Wir können fast schon 'ne kleine Grünschlamm-Sumpfbalken-Gang aufmachen, scheinen ja doch ein paar Erfahrungen damit gemacht zu haben
Hatte mir die Lage schlimmer vorgestellt, kann aber verstehen, dass du dich damit unwohl gefühlt hast und drücke weiterhin die Daumen für's rauswachsen lassen.
Fotos such ich raus bzw. mache ich, entschuldige mich aber schonmal prophylaktisch, dass das eventuell etwas dauert - ich bin von Haus aus dezent verpeilt und gerade in so einer "entweder wird's ultra gut oder die Welt geht unter"- Lebensveränderungssituation
Das Ansatzbild (Bild 2 im Post auf der letzten Seite, das mit dem Lippenstift) finde ich übrigens ganz wunderprächtig. Das andere Ansatzbild auch, mMn sind deine Haare und du aber halt auch einfach generell sehr fotogen
Bzgl. Schnitt-Timing und Überlegungen (Ich hab gerade beim Korrekturlesen gemerkt, dass das echt lang geworden ist - sorry!) :
Finde persönlich die Idee eines Mittelweges zwischen Radikalschnitt und lang halten/züchten am praktikabelsten.
Größtenteils oder komplett NHF, dafür aber eine Länge, die sich falsch anfühlt oder/und mit der keine Frisuren gehen, die man mag -> Haarfrust. Zumal es doch recht praktisch und spitzenschonend ist, wenn man die Haare verräumen kann. Oder an Bad Hair Days - ich habe, bei Jara glaub ich, mal gelesen "im Dutt ist es dunkel" und das ist so ziemlich mein aktuelles Haar-Lebensmotto
Lange Haare, dafür aber mit einer Haarqualität oder Farbe hantieren müssen, die man nicht mag, mit der man sich massiv unwohl fühlt oder die einen gar traurig macht -> Haarfrust.
Wenn man sowieso nicht, oder nur selten offen trägt (so mache ich das), sieht man den Kram zwar nicht so oft, aber er ist halt trotzdem da. Das muss nicht zum Unwohlsein beitragen, kann es aber. "Aus den Augen, aus dem Sinn" funktioniert nicht für jede_n und auch nicht immer.
Ein gewisses Maß an Haarfrust ist ein absolut legitimes Gefühl, das vmtl immer mal wieder auf den Plan tritt- vielleicht denke ich da falsch, aber ich glaube, es gibt nur sehr wenige Menschen, die in jeder Sekunde ihres Lebens absolut glücklich verliebt in ihre Haare oder sonstige Merkmale sind.
Muss man auch gar nicht sein - zweifeln ist menschlich, Ambivalenz ist menschlich, Unsicherheit ist menschlich, und es gibt keine lebensvertragliche Verpflichtung zur permanenten Glückseeligkeit.
Dementsprechend habe ich, auch bei haarbezogenen Entscheidungen (Angleichen, Schneiden, sonstiges) inzwischen neben dem "womit wäre ich glücklich?" das "Welche Optionen habe ich, wie unzufrieden machen sie mich für circa welche Dauer, und wie geht es mit damit?" eingesetzt.
Beim Sumpfbalken und mir sieht das so aus, dass ich bis zu einer gewissen Länge habe wachsen lassen, mit gelegentlichen Trims, weil auch noch ein massiver Taper dabei ist, und jetzt ein "wäre schön, wenn sie wachsen, Länge halten ist aber auch ok"-Programm fahre. Mit Schneiden nach dem Mond, weil ich da regelmäßige Termine habe und es, selbst, wenn es nichts bringt, auch nicht schadet.
Für mich ist das ein guter Kompromiss, da ich eine Länge habe, mit der ich mich einigermaßen wohl fühle und Frisuren machen kann, aber trotzdem Taper und Sumpf loswerde. Andere Menschen mit anderen Prioritäten und Unwohlsein-Verteilungen werden da anders empfinden.
Denke ich deswegen nicht mehr über Radikalschnitte nach? HAHAHA schön wär's.
Ich bin Impuls- und Affektmensch, mit intensivem Emotionsleben und früher der Tendenz, so circa alles an den Haaren auszulassen.
Und habe das inzwischen als eine Gegebenheit akzeptiert, auf die ich halt ein bisschen aufpasse - sich dafür schimpfen macht nur noch mehr Frust und klaut die Energie, die man nutzen kann, um sich andere Gewohnheiten zuzulegen.
Tönen oder Färben? Überleg' ich ebenfalls nach wie vor, mal mehr, mal weniger.
Ich vermisse mein schwarzbraun, ich vermisse meine freiwillig-bunten Haare.
Dass ich nicht töne, färbe, radikalschneide kommt weniger von einer absoluten Zufriedenheit, sondern eher von der Kosten-Nutzen-Rechnung des Unwohlseins: irgendwann schon wieder die ersten Monate des Rauswachsenlassens überstehen zu müssen, dann mit mehr Weißanteil, schon wieder ewig warten zu müssen, bis ich mal bei Taille bin und der Haarschmuck langsam wieder passt - hab ich schon gesehen, hab ich schon gemacht, hat mir nicht gefallen
Ich halte mir die Option frei, irgendwann doch einen Radikalschnitt zu machen - wenn sich mein Empfinden dessen, was für mich lange Haare sind, verschiebt, oder wenn ich mich mit einer kürzeren Länge definitiv und auch langfristig wohlfühlen würde. Oder wenn der Sumpftaper fiesere Unzufriedenheit für eine längere Zeit auslöst, als es kürzere Haare würden.
Oder wenn ich die NHF einfach wirklich und ehrlich kacke finde. Um das beurteilen zu können, wäre es aber gut, wenn ich sie mal in lang sehen würde. Und es ist halt taktisch klüger, wenn ich das angehe, solange ich nur einen kleinen Weißanteil habe.
Das war (oder ist - die Entscheidung für die NHF ist eine, die man regelmäßig wieder trifft, manchmal jeden Tag aufs Neue) mein Entscheidungsweg, bzw. Stand der Dinge, der für mich funktioniert - wie das bei dir ausfällt, kann ganz anders sein. Ich bin aber inzwischen ein großer Fan davon, gerade bei Fragen, bei denen irgendwie beide Optionen ihre Nachteile haben, von einer eher relativen Zufriedenheit ausgehend abzuwägen. Mindert mMn einfach auch das Risiko von Kurzschlussaktionen, wenn man sich ins Gedächntnis ruft, dass auch reine NHF oder die Wunschlänge gegebenenfalls nicht hundert Prozent Haarliebe und -perfektion bedeuten müssen.
Außerdem will ich später mal lange weiße Haare, und bevor ich die auf schwarz/blau/whatever rauswachsen lasse, mach ich das lieber jetzt, mit etwas weniger Kontrast.