Ich krame den Thread mal wieder hervor. Ich habe mir nämlich diese Woche spontan (wanna-be) Rastas gemacht.
Eine Sehnenscheidentzündung und ein paar Nervenzusammenbrüchen später muss ich dieses Foto als endgültiges Ergebnis anerkennen. Theoretisch könnte ich die Zöpfe noch mehr ausdünnen und besser verteilen, aber ich kann nicht mehr.
Der RastawerdegangAnleitung- Meine Haare trieften nicht vor Öl, hatten aber am Vorabend eine dicke Ölkur bekommen und waren somit schon ziemlich ölig.
- im Nacken anfangen
- Haare in kleinen Abschnitten horizontal
(GNAH! Ich hasse es!) scheiteln, die nicht verwendeten Haare dutten
- aufs Sofa umziehen - hier kann ich die Ellenbogen auf die Rücklehne stützen und schone meine Oberarmmuskulatur. Mit dem Scheitelkamm immer einen kleinen Abschnitt vertikal abteilen und dann nach hinten flechten. Nach ein paar Zentimetern kann man den Zopf nach vorne holen und zu Ende flechten.
- ins Bad und mit Hilfe des Spiegels den nächsten horizontalen Scheitel ziehen.
- am ersten Tag hatte ich ca. 35 Zöpfe (ca. 4 Stunden Arbeit). Die dickeren habe ich dann nach und nach halbiert, bzw. aus zwei Zöpfen drei gemacht. So habe ich im Laufe von zwei Tagen die Anzahl auf knapp 60 erhöht. Es ginge noch mehr, aber ich kann wie gesagt nicht mehr und muss das jetzt so hinnehmen.
Quasten sichernAnfangs habe ich die Zöpfe mit kleinen Silikongummis gesichert. Das hat so mittelmäßig funktioniert. Als ich sie nämlich nach getaner Arbeit eingeölt habe, haben diese Gummis natürlich nicht mehr gehalten und ich verbrachte den darauffolgenden Tag damit, die Zöpfe an der Quaste neu zu flechten. Ich habe wieder Silikongummis benutzt, diese aber sehr fest gespannt. Leider sind mir dabei meine schwarzen Silikongummis ausgegangen und ich musste auf die durchsichtigen zurückgreifen. Diese hat man in den Haaren gesehen und ich fand das Ergebnis nicht so hübsch. Zudem taten mir meine Haare leid: die Gummis waren sehr stark gespannt und ich meine zu wissen, dass diese Silikongummis bei mir schnell zu Haarbruch führen, wenn sie zu eng sind. Zudem graust's mich bei der Vorstellung, dass die anderen Zöpfe an dem Silikongummi beim Schlafen scheuern.
Eine neue Lösung musste also her. Ich las von dem Tipp, Bindfäden in die Haare einzuflechten und diese dann zu verknoten. Das hat bei mir leider gar nicht funktioniert - egal wie ich sie eingeflochten habe, beim Verknoten haben sie mir die Quaste "gesprengt", d.h. in 2 Teile unterteilt. Sieht erstens doof aus und ist zweitens garantiert nicht gut für die Haare. Ich musste das aufgeben und habe stattdessen eine andere haarfeindliche Methode gewählt.
Quaste mit einem Silikongummi vorrübergehend sichern, Faden doppelt nehmen und die untersten Runden des Flechtzopfes im wahrsten Sinne des Wortes miteinander vernähen. Ich habe also mit der Nähnadel vorsichtig zwischen die Stränge gestochen und die 3 Stränge festgenäht. Ich weiß nicht, wie haarschädlich das war. Auch wenn ich mir Mühe gegeben habe, die Nadel nur durch die natürlichen Lücken des Zopfes zu stecken, habe ich bestimmt das ein oder andere Haar beschädigt. Auf der anderen Seite glaube ich, dass der Bindfaden besser als die Gummis ist - was nun mehr schadet (das Vernähen oder die Gummis) bleibt offen. Ehrlich gesagt war's mir dann aber auch irgendwie egal. Nach 3 Tagen und x Stunden wollte ich mal fertig werden. Ich werde vermutlich nur einmal in meinem Leben diese Rastas tragen, da müssen dann meine Haare eben durch. Zur Not trimme ich halt ein wenig - das hatte ich ja zudem eh ab Januar vor.
PflegeHier weiß ich noch nicht so recht, wie ich das mache. Hängt wohl auch davon ab, wie lange ich die Zöpfe behalte - und das werde ich eher spontan entscheiden. Anfangs dachte ich an 2-3 Tage, aber die habe ich ja schon mit Flechten verbracht. Ich hoffe, ich behalte sie mindestens eine Woche drinnen, aber ich muss mal schauen, wie sehr die Zöpfe zerfleddern. Heute ist der erste Tag, an dem die Zöpfe fertig sind. Der Plan ist, sie mindestens einmal täglich von außen zu ölen und mit der ZSC am Ansatz verzauste Härchen zu glätten. Die Kopfhaut kann ich nun endlich mal pflegen: durch die vielen Scheitel komme ich gut an sie ran und werde diese Zeit nutzen, um die Kopfhaut zu ölen. Wenn die Kopfhaut sehr jucken wird, werde ich zunächst versuchen, sie mit Wattestäbchen und einer Sprühflasche zu reinigen. Die Haare richtig zu waschen, möchte ich eigentlich vermeiden, das mache ich wohl nur, wenn der Flechtansatz sehr eklig aussieht. Die Haare, die in den Zöpfen sind, müssen ja eigentlich nicht gewaschen werden, denen tut das sicherlich mal gut, in Ruhe gelassen zu werden.
Ich habe ja die meisten Zöpfe am 2. und 3. Tag wieder aufgebröselt um sie zu verkleinern. Die Haare waren schon nach 1-2 Tagen sehr merkwürdig - die Längen haben sich teilweise wie Plastik angefühlt.
Wüsste ich es nicht besser, wäre ich vom Tastgefühl her davon ausgegangen, dass ich Kunsthaare flechte. Ich glaube, das liegt aber nur am Öl, das in den engen Zöpfen irgendwie "pappig" wird. Die Plastikhaare machen mir irgendwie keine Sorgen. Ich glaube (naiverweise?) dass das Öl nur eine Schutzschicht gebildet hat, was ja eher positiv ist. Nach 1-2 Tagen in dünnen Flechtzöpfen zusammengenommen, können die Haare ja eigentlich nicht kaputt sein.
Tag 1: ca. 35 Zöpfe Classics... und die Erkenntnis: mein Scheiteln beim Unterteilen der Zöpfe war nicht optimal. Ich hatte absichtlich keinen klaren vertikalen Scheitel gemacht, weil ich dachte, dass das besser aussähe. Im Allgemeinen vielleicht keine dumme Idee, aber jetzt sieht es sehr doof aus, wenn ich die Zöpfe vertikal scheitel. Nun gut, dann gibts eben keine Classics.
Diskdutt /WickelduttDer Diskdutt war auch eine weniger gute Idee, aber mit dem Wickeldutt kann man was anfangen...
... nur im Profil sieht man deutlich, dass die Zöpfe viel zu dick sind und ein eindeutiges Verbesserungspotenzial besteht
BandUm die mangelhaften Seiten zu verdecken, habe ich am ersten Tag ein Band getragen.
Tag 2: ca. 45 Zöpfe Hier habe ich noch die Silikongummis. Auf dem Foto sehen die eindeutig besser aus als in der Realität.
Wickeldutt ... der aufmerksame Leser bemerkt, dass meine Fotografierlust eindeutig nachgelassen hat, weil ich gernevt bin. Zudem trage ich schon Verbände wegen der Sehnenscheidentzündung.
Tag 3: knapp 60 Zöpfe... hier sind die Quasten jetzt mit braunen Bindfaden vernäht. Man könnte sicherlich noch mehr Zöpfe flechten, aber erstens hatte ich absolut keinen Bock mehr und zweitens kann ich die Sehnenscheidentzündung nicht länger ignorieren.
WickelduttHUI! Ich bin zwar dicke Dutts gewohnt, aber das hier...
Eigentlich sind meine Haare wieder zu kurz für den Wickeldutt, daher ist er etwas beulig.
An den Seiten sieht man aber, dass sich die Mühe gelohnt hat - die Zöpfe sind meiner Meinung ohne Haarband tragbar. Klar sieht man, dass ich weniger Haare in den vorderen Bereichen habe, aber es geht noch so durch.
Die meisten wissen es eh, aber ich schreibe es mal aus aktuellem Anlaß hinzu: wir sind hier zwar nicht bei den Steinewerfern, aber ich vertrage (und wünsche mir) offene / unverblühmte Kritik und gegenteilige Ansichten