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 Betreff des Beitrags: [Anleitung] Ramify Bun/Methode
BeitragVerfasst: 24.09.2023, 17:20 
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Hallo,

mir ist es schon ein paar Mal untergekommen, dass sehr breiter Haarschmuck in vielen gängigen Frisuren nicht wirklich gut aussieht, vor allem beim Wickeldutt oder beim Lazy Wrap Bun (LWB), weil durch den weiten Zinkenabstand die Schlaufe sehr groß gemacht werden muss, und ich nicht immer das Basisgewickel drinnen sehen mag. Oder aber man sieht zu viel von der Forke. :ugly: Die ideale/durchschnittliche zweizinkige Forke hat zwischen den Zinken einen Abstand von 8 -18 mm. Bei allem, was darüber hinausgeht, auch wenn es sich um drei, oder mehrzinkige Forken handelt, muss ich schon vorher überlegen, welcher Dutt dafür gut geht, und welcher eher nicht. Was also tun?

Ich habe das Problem für mich so gelöst, indem ich die Schlaufe z.B. beim LWB rechts und links in jeweils zwei Unterschlaufen aufteile, so dass bei einer zweizinkigen Forke für jede Zinke vorne und hinten eine separate Schlaufe existiert.
  • Ein Vorteil dieser Methode ist, dass das Gewicht und der Zug im Dutt noch flächiger über den Kopf verteilt werden, als wenn durch extra große Schlaufen für den breiten Haarschmuck alles Gewicht doch wieder nach innen gezogen wird.
  • Ein weiterer Vorteil ist, dass man die Schlaufe dann nicht gar so groß machen muss, wie wenn man alle Zinken in die Schlaufe steckt, sondern jede der vier Teilschlaufen ist genauso groß wie eine/zwei herkömmliche Schlaufe/n für eine Forke von Durchschnittsmaßen (s.o.).
  • Der dritte Vorteil ist, dass man diesen Dutt auch mit Haaren machen kann, die bei sehr großem ZU für einen LWB oder Wickeldutt noch zu kurz sind, da die Schlaufen weniger Länge benötigen.

Den Dutt habe ich Ramify Bun genannt. Ramify bedeutet auf Englisch verästeln, verzweigen (Substantiv ramification) - und genau das passiert hier. Die Forke, die ich für diesen Dutt verwendet habe, hat einen Zinkenabstand von 4 cm, das ist schon enorm und da sieht man die Schlaufenbildung auf den Bildern weiter unten auch gut, finde ich.


Name: Ramify Bun/Methode

Schwierigkeitsgrad: Mittel

Haarlänge: ab BSL, ZU ist egal.

Handwerkszeug: Eine breite Forke so ab 3 cm Breite


  • Schriftliche Anleitung - Grundversion auf LWB-Basis

      Vorbereitung:
    1. Die Haare mit der linke Hand von oben greifen und zum Pferdeschwanz zusammen nehmen.
    2. Mit der rechten Hand von unten den Haarstrang greifen. Die linke Hand bleibt dabei über der Pferdeschwanzbasis (also den Anfang des Pferdeschwanzes direkt am Kopf) und die Finger der linken Hand werden so schräg nach unten hin abgespreizt, dass der Daumen links vom Pferdeschwanz ist und der Zeigefinger (evtl. Zeige- plus Mittelfinger) rechts davon.
    3. Mit der rechten Hand den Haarstrang im Uhrzeigersinn zuerst über/um den Daumen der linken Hand wickeln, dann weiter oberhalb der Pferdeschwanzbasis entlang und dann über/um den/die Finger der linken Hand auf der rechten Seite wickeln. Der Haarstrang hängt jetzt über Zeige- oder Zeige- plus Mittelfinger der linken Hand an der rechten Seite herunter.
    4. Evtl. mit den Fingern der rechten Hand ein paar Mal durch den noch freien Haarstrang gehen, damit sich die Schlaufe darüber gleichmäßig um die Finger herum legt (Stichwort Tragekomfort).
    5. Den Haarrest ebenfalls im Uhrzeigersinn um die Basis herum aufwickeln, bis alle Haare aufgewickelt sind.
      Bis hierhin ist alles genauso wie beim LWB.

      Das Verzweigen
    6. Den Zeigefinger (+ Mittelfinger, falls auch darüber gewickelt) der linken Hand vorsichtig aus dem rechten Teil der LWB-Schlaufe herausziehen.
    7. Mit den freien Fingern der linken Hand und der rechten Hand die rechte Schlaufenhälfte im Strang teilen.
    8. Eine dieser beiden Schlaufenhälften nach rechts oben legen, die andere nach rechts unten.
    9. Die beiden neuen Schlaufen mit Zeige- und Mittelfinger der linken Hand sichern.
    10. Die Forke nehmen und beide Zinkenspitzen so an den beiden Fingern der linken Hand entlangführen, dass sie ihre jeweilige Schlaufe voll aufnehmen können.
    11. Die Forke direkt an der Kopfhaut entlang durch die Mitte des Dutts schieben und kurz, nachdem die Pferdeschwanzbasis passiert wurde, mit dem Schieben innehalten.
    12. Die Forke dürfte jetzt so stabil im Dutt sitzen, dass man die rechten Schlaufen und die Forke selbst komplett loslassen kann.
    13. Jetzt auch den Daumen der linken Hand aus der linken Schlaufenhälfte nehmen. Diese Schlaufenhälfte kann jetzt ebenso mit den Fingern beider Hände geteilt und beide Schlaufenviertel nach je links oben und links unten platziert werden.
    14. Die Forke weiter langsam durch den Dutt schieben und dabei die beiden linken Teilschlaufen auf je eine der beiden Zinken auffädeln.
    15. Die Forke vollständig bis zum Topperanschlag, oder wie weit gewünscht, durch den Dutt schieben.
    16. Fertig!

  • Tipps/Tricks

    1. Man kann für diese Frisurenart auch Forken mit mehr Zinken als nur zweien verwenden. In dem Fall kann man sich vorher überlegen, in welche der Schlaufen man welche Zinken einsticht und auf der anderen Seite wieder herauskommen lässt. Das müssen dann nicht immer dieselben Zinken sein. Der Rest der Zinken sticht dann in die Haare direkt am Kopf oder aber in irgendeine Stelle der Schlaufen ein, ohne sie ganz auffädeln zu müssen.
    2. Auch zwei Stäbe eignen sich gut für diese Frisur - entweder parallel oder im flachen oder im 90°-Winkel gekreuzt.
    3. Falls die Grundschlaufe/n wider erwarten doch zu groß geworden sein sollte(n), kann man das ausgleichen, indem man die Teilschlaufen eine halbe Drehung um sich selbst machen lässt, um die Frisur etwas straffer werden zu lassen. Man beachte dabei, dass so eine halbe Drehung das Aussehen des Dutts sehr verändern kann, vor allem, weil es einen Unterschied macht, ob man eine Unterschlaufe, die unter der jeweils anderen liegt, nach oben oder unten hin dreht - oder eine, die über ihrer Zwillingsschwester liegt.
    4. Man kann bei Bedarf nur zwei Teilschlaufen um sich selbst herum drehen - oder aber, falls die Ausgangsschlaufe sehr groß wurde, auch alle vier Teilschlaufen. Auf diese Art und Weise lässt sich nicht nur breiterer, sondern auch längerer Haarschmuck verbauen. als ihr ihn sonst nutzt.

  • Varianten

      Man kann für diese Art Frisur auch andere Dutts nehmen. Voraussetzung ist, dass es eine oder zwei Ausgangsschlaufen gibt, die in der Art wie oben beschrieben aufgeteilt werden können. Es eignen sich außer LWB oder Wickeldutt also auch:

    1. Bernsteindutt
    2. Reversal Bun
    3. Disk Bun (Hair) (besonders für Leute mit kürzeren Haaren)
    4. Doppelter Kelte
    5. Neoma Knot Bun
    6. Spidermom's Bun
    7. Spock-Bun
    8. Chamäleon Bun
    9. Orchid Bun

      Bei all diesen Dutts werden die Dutts zunächst gemacht wie in der dortigen Anleitung im verlinkten Starterpost, und danach wie in Teil 2 der Anleitung hier (Das Verzweigen).

  • Bilder

    • von Fornarina

      BildBild
      Bild

      Bei mir ist bei diesem Ramify Bun die LWB-Schlaufe etwas zu groß geraten. Deshalb habe ich die beiden rechten Unterschlaufen so um eine halbe Drehung um sich selbst gedreht, dass die obere rechte Schlaufe nach oben hin gedreht wurde, und die untere rechte nach unten hin. Die Forke von Jadedrache Hair Poetry in diesen Bildern hat einen Zinkenabstand von 4 cm und eine Funktionslänge von 12 cm.

Viel Spaß beim Nachbauen! :)

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 Betreff des Beitrags: Re: [Anleitung] Ramify Bun/Methode
BeitragVerfasst: 29.01.2024, 14:35 
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Und hier wurde die LWB-Schlaufe genau richtig; ich habe auf der rechten Seite die eine Hälfte der Schlaufehälfte über die andere nach oben gelegt und links ... weiß ich gar nicht mehr, aber einen Teil der Schlaufe habe ich auf jeden Fall unter beide Zinkenenden gelegt. Muss man immer schauen, was am besten passt, je nachdem, wie weit die jeweiligen Schlaufenteile sind und wo die Zinken so rauskommen. Zum Schluss noch ein Detailbild, weil man da sieht, was die Lupe im Topper so alles kann. :kniep:



LG
Fornarina

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