Ich wasche immer noch dreimal die Woche, auch nicht mehr mit CO als Zwischenwäsche, sondern dreimal mit Shampoo, das Bürsten habe ich zeitgleich eingestellt, u.a. weil der Rhythmus nicht mehr stimmt. Dafür versuche ich etwaige Ablagerungen mit einem Kamm sanft von der Kopfhaut zu lösen.
Die Frage beim Bürsten ist auch: Wie oft mache ich das, wann mache ich, womit mache ich das, wie genau gehe ich dabei vor, habe ich eine fettige/ trockene Haut oder eine trockene Fetthaut, welche Haarstruktur habe ich, wie kaputt sind die Längen usw. Demzufolge kann es beim einen super sein, beim anderen miserabel. (Und nicht zuletzt entscheidet vielleicht auch die angestrebte Optik über Sinn und Nutzen vom Bürsten.) Längere oder "mehr" Haare auf dem Kopf kompensieren dieselbe Menge an Fett besser als kürzere oder "wenige" Haare auf dem Kopf, feine Haare werden vom Fett schneller erschlagen als Pferdehaare bzw. widerspenstige, drahtige. Trockene oder kaputte Längen können mehr Talg vertragen als nicht ausgetrocknete, halt nicht strapazierte Längen, auf glatten Haaren sieht man Fett schneller als auf Locken, auf denen sich das Fett auch von selbst nicht so schnell verteilt wie auf glatten Haaren. Ein interessantes, weil scheinbar widersprüchliches Beispiel ist die "afrikanische", "negride" Haarstruktur, bei der die Haare wegen der starken Krümmung sehr trocken und deshalb auch spröder sind als die von Nordeuropäern oder Asiaten, gleichzeitig produzieren aber gerade diese Kopfhäute mit Abstand am meisten Talg, um die Haut gegen die in Afrika viel intensivere Sonne zu schützen (evolutionärer Unterschied). Bürsten kann die Haut tatsächlich in einem gewissen Umfang zum schnelleren Nachfetten reizen, und zwar wenn man vor allem gegen den Strich bürstet, weil dann über einen speziellen Mechanismus (über den Haaraufrichtemuskel) die Talgdrüse zum (vorzeitigen) Entleeren und dadurch zum sofortigen Nachfüllen angeregt wird. Tastet man diesen Mechanismus nicht an, entleert sich die Talgdrüse erst, wenn sie komplett gefüllt ist. (Michael Rogall etwa empfiehlt in seinem Buch, das im Bürst-Gemeinschaftsprojekt mitbesprochen wird, insbesondere auch den Nacken gegen den Strich zu bürsten. Die Haut im Nackenbereich verfügt am wenigsten über Talgdrüsen verfügt und die Haare dort sind am ehesten unterversorgt.). Je nachdem, wieviel Talg die Haut in Relation zum Schweiß produziert, mit dem zusammen er eine Emulsion bildet, ist der Talg dann "flüssiger" oder "fester", d.h. er verteilt sich u.U. sehr zügig auf den Haarschäften oder "versumpft" auf der Kopfhaut, bzw. an den Haaransätzen direkt darüber. Nicht zuletzt dürfte auch das Material der Bürste sowie die Anzahl und die Anordung der Borsten oder Stifte eine Rolle spielen: Metall und Plastik nehmen kein Fett auf, Holz hingegen schon, aber auch wieder verschieden je nach Alter, Lagerung usw. Naturhaarborsten wiederum sind selbst mit einem Lipidmantel imprägniert, "brauchen" aber irgendwann selbst zusätzlichen Talg. Auch der Durchmesser bzw. die Ausformung der Borsten bzw. Stifte dürfte einen Unterschied machen, weil dicke, abgerundete Stifte anders über die Kopfhaut gleiten als dünne, womöglich "spitze" Borsten, wodurch Ablagerungen oder Verhornungen besser oder schlechter gelöst werden, sodaß wiederum die Öffnungen der Haarfollikel und der Talgdrüsen, die direkt in der Kopfhaut münden, frei sind oder mit Pech verstopfen - dann kann sich auch nur schlechterdings etwas gut entleeren.
_________________ 2b/cM (seit Jan'18 in trockenem Zustand 2a), ZU 4,0-4,6 (chron. HA), Ringelhaare silberblond (Weiß mit Hell- bis Dunkelblondnuancen), Naturstufen/FTEs Haare ganzheitlich denken Okt '15 Schlüsselbein Dez '17 BSL Mai '19Taille optische Taille
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