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 Betreff des Beitrags: DIY-Haarcreme mit Lysolecithin
BeitragVerfasst: 16.01.2018, 21:13 
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Ca. seit Frühjahr letzten Jahres rühr ich mir selber eine Haarcreme, die mir gegen den ganz schlimmen Klett geholfen hat. Ich hätte es wahrscheinlich nicht bis Klassik geschafft ohne diese Creme, weil ich vorher großzügig geschnitten hätte. Mit der Creme hab ich nur noch normalen Klett :wink: Inzwischen hab ich die Creme schon 5x gemacht (leicht variiert jeweils) und wurde nach einer Anleitung gefragt.

Zunächst ein Disclaimer: Ich bin auch eher eine Stümperin, was Kosmetikrühren angeht; es war wahrscheinlich eher Zufall, dass bei mir damals schon im ersten Versuch tatsächlich eine brauchbare Haarcreme entstanden ist. Also Nachrühren auf eigene Gefahr und wenn bei euch was schiefgeht, könnt ihr gern Fragen stellen, aber ich kann nix versprechen.

*

Also dann. Die Anleitung ist recht länglich, weil ich mich bemüht hab, ausführlich zu schreiben, schwer finde ich es jedoch nicht wirklich.

Erstmal ein Überblick, was ich mir alles zurechtlege:

Feinwaage, mind. auf 0,1 g genau, wenn ihr keine Riesenmenge machen wollt (wollt ihr nicht)
2-3 kleine Löffel
1 kleines Glas für die Wasserphase
1 möglichst schmales kleines Glas für die Fettphase
1 Rührgerät zum Emulgieren - ich habe für ein paar Euro so einen kleinen Milchaufschäumer gekauft
1 kleinen Schaber
1 Tube für die fertige Creme - ich habe so kleine Silikontuben
1 Topf zum Wasserkochen

Was die Gläschen angeht, ich habe erst irgendwas genommen, was ich eh da hatte, mittlerweile aber doch in kleine Bechergläser investiert, die kosten auch nicht viel und gehen wegen geringerem Gewicht besser mit der Feinwaage zusammen. Man kann sowas auch bei einer Rohstoffbestellung einfach mitbestellen.

Bevor man loslegt mit den eigentlichen Zutaten und dem Rühren sollte man sich Gedanken über Hygiene, Desinfizierung und Verkeimung machen ... Man kann mit hochprozentigem kosmetischem Alkohol desinfizieren, oder was ich der Einfachheit halber mach: Einen Topf mit Wasser aufkochen und alles außer der Waage da rein. Damit erreicht man sicher nicht die Hygienestandards der Kosmetikindustrie, aber es ist besser als nichts (viele DIY-Rezepte übergehen diesen Punkt leider ganz und das find ich dann doch eher unlecker ...) Dass man auch seine Hände gründlich wäscht und möglichst nichts unnötig antatscht, versteht sich von selbst.

Mengenangaben in g ergeben 30 g Creme

Fettphase
Flüssige Öle 10 %, 3.0 g
Sheabutter 8 %, 2.4 g
Bienenwachs 1 %, 0.3 g
Glycerinstearat SE 1 %, 0.3 g
Lysolecithin (kurz: LL) 5 %, 1.5 g
gesamt 25 %, 7.5 g

Wasserphase
Aqua dest. 64 %, 19.2 g
Glycerin 85%ig 5 %, 1.5 g
C-Kons 4 % , 1.2 g
Seidenprotein 2 %, 0.6 g
gesamt 75 %, 22.5 g

Xanthan nach Bedarf

optional: ein paar Tropfen ätherisches Öl für etwas Duft. Allerdings hat C-Kons einen Eigengeruch, den man nicht wirklich überdeckt kriegt. Ich spar mir das ÄÖ inzwischen.

Hinweise

C-Kons ist ein Konservierungsmittel von Behawe, das einfach zu verarbeiten ist; pH-unempfindlich, man verwendet laut Herstellerempfehlung eine Dosierung von 2.5-4 %. Im Spätherbst/Winter hab ich auch mal nur so 3-3.5 % genommen (entsprechend einfach mehr Wasser), wenn es wieder warm wird, würde ich allerdings wieder auf 4 % gehen. Man kann auch anders konservieren, das ist euch überlassen: Alkohol oder andere Mittelchen aus Rohstoff-Shops. Allerdings muss man bei manchen den pH-Wert der fertige Creme passend einstellen, damit sie wirken - das beinhaltet diese Anleitung nicht. (Btw Tocopherol/Vitamin E ist übrigens kein Konservierungsmittel, sondern ein Antioxidans - das ist etwas anderes!) Das Konservierungsmittel wegzulassen würde ich nicht empfehlen. Wer auch nur ein bisschen Ahnung von Mikrobiologie und exponentiellem Wachstum hat, ahnt, dass unkonservierte Cremes mitunter schon nach wenigen Tagen Keimkonzentrationen erreichen, die ich persönlich mir nirgendwo hinschmieren möchte - bis man das sieht oder riecht, ist es schon viel zu spät. Kühlschrank allein schützt nicht.

Öle: bei mir grad Macadamiaöl 7 % und Brokkolisamenöl 3 %, geht aber sicher alles, was flüssig ist und was eure Haare mögen
Sheabutter: kann man bestimmt auch gegen Kokos, Babassu, Mangobutter oder sonstwas tauschen. Hab ich nicht ausprobiert, weil es so gut für mich funktioniert
Bienenwachs: kann man auch andere Wachse probieren oder evtl. ganz weglassen und durch festes Fett ersetzen. Ich hab halt eh Bienenwachs da (ist auch super z. B. für Lippenpflegestifte), deswegen mach ich es immer mit Bienenwachs

Glycerinstearat SE und Bienenwachs sind hier Konsistenzgeber. Ich habe es stattdessen auch schon mit Cetylalkohol plus Lanolin versucht, das fand ich aber weniger gut. Ohne die zusätzlichen Konsistenzgeber (und ohne Xanthan) wird die Creme flüssiger, eher milchig, das mag ich auch nicht so gern.

Variante für die Wasserphase: Aloe Vera Gel entpektiniert 69 %, 20,7 g - statt Wasser plus Glycerin
Was noch auf meiner Liste zum Ausprobieren steht, ist D-Panthenol, zusätzlich zu oder statt Glycerin bzw. Aloe Vera.
Viel hilft nicht immer viel: eine Variante mit 3 % Seidenprotein fand ich schlechter. Kann man aber sicher am besten durch ausprobieren rausfinden. Wer keine Proteine mag, könnte es auch einfach mal ganz ohne probieren. Bin gespannt auf Berichte.

Vorgehen

Desinfizieren - Entweder, wer hat, mit Alkohol, oder wie schon erwähnt auf die primitive Art:
Alle Gerätschaften außer der Feinwaage in einen Topf mit Wasser schmeißen, zum Kochen bringen und eine Weile sprudelnd kochen lassen (meine Geduld riecht meist für gut 10 min). Am besten schmeißt man gleich noch eine Spaghettizange mit rein, die kann man dann benutzen, um die kochend heißen Gerätschaften wieder rauszufischen, ohne sich die Finger zu verbrühen.
Zeitgleich füllt man Pi mal Daumen 4x so viel Wasser, wie man eigentlich braucht, in einen zweiten Topf und lässt auch das ein paar Minuten kochen. (Auch destilliertes Wasser ist nicht keimfrei) 4x mal so viel, weil das bei den Winzmengen gern schon verdampft ist, ehe man zum zweiten Mal hinschaut.

Alle Zutaten für die Fettphase außer dem Lysolecithin im Wasserbad schmelzen - wer seine Gerätschaften im kochenden Wasser desinfiziert hat, hat das heiße Wasser praktischerweise ja eh schon rumstehen.

Während die Fette und das Wachs noch schmelzen, dann man schon mal mit der Wasserphase anfangen. Das geht auch einfach: abwiegen und vermischen.

Dann das LL zur Fettphase geben. Das sollte nicht lange über 70°C erhitzt werden, hab ich mal irgendwo gelesen, deswegen gebe ich es erst jetzt dazu. Den Milchaufschäumer in das Gläschen mit der warmen Fettphase halten, einschalten und die Wasserphase dazugießen. Den Schaber benutzen, um die Reste der Wasserphase aus dem Glas zu locken. Das ganze sollte jetzt eine recht flüssige, dank LL hellgelbe Emulsion werden. Am besten ein paar Minuten oder so rühren.

Um die richtige Konsistenz einzustellen, stäub ich dann noch löffelspitzenweise Xanthan auf die Emulsion und rühre fleißig mit dem Milchaufschäumer, damit es nicht klumpt (Klumpen bilden kann Xanthan leider sehr gut). Das ist der Schritt, den ich am schlechtesten beschreiben kann. Nicht mal meine Feinwaage ist in der Lage, den Xanthanstaub abzuwiegen, auch wenn ich das Gefühl habt, dass es mehr als 0,01 g sind ...

Man rührt solange, bis die Mischung auf Zimmertemperatur abgekühlt ist und die Konsistenz cremig wirkt. Evtl. dickt die Creme noch etwas nach, wenn man sie kalt stellt, aber meiner Erfahrung nach nicht so sehr. Deswegen schau ich schon, dass die Konsistenz mir ungefähr taugt, wenn ich aufhör zu rühren. Dann kann man jetzt auch noch ein paar Tropfen ätherisches Öl dazugeben (ich hab 6 Tropfen ÄÖ Zitrone auf 30 g Creme genommen, ehe ich das mit dem ÄÖ aufgegeben habe) und nochmal kurz rühren. Zuletzt die Creme in die Tube füllen. Am besten notiert man sich noch irgendwie das Herstellungsdatum der Creme, damit man, wenn man die Tube oder den Tiegel dann verlegt und ein halbes Jahr später aus irgendeinem Badezimmerschrank wieder hervorkramt, einen Anhaltspunkt hat, ob man noch eine Anwendung riskieren kann oder sie lieber gleich wegschmeißt.

Ich versuche, meine Creme innerhalb von max. 3 Monaten aufzubrauchen.

Dosierung, Anwendung: Wenn meine Haare nach der Haarwäsche zu trocken geworden sind, dann 1 Erbse jeden Abend zwischen den Handflächen verrieben in die Längen und Spitzen einstreichen. Wenn die Haare nicht so trocken sind, reicht auch alle 2-3 Tage. Als Leave-In nach der Haarwäsche im klatschnassen Haar funktioniert es bei mir auch gut, bei gleicher Dosierung.

*

Falls jemand es ausprobiert, würde ich mich über Erfahrungsberichte freuen!

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY-Haarcreme mit Lysolecithin
BeitragVerfasst: 17.01.2018, 00:50 
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Oh das werde ich sobald ich Zeit habe mal nachrühren! Toll dass du es so ausführlich beschrieben hast. Dass Konservierung und Hygiene wichtig sind, kann man glaube ich gar nicht oft genug sagen.

Ich wollte schon lange mal eine Haarcreme rühren weil die HM Sachen einfach viel zu teuer sind. Nur wegen der Höhe der Fettphase war ich mir bisher unsicher.

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY-Haarcreme mit Lysolecithin
BeitragVerfasst: 17.01.2018, 14:30 
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Das sieht echt spannend aus, werde ich auch probieren! Allerdings hab ich gar keine Rohstoffe: könntest du vielleicht kurz überschlagen, wie teuer der Ersteinkauf in etwa kommt?

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY-Haarcreme mit Lysolecithin
BeitragVerfasst: 17.01.2018, 17:08 
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Es gibt bei vielen Onlineshops Probengrößen, dann ist es evtl günstiger. Aber ich würde mal mindestens 30-40€ schätzen inklusive Öle? Eine Waage, Alkohol und ein paar gute Gläser brauchst du ja auch noch... rechne mal im Durchschnitt 5€ pro Zutat, für Proben 2-3€.

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY-Haarcreme mit Lysolecithin
BeitragVerfasst: 22.01.2018, 14:44 
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Danke für das Rezept mit ausführlicher Anleitung. Bis jetzt habe ich mich beim Selbstrühren nicht über Öle zusammenpanschen hinausgetraut, aber mit deiner Anleitung traue ich mir das jetzt zu :D Ich setze mir hier mit mal ein Lesezeichen, damit ich, wenn ich das nächste Mal Zeit habe, mich vielleicht mal an der Haarcreme probiere :)

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY-Haarcreme mit Lysolecithin
BeitragVerfasst: 08.02.2018, 13:10 
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Danke für das Rezept! Das muss ich dringend mal ausprobieren :)

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY-Haarcreme mit Lysolecithin
BeitragVerfasst: 09.02.2018, 00:13 
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Zu den Kosten:
ich hab mal bei behawe das nötigste in Probengöße in den Warenkorb gelegt und bin auf knapp 10 € für die Zutaten gekommen, nicht eingerechnet sind Öle, Shea, Bienenwachs - da würd ich was nehmen, was du eh da hast - und Glycerinstearat SE, weil das anscheinend gerade ausverkauft ist. Das kostet in Probengröße aber bestimmt auch nicht mehr als 2-3 €. Destilliertes Wasser aus dem Supermarkt/Drogerie/Baumarkt vielleicht nochmal 2 €? Für die Gerätschaften kann man nochmal grob 20 € rechnen (je 10 € für Feinwaage + Milchaufschäumer). Gläser würd ich auch erstmal versuchen, in der Küche was zweckzuentfremden (und wenn man doch welche kauft - ich glaub, meine 2 Bechergläser haben zusammen keine 5 € gekostet). Dann bin ich bei 35 € inklusive Geräten, vorausgesetzt, man hat Öle und Fette schon da.

Ist natürlich erstmal ne Investition ... ich hatte halt Dinge wie Aqua dest. und Feinwaage (und div. Öle und Fette und Bienenwachs) eh schon da, deswegen kam es mir nicht so teuer vor. Und wenn man dagegen rechnet, wieviel Haarcreme man selbst mit den kleinen Probenmengen machen kann (10 g Xanthan und 10 g Glycerinstearat sind echt viel^^). Da hat sich das bei mir nach 5 Chargen Haarcreme wahrscheinlich schon längst rentiert, wenn ich mir anschaue, dass z.B. bei Heymountain 50 g Creme 12-18 € kosten (sagt Google zumindest, gekauft hab ich die noch nie).

Meine Haarcreme ist auch wieder leer, ich muss dringend neue machen. Aber ich wollte erst noch neue Zutaten bestellen, weil ich mal eine Variante mit Keratin und Squalan ausprobieren wollte. Bin nur noch nicht dazu gekommen. Meine Haare danken es mir mit Filz, dass ich noch keine Zeit hatte :roll:

Wenn es jemand nachrührt, bitte unbedingt berichten!

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY-Haarcreme mit Lysolecithin
BeitragVerfasst: 28.02.2018, 21:36 
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I tried!
Und ich hab nur ein wenig Blödsinn gemacht.
Also das Rezept funktioniert super. Das Abwiegen ist etwas fummelig gewesen aufgrund erschwerter Bedingungen (Winzküche ohne sinnvolle Arbeitshöhe).
Und das LL hab ich ausversehen etwas überdosiert. Ich bin bei 1,9g gelandet da es sehr dickflüssig ist. Beim umgießen machte es Blobb und es wurde zuviel. Das nächste mal brauch ich nen Puffer dazwischen.

Meine Emulsion ist deshalb nicht hellgelb sondern eher deftig braun.
Allerdings nach etwas googeln und lesen bin ich zu dem Schluss gekommen das das Malheur nicht übermäßig tragisch ist und hautsächlich ein optisches Problem ist. Ich hab mir mal ein bisschen was auf die Haut gepackt um zu schauen ob was passiert, wenn nicht mach ich den Pott leer und besorg mir für das nächste mal Pipetten oder sowas. Nach 3 Stunden hat sich auf der Haut noch nichts verändert, wenn man weiß wo die Creme ist, kann man sich einen kleinen Film einbilden.

Gegen den Kons-C Geruch hilft Patchouli sehr gut. Den Eigengeruch finde ich ziemlich unangenehm.

Meine Creme hat eine Puddingtextur und wartet jetzt auf ihren Langzeiteinsatz.
Davon werde ich auch wieder berichten.

Edit: Den Post gerade nochmal gelöscht den ich kann hier nicht editieren und wollte noch sagen das ich mit Alkohol desinfiziere, geht schneller und leichter.

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY-Haarcreme mit Lysolecithin
BeitragVerfasst: 03.03.2018, 21:03 
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Sou...
mittlerweile sind 2 neue Versionen entstanden, die erste auch auch zu viel Xanthan und wurde dann von Pudding eher zu Poppel (hier dank an meinen Deckel für dieses Wort).
Bei der 2. Runde weiß ich nicht was schief gegangen ist, ich sag auch nicht woran mich das erinnert
Und die 3. Runde finde ich super, hier habe ich aber das Rezept etwas abgeändert und anteilig mehr Bienenwachs eingefügt.
Ich denke aber das Nr. 1 und Nr. 2 nicht so aussehen wie sie aussehen sollten, aber sie funktionieren. Ich bin mir sehr sicher das der Grund das Parfümöl war das ich benutzt habe. Normalerweiße nehme ich das für meine Bodymelts, hier scheint es aber nicht zu funktionieren. Nr. 3 ist mit äth. Öl, Nr. 4 die heute eine Freundin gemacht hat und auch mit äth. Öl beduftet ist sieht auch nicht so ekelig aus.

Das rühren an sich geht einem schnell von der Hand, ich hab für Nr. 3 keine 25 Minuten gebraucht, inklusive Vorbereiten und Abspülen.

http://abload.de/image.php?img=img_20180303_193526ikjeo.jpg
Versuch 1, Versuch 2, Versuch 3 (v.l.n.r.) im Pott


http://abload.de/image.php?img=img_20180303_194124eukbk.jpg
http://abload.de/image.php?img=img_20180303_194211jfstu.jpg
Versuch 1, Versuch 2, Versuch 3 (v.l.n.r.) zur Anschauung auf der Haut

Alle Pöttchen funktionieren aber gleich. Die Kämmbarkeit wird massiv verbessert, sie glänzen mehr und beim Offentragen hilft es auch gegen den Unterwollefilz durch einen Kapuzenpulli. Auf den Händen funktionierts auch ganz gut, keine kleinen schwarzen Würmchen beim Rubbeln oder sowas, kein brennen, kein jucken o.ä. Meine Spitzen gefällt es auch, sie kringeln sich wieder ein wenig (und wer meinen Thread in der Notfallecke gesehen hat weiß das sie das gerade eher nicht machen).
Als Prewash habe ich es gerade mal damit versucht, das Ergebnis ist okay, die Längen sind ein wenig belegt, die Spitzen kringeln ABER es hat Farbe gezogen. Für mich ist das nicht negativ, den ich will gerade von Henna auf NFH zurück, aber wer das nicht möchte sollte das nicht als Prewash verwenden. Ich denke wenn sich jetzt die nächsten Tage keine unerwünschten Wirkungen zeigen werde ich Nr. 1 und Nr. 2 als Prewash verwenden, den die Konsistenz ist irgendwie nicht so meins.
Das war jetzt der Kurzzeittest, so im April gibt es noch ein abschließendes Fazit.

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY-Haarcreme mit Lysolecithin
BeitragVerfasst: 03.03.2018, 21:16 
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Uiii, cool, danke für die ausführlichen Berichte! Du warst ja richtig fleißig. (Meine ist dagegen immer noch leer, weil ich mit DIY-Condi-Experimenten abgelenkt und dann zu faul zum Haarcremerühren war. Schande über mich.)

Meine sieht immer am ehesten so aus wie deine Nr. 3. Einfach hellgelb und "glatt". Popel durch Duftöl klingt echt nicht so lecker :ugly: Ich hab noch nie Duftöl für irgendwas verwendet und wär gar nicht auf die Idee gekommen, dass das ein Problem sein könnte.

Ich freu mich auch grad sehr, dass die Creme deine Haare auch so gut pflegt wie meine. Als Prewash hab ich die Creme immer nur in Verbdinung mit Öl genommen, da konnte ich nie sicher einen Unterschied zu Öl pur ausmachen. Und da ich keine Farbe im Haar hab, konnte ich auch keine Warnungen vor Farbzieherei geben, danke auch für diese Ergänzung!

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY-Haarcreme mit Lysolecithin
BeitragVerfasst: 03.03.2018, 21:25 
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Das "Poppel" geht noch, die Nr. 2 schwabbelt wenn man den Pott bewegt :schleimer:
Aber es liegt sehr wahrscheinlich am Parfümöl, Nr. 3 ist mit Patchouli + Bergamotte + Orange, Nr. 4 (kein Bild) wurde mit Patchouli + Grapefruit + Pfefferminz beduftet und die sind beide hellgelb und glatt, aber dafür großporig geworden.
Nr. 4 wurde übrigens zuerst nur mit Grapefruit und Minze beduftet, aber da kam der C-Kons Geruch direkt wieder durch, deshalb kam noch Patchouli dazu.

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY-Haarcreme mit Lysolecithin
BeitragVerfasst: 03.03.2018, 21:35 
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Ich hab mich mit dem C-Kons-Geruch nach dem 2. Versuch einfach abgefunden, muss ich sagen^^ Aber schreib hier gern Tipps rein, welche Duftmischungen den am besten überdecken (und ob das auch dauerhaft ist, sobald du Erfahrungswerte hast), das interessiert vielleicht ja auch noch andere. Grapefruit, Minze und Patchouli hätt ich sogar da. Vielleicht versuch ich's doch auch nochmal mit ÄÖ.

Ich hab übrigens grad auch mal in meinen Bildern gekramt. Weiß gar nicht, warum ich da vorher nicht dran gedacht hab ...

Bild Bild

Das erste Bild müsste von meinem zweiten Versuch gewesen sein, der war noch zu flüssig, außerdem hab ich später immer direkt in eine Tube abgefüllt für leichtere Entnahme. Das zweite Bild ist dann schon der nächste Versuch mit deutlich besserer Konsistenz.

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY-Haarcreme mit Lysolecithin
BeitragVerfasst: 03.03.2018, 21:46 
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Nimm nur kein Parfümöl :zorn:
Aber bis jetzt ist Patchouli überall drin und es überdeckt den Geruch nicht immer 100%, das fällt aber nicht wirklich auf den der Geruch vom C-Kons rutscht ein wenig in den Patchouligeruch mit rein. Ich gedenke mir viele kleine Probentiegelchen zu besorgen und dann mal eine Geruchsprobencharge zu machen.
Die Konsistenz auf dem Handbild ist ja ein Traum :verliebt:
Zudem denke ich das mein Milchaufschäumer nicht so das gelbe vom Ei ist, sobald die Mische merklich fester wird mixt er nichtmehr.

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY-Haarcreme mit Lysolecithin
BeitragVerfasst: 03.03.2018, 21:53 
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Parfümöl besitz ich eh nicht, also keine Gefahr :wink: Und oh, ja, das "mixt kaum mehr, sobald die Emulsion angedickt ist"-Problem kenn ich auch. Ich hab leider nach der letzten Haarcreme-Charge meinen Milchaufschäumer geschrottet (schön blöd) und der neue hat neulich beim Condi-Rühren dann auch erst mal rumgezickt. :roll:

Aaaber ich merk schon, ich muss driiingend auch wieder Haarcreme rühren! :mrgreen:

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 Betreff des Beitrags: Re: DIY-Haarcreme mit Lysolecithin
BeitragVerfasst: 25.04.2018, 12:35 
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Juhuu, ich habe Haarcreme gemacht! :D Danke Waldohreule für dieses ausführliche und stimmige Rezept.

So ist es bei mir geworden:

Bild Bild

Und was dabei unvorhergesehenes passiert ist (zum größten Teil eigene Blödheit, aber vielleicht hilft es ja jemandem, der da auch so neu rangeht wie ich):

- Vorsichtig sein beim Abkochen von Plastik. Ich hatte eine schöne doppelwandige Plastikdose, wo ich die Haarcreme reintun wollte. Leider ist da jetzt Wasser zwischen den beiden Wänden, was nicht wieder rausgehen will. Der Plastiklöffel, den ich ebenfalls mit ins Wasser geworfen habe, ist total verbogen :roll: hätte mir klar sein sollen
- Der Milchaufschäumer hat getan was er soll und ordentlich Schaum erzeugt. Daher die kleinen Blasen in der Creme, ich denke aber die werden mit der Zeit rausgehen
- Etwas zu viel erwischt habe ich bei Glycerin (2,2g statt 1,7g) und Lysolecithin (1,7g statt 1,5g). Obwohl ich vorsichtig war, ist mir am Schluss nochmal ein großer Tropfen "rausgeblobt". Da habe ich aber auch nicht richtig eine Idee wie man das verhindern kann. Kleinstmengen bei den stark viskosen Flüssigkeiten sind halt schwierig. Ich hoffe, das tut der Qualität der Creme keinen Abbruch, die ist jetzt halt extra feuchtigkeitsspendend.
- Die Konsistenz war flüssig, bis ich das Xanthan dazugegeben habe. Ist das normal? Ich hatte schon vorher ein leichtes Eindicken der Emulsion erwartet. Daher ist das letztendliche Produkt von der Konsistenz auch eher ein Gel als eine Creme geworden. Das stört mich aber nicht weiter.

Zur Anwendung in den Haaren kann ich leider noch nichts berichten, das kommt erst noch. Meine Hände finden die Creme auf jeden Fall schon mal toll.

EDIT: Erste Tests in den Haaren haben ergeben, dass auch bei mir diese Haarcreme die Kämmbarkeit stark beeinflusst. Ich weiß noch nicht, ob sie mir als alleinige Pflege reicht (einmal war es eindeutig zu wenig Pflege, einmal zu viel), aber als LOC-Bestandteil ist sie schon mal super. Im Vergleich zu meinem üblichen LO ist das komplette LOC am nächsten Tag viel einfach zu kämmen.

Außerdem wollte ich noch was zum Geruch sagen: Als Öl habe ich Walnussöl von gerösteten Nüssen verwendet. Das hat einen recht starken Eigengeruch und so riecht nun auch die Creme. Dazu kommt noch eine zweite Komponente, die ich nicht recht einordnen kann, eher in die Richtung muffig. Das ist wahrscheinlich der Konservierer.

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