur hochgesteckt (im Dutt) trage, denn damit gefalle ich mir einfach nicht so gut wie mit offenen Haaren, und daran ändern auch leider keine lockeren Strähnchen ums Gesicht usw. etwas. Sie verfitzen nach kurzer Zeit Offentragen und die Strapazen, die das für die Spitzen bedeutet, stört mich extrem, so dass mir das Offentragen keinen Spaß macht. Außerdem hab ich immer mehr den Wunsch, die Dinge schlichter zu halten, was sich auch in meinem restlichen, haarlosen Leben äußert. OT: Ich habe im letzten halben Jahr sehr viel ausgemistet und immer wieder mit dem Gedanken gespielt, annähernd minimalistisch zu leben. Die Masse an Besitztümern erschlägt mich und ich will mich irgendwie freier von dem ewigen Konsumtrieb fühlen. Das Ganze hat letztes Jahr mit Marie Kondos Buch „The magic of tidying up“ angefangen, was mir total die Augen geöffnet hat. Unordnung und Überladenheit lenkt mich ab, macht mich unproduktiv und unzufrieden. Das ist jetzt schon sehr vom Thema Haare abgeschweift, aber es hängt für mich dennoch sehr damit zusammen, grade auch, weil meine Haare in den letzten Jahren so einen großen Platz eingenommen haben. Und weil mich vieles im Zusammenhang mit den Haaren zum Konsum bringt. Zum Beispiel immer wieder die Verlockung, ein neues Produkt, eine neue Waschmethode oder neue Utensilien auszuprobieren. Ich möchte einfach, dass alles einfacher, unkomplizierter und irgendwie auch unwichtiger wird, damit ich mich wieder besser auf die wirklich relevanten Dinge konzentrieren kann. Ich habe also in den letzten Tagen viel überlegt, was ich ändern könnte, um das zu erreichen und möchte jetzt mal ein bisschen festhalten und ordnen, was ich mir gedacht habe.
Das betrifft Frisuren, Pflege und mein allgemeines Verhältnis zu meinen Haaren.
Fangen wir mit den Frisuren an. Mit welchen Frisuren gefalle ich mir am besten: 1) offen 2) offen mit Halfup (am liebsten eine schlichte, schicke Krebsklammer oder Haargummi) 3) hoher Pferdeschwanz (mit Tie It oder Spiralhaargummis) 4) evtl. noch ein Cinnamon (aber am liebsten ohne Haarschmuck, also mit U-Pins; Scroos halten nicht so gut) Ich trage zZ. nur noch meinen Ketylo, weil der mir von meinem Haarschmuck am unauffälligsten erscheint und hin und wieder eine Flexi, weil die gut hält und bequem ist. Der Grund dafür ist, dass es mir nicht mehr so gut gefällt, dass der Haarschmuck so auffällig ist. Ich hab es inzwischen am liebsten so schlicht wie möglich; wenn ich Haarschmuck trage, trage ich zB. keine Ohrringe mehr, weil mir das (an mir) schon zu überladen ist. Dabei trage ich wirklich gerne (kleine und unauffällige) Ohrringe. Wobei das der einzige Schmuck ist, den ich sonst so trage, mit Ausnahme von hin und wieder mal einem Ring. Mich stört es aber, dass Haarschmuck und Ohrringe nie zu 100% zusammen passen und wie schon gesagt, für mich ist es zuviel auf einmal. Offen, mit Pferdeschwanz oder schmucklosem Dutt trage ich sehr gerne Ohrringe.
Kommen wir weiter zur Pflege: Es ist zweifellos so, dass Waschkräuter für meine Haare das Nonplusultra sind, aber der Aufwand und die Zeit, die das beansprucht, nerven mich. Seife ist so ein Zwischending, grade noch akzeptabel, aber Filterwasser, Rinsen und der höhere Zeitaufwand den ich zum Aufschäumen usw brauche sind nicht unerheblich; da bin ich noch zu keinem eindeutigen Schluss gekommen. Sofern es meinen Haaren bekommt, würde ich gerne einfach wieder schnell und unkompliziert mit Shampoo und Conditioner waschen können. Außerdem bin ich das Wäschen rauszögern und mit halbfrischen Haaren rumlaufen echt satt. Deswegen sehe ich meine neue Haarpflege in etwa so vor: 1) Prewash: Khadi Amla Öl über Nacht 2) Shampoo: Khadi Hibiskus Shampoo 3) Conditioner: ? 4) Leave In: Silikonhaltiges Öl Meinen Waschrythmus würde ich wieder auf zwei Tage verkürzen, denn ich glaube, das funktioniert für meine Haare einfach am besten; die Schläfenhaare sind so fein, dass sie nach zwei Tagen einfach anfangen fettig auszusehen und ich sehe nicht mehr ein, wieso ich dauernd mit halbfettigen Haaren rumlaufen soll. Ansonsten das Pflegeprogramm beibehalten, sprich sanft und mild waschen, mit Holzbürste und Kamm kämmen, über Nacht ein Seidentuch aufs Kopfkissen und zwischendurch mit Öl pflegen. Außerdem halt insgesamt eine sanfte Handhabung.
Was sich ändern soll:
Ich möchte meine Haare wieder etwas kürzer tragen. Mir schwebt so in etwa Midback bis Taille vor, in einem leichten bis mittelstarken U, da das für mich wirklich schöne Längen sind; zwar keine Überlänge mehr und damit nichts Besonderes mehr, aber brauche ich das wirklich? Sie wären damit wieder voller, ein Pferdschwanz und Halfup gefällt mir damit optisch besser und ich bilde mir ein, sie sind leichter zu handhaben. Außerdem möchte ich wirklich regelmäßig nachschneiden, also den Neuwuchs wegtrimmen, um eine richtig volle Kante zu haben und einen sauberen Schnitt. Meine Haare sind für Fairies nicht so wirklich gemacht. Eine volle Kante bekomme ich nur bei einem deutlicheren Rückschnitt sofort; monatelanges Rumtrimmen, um auf lange Sicht eine vollere Kante zu bekommen, finde ich frustrierend. Ich will einfach JETZT wieder Haare, die mir so gefallen wie sie sind. Das Lustige ist, dass ich, wenn ich jetzt Bilder anschaue, auf denen meine Haare diese Länge haben, denke, dass das verdammt gut aussah! Schön voll und von den Proportionen her echt stimmig. Nur dass ich das damals nicht gesehen hab, weil ich immer nur mein Längenziel Steiß vor Augen hatte und dachte, ich bin erst glücklich mit meinen Haaren, wenn sie wieder diese Länge haben.
Zu meinem Verhältnis zu meinen Haaren: Ich möchte, dass das wieder lockerer wird. Ein Freund meinte vor ein paar Tagen belustigt, dass er mich dauernd meine Haare kämmen sieht. Das war mir irgendwie total peinlich, da ich immer dachte, meine Fixiertheit auf meine Haare bekommen andere nicht mit. Er hat aber gleich nachgeschoben, dass das natürlich nötig ist, bei so langen Haaren, dass ich mich mehr darum kümmern muss. Klar, die positiven Rückmeldungen, die ich andauernd zu meinen Haaren bekomme, freuen mich natürlich immer. Grade hier in Indien ist es besonders auffällig. Die zwei kleinen Töchter (10 und 6) eines Bekannten sind jedes mal hin und weg, wenn ich die Haare offen hab. Kürzlich wollte die Jüngere unbedingt meine Haare mal anfassen und eine Frisur machen und hat dann andächtig eine Art Kordelzopf hergestellt Aber ich denke trotz allem, dass meine Haare auch in kürzer noch schön sind, vielleicht nicht mehr so besonders, aber dafür wieder voller. Ich hab nochmal ein bisschen in alten Bildern herumgekramt und was mir längentechnisch besonders gefallen hat, waren diese Längen. (Anklickbar, ich war zu faul, sie nochmal extra zu verkleinern... )
Und hier nochmal ein Bild von einem Pferdeschwanz mit kürzeren Haaren; das gefällt mir einfach so gut:
Also noch mal zu meinem Verhältnis zu meinen Haaren, wie ich es mir wünsche: die Lockerheit, sie offen zu tragen und mich damit gut zu fühlen, weniger Zeitaufwand, eine vereinfachte Pflege, die funktioniert und nicht die ganze Zeit dazu treibt, neue Dinge ausprobieren zu wollen. Falls sich jemand diesen Roman tatsächlich durchgelesen hat, Respekt :mgreen: Es ging mir darum, meine Gedanken, die mir seit einer Weile durch den Kopf geistern, mal festzuhalten, zu ordnen, um dann die Möglichkeit zu haben, nicht mehr so viel darüber nachdenken zu müssen. Sobald ich wieder in Deutschland bin, möchte ich das dann umsetzten, in Indien trau ich mich da nicht ran und mir fehlen hier auch die nötigen Mittel.
Übrigens noch was zur aktuellen Situation: ich hatte ja geschrieben, dass der Staub hier grade der totale Haarkiller ist. Dem komme ich jetzt einigermaßen bei, indem ich meine Haare häufiger wasche, mitunter jeden Tag, weil ich denke, besser der Staub ist raus. Außerdem benutze ich großzügig Silicondi, da der das Kämmen massiv erleichtert. Gestern hatte ich überlegt, was passieren würde, wenn ich den Condi bis hoch in den Ansatz schmiere. Probieren geht über studieren, also hab ich es heute morgen gleich in die Tat umgesetzt. Ich hatte immer abgespeichert, Conditioner bis in den Ansatz ist ein No Go, aber ich hab mich gefragt, wie manche es schaffen, so dermaßen frizzfreie und glänzende Haare zu haben, die mehr glänzen als normal und nie zerzaust aussehen. (Regelmäßiges Kämmen über den Tag hilft da sicherlich nach). Jedenfalls ist nichts Schlimmes passiert, die Haare fühlen sich vom Ansatz bis in die Spitzen extrem seidig an und die Kopfhaut kann ich damit auf jeden Fall nicht schädigen, weil die ja mit dem Khadi Shampoo gewaschen wurde (was ich super vertrage) und den Condi habe ich nur übers Deckhaar gestrichen, der hat den Ansatz also gar nicht berührt. Zuhause möchte ich aber auf jeden Fall wieder einen silikonfreien NK Condi benutzen. Ich hab vor, mir den Lavera Family Feuchtigkeits Conditioner (oder wie der heißt) zu holen, weil ich eigentlich auch nicht mehr mega teure Haarpflegeprodukte im Internet bestellen möchte, sondern nur das benutzen, was ich hier im Laden kaufen kann. Ach ja, mein Verhältnis zu Silikonen hat sich übrigens auch ziemlich geändert; früher hab ich sie gescheut wie der Teufel das Weihwasser und hab gedacht, sie sind für alles Übel der Haare verantwortlich. Ich denke aber eher, die falsche Handhabung der Haare führt zu deren Zerstörung (also Hitze, falsches Bürsten, aggressive Tenside und mechanische Belastung), weniger Silikone. Ich hab auch nicht die Erfahrung gemacht, dass sie eine undurchdringbare Schicht um die Haare bilden, ich habe das Gefühl, das Öl kommt immer noch gut an die Haare, sie fühlen sich zumindest nie ausgetrocknet an, wenn ich keine Silikone mehr benutze. Lediglich an die Kopfhaut würde ich sie nie niemals wieder lassen, aber für die Spitzen und Längen halte ich es inzwischen (in Kombination mit Pflanzenölen) für hilfreich, da es das Kämmen erleichtert und Verfitzen verzögert und somit Haarbruch vorbeugt. Ich denke, da reagiert jede Haarstruktur anders, aber für meine fühlt es sich ziemlich gut an. Was mich hingegen wirklich stört, ist der Umweltaspekt. Da ich aber wie gesagt Zuhause keinen Conditioner mehr benutzen möchte sondern nur ein LI in Form eines Öls, denke ich, die Mengen kann ich irgendwie noch vertreten, da ich sonst versuche, sehr umweltbewusst und verantwortungsvoll zu leben. Es muss außerdem eine tierversuchsfreie Marke sein (ich glaube, Balea ist tierversuchsfrei???), das „Keksöl“ wäre da eine Option, das funktioniert ganz gut, nur kann ich den Geruch nicht leiden. Wow, das war heute wirklich eine Menge Text, aber ich wollte das alles mal festhalten. Mal schauen, wie es weitergeht Ich wünsche euch allen noch eine schöne Woche; hier wird es langsam schon wieder richtig heiß
_________________ 1bMii, mittelbraun NHF Tagebuch
Zuletzt geändert von Mirabellenbaum am 07.11.2017, 13:58, insgesamt 1-mal geändert.
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