Ein herzliches Willkommen an alle, die sich in mein kleines, ländliches Reich verirrt haben!
Hiermit eröffne ich feierlich dieses Projekt:
Mein wilder Weg zur Befreiung der Naturhaarfarbe. Greift zu bei meinen Honig/Himbeer Muffins und lehnt euch gepflegt zurück.
Ich bin die Liesel und wohne im schönen Hessen. Mein Leben verbringe ich mit sechs Echsen, einem mopsigen Katerchen und meinem herrlich zynischen Lebensgefährten. Ich bin in einer Gegend voller Haarmuggel beheimatet, aber das ist nicht weiter tragisch.
Wieso ein PP? Warum jetzt? Und weshalb dieser Titel?Ich bin jemand, der sich schon sein Leben lang mehr in seine Haare reinreden ließ, als ich eigentlich wollte. So ist der eine oder andere Fehltritt passiert. Zuletzt vor wenigen Wochen. (Dazu mehr in meiner Haargeschichte)
Schuld trug ich häufig selbst, weil ich die Leute einfach habe machen lassen – vorwiegend deshalb, weil ich keine Lust auf ständige Diskussionen hatte und bloß meine Ruhe wollte. Oder so lang an mir herum reden ließ, bis ich eben genug verunsichert war.
Das soll sich mit diesem PP endgültig ändern.
1 Meter Wild & Frei!
So, wie ich das will und gut finde. Wenn eine Pflege nicht klappt, ist es so. Wenn meine Haare Dinge mögen, die andere entsetzt aufschreien lässt – warum nicht? Wichtig ist, dass ich mich wohlfühle und es meinen Haaren damit gut geht.
Ich will herausfinden, wie weit meine Haare wachsen können. Ein Traum wäre Hosenbundlänge, aber ich freue mich auch über jeden kleinen Zentimeter der dazukommt. Ich habe gelernt meine Haare so zu akzeptieren, wie sie sind und mit dieser Einstellung geht es mir sehr gut.
Meine Haargeschichte… ist nicht sehr spektakulär.
Klein Liesel mit blonden Haaren (und einer Dose Babycreme) Ich wurde hellblond geboren, im Laufe der Jahre wurden meine Haare immer dunkler. Zu meinem großen Leidwesen gehört zu den engsten Freundinnen meiner Mutter eine Friseurin, d.h. ich wurde regelmäßig dorthin geschleift. Meine Haare wurden in Kindheitstagen nie länger als schulterlang. Es wurde gnadenlos immer alles abgesäbelt, was laut Meinung der Friseurin „zu dünn“ war. Ein Phänomen, das mich mein Leben lang begleitete.
Durch das viele Reinreden anderer Leute kam ich irgendwann sogar mal zu einer Kurzhaarfrisur in der Grundschule – ich habe sie gehasst! Und ich habe viele Monate an meiner Mutter herumreden müssen, bis ich sie endlich wieder wachsen lassen durfte. Gegen die monatlichen Friseurbesuche begann ich mich immer mehr zu wehren, sodass sich meine Haare im Laufe der Zeit längenmäßig irgendwo knapp vor BSL einpendelten. So blieben sie seit ich dreizehn war. Zwischendrin wurde mal das Unterhaar komplett schwarz gefärbt. Sehr zum Leidwesen meiner lieben Mutti, ich fand es toll. Ab und an gab es blondierte Strähnchen aufs Deckhaar, das war es aber auch. Zum Friseur ging ich letztlich nur mal alle 1 bis 2 Jahre, einfach weil es mir zu teuer war.
Mein letzter Besuch liegt mittlerweile über sieben Jahre zurück. Zwischendurch ließ ich ab und zu meine Schwiegermutti die Spitzen schneiden. Über Länge und Pflege machte ich mir nie viel Gedanken. Irgendwann packte mich die Langeweile und ich färbte meine Haare Goldblond mit Garnier Nutrisse Coloration. Mehrere Male, einfach so. Ich wusste sonst einfach nichts mit meinen Haaren anzufangen.
Änderung brachte erst ein Besuch auf dem MPS Köln im Sommer 2016. Wir kamen an einem Stand vorbei, an dem Haarstäbe und eine Art Forken verkauft wurden. Ich inspizierte also die kleinen Schmuckstücke und ehe ich mich versah, stand die Verkäuferin plötzlich hinter mir, nahm meine Haare zusammen und steckte sie mit einer der Forken hoch. Nichts Spektakuläres, eher schnell dahin gewuselt, was ganz entfernt Ähnlichkeit mit einer unordentlichen Banane haben könnte. Aber das war für mich der
AHA-EFFEKT.
Dazu waren lange Haare also gut! Die Forke wurde natürlich gekauft und seitdem änderte sich mein Blick auf meine öden Haare.
Die sagenumwobene ForkeIch suchte nach anderem Haarschmuck und wurde schließlich auf das LHN aufmerksam. Hier las ich still mit, habe viele Infos in Sachen Pflege und Haarschmuck aufgesaugt und meine Haltung/Routine grundsätzlich geändert.
Ich ließ wachsen. 1 Jahr lang. Ohne Schneiden oder SD. Und stellte fest: He, bei BSL ist bei dir gar nicht Schluss. Die wachsen weiter!
Hurra!
Meine Haare und ihre Pflege wurden mein absolutes Hobby. Ich stellte auf Seifen und Ölen um, investierte einen Haufen Geld in Haarschmuck & Werkzeuge.
Nach einem Jahr war ich der Ansicht, dass es meine Spitzen nötig hatten geschnitten zu werden. Sie wurden trotz intensiver Pflege immer trockener und fisseliger. Die Blondierung und jahrelang vernachlässigte Pflege werden das Meiste dazu beitragen. Also bei Schwiegermutti vorbei gefahren – die Einzige, der ich genug vertraute, um sie an meine herangezüchtete Hüftlänge zu lassen.
„Nur abschneiden, was kaputt ist!“ war meine Anweisung.
Sie schnitt 13 Zentimeter.
13 verdammte Zentimeter. Ich hätte heulen können!
Das Desaster sah ich (Glücklicherweise) erst zuhause. Ich weiß nicht, was alles aus mir herausgeplatzt wäre, hätte ich das noch bei ihr gemerkt. Sie meinte es nicht böse, das weiß ich. Ich hätte mich einfach ganz klar in Zentimetern ausdrücken müssen, was sie schneiden darf und was nicht. Aber auch hier trat das alte Problem auf: Ich habe die anderen einfach machen lassen. Und so verlor ich alles an Länge, was ich mir in diesem einen Jahr herangezüchtet hatte. Denn Schwiegermutti schnitt alles, was ihrer Meinung nach „zu dünn“ war.
Das war der Knackpunkt für dieses PP.
Ich will meine Haare wachsen lassen, so wie ich das will und für richtig halte. Natürlich bin ich für Meinungen und Ratschläge von euch absolut offen und auch sehr dankbar dafür. Es geht mir mehr um mein persönliches Umfeld. Meine Haare werden nach unten hin nun mal dünner. Das war schon immer so und ist einfach eine Tatsache. Und mir ist klar geworden, dass ich damit gut leben kann.
Ich mag volle Kanten, aber für mich persönlich sind FTEs viel einfacher zu handeln. Edit: inzwischen hat sich meine Vorliebe tatsächlich in Richtung Kante verändert. Deswegen arbeite ich mittlerweile mehr darauf hin.
Es sind meine Haare und ich muss sie schön finden und mich damit wohlfühlen. Niemand anderes.
Deswegen heißt es für mich ab sofort:
WILD & FREI!Momentaner Zustand der HaareMeine Haare sind weder dick noch dünn, eigentlich ein ziemliches Mittelding.
Ich trage einen Pony.
Edit August 2018: der Pony darf rauswachsen. Meine Struktur ist sehr glatt und Bewegung ist kaum drin.
Die Naturfarbe ist vermutlich ein Mittelblond. Eine endgültige Beurteilung kann natürlich erst erfolgen, wenn einmal die ganze Blondierung rausgewachsen ist, aber das wird noch ein kleines Weilchen dauern.
Fotos folgen im Längen/Wachstum-Post. Dort wird ca. alle drei Monate ein aktuelles Längenbild eingestellt, um das Wachstum anschaulich darzustellen.
Der Sinn & Ziele dieses PP:• Ich möchte zu meiner Naturhaarfarbe zurück. Momentan bin ich seit 18 Monaten färbefrei und es ist schon ein großes Stück Farbe raus gewachsen.
• Ich mag außerdem das wilde Wuseln meiner Haare dokumentieren. Festhalten, wie viel sie in welchen Zeitabständen wachsen.
•
AKTUALISIERUNG 2020: Der Meter ist nicht mehr das vorrangige Ziel. Ich habe festgestellt, dass ich mich bereits ab einer Länge von 85 cm sehr wohlfühle.
Qualität und Kante gehen inzwischen vor Länge! Natürlich wäre es ganz nett irgendwann einmal den Meter zu schaffen, aber das ist nicht mehr mein Hauptziel.
• Zudem möchte ich lernen meine Haare selbst zu trimmen.
Edit: Das erledigt inzwischen mein Lebensgefährte.
Auf dem Weg zu meinem Ziel mag ich mich und euch mit vielen Fotos meiner Haare und dem dazugehörigen Haarschmuck erfreuen. Ab und an werde ich bestimmt auch mal etwas zu meiner Pflege schreiben. Wie jeder bin auch ich auf der Suche nach meinem persönlichen, heiligen Grahl.
Bis dahin wünsche ich euch und mir ganz viel Spaß bei diesem Projekt!