Diesen Thread würde ich auch gern füllen.
Ab 30 habe ich meine ersten, weißen Haare im Deckhaar bekommen - die Ausbreitung habe ich jedoch erst mit Anfang 40 ernst genommen weil ich vorher drüber gehennt habe. Da sich am Haaransatz und den Schläfen sowie an den Seiten (unter dem Deckhaar) die meisten weißen Haare befinden, bin ich zu Chemieblond gewechselt und habe irgendwann meine Färbekarriere beendet weil ich mich dabei albern gefühlt habe.
Da mein Haar zur Trockenheit und Frizz neigt, hat es ihnen gut getan, sie nicht mehr zu färben und sie weiter auszutrocknen. Störrische C-Haare habe ich nicht, dafür haben sich einige Strähnen „ausgehangen“ und sind fast glatt, vor allem an den Schläfen.
Meiner Meinung nach benötigt Silberhaar die doppelte Menge an Feuchtigkeit für den Glanz und viel Protein für Sprungkraft - zumindest geht das mir mit den Locken so. Außerdem fühle ich mich durch meine Haare nicht mehr so gut von der Sonne geschützt und habe schnell das Gefühl, es wird zu heiß auf dem Schädel. Meine Kopfhaut sieht mit dem Silberhaar viel „rosa“ner aus.
Eine Senna-Cassia-Kur hat meinem Haar einen leichten Grünstich verliehen und trotz der tollen, pflegenden Eigenschaften würde ich abraten, farblose Pflanzenfarben aufzutragen, wenn die Haare schön weiß bleiben sollen. Kräuterwäsche hingegen hat keine Auswirkungen auf meine Haarfarbe.
Für die tägliche Haarpflege nutze ich farblose Öle und Leave-Ins in blassen Tönen. Apfelessig-Rinsen bewirken keine Farbveränderung bei mir. Gelbe oder grüne Öle (Olivenöl als einziehendes Öl z.B.) verwende ich nicht. Hierfür nutze ich Babassu.
Für Glanz verwende ich seit einigen Wochen Leinsamengel als Finish. Das macht bei mir weniger Halo. Den hatte ich früher auch schon, fällt aber bei den weißen Haaren stärker auf. Ich bin am Hinterkopf im Vergleich noch sehr dunkel und das LSG bewirkt, dass der Farbkontrast weiß/dunkel stärker heraussticht.
Wie so einige weißhaarige Ladies bin auch ich vom Gilb befallen, vor allem die Stellen, die fast entfärbt sind und schön weiß sein sollen, gilben gern nach. Ich versuche, bei längeren Sonnenaufenthalten eine Kopfbedeckung zu tragen.
Kastenbein&Bosch Chia-Silbershampoo ist auch meine Wahl aber ich nutze im Wechsel derzeit auch L’Oreal Magnesium White. Leider ist es voller Sulfate und ich öle vor dem Waschen mindestens 24 h mit eindringendem Öl. Damit erziele ich ganz gute Resultate. Beide Shampoos lasse ich ca. 4 Minuten einwirken und der Gilb hat sich damit gut abgemildert, ist jedoch nicht völlig verschwunden.
Meine Haare sind noch recht kurz, deshalb weiß ich nicht, wie sie sich im Lauf der Zeit entwickeln. Ich würde jedoch, wenn alles andere nichts nützt, eine sehr dünne Wasserstoffperoxid-Lösung versuchen, wie sie gern in englischsprachigen Blogs empfohlen wird falls der Leidensdruck zu hoch ist. Gilb empfinde ich an mir - neben strohigem Haar - als sehr ungepflegt.
Meine Farbpräferenzen bezüglich meiner Kleidung haben sich nicht wirklich verändert, ich habe immer gern schwarz getragen, bin aber zum sogenannten Altersschwarz, einem dunklen Blau, gewechselt. Weiß kleidet mich leider nicht so, ich weiche auf helle Grautöne aus, die ich gern mit etwas Knalligem wie Pink, aber auch pastelligem Rosa oder meinem treuen Freund Bordeaux kombiniere. Lila stand mir schon immer gut, aber seitdem ich weißes Haar habe ist es perfekt.
Ich habe mir als super blasser Typ angewöhnt, ab und an BB-Cream zu benutzen um etwas Farbe ins Spiel zu bringen und werde mir bestimmt auch Augenbrauen und Wimpern färben, wenn es nötig wird.
Meine Farbe vor Rauswachsen war ein helles Blond - das fand ich - am erträglichsten. Verborgen oder kaschiert habe ich in der Zeit nichts, nur häufig zur Palme zusammen gebunden. Ab Ohrhöhe haben sich dann alle gewöhnt und es gab auch keine Sprüche mehr.

Als silberhaarig empfinde ich mich, seitdem ich meine Strähnen ohne Spiegel sehen kann - also noch nicht so lang

edit: Bild mit Palme eingefügt