Welcome to the Swinging Sixties!
Auch in diesem Jahrzehnt kann die Menschheit es nicht lassen, sich gegenseitig zu attackieren: Amerika steigt in den Vietnamkrieg ein, Fidel Castro und die kubanische Regierung werden zwar nicht gestürzt, weil die geplante Invasion der Schweinebucht durch die Amerikaner schiefgeht, die Kubakrise allerdings lässt die Möglichkeit eines Atomkrieges unangenehm näher rücken.
Der Sechs-Tage-Krieg zwischen Israel und den Nachbarstaaten findet statt. Der Ausgang dieses Krieges beeinflusst die Region bis heute.
In China beginnt die Kulturrevolution; Mao erklärt sie zwar 1969 für beendet, aber die politisch instablie Lage bis in die Siebziger wird heute auch zur Kulturrevolution gezählt.
Auch Europa hat seine internen Probleme, The Troubles in Nordirland markieren den Beginn der nordirischen Bürgerrechtsbewegung.
Der Compton’s Cafeteria Riot gilt als erste der Transgender-Unruhen in der Geschichte der USA und die Stonewall Riots sind eine Reaktion auf eine Razzia im Stonewall Inn, das überwiegend queeres Publikum anspricht - beide ebnen den Weg für die LGBT-Bewegung und ihr Streben nach Rechten.
Sowohl Frankreich als auch China zünden ihre ersten Atombomben.
Allein in diesem Jahrzehnt bekommen 32 afrikanische Staaten ihre Unabhängigkeit zurück, nachdem sie lange Zeit unter kolonialer Herrschaft der Europäer standen.
Bürgerrechte bleiben bei den Amerikanern heißes Thema: Martin Luther King jr. hält seine berühmte „I have a Dream“-Rede und die arme Ruby Bridges wird beschimpft und beworfen, weil sie als erstes schwarzes Kind eine bisher rein weiße Schule in New Orleans besucht. Wenigstens schaffen es die USA, interracial marriages zu legalisieren…
John F. Kennedy wird zum US-Präsidenten gewählt und noch in seiner ersten Amtszeit erschossen.
Mit dem Bau der Mauer werden West- und Ostberlin für Jahrzehnte getrennt.
Die zweite Feminismuswelle stellt die traditionelle Rolle der Frau in Frage, die ersten Antibabypillen kommen auf den Markt und auch vorehelicher S.e.x wird offen angesprochen.
Die USA und die Sowjetunion liefern sich das Space Race: Juri Gagarin fliegt für die Sowjetunion als erster Mensch ins All, letztendlich erreichen aber die USA ihr selbstgesetztes Ziel und die Astronauten von Apollo 11 landen als erste Menschen auf dem Mond (bzw. Buzz Aldrin und Neil Armstrong betreten den Mond, Michael Collins guckt in die Röhre und darf seine Solorunde um den Mond drehen). Essentiell dafür: der Code, der von Margaret Hamilton und ihrem Team geschrieben wird und aus einem Papierberg so hoch wie sie selbst besteht. Jetzt gucken wir uns alle mal ihr
Foto an und schielen anschließend auf unsere Smartphones…
Der Urknall wird akzeptierte Theorie zum Ursprung des Universums und in Südafrika wird die erste Herztransplantation durchgeführt.
Arpanet, der Vorgänger des Internets, wird vorgestellt, das Farbfernsehen beginnt sich durchzusetzen
Musikalisch sind die Sechziger vielfältig: wir haben Girl Groups wie The Supremes, Surfrock von den Beach Boys und amerikanische Folkmusic von u.a. Bob Dylan (der später seine Fans bitterlich enttäuscht, weil er es doch tatsächlich wagt, eine E-Gitarre zu nutzen - Skandal

) und dann die British Invasion – die Beatles lassen über Kontinente ihre Fans ausflippen, die älteren Generationen lassen sich über die langen Haare der Beatles aus (Forenmitglieder lachen bitte jetzt) und auch andere Bands wie die Rolling Stones kommen aus der alten Heimat über den großen Teich.
Das Jahrzenht bringt auch zahlreiche Filmklassiker hervor, wie Frühstück bei Tiffany, 2001: Odyssee im Weltraum, Die Reifeprüfung und Mary Poppins, außerdem nimmt die Kinokarriere des allseits beliebten Agentenchauvis im Auftrag Ihrer Majestät ihren Anfang – James Bond jagt Superschurken. Zudem weichen Tabuthemen wie Drogenkonsum und sexuelle Inhalte auf, was solche Filme wie Barbarella möglich macht. Spaghettiwestern kommen ebenfalls auf.
Fernsehtechnisch verdanken wir diesem Jahrzehnt unter anderem mit Raumschiff Enterprise den Start des Star Trek-Universums, Doctor Who, Bezaubernde Jeannie und die grandios schlechte Batman-Serie
Ebenfalls prägend für die Sechziger ist ihre Counter Culture. Große Generationenunterschiede führen zu Reibungspunkten, seien es nun unterschiedliche Erwartungen und Lebensziele von Eltern und Jugendlichen oder die Haltung gegenüber dem Vietnamkrieg. Die Counter Culture umfasst verschiedene Strömungen weltweit.
Die Mods in Großbritannien haben ihren Ursprung natürlich in London; wichtig sind hier Musik und Mode, Motorroller nimmt man gerne dazu. Anfangs kriegen sich die Mods gerne mit den Rockern in die Haare. Als Teil der Swinging Sixties prägen sie Großbritannien ebenso wie die Beatles, die Supermodels Twiggy und Jean Shrimpton, die Musik des „London Sound“ und die Piratensender der Zeit oder ikonische Shoppingmeilen wie die Carnaby Street.
In San Francisco versammeln sich abertausende Hippies für den Summer of Love. Freie Liebe, Frieden, Musik? Her damit! Wenn ein paar halluzinogene Drogen in der Mischung landen… Ist dann eben so. Legendär und prägend für die Zeit ist natürlich auch das Woodstockfestival.
In Berlin gründet sich öffentlichkeitswirksam die Kommune 1, die das Konzept der Kleinfamilie ablehnt und stattdessen Wohngemeinschaften bildet. Der Politikfokus verschiebt sich auch hier nach einer Weile hin zu S.e.x, Drugs and
Rock’n‘Roll Uschi Obermaier

Die westdeutsche Studentenbewegung fordert tiefgreifende Veränderungen, angefangen von Bildungsreformen über den Kampf gegen Notstandsgesetze und die Axel Springer-Presse bis zu vollständiger Entnazifizierung und Antifaschismus.
Die Mode der Sechziger ist verschiedenen Einflüssen ausgesetzt – die Beatles machen den Pilzkopf populär und tragen gerade am Anfang gerne ihre Nehru-Jacken, auf der anderen Seite haben wir den Summer of Love in seiner ganzen Hippie-Herrlichkeit. Jesuslatschen, fransige Westen, Schlagjeans, Batik…
Mary Quant macht den Minirock berühmt – gleichzeitig kommen bunte Strumpfhosen auf, da die bisherigen Strümpfe und Strumpfhalter nicht wirklich kompatibel zum neuen Röckchen sind. Während sich der Mini zum internationalen Trend mausert, kommt er in konservativen Kreisen gar nicht gut an.
Rudi Gernreichs Monokini löst ebenfalls weltweit großes Geschrei aus und wird vorsorglich für alles mögliche verantwortlich gemacht – sei es nun die moralische Haltung der Demokraten in Amerika oder den kapitalistischen Verfall.
An die Füße kommen gerne weiße Go Go-Boots (am besten in Lackleder) oder Pumps bzw. Sandalen mit niedrigen Absätzen.
Langsam sind Hosen auch für Frauen als Alltagskleidung akzeptiert und entwickeln prompt haufenweise verschiedene Längen und Formen. Endlich in jeder Haltung rumlümmeln, ohne aufpassen zu müssen, wer ungewollte Einblicke bekommt…
Geprägt durch die Entwicklungen der Sechziger gibt es auch Space Age Fashion: kastige Schnitte, großzügiger Einsatz von Plastik, helmartige Hüte und schon sind wir in unserer ganz persönlichen Science Fiction-Serie.
Quellen 1 2 3 4 5 6
Auch dieses Mal gilt, dreht die Lautstärke hoch und genießt die Musik (und zwar nur die Musik

)
Audrey Hepburn, Moon River
Simon&Garfunkel, Mrs. Robinson
Scott McKenzie, San Francisco
Jimi Hendrix, All Along The Watchtower
Nancy Sinatra, These boots are made for walking
Beach Boys, Good Vibrations
Rolling Stones, Satisfaction
The Beatles, Hello, Goodbye
The Who, My Generation
Jane Birkin et Serge Gainsbourg, Je T’aime… Moi Non Plus
Chubby Checker, Let’s Twist Again
Club Honolulu, Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand-Bikini
Bobby Darin, Beyond The Sea (La Mer)
Ray Charles, Hit The Road, Jack
Conny Froboess, Zwei Kleine Italiener
The Ronettes, Be My Baby
Roy Orbison, Oh Pretty Woman
Manfred Mann, Do Wah Diddy Diddy
Herman’s Hermits, No Milk Today
Aretha Franklin, Respect