Meine erste Seife!!!
Sie wurde gestern Abend geschnitten und schlummert seitdem in meiner Kommode im Schlafzimmer, ich hoffe ihr gefällt es da.
Sie ist noch recht weich. Ich habe eine Blechdose mit einer Gefriertüte ausgelegt, dadurch war sie leicht auszuformen. In Silikon- oder Schmandförmchen hätte das wohl nicht geklappt.
'ne Schönheit ist sie nicht, ich habe das Fassungsvermögen der Dose unterschätzt (da passt wahrscheinlich locker eine Seife mit 500 GFM rein) und ein paar Lufteinschlüsse hat sie auch, aber das stört mich nicht weiter.
Die Kanten habe ich so gut es geht begradigt und den Rest zu dem Klumpen links oben geformt. Die Konsistenz war also echt noch wie Knete oder weiches Wax. Aber solange sie jetzt schön hart wird, will ich mich nicht beschweren.
Meine zweite Lauge habe ich in einem anderen (in der Spülmaschine gereinigtem) Glas und Löffel angerührt, da war dann nichts trüb.
Ich war überrascht (und um ehrlich zu sein auch etwas enttäuscht) wie kurz ich rühren musste. Nach einer halben Minute hatte ich Vla, und nach weniger als zwei Minuten schon Pudding. Kein sehr fester Pudding, aber einer der zeichnet. Der Leim sah aus wie Vanillepudding.
Ich hätte wahrscheinlich auch noch länger pürieren können, aber ich konnte nicht einschätzen wie schnell er zu fest wird, sodass das Umfüllen mühsam geworden wäre, also habe ich es gelassen.
Die Seife hat sogar - ganz zu meiner Überraschung - gegelt, denn ich habe eher kalt gearbeitet. Die Öle/Fette hatten Zimmertemperatur und die Lauge war auch schon ordentlich abgekühlt. Aber sie schien sich unter den ganzen Handtüchern wohlzufühlen.
Oh, Haarseife ist sie allerdings nicht. Ich werde sie sicher als solche ausprobieren, aber ich hatte beim Erstellen des Rezeptes eher an Handseife gedacht, da ich Kokosöl bisher noch nicht in Haarseifen ausprobiert habe und ich eher was mild entfettendes bevorzuge. Sie hat einen Laugenunterschuss von 16% (weil ich die Zahl so gerne mag
) und besteht aus:
GFM 300g
35 % Olivenöl*
25 % Kokosfett*
15 % Mandelöl
10 % Sheabutter*
5 % Mangobutter
5 % Rizinusöl
5 % Jojobawachs*
(* heißt bio)
Und da mich das selber interessiert hat und vielleicht auch andere, die überlegen das Seifensieden mal auszuprobieren, habe ich mir mal die Mühe gemacht, die Kosten zu berechnen.
Die reinen Rohstoffkosten (inklusive Wasser und NaOH) betragen etwa 5,87 €.
(Da der Großteil der Öle in ml deklariert ist, sind die Preise natürlich nicht hundertprozentig genau, aber genau genug, um eine Vorstellung zu kriegen.)
Wenn ich mir überlege, dass ich für ein Stück Seife von der Villa Schaumberg um die 4,60 € gezahlt habe, finde ich das recht günstig. Es geht sicher noch preiswerter, je nachdem was einem*r wichtig ist, aber ich war selber positiv überrascht.
Mit am teuersten war natürlich, trotz der kleinen Menge, das Jojobawachs, doch das habe ich persönlich sehr lieb und wollte nicht darauf verzichten.
Die Mangobutter war auch nicht ganz so günstig, da die 15g der Rest einer 20g Probe für 1,20 € waren, aber die habe ich lediglich reingetan habe, da ich sonst keine Verwendung mehr für die Butter gehabt hätte.
So, jetzt hoffe ich mal, dass die Seife auch was geworden ist und noch ordentlich hart wird, ich bin ja doch eher ein*e Pessimist*in und habe mir schon all das ausgemalt, was möglicherweise schiefgegangen sein könnte und noch schiefgehen kann. Nichtsdestotrotz freue ich mich schon auf mein nächstes Seifenexperiment, da soll dann auch Haarseife bei rauskommen.
(Ich hoffe ich habe keine Rechtschreibfehler übersehen, dass hier editieren nicht möglich ist, macht mich nämlich ganz nervös. )