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 Betreff des Beitrags: Kationische Tenside/Emulgatoren
BeitragVerfasst: 26.08.2011, 02:06 
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Lauli bat mich eine Thread zum Thema "kationische Tenside/Emulgatoren" zu eröffnen, da diese bereits im Welche INCIs meidet ihr?-Thread angesprochen wurden. Nun, ich bin zwar kein Chemiker, werde aber mein Bestes geben hier einige Infos zusammen zu fassen; auch aus Angst von Kritikern verdroschen zu werden. ;)

Dies wird also eine kleine Zusammenfassung aus Infos, die sich teilweise aus Online-Quellen und teilweise aus Erfahrungen meinerseits zusammensetzen, ich werde beides jeweils kenntlich machen und gebe mir Mühe sie nicht zu vermischen. Eventuell wird dieser Beitrag noch durch Informationen ergänzt, wenn ich wieder Zugang zu meinen Büchern habe *im Urlaub bin*
Vielleicht aber auch nicht.

+++++++++++++++++++++++++++++++++

Vorab: Da es in meinem Text um Inhaltsstoffe geht, die vornehmlich in Spülungen/Condis eingesetzt werden, dreht sich hier alles mehr oder weniger um selbige.
Und: Emulgatoren und Tenside sind im Grunde dasselbe.



Basisinformationen:

Kationische Tenside besitzen eine positive Ladung, wodurch sie in der Lage sind, an negativ geladener Haut / negativ geladenem Haar anzulagern und dort die Ladung zu neutralisieren. Was bedeutet das für uns als Haarforum? Das Haar "fliegt" weniger, soll sich besser kämmen lassen, fühlt sich weicher an und durch das Aufziehen aufs Haar wird die Oberfläche geglättet, was zu vermehrtem Glanz führt. Daher finden kationische Tenside meist Einsatz als Weichmacher, Filmbildner und Antistatika in Spülungen sowie Haarkuren, aber auch in Weichspüler für Wäsche. Die Reinigungskraft gilt als schwach (dennoch sind Spülungen das bevorzugte Mittel vieler, Ölkuren wieder auszuwaschen). Meist handelt es sich bei dieser Tensidgruppe um quartäre Ammoniumverbindungen (Quats) und auch die hier oft diskutierten Polyquats (Polyquaternium-"Zahl") gehören dazu.
Kationische Tenside gelten als hautreizend, haben eine gewisse konservierende Wirkung und lassen sich nicht ohne Weiteres biologisch abbauen.

Wie man kationische Tenside/Emulgatoren in Produkten erkennt, habe ich mir von Sirjas Seiten "geliehen" (und gekürzt) - mea culpa.

Kationaktive Tenside in der INCI-Liste:
Sie lassen sich meist an den Wortbestandteilen "ammonium" oder "onium" erkennen, die im Gegensatz zu den anionischen Tensiden eher in der Mitte des Begriffs auftauchen. Zudem haben sie immer ein Gegenion wie Chlorid oder Bromid.
Weiteres Erkennugnsmerkmal ist der Wortbestandteil "quaternium".

Beispiele:
Cetrimonium Chloride, Cetrimonium Bromide, Acetamidopropyl Trimonium Chloride, Quaternium-XX ... Polyquaternium-XX, Behentrimonium Chloride (die meisten KK-Spülungen und Kuren beruhen auf letztgenanntem Stoff!)



"Bad News":

1) Das Umwelt-Problem:
Wie bereits erwähnt, soll die biologische Abbauarbeit kationischer Tenside als kritisch anzusehen sein. Dementsprechend sind z.B. laut Codecheck die meisten als "weiger empfehlenswert" eingestuft, während es manche immerhin noch auf "eingeschränkt empfehlenswert" schaffen (hab selbst einige eingegeben, wer's nicht glaubt prüft's nach). Und Wiki ergänzt dazu:
Zitat:
Viele quartäre Ammoniumverbindungen werden in Kläranlagen schlecht eliminiert und gelangen so in erheblichen Mengen in die Oberflächengewässer.



2) Das Haut-Problem:
Kationischen Tensiden wird ein gewisses irritatives Potential nachgesagt, kurz: sie gelten als hautreizend. In einem Beitrag des Selbstrührerforums "Rührküche", hat sich schon jemand darüber ausgelassen. Heike (betreibt Olionatura und Rührküche) schreibt:
Zitat:
Ganz kurz erläutert: Tenside sind »oberflächenaktive Stoffe«, die ganz besonders hydrophil, wasserlöslich sind. Sie interagieren mit den Barrierelipiden der haut, verändern ihre Struktur, und besonders starke Tenside lösen sie teilweise auch aus der Haut und wirken irritierend. Als besonders verträglich gelten nichtionische Tenside, besonders kritisch sind kationische (Incroquat!).
Sirja erwähnt besonders Polyquats betreffend:
Zitat:
Deswegen sollte man diese Stoffe, oder Produkte, nur mit Bedacht verwenden. Besonders, wenn man unter Kopfhautproblemen, wie Schuppen, leidet. Zumindest sollte man die Produkte sparsam anwenden, nur im Haar verteilen und immer gut ausspülen.
Bei sensibler Kopfhaut ist einem also dazu angeraten, sie nicht mit Condis/Kuren in Kontakt zu bringen. Auch bei anderen sensiblen Hautpartien (Hände, Gesicht) ist jedoch Vorsicht geraten. Warum? Ihr tragt das Zeug mit euren Händen auf und auch nach der Wäsche bleiben Rückstände im Haar zurück (weil betreffende Stoffe Filmbildner sind!) und euer Haar hat häufig Kontakt mit eurer Gesichtshaut und euren Händen.


3) Das Haar"pflege"-Problem:
Nochmal: Kationische Tenside lagern sich an das Haar an, machen es glatt und geschmeidig. Es sieht also gesünder aus und fühlt sich gesünder an. Ist es aber nicht. Gesundes Gefühl und Optik mögen jedoch dazu verleiten weniger zu pflegen. Es folgen Haarschäden durch Vernachlässigung. Denn, so Olionatura:
Zitat:
Einen Pflegeeffekt weisen kationische Tenside nicht auf; sie suggerieren nur gepflegtes Haar.
Auch berichten einige von einer austrocknenden Wirkung gerade von Behentrimonium Chloride - in Selbstrührerkreisen in Kombination mit Cetylalkohol als Incro, Incroquat und Kurquat bekannt. Dieser Stoff ist es, der aus einer (KK) Spülung, überhaupt erst eine Spülung macht und auch in vielen Kuren enthalten ist. Teilweise wird erwähnt, die austrocknende Wirkung werde stärker, je länger der Stoff auf dem Haar verbliebe, also je länger der Abstand zwischen den Haarwäschen ist. Berichte über Austrocknung findet man beispielsweise in der bereits erwähnten Rührküche, sowie im Beautykosmos.



Die Alternative zu Incro/Behentrimonium Chloride:

Wer echte Naturkosmetik benutzt, der muss keine Angst vor Behentrimonium Chloride haben. In NK findet meist der BDHI-konforme Stoff Stearamidopropyl Dimethylamine Verwendung. Im sauren pH-Bereich wirkt er ebenfalls kationisch und kann so die Funktion des Incros übernehmen. Die beliebte Sante Brilliant Care baut beispielsweise auf diesem Stoff auf. Den Rest zu diesem Stoff steht im Rohstoffportrait.

+++++++++++++++++++++++++++++++++

Mein Senf:

[Meine Erfahrungen beziehen sich vornehmlich auf die Verwendung von Spülungen/Condis. Kuren und andere Produkte die kationische Tenside/Emulgatoren enthalten könnten, habe ich schon derartig lange nicht mehr benutzt und auch dann nur eher sporadisch, dass ich darüber keine Aussagen machen kann.]

Seit ich aus dem Kleinkindalter raus und selbst für meine Haarhygiene verantwortlich war, habe ich eigentlich immer Spülungen verwendet. Weil man das so macht. Weil alle es tun. Weil das Fernsehen mir sagt ich soll. Und weil ich dachte es sei nötig, denn meine Längen und Spitzen waren furztrocken. Und überhaupt wurde es immer schlimmer, je länger die letzte Wäsche her war. Vor einigen Jahren dann, noch vor Anmeldung hier im LHN, wurde ich durch das Internet (I lubs the intertubes!) auf das "Silikon-Problem" aufmerksam. Also wurde alles auf mit-ohne-Silikon umgestellt und die Entwicklung über 1 Jahr beobachtet. Meine Längen und Spitzen waren furztrocken. Ich meldete mich im Langhaarnetzwerk an, probierte Naturkosmetik und Öle aus. Meine Längen und Spitzen waren furztrocken, (dafür aber der Ansatz manchmal klebrig *g*). Irgendwann dann, vor ungefähr 2 Palmin-Packungen (was wäre das wohl in 'ner richtigen Zeitangabe? Ca. 1,5 Jahre?) ließ ich die Spülung einfach mal weg. Den Längen und Spitzen ging es besser! Allerdings hab ich das nicht geschnallt. :roll: Scheint zwar offensichtlich, aber bei all den Experimenten blieb mit der kausale Zusammenhang verborgen.
Es folgten Versuche mit selbst gemachter Incro-Spülung. Längen und Spitzen: Arghs! :motz:
Hautprobleme hatte ich nie - zumindest keine die ich sicher auf den Stoff Behentrimonium Chloride (Incro) zurückführen könnte. Weder bei selbst gemachten, noch bei gekauften Produkten.

Inzwischen hab ich's endgültig dran gegeben und den Feind eindeutig identifiziert: Behentrimonium Chloride.
Je länger die Wäsche zurück liegt, desto schlimmer wird es. Trockener werdende, störrische, knirschende Spitzen. Und es dauert seine Zeit, bis das Haar wieder im guten Zustand ist, nachdem ich es gewagt habe mal wieder eine derartige Spülung zu probieren (ca. 2-4 Wäschen). Ohne diesen Stoff werden meine Längen und spitzen im Laufe der Woche (ich wasche 1x die Woche) saftiger und weicher. Ein Zustand von dem ich früher nie zu träumen gewagt hätte.
Die von mir genannte Alternative Stearamidopropyl Dimethylamine vertrage ich da besser. Auf Dauer werden wir zwar auch keine Freunde - ich mag einfach das Gefühl von Condi in meinem Haar nicht mehr und meine festzustellen, dass Stearamidopropyl Dimethylamine bei mir ebenfalls austrocknet, wenn auch nicht so schnell - aber es führt zumindest nicht sofort zu einer Katasrophe.

[Das ist meine Meinung, basierend auf meinen Erfahrungen, was bedeutet dass ich hier so subjektiv sein darf wie ich will. Wem das nicht passt oder wer Beobachtungen macht die den meinen widersprechen, muss mir das nicht per PN mitteilen.]

+++++++++++++++++++++++++++++++++

Quellen:
- Sirjas Seite zum Thema: Tenside
- Olionatura: Tenside auswählen
- Wiki-Artikel: Quartäre Ammoniumverbindungen (interessant besonders die Punkte Verwendung und Biologische Bedeutung)
- Rührküche: Quaternäre Ammoniumverbindungen
- Rührküche: "Böse" Tenside?
- Beautykosmos: Nach nunmehr 3 Monaten Incro-Spülung gebe ich auf!
- Olionatura: Stearamidopropyl Dimethylamine
- LHN: Incro-Spülung (variabel)
Bezugsquellen:
- Incro: Behawe
- Stearamidopropyl Dimethylamine: aleXmo


+++++++++++++++++++++++++++++++++

Disclaimer:

Hier soll niemandem was madig gemacht oder den Spaß an seiner Spülung verdorben werden. Auch möchte ich keine Panik verbreiten. Viele kommen anscheinend sehr gut mit Behentrimonium Chloride im Speziellen und kationischen Tensiden im Allgemeinen klar, oder behaupten dies zumindest. Nicht ohne Grund gibt es hier derartig viele positive Testberichte von diversen Condis und nicht ohne Grund gibt es hartnäckige Anhänger der "heiligen Incro-Spülung". Auch laut Codecheck könnte es schlimmer kommen, denn zumindest Behentrimonium Chloride erreicht dort immerhin noch ein "eingeschränkt empfehlenswert".
Wer jedoch ähnliche Erfahrungen gemacht hat wie ich und über deutlich trockenere Spitzen klagen kann, je länger die letzte Haarwäsche her ist, der sollte vielleicht mal versuchen einen Bogen um Behentrimonium Chloride zu machen. Trockenheit kann viele Ursachen haben, z.B. bereits vorhandene starke Schädigung, austrocknende Behandlung (Fön, Glätteisen, extreme Sonneneinwirkung, Färben), austrocknende Pflegeprodukte (Behentrimonium Chloride)... und es ist nicht gesagt, dass sich das Problem eines jeden so lösen lässt, aber einen Versuch ist es meiner Meinung nach wert.
(Achtung: Haar fühlt sich nicht wirklich toll an, wenn man ohne Condi wäscht und es noch nass/feucht ist. Es wird aber besser, wenn die Haare erst richtig getrocknet sind. Einfach aussitzen!).

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BeitragVerfasst: 26.08.2011, 07:41 
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:gut: Habe ähnliche Erfahrungen gemacht!
Vielen Dank für diesen Beitrag. :)


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BeitragVerfasst: 26.08.2011, 08:06 
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Hallo Sec,

mir geht es so ähnlich. Allerdings habe ich nicht so viel Ursachen-Forschung
wie du betrieben, sondern eher aus dem Bauchgefühl heraus gehandelt.

Meine Haare waren oft direkt nach dem Waschen schon strähnig, aber nicht
fettig. Beim Auswaschen einer Spülung oder Kur (verschiedene Sorten von
Alverde) war ich immer recht verzweifelt, weil ich sie nicht mehr raus
bekommen habe. Aber das ist ja wohl der Sinn der Sache, dass da ein Film zurück
bleibt. Nur hatte ich keine gutes Gefühl dabei.

Dann habe ich versuchsweise ganz auf Spülung und Kur verzichtet, dafür
aber vor dem Waschen Öl in die Spitzen gegeben.
Um das Öl herauszuwaschen habe ich aber wieder mehr Shampoo gebraucht.
Irgendwie auch keine befriedigende Lösung.

Seit 6 Wochen benutze ich auch kein Öl mehr. Ich wasche mit dem Aloe
Vera Shampoo von Golden Heart, das kein Alkohol, kein Glycerin und nur
ein mildes Tensid hat.
Im nassen Zustand fühlt sich das Haar furchtbar hart und störrisch an.
Ich lasse es ungekämmt lufttrocknen, entwirre die Knoten mit den Fingern
und kämme es trocken.
Am ersten Tag nach dem Waschen sieht es etwas strohig aus, fühlt sich
aber ganz weich an.
Dann wird es mit jedem Tag schöner. Das geht bis zum 4-5 Tag, dann wird
der Ansatz fettig, die Längen werden aber weiterhin schöner und immer
glänzender und weicher.
Um nur eine Ansatz-Wäsche zu machen sind sie leider noch nicht lang genug.
So wasche ich nur den Pony. Aber länger als 7 Tage hält das auch nicht,
weil dann der Hinterkopf eine fettige Stelle bekommt.

Die Spitzen habe ich vor 10 Monaten zuletzt schneiden lassen. Ich habe keinerlei
Spliss. Die Spitzen sehen auch nicht trocken aus.
Das einzige was mich stört ist, dass die Haare direkt nach dem waschen
nicht gerade schön aussehen. Die einzelnen Haare trennen sich von
einander und die nachgewachsenen Häärchen stehen ab.
Es könnte aber auch daran liegen, dass sie im verwirrten Zustand trocknen.
Was meinst du dazu?

L.G. M.

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Denken ist allen erlaubt. Vielen bleibt es erspart.


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BeitragVerfasst: 26.08.2011, 08:50 
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Beiträge: 5268
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Hallo Sec,
vielen Dank für deinen Beitrag!!! :)

Ich bin quasi noch in der Testphase (aber auf dem richtigen Weg :wink: ) und habe neulich Abfüllungen von Heymountain-Condis bekommen.
Ich hab mich soooo auf die Anwendung gefreut und den Condi auch gleich als pre-wash ein paar Std einwirken lassen (weil die INCIS für mich so toll klangen).
Resultat: Trockene, ganz fürchterliche Haare! :shock:

Hab dann erstmal die Inhaltsstoffe mit denen von anderen Produkten verglichen, die bei mir zu trockenen Haaren führen.
Gemeinsam waren die kationischen Tenside!
Fand ich allerdings seltsam, weil die ja eigentlich gut sein sollen.
Ahdri hat dann schon in mein TB geschrieben, dass die auch austrocknend wirken können - und nun lese ich hier deinen Beitrag :)

Eigentlich wollte ich heute vor der Wäsche eine Blitz-Kur damit machen, bin nun aber doch unsicher...
Na ja, mal sehen, wie ich mich entscheide.

Gruß,
Linda

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Juli 2013: 85 cm; 2b Mii
Microtrimms `13: 7,5 cm
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BeitragVerfasst: 26.08.2011, 10:41 
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Oh wow, das ist ja wahnsinnig ausführlich. Vielen Dank dafür :gut:

Ich lasse schon einige Monate Spülungen komplett weg, weil ich hier gelesen hatte, dass sie das Haar vor allem weich machen, aber nicht so wirklich pflegen. Das leuchtete mir ein. Davor ging es mir wie Sec, ich hab irgendwann im Kindesalter angefangen bei jeder Wäsche eine Spülung zu verwenden, "weil man das so macht".

Als ich sie dann wegließ nahm ich dafür die Heymountain Condis (z.T. als Pre Wash aber vorzugsweise als Leave In), weil ich meinen Haare ja "Pflege" zukommen lassen wollte, mich aber schwer tue mit Öl als Leave In. Die Incis sehen ja auch toll aus, haufenweise Öle, bisschen Wasser - klingt doch gut. Die Anwednung war auch ganz leicht, es ist gut zu dosieren und die Spitzen waren danach soooooo schön. Ich habe immer direkt was in die tropfnassen Spitzen getan bevor sie ins Handtuch kamen und dann im halbtrockenen Zustand noch was in den kompletten Längen verteilt. Tjaaaaaa und dann wurden sie aber von Tag zu Tag trockener, also habe ich natürlich(!) wieder nachgeschmiert, davon werden sie ja schön :roll:

Da ich dann im anderen Thread auf Behentrimonium Chloride und Co aufmerksam wurde, habe ich mich entschlossen zumindest mal einen Versuch ohne meine geliebten HM Condis zu starten.
Meine Haare sind durch regelmäßiges Färben vorbelastet. Spliss ist glücklicherweise kein Problem für mich, aber ich habe Haarbruch und meine Spitzen sehen aus wie explodiert, biegen sich also in verschiedene Richtungen.

Um alle Störfaktoren auszuschließen nehme ich gerade nur mein gewöhnliches Shampoo/Seife und Öl, keine Quark/Joghurt/wasauchimmer-Kuren. Ich mache also alles wie immer, nur der HM Condi wird durch Öl ersetzt. Morgen steht die 3. filmbildnerfreie Wäsche an. Meine Spitzen sehen aus wie eh und je, ich schmiere jetzt zwischen den Wäschen Palmin anstelle von HM Condi rein, als Pre Wash gibt es Olivenöl (das mache ich aber bereits seit knapp 6 Wochen so). Ich werde auf jeden Fall jetzt noch ein paar Wäschen durchhalten und dann für mich ein vorläufiges Fazit ziehen.

Ich habe noch haufenweise Spülungen und Kuren hier, die verschiedene dieser Filmbildner enthalten. Die würde ich im Anschluss testen. Natürlich alle einzeln, auch so 6 Wäschen hintereinander immer das gleiche. Das hat zum einen den Vorteil, dass mein Riesenbestand an Kuren endlich mal systematisch dezimiert wird, und zum anderen, dass ich vielleicht Unterschiede zwischen den Filmbildnern entdecke. Vor allem der Unterschied zwischen KK und NK interessiert mich.

@ Linda: Schön, dass du auch grad testest, da können wir uns hier ein bisschen austauschen ;)

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BeitragVerfasst: 26.08.2011, 11:51 
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Super Sec! Da hast du echt was Interessantes zusammengestellt!

Ich habe auch ähnliche Erfahrungen sammeln "müssen"... (Und wohl noch auf das Behentr. Chl. allergisch reagiert... yeah... :?)

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BeitragVerfasst: 26.08.2011, 14:20 
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Ui, Sec, du schreibst aber wirklich toll und verständlich. :gut: dafür.

Meine Erfahrungen sehen etwas anders aus. Meine Haare vertragen Behentr. Chl. sehr gut. Sie wurden von der Spülung weich und glänzend und trockneten auch nicht nach einiger Zeit aus. Ich hab sogar mit den hohen Einsatzkonzentrationen der selbstgemachten Incrospülung gearbeitet. Allerdings ist meine Versuchsreihe nicht besonders lang geraten, denn ich musste feststellen, dass ich wahrscheinlich auf Behentr. Chl. sehr stark allergisch reagiere (der abschließende Test steht noch aus). Vielleicht hätten also meine Haare mit der Zeit auch schlechter auf das Incro reagiert, aber ich musste den Versuch abbrechen.

Mit der von Sec genannten Alternative Stearamidopropyl Dimethylamine experimentiere ich gerade, aber das hat nicht so den tollen Effekt bis jetzt.

Ich möchte aber auf jeden Fall allen unbedingt davon abraten, Spülungen mit diesen Tensiden als Leave-In zu verwenden. Ich lese das immer wieder, dass besonders die Heymountain-Condis als Leave-In verwendet werden, und da schüttelt's mich ehrlich gesagt.

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BeitragVerfasst: 26.08.2011, 14:23 
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Uff, das freut mich aber, dass der Beitrag als hilfreich angesehen wird :D

Ãœber das irritative Potential bezüglich Haut kann ich ja nun leider (oder zum Glück) nichts berichten. Normalerweise reagiert die meinige mit Rötungen auf so ziemlich alles, allerdings konnte ich bei mir keinen deutlichen Zusammenhang zu kationischen Tensiden/Emulgatoren festgestellen. Vielleicht findet sich ja noch der eine oder andere, der dazu etwas sagen kann. Wichtig ist eben im Hinterkopf zu behalten, das es ebenso Gesicht und Hände betreffen kann, nicht nur die Kopfhaut!

Bezüglich der trockenen Spitzen kann ich aber definitiv sagen, dass es bei mir an dem kationischen Stoff liegt. Ich habe viele gekaufte Produkte verwendet und auch mindestens 4 Mal die Incro-Spülung angerührt - mit verschiedenen Öl-Anteilen und auch verschiedenen Ölen, die ich sonst vertrage. Da sonst außer Wasser nichts weiter drin war, bleibt nur Behentrimonium Chloride übrig.
Seit ich's weg lasse, weiß ich, dass es eben nicht normal ist, am 2. oder 3. Tag die Spitzen anfeuchten oder ein Leave-In hinein geben zu wollen.


@Miranda65:
*nick* Vor dem suboptimalen Haargefühl nach der Wäsche habe ich ja schon gewarnt. Und ich glaube irgendwo gelesen zu haben, dass es ca. 24 Stunden dauert, bis das Haar danach seinen normalen Feuchtigkeitslevel wieder erreicht hat. Bis da hin ist es also nicht so toll. Ob es hilft das Haar schon geordnet und glatt trocknen zu lassen weiß ich nicht. Wenn es regnet oder nieselt stellen sich bei mir auch einzelne Haare auf und kringeln sich. Dabei waren sie vorher geordnet und glatt. Ich denke das ist so ein Feuchtigkeits-Phänomen.
Außerdem: Was weißt denn du schon von abstehenden Haaren, du 1b-Haar! *neidisch ist* In den Stunden nach der Wäsche seh ich aus wie son Fussel, den man aus dem Abfluss zieht! :wink:

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schnappstasse hat geschrieben:
Ich möchte aber auf jeden Fall allen unbedingt davon abraten, Spülungen mit diesen Tensiden als Leave-In zu verwenden. Ich lese das immer wieder, dass besonders die Heymountain-Condis als Leave-In verwendet werden, und da schüttelt's mich ehrlich gesagt.

Mit allen Spülungen in Leave-Ins wäre ich vorsichtig... Spülungen sind nicht zum drinne bleiben/lassen konzipiert...

Danke liebe sec... super gut verfasst! LG :)

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schnappstasse hat geschrieben:
Ich möchte aber auf jeden Fall allen unbedingt davon abraten, Spülungen mit diesen Tensiden als Leave-In zu verwenden. Ich lese das immer wieder, dass besonders die Heymountain-Condis als Leave-In verwendet werden, und da schüttelt's mich ehrlich gesagt.


Du hast absolut Recht!
Man liest ja überall, dass das mit den HM Condis geht, weil die eben tensidfrei sein sollen. Und auf den ersten Blick siehts ja auch so aus.
So im Nachhinein betrachtet macht es ja auch irgendwie Sinn, dass Emulgatoren/Tenside quasi das Gleiche sind, schließlich sollen beide Fett und Wasser verbinden. Ich habs mir immer mit dem guten Gewissen 'Da ist kein kationisches Tensid drinnen' auf die Haare geschmiert. Jetzt ärgere ich mich wirklich selbst über diese Naivität. Das kommt davon wenn man alles glaubt. :roll:

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BeitragVerfasst: 26.08.2011, 21:03 
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Doppelpost weil editieren nicht geht:

Kann man eigentlich sagen, dass alle Emulgatoren als Leave In schlecht sind? Denn wenn Emulgatoren und Tenside im Prinzip das Gleiche sind, dann würde ich das erwarten. Viele hier schmieren sich ja auch Cremes in die Haare, wenn es keine reinen Fettcremes sind, dann sind das ja auch Emulsionen.

Oder ist es nur dann "schlimm", wenn es ein kationischer Emulgator ist?

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BeitragVerfasst: 26.08.2011, 21:32 
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"Schlimm" würde ich im Bezug auf Emulgatoren nicht generell sagen.
Hautreizend, allergisierend und umweltschädigend sind aber die kationischen.

Lecithin ist z.B. auch ein Emulgator und... ich wüsste nicht, was ich dagegen einwenden sollte, da es als umweltfreundlich und verträglich angesehen werden kann. Ob es Haar austrocknet weiß ich nicht, aber ich bezweifel es. (Demnächst teste ich dahingehend). Pauschalisieren lässt sich das also nicht.
Man benötigt Emulgatoren/Tenside um Fette und Flüssigkeiten stabil miteinander zu verbinden. Einige sind da sicher besser geeignet als andere, da weniger belastend, weniger austrocknend, weniger reizend etc..
Ob man sie selbst verträgt muss ausgetestet werden.

Auch die Haut produziert in gewisser Weise Emulgatoren bzw. Stoffe, die etwas emulgierend wirken. Vielelicht hilft dir dieser Beitrag. :)

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Sec hat geschrieben:
Auch die Haut produziert in gewisser Weise Emulgatoren bzw. Stoffe, die etwas emulgierend wirken. Vielelicht hilft dir dieser Beitrag. :)


Die Seite ist ja mal wieder sau-interessant. Danke dafür. Ja, die Haut produziert Cholesterol, was ja wohl auch ein Emulgator ist. Sterole (Cholesterol, Phytosterole) sind auf jeden Fall in der Haarpflege nicht schädlich, würd ich sagen, sondern der Haarpflege eher zuträglich als reine Öle.

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BeitragVerfasst: 27.08.2011, 13:25 
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Und Lecithin zieht doch aber im sauren Bereich auch kationisch auf die Haare auf? mann, ist das alles kompliziert. Langsam komm ich nicht mehr mit...

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Lysolecithin z.B. kann zwar im sauren ph-Bereich kationisch wirken, deshalb ist es aber kein kationischer Emulgatoren/Tensid in dem Sinne, in dem ich sie hier vorgestellt habe. Es ist keine quartäre Ammoniumverbindung sondern... eben Lecithin *g*
Im Gegensatz zu ersteren gelten Lecithine als nicht irritativ, kommen von Natur aus im menschlichen Körper vor und wirken sowohl als pflegende Lipide als auch als hautverträgliche Emulgatoren in einem. (Schau dir dazu "Phospholipide in der Hautpflege" an und wenn du magst den passenden Wiki-Artikel, vielleicht hilft dir das weiter.)

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