Langhaarnetzwerk

Wir sagen "ja" zu langem Haar.
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BeitragVerfasst: 26.09.2016, 19:14 
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Ich weiss, die Sonnensaison ist vorbei, aber mir liegt meine Frage schon länger auf dem Herzen.

Ich habe mir noch nie einen Sonnenschutz für die Haare gekauft aus folgender Überlegung:

Der Sonnenschutz (LSF) beschreibt die Konstante, mit welcher die Eigenschutzzeit der Haut, je nach Hauttyp multipliziert wird.

Nehmen wir eine recht helle Person, welche eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten hat. Diese schmiert sich dick mit einer Sonnencreme mit LSF 15 ein (UVA und UVB lassen wir mal unberührt). Die Person kann also damit 150 Minuten lang die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Wenn die Person die Sonneneinstrahlung nicht gewohnt ist, ein bisschen kürzer.

Ist das auf Haare überhaupt so übertragbar? Haben Haare überhaupt eine Eigenschutzzeit? Die Sonne macht zwar unter Umständen Veränderungen (Ausbleichen der Farbe, Trockenheit und ähnliches), aber man bekommt keinen Sonnenbrand an den Haaren, nur an der Kopfhaut. Ist es nicht also sinnvoller, sich die Kopfhaut einzuschmieren und die Haare in Ruhe zu lassen?

Macht das UVA oder das UVB-Licht die Schädigungen aus? Hilft nur, die Haare mittels Tuch oder Hut konsequent von der Sonne abzuschirmen?

Irgendwie habe ich das Gefühl, Sonnenschutzsprays für die Haare sind Unsinn..

Ich hoffe, hier kann mir mit dieser Frage jemand weiterhelfen!

Lg, Elisabeth

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BeitragVerfasst: 26.09.2016, 20:55 
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Die Frage wurde hier schon mal diskutiert.

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Bild Quelle: https://smilies.4-user.de/
Ziel: (PP) Lang & Länger mit NHF
Länge aktuell (SSS): ca. 82 cm, färbefrei seit März 2021


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BeitragVerfasst: 26.10.2016, 20:10 
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Nein, die Haare haben natürlich keine Eigenschutzzeit, weil es keinen "Haarbrand" gibt. Eigenschutz heißt ja: Zeit bis zum Sonnenbrand. Bzw Zeit gerade noch ohne Sonnenbrand. Der Eigenschutz ist ein aktiver Vorgang, Bildung von Melanin und Verdickung der Epidermis, beides können Haare mangels Epidermis und Mangels Melanozyten natürlich nicht. Haar ist tot.

Natürlich kann man die Haare vor weathering schützen, indem man sie weniger UV-Licht aussetzt und vor allem nicht nass UV-Licht aussetzt.
Aber käuflicher Sonnenschutz für die Haare bringt sicher wenig, es sei denn es handelt sich um einen Sonnenhut oder ein Kopftuch mit quasi Schutzfaktor unendlich. Das Sprühzeug ist ziemlich sicher für die Katz. Man kann damit vielleicht einen gefärbten Pixie über einen Sommermonat retten bis zur nächsten Färbung, aber keine langen Haare.
Der UV-Eintrag summiert sich ja auch über die Jahre. (An meinen Haaren eindrücklich zu sehen..... :kicher: )

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BeitragVerfasst: 30.05.2017, 07:31 
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Hallo, ich häng mich hier ran mit der Frage: Was macht das UV-Licht eigentlich mit den Haaren, abgesehen vom Bleichen? Also klar, sie werden trocken und evtl. brüchig... aber woran liegt das? Was bewirkt die Strahlung im Haar, und wieso scheint helles Haar empfindlicher zu sein als dunkles? In diesem Artikel steht z. B. nur, UV-Strahlung "greift die Struktur an". Wie das? Zerstört das Licht die Proteine, oder was passiert da?

Ich versuche gerade nachzuvollziehen, wie ich meine Haare im Sommer am besten pflegen kann. Irgendwie ist mir das mit dem Sonnenschutz aber völlig unklar. Ist es ein Mythos der Kosmetikindustrie? Kommt trockenes, strohiges Haar im Sommer tatsächlich von der UV-Strahlung, oder eher durch Chlor- und Salzwasser (das auch immer in einem Atemzug mit UV-Licht genannt wird)?

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BeitragVerfasst: 30.05.2017, 13:00 
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Hallo, Hoppenstedt!

Anscheinend kann auch das Keratin geschädigt werde, wenn die Farbpigmente aufgrund erhöhter Sonneneinstrahlung erst mal fehlen, deshalb soll man graue/weiße Haare besonders schützen.
https://www.nivea.de/beratung/schoene-h ... -die-haare

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BeitragVerfasst: 30.05.2017, 13:26 
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Tihihi.... das zum Thema "Mythos der Kosmetikindustrie".....

"besonders ist dieser Effekt bei coloriertem Haar"..... ahahaha.... öhm.... da sind die Pigmente aber vom H2O2 zerstört....
Super Link!

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BeitragVerfasst: 30.05.2017, 14:53 
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Der Prozess ist die Photooxidation, also ein Oxidationsprozess, der mithilfe von Strahlungsenergie in Gang gesetzt wird. Hauptverantwortlich natürlich ist das Licht im UV-Bereich, aber auch sichtbares Licht ruft Schäden hervor, insbesondere an den Lipiden.

Bei der Photooxidation werden selbstverständlich nicht nur die Pigmente geschädigt, sondern auch andere (Bio-)Moleküle, wie auch Proteine, Lipide, DNA usw. Für Haare sind Proteine und Lipide relevant.

Bei der Photooxidation werden insbesondere bestimmte Aminosäureseitengruppen der Proteine verändert - hauptsächlich die schwefelhaltigen und aromatischen Seitengruppen sind betroffen. Außerdem werden Bindungen gebrochen, entweder die Peptidbindungen selbst oder die Disulfidbrücken, welche zu Cysteinsäure umgesetzt werden. Oder aber es werden andersartige, intermolekulare Querverbindungen gebildet.
Werden die Seitengruppen und die Bindungen verändert, ändern sich natürlich die Gesamteigenschaften der Haare.
Vergleichbar ist auch die Alterung der Haut durch Sonneneinstrahlung, bei der die Collagenstruktur verändert wird ("Sonnengegerbte Haut").

Auch die haareigenen Lipide werden insgesamt auch in Mitleidenschaft gezogen, also verändert. Im Haar gibt es neben freien Lipiden auch welche, die fest gebunden sind. Die Bindungen zwischen den Lipiden und der Proteinstruktur werden durch Strahlung gebrochen. So verliert das Haar, das der Sonnenstrahlung ausgesetzt wird, auch die zwischen den Zellschichten gebundenen Lipide sowie auch die oberste gebundene Fettsäureschicht.

Das Pigment Eumelanin in dunklen Haaren kann die Strahlung tatsächlich etwas effektiver absorbieren als Pheomelanin. Eumelanin ist zudem etwas stabiler. Dunkles Haar bleicht daher weniger schnell aus. Auch kommt zum Tragen, dass in dunklen Haaren insgesamt mehr Pigmente eingelagert wurden.

Strohiges kommt tatsächlich von der Photooxidation (also durch UV sowie auch sichtbares Licht), resultierend aus den oben genannten Schädigungen.
Die Kombination von Wasser (Feuchtigkeit) und Strahlung verstärkt die photooxidative Schädigung, weil dabei im Haar auch verschiedene, schädigende Radikale entstehen können.

Ausführlichere Informationen stehen im Buch "Aging Hair" Kapitel 13 "Hair Photoaging", welches für dieses Thema sehr zu empfehlen ist, oder in "Chemical and Physical Behaviour of Human hair", 2012, Kapitel 5 bzw 5.4).


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BeitragVerfasst: 30.05.2017, 15:02 
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Eumelanin ist doch nicht stabiler als Phäomelanin?! Sonst würden doch geweatherte Haare nicht das Phäo behalten und das Eu verlieren? :gruebel:

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BeitragVerfasst: 30.05.2017, 22:11 
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Wow, vielen Dank für eure Antworten! Auch, wenn es im Detail unterschiedliche Auffassungen zu geben scheint, nehme ich daraus mit, dass es durchaus sinnvoll sein dürfte, die Haare vor (übermäßiger) Sonnenstrahlung zu schützen und nicht nur nachträglich durch Pflegemaßnahmen wieder "schön zu machen".

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BeitragVerfasst: 30.05.2017, 22:23 
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also ich habe es so verstanden, dass das eu besser schützt, weil es mehr licht absorbiert, dadurch aber selber stärker angegriffen wird als das phäo, weil das nur weniger Licht absorbiert. Deshalb bleicht dann das eu aus und das phäo bleibt. Kann das stimmen?


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BeitragVerfasst: 31.05.2017, 04:18 
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Weiß nicht.... :lol:

Aber zum Thema Sonnenschutz an sich ist anzumerken, dass *Produkte* mit Lichtschutzfaktor eher weniger sinnvoll sind, weil der "Faktor" nix bringt, wenn die zu schützende Substanz keine Regenerationsfähigkeit hat.
Der Faktor verlängert ja lediglich die "Eigenschutzzeit" der Haut, die durch Bildung von Lichtschwiele und neuen Pigmenten (!) und natürlich DNA-Reparatur und Hauterneuerung begründet ist.
Haare, als totes Material kann man konsequent nur durch Schatten (Hut, Tuch, Käppi....) vor UV-Schäden schützen.
Denn hier gibt's keinen Eigenschutz. Die toten Haaren sollen ja die Haut vor UV-Schäden schützen. Haare sind von der Natur als Verschleißteil konzipiert. Wenn man also den genetischen Fehler ( :kicher: ) jahrelang wachsender Haare hat, muss man mehr tun als bissle "Produkt" um die Haare langfristig zu schützen.

Wobei man ehrlich sagen muss: die Farbveränderung (weathering) find ich eigentlich hübsch und die Trockenheit kann man bekämpfen.
Ich betreibe also auch Lichtschutz für die Haare, aber mit Maßen.
Badekappe natürlich allein schon wegen dem Verzotteln und trocknen bei praller Sonne im Seidensäckchen.
Mittagssonne Hut oder Tuch oder Helm und die Haare zusammengemacht. Allein schon wegen der Wärme.

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BeitragVerfasst: 31.05.2017, 12:32 
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Einige sprechen davon, dass Phäomelanin stabiler sei, andere dagegen, dass Eumelanin stabiler sei. Tatsächlich werden beide Ansichten vertreten.
In "Aging Hair" wird dem Eumelanin eine höhere Lichtstabilität zugesprochen. In anderen Büchern wird es genau umgekehrt beschrieben.
Wolfram und Albrecht vertreten die Aussage, dass Phäomelanin das stabilere Pigment sei, Hoting und Zimmermann sehen Eumelanin als stabiler an (es gibt übrigens das schwarze Eumelanin DHI und das braune Eumelanin (DHICA: DHI mit einer zusätzlichen Säuregruppe).

Diese gegensätzlichen Ansichten werden in "Chemical and Physical Behaviour of Human hair", 2012, Kapitel 5 im Unterkapitel "Chemical Oxidation of Hair Pigments" sowie "Photochemical Degradation of Melanins" kurz aber prägnant diskutiert. Takahashi und Nakamura konnten eine Erklärung für diese gegensätzlichen Ergebnisse liefern. Offenbar ist Eumelanin als reines Pigment tatsächlich photostabiler, allerdings im Gegegnsatz zu Phäomelanin anfälliger für freie Radikale, beispielsweise Hydroxylradikale, entsprechend auch für chemische Oxidation.
Eumelanin kann also schon mehr Strahlung tolerieren ohne kaputt zu gehen, wird aber bei photochemischen Reaktionen mit freien Radikalen beschädigt - wobei es dabei die freien Radikale inaktiviert, was einem Schutzeffekt entspricht. Hier ist auch wieder Wasser der entscheidende Faktor, da hier die Bildung von Radikalen begünstigt wird.
Interessanterweise wurde auch herausgefunden, dass Phäomelanin selbst freie Radikale produziert (selbst ohne UV-Exposition), die vermutlich ihrerseits von Eumelanin sehr effektiv abgefangen werden. Das Rot-Pigment ist dementsprechend phototoxisch. Anhand dessen wurde auch das erhöhte Hautkrebsrisiko der rothaarigen Typen mit ihrem hohen Phäomelaninanteilen erklärt.

In Kapitel 5 "Chlorine Oxidation of Human Hair" werden übrigens auch die Auswirkungen von Chlorwasser thematisiert.


Zum Nivea-Link
Ich denke, die Kernaussage des Abschnitts zu colorierten Haaren ist, dass künstliche Pigmente im Allgemeinen, obwohl sie farblich auch den natürlichen Farbton treffen, weitaus weniger photostabil sind und eine höhere Wasserlöslichkeit aufweisen, sodass diese verständlicherweise schneller ausbleichen als natürliche Pigmente. Hier macht sich die Photooxidation eben schneller bemerkbar.


Zuletzt geändert von Alichino am 01.06.2017, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 31.05.2017, 13:57 
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danke für deine informativen beiträge, Alichino :) das würde ich gerne nachlesen. auf welches buch bezieht sich Kapitel 5 "Chlorine Oxidation of Human Hair" ?

@Silberfischchen vielleicht gibt es auch substanzen zum auftragen die das licht reflektieren oder absorbieren? für mich ein interessantes thema da meine haare in der sonne recht stark austrocknen. es ist besser wenn ich produkte verwende, aber ich weiß nicht, ob das was an der sonneneinwirkung auf die haare ändert oder einfach die haare mit feuchtigkeit versorgt und somit gegenwirkt.

noch eine frage ist mir gekommen: kann die sonne die haare so aufheizen, dass zusätzlich zu uv-schäden hitzeschäden entstehen? (zum ausprobieren hab ich keine lust xD)

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BeitragVerfasst: 31.05.2017, 14:11 
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Nein, ich denke nicht. Ich hab mir noch nie an meinen Haaren oder der schwarzen Katze die Hände verbrannt und die Haut ist ja auch Keratin.

Auch reflektierende Substanzen verringern ja nur den UV-Eintrag prozentual, d.h. auf die lange "Lebens"dauer unserer Haare kumuliert es trotzdem, wenn auch prozentual weniger als ohne reflektierende Substanzen.

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BeitragVerfasst: 01.06.2017, 10:44 
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@ eyebone
Das Kapitel befindet sich in "Chemical and Physical Behaviour of Human hair", die 5. oder zur Not auch die 4. Edition. Die 5. Edition ist aber etwas besser. Es ist allerdings nur ein kleines Unterkapitel.
Die Primärquelle ist Fair, N.B.,Gupta, B.S., The Chlorine-Hair Interaction. II. Effect of Chlorination at Varied pH Levels on Hair Properties, J. Soc. Cosmet. Chem., 38 (1987), 371-384. Diese Studie ist leider nicht frei verfügbar...

Aber da gibt es noch andere Veröffentlichungen, die den Effekt von Chlor in Kombination mit UV-Strahlung untersucht haben. Allerdings muss erwähnt werden, dass man höhere Chlor-Konzentrationen für die Studien verwendet hat, als in Pools Einsatz finden, um in kurzer Zeit auf Langzeiteffekte zu schließen. Lieber wäre mir ja eine frei verfügbare Studie unter natürlicheren Umständen, z.B. echte Langzeitstudien und auch richtiges Sonnenlicht statt Lampenbeleuchtung.
https://www.researchgate.net/publication/236109930_Hair_color_damages_caused_by_exposure_to_chlorinated_water_in_the_presence_of_ultraviolet_radiation
https://www.researchgate.net/publication/23781276_UV_damage_of_the_Hair Eher eine kurze Zusammenfassung des Themas.

Über "Photoprotection" gibt es aus dem Buch "Cosmetics and Dermatologic Problems and Solutions" ein lesenswertes Kapitel "Hair and Photoprotection" als Leseprobe: https://books.google.de/books?id=eu9MBg ... on&f=false

Als Fazit wird auch hier gezogen, dass Kopfbedeckungen und Sonnenschirme weitaus effektiveren Schutz bieten. Weiterhin werden hier, wie auch an anderen Stellen zum Thema UV-Schäden, künstliche Haarfarben als Schutz besprochen, die offenbar eine bessere Schutzwirkung haben, als chemische Filter wie Benzophenone oder Methoxycinnamate. Bei diesen Mechanismen absorbieren sie ja die Strahlung in ähnlicher Weise wie Melanine, allerdings gehen die Chromophoren der künstlichen Farben eher kaputt. Die Farben bleichen also sehr rasch aus und können dann keine Strahlungsenergie mehr absorbieren.


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