mirage hat geschrieben:
Ich versuche gerade meinen inneren Schweinehund zu überwinden und nur noch alle 2 Tage zu waschen.
Wie befürchtet ist es mir schon am 1. Tag nicht waschen schwer gefallen, sicher nur eine festgefahrene Kopfsache quasi mein Waschohrwurm.
Wäre mir auch so gegangen.
Daher habe ich radikal No-Poo angefangen, also Vorsatz: 6 Wochen nur noch die Haare mit Wasser waschen. Ein paar (insgesamt etwa drei) Roggenmehlwäschen kamen dazu. Vor allem habe ich die Haare mit Speisestärke gebürstet, was sicher nicht ideal war - heute würde ich versuchen, vor allem nur mit Borstenbürsten langsam zu bürsten. Das Ganze möglichst in einer Zeit, in der man nicht so oft unter Leute gehen muss oder Mützen etc. aufsetzen kann oder breite Haarbänder um den Kopf bei geduttetem Haar.
In der Zeit - November bis Weihnachten, wobei die lange Nicht-Waschen-Phase in den Weihnachtstagen lag - habe ich mich sehr schnell an den Anblick und das Gefühl meiner Haare gewöhnt, von der Familie aber über die Weihnachtstage Kommentare bekomemn, evtl., weil ich gesagt hatte, dass ich eine Woche nicht waschen möchte. Sebumverteilung ging mMn sehr gut. Die Wäsche nach der einwöchtigen Waschpause war dann auch ausschließlich mit Früchtetee, also ohne richtiges Waschmittel und hat sehr gut funktioniert. Besser hätte es mit Apfelessig geklappt, denn Ende Januar hatte ich nach dem Trocknen nass aussehende, klebrige Haare - Kalk + Sebum. Damals reichte eine halbstündige Apfelessigkur (nihct so stark verdünnt, aber auch nicht pur). Apfelmus hätte man wohl auch nehmen können.
Ich denke, wenn man die Chance hat, ist so eine Radikalkur bei vielen erfolgreicher als langsame Änderung des Waschrhythmus, weil man dann immer wieder in seine alten Muster fällt.
Ich habe die letzte richtige Wäsche an einem Freitagabend gemacht (Shampoo) und dann Sonntagabend, als die Haare sehr fettig waren, nur mit (heißem) Wasser gewaschen - und war begeistert, dass sie tatsächlich sauber waren. Am Montag sah das schon wieder anders aus. Am Mittwoch - eisern Waschrythmus gehalten - hatte ich dann eine kleine Erleuchtung, als nach Roggenmehlwäsche die Haare ganz sauber waren und super weich und füllig fielen.
Trotzdem habe ich bis Weihnachten nur noch ein oder zweimal mit Mehl gewaschen.
Mir wurde der große Wow-Effekt nach 6 Wochen bis 3 Monaten versprochen, aber so richtig kam der nicht ("Haare fühlen sich ganz anders an als vorher"). Stattdessen verschwand der Drang, nach anderthalb Tage sofort wieder zu waschen und das Unsauberkeistgefühl, wenn ich das nicht tat und der Waschrhythmus lag bei drei bis vier Tagen.
Selbst heute noch merke ich immer wieder, wie viel eine Über-Nacht-Behandlung mit Trockenshampoo, heutzutage Roggenmehl, bringt. Meist mindestens einen, wenn nicht sogar zwei weitere Tage bis zum Waschen. Das passt sehr gut, wenn man waschen wollte, aber an dem Tag spät nach Hause kommt und keine Lust mehr darauf hat!
LG von
Tasha