Achtung Theorie: Meines Erachtens kommt das Plusterige einmal daher, weil der Lipidmantel, mit dem das Haar"geboren" wird - der ist drauf, bevor es aus der Kopfhaut hervorsprießt -, schon herunter ist (muß man sich als Rundum-Imprägnierung vorstellen), dieser aber durch das Sebum, das nachträglich aufs Haar kommt (eher ein tröpfchenweises Kleckern), nicht adäquat ersetzt wird , zum anderen, weil die Färberei das Haar nunmal schädigt, egal, welcher Art sie ist, weil Ammoniak o.ä. im Spiel ist, das die Schuppenschicht öffnet, den Haarschaft aufweicht oder auch gleich der Lipidmantel wegfliegt usw., sodaß dieses Haar im Laufe der Zeit andere Eigeschaften annimmt als das nicht gefärbte. Vor allem sind die Ladungsverhältnisse bei strapaziertem Haar dergestalt, daß negative Ladungen überwiegen, die dann durch Kämmen/ Bürsten stärker "aufgewiegelt" werden als bei intaktem Haar mit ausgegliche(re)n Ladungsverhältnissen. Beim Kämmen/ Bürsten entsteht außerdem ein Teilchenstrom, der in seiner Intensität abhängig ist einmal vom Material des Werkzeugs, dann aber auch von der Luftfeuchtigkeit - je trockener die Luft, desto eher laden sich Haare statisch auf, merkt man bei Heizungsluft - und auch vom Feuchtigkeitsgehalt des Haares - je strapazierter, desto trockener das Haar, weil der Lipidmantel fehlt, darüber hinaus dringen in strapaziertes Haar zwar unterschiedlichste Stoffe (immer schneller) ein, entweichen aber auch (immer schneller). Was mir aber bei mir selbst aufgefallen ist: Mittlerweile plustern meine Haare nicht mehr so wie sie es z.B. vor drei Jahren beim Bürsten teilweise gemacht hätten, je nachdem, an welchem Tag nach der Wäsche ich gebürstet hätte, auch laden sich meine Haare nicht mehr statisch auf, wie sie es früher mal gemacht haben. Das sehe ich aber als Folge aller Veränderungen in der Pflege, weniger in einer bestimmten Veränderung. Allerdings habe auch ich eine Art Übergangskante zwischen gut gefettet/ glatt/ leicht zu entwirren hin zu trockener,frizziger/ wellig/ klettig, die ich jedesmal überwinden muß.
Sebum dringt normalerweise sowieso nicht ins Haar ein, es schließt Lücken in der Schuppenschicht, sodaß eine glattere, geschütztere Oberfläche entsteht. Sollte es tatsächlich tiefer ins Haar eindringen, dann nur, weil das Harr so kaputt ist, daß etwas tiefer hineingeraten kann. Eigentlich ist der Haarschaft durch einerseits wasserdurch- bzw. wasserundurchlässige, andererseits fettdurch- bzw. fettundurchlässige Schichten in der Struktur so aufgebaut, daß von außen möglichst kein Wasser ins Haar eindringt (man denke dabei z. B an den Neanderthaler, der ohne Schirm von Höhle zu Höhle dappeln mußte und natürlich auch keinen Fön hatte, um das nasse Köpfchen im Winter schneller zu trocknen....), während zumindest das intakte Haar von sich aus über alles verfügt, was es braucht (also einen kleinen Anteil an Wasser, sickert über die Kopfhaut z.B. beim Waschen regelmäßig ein, außerdem bestimmte Lipidverbindungen), Sebum wird stetig als Schutz nachgelegt (klappt nur bis zu einer bestimmten Länge).
curlycatlady, ob Bürsten sich positiv oder negativ auswirkt, hängt sicherlich von de Struktur ab: Wie schon viele im Forum beschrieben haben, sind sie bei Locken nicht mit Bürsten klargekommen, einige nicht mal mit regelmäßigem Kämmen, einige kämmen ihre Haare nur naß, womöglich nur mit Condi drin. Was übrigens auch in besagtem Text erörtert wird: Die sog. Kämmarbeit ist bei glatten/ "kaukasischen" Haaren im trockenen Zustand leichter als im nassen, bei gekräuseltem bzw. "afrikanischem" Haar aber sei diese fünfmal höher , sprich anstrengender, aufwendiger (Arbeit wohl als physikalische Größe), und eben im nassen Zustand einfacher als im trockenen. Allgemeine Aussagen, versteht sich! Was für einen selbst das Beste ist, muß man einfach herausfinden. Ich habe Klett als Hauptfeind ausgemacht, der warum auch immer ensteht (die Haare machen ihn selbst), weshalb gar nicht Kämmen o.ä. fatal ist, zu häufiges Kämmen vertragen meine Haare aber auch nicht.
_________________ 2b/cM (seit Jan'18 in trockenem Zustand 2a), ZU 4,0-4,6 (chron. HA), Ringelhaare silberblond (Weiß mit Hell- bis Dunkelblondnuancen), Naturstufen/FTEs Haare ganzheitlich denken Okt '15 Schlüsselbein Dez '17 BSL Mai '19Taille optische Taille
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