Prolog
Herzlich willkommen in meinem Haartagebuch.
Vor einiger Zeit führte mich die Suchmaschine zum Thema Haarwäsche in dieses Forum, und je mehr ich las, desto mehr wurden mir drei Dinge bewusst:
1. Ich will mehr für meine Haarpflege tun.
2. Ich will lernen, meine Haare ordentlich zu frisieren.
3. Ich will lange bzw. längere Haare haben.
Gerade über Punkt 3. habe ich sehr lange und gründlich nachgedacht, ob es für jemanden mit extrem feinen und dünnen Haaren wirklich so eine gute Idee ist, diese auch noch wachsen zu lassen.
Exkurs: Haarlebenslauf
- Versteckt:Spoiler anzeigen
- Ich fand lange Haare schon immer toll, es hat aber trotzdem sehr lange gedauert, bis ich sie wirklich über einen Kurzhaarschnitt hinaus wachsen ließ. Als kleines Mädchen fand ich die anderen Mädchen nämlich doof (und sie mich auch), und ich spielte lieber mit den Jungs Fußball und wollte sowieso viel lieber ein Junge als ein Mädchen sein - daher natürlich kurze Haare.
Igendwann ab der 6. oder 7. Klasse ging es dann los, dass ich die Haare wachsen ließ, aber ich konnte nie viel damit anfangen bis auf den obligatorischen Pferdeschwanz, und sie waren auch nie viel länger als etwas über schulterlang.
Dann gab es - aus welchen Gründen auch immer, ich weiß es wirklich nicht mehr - einen Rückfall und ich ließ mir die Haare wieder kurz schneiden (meine Abi-Bilder sehen einfach furchtbar aus!). Und kurz danach fiel mir auf, dass die Haare immer weniger wurden. Ich ging zum Arzt, der verschrieb mir die Pille. Als das nicht half, schickte er mich zum Hautarzt. Der schickte mich zur Haaranalyse, und dort stelle man androgenetische Alopezie, also erblich bedingten Haarausfall fest. Mit der Diagnose kam die ernüchternde Erkenntnis, dass alle Haare, die ich verloren hatte, auch unwiderruflich verloren waren und nicht wieder nachwachsen würden. Zu diesem Zeitpunkt, also mit Anfang 20, hatte sich der Scheitelbereich schon sehr gelichtet, und ich war verzweifelt.
Für den behandelnden Arzt war das Thema damit erledigt; es gebe zwar eine Therapiemöglichkeit mit Minoxidil, aber die sei bisher nur für Männer zugelassen und käme für mich nicht in Frage.
Ich schluckte also weiter brav die Pille, nahm Eisen und ließ die Haare wieder wachsen. Sah zu, wie der Scheitelbereich immer lichter wurde, sah neidisch auf andere Haarschöpfe und schämte mich für mein dünnes Haar, obwohl ich gar nichts dafür konnte. Am Anfang ließ ich mich von einer Frisörin noch zu blonden Strähnchen überreden, da sie mehr Volumen in mein Haar zaubern sollten. Mir gefiel nicht, dass ich jedes Mal blonder wurde, der optische Mehrwert war meiner Meinung nach auch zu vernachlässigen, also ließ ich das mit den Strähnchen und habe seitdem auch nie wieder etwas in Richtung Tönung/Färbung/Blondierung unternommen.
Nach ein paar Jahren kam irgendeine Frauenärztin noch mal auf die Idee mit dem Haarwasser zurück, was es mittlerweile dann ja auch für Frauen gab. Ich beschloss, einen Versuch zu wagen, und kam auch wirklich gut damit zurecht, auch wenn es sicherlich nicht gut fü Kopfhaut und Haare ist. Der Haarausfall war gestoppt, und ganz vereinzelt wuchsen auch ein paar Babyhaare nach. Es war immer noch kein Vergleich zu vorher, aber ich war schon froh, dass es nicht noch schlimmer wurde.
Dann wurde ich in diesem Jahr übermütig: Ich vergass erst ein paar Mal, das Haarwasser zu benutzen, stellte keinen Unterschied fest und setzte es im Frühjahr ab. Obwohl ich wusste, dass die Wirkung nur solange anhält, wie man es anwendet. Und tatsächlich war auf einmal alles voller Haare im Bad. Ich recherchierte ein wenig und fand Erfahrungsberichte von Menschen, bei denen dieses Shedding nach dem Absetzen irgendwann wieder aufhörte, aber nach ein paar Monaten verlor ich die Nerven und rannte in die nächste Apotheke. Jetzt ist der Haarausfall wieder gestoppt, und ich habe meine Lektion gelernt.
Aber wie ich schon in meinem Vorstellungspost schrieb: Ich will es jetzt einfach mal versuchen und schauen, wo ich lande. Eine Zielvorgabe mache ich mir deswegen nicht, nur dass gesundes Haar oberste Priorität haben soll, so dass ich mein Hauptaugenmerk zunächst auf die ersten beiden Punkte richte. Das Wachsen kommt dann hoffentlich von ganz alleine.
Weil das ziemlich viel auf einmal ist und ich in den letzten Tagen schon sehr viel ausprobiert habe mit wechselnden Resultaten, habe ich beschlossen den Fortschritt (sofern einer zu erkennen ist) hier zu dokumentieren.
Ratschläge, Ideen und Kritik sind natürlich höchst willkommen, und zum Schluss gibt es noch ein Startbild vom 16.12.2016:
