Hallo Painthriller!
Ich habe auch recht feine Haare, die schnell mal überpflegt sind, und passenderweise fast dieselbe Waschmethode mit den gelösten Seifenraspeln, wie du sie beschreibst!
Generell betreibe ich extreme Kreiswäsche und mache bei jeder Wäsche eine simple Essig-Rinse ohne sonstige Zusätze (teste da aus reiner Neugier hin und wieder mal was, bin aber bisher immer wieder zu Wasser und Apfelessig ohne Schickschnack zurückgekehrt). Seitdem ist der Pflegebedarf meiner Haare sehr gesunken und tatsächlich besteht ansonsten die einzige Pflege, die ich seit einiger Zeit nutze, aus gelegentlichen Kopfhaut-Ölkuren, die ich vor der Wäsche einige Stunden einwirken lasse, und falls die Spitzen nach der Wäsche doch mal ein bisschen Pflege brauchen, extrem selten (so 1x pro Monat) BWS oder Hair Moisturiser von Heymountain in den trockenen Haaren. Öl in den nassen Haaren geht immer schief, das konnte ich noch nie richtig dosieren.
Kuren und Conditioner sind schon lange Zeit zu viel des Guten. Dass man erst rinsen und dann kuren sollte, habe ich auch schon öfter gelesen, aber nie ausprobiert, weil ich die Rinse zwingend auf der Kopfhaut lassen muss und nicht mit der Kur wieder ausspülen darf, sonst spielt die Kopfhaut verrückt. Anders herum (erst Kur, ausspülen, dann Rinse) war das Ergebnis stets überpflegt. Und darauf, sowohl vor als auch nach der Kur zu rinsen, habe ich schlicht keine Lust.
Bei der Ölkur ist es am besten, sie so lange wie möglich einwirken zu lassen, das erhöht die Wirkung und erleichtert das Auswaschen. Mit der Sorte und der Menge an Öl musste ich etwas rumprobieren – am besten funktionieren bei mir ca. 3-4 ml Jojobaöl mit 1 % ätherischem Öl je nach gewünschter Wirkung für die Kopfhaut. Die Längen öle ich meist nicht mit ein, mir kommt es immer so vor als ob das Öl während der Wäsche vom Oberkopf in die Längen gewaschen wird, dort verbleibt dann genau die richtige Menge Öl, wenn man es vorher nicht total übertrieben hat.
Für die Wäsche löse ich Seifenraspel in warmem Wasser (ca. 5 g auf 50 ml, je nach Seife und Ölmenge mal mehr, mal weniger) in einem kleinen Mixbecher für Dressing.

Ich warte, bis sich die Seife aufgelöst hat und schüttele sie dann ca. eine halbe Minute schaumig. Dann stelle ich mich unter die Dusche, mache die Haare zwar zuerst nass, nehme dann aber die Längen über die Schulter nach vorne und drücke sie mit einer Hand wieder gründlich aus, während ich mit der anderen die Seife im Becher noch mal aufschüttele. Schließlich schöpfe ich zuerst den Schaum und dann auch das bisschen Wasser, das sich in der kurzen Zeit wieder absetzt, mit den Händen in mehreren kleinen Portionen in die Längen und auf den Kopf (habe da eine bestimmte Reihenfolge, erst die Längen, dann der Scheitel, Schläfen, Nacken und der Rest Wasser auf den Oberkopf), schäume nach jeder kleinen Hand voll kurz auf, damit die Seife als Schaum in den Haaren bleibt und nicht gleich heraus läuft, und zum Schluss noch mal alles zusammen aufschäumen. Das klingt ziemlich kompliziert, wenn ich das jetzt selbst so lese, ist es aber eigentlich nicht und dauert kaum eine Minute.
Tatsächlich die komplett trockenen Haare einzuschäumen, habe ich allerdings noch nicht probiert und habe es auch nicht vor, da es mit den richtigen Seifen und der beschriebenen Vorgehensweise sehr gut funktioniert und ich mir die Verteilung der Seife in komplett trockenem Haar sehr schwierig vorstelle. Ich muss aber auch sagen, meine Methode funktioniert nicht mit jeder Seife, da habe ich schon so meine Lieblinge (unter anderem die Lavendelseife von Steffis Hexenküche), von vielen wird das Öl nur in die Längen gewaschen und bleibt dort hängen.
Wenn du schreibst, deine Haare werden immer dünner, kommt mir gerade noch die Idee, ob sie vielleicht Proteine annehmen würden? Hast du da mal was probiert (Ei, Seide oder Wolle etc. in der Seife oder Seiden-/ Reis-/ Weizenprotein in der Rinse)? Das ist aber bloß ins Blaue geraten und ich kann da nicht mit Erfahrungen dienen, weil meine Haare eher kein Protein mögen… Vielleicht hat dazu noch jemand eine Idee.
@ MiMUC: Probier vielleicht mal Weizenquat oder Haarguar (Hier Vorsicht mit der Dosierung, das ist schnell zu viel!) in einer Rinse (ohne Essig in deinem Fall) oder einem Spray, das hemmt das Fliegen der Haare. Leinsamengel wäre vielleicht auch einen Versuch wert.