Ich wasche jetzt seit drei (oder sogar vier Jahren) überwiegend mit diesem Shampoo und es ist definitiv mein Shampoo-HG. Im LHN gibt es immer viele Produktbewertungen nach Kurzzeittests, da viele hier gerne ausprobieren und das kund tun. Ich denke, da kann ich mal eine seltene Langzeitbewertung beisteuern.
Erstmalig getestet habe ich das Khadi Amla Shampoo bereits im Frühjahr 2013 und damals schon für gut befunden. Zu dem Zeitpunkt hatte ich meine Haarpflege erst seit ca. einem Dreivierteljahr LHN-konform umgestellt. Ich hatte damals sehr trockene, brüchige Haare als Spätfolge vom Haare färben (Intensivtönungen). Damals habe ich noch regelmäßig mit Henna gefärbt. Danach wurde ich erfolgreich mit Seifenwäsche angefixt, was sogar noch bessere Ergebnisse erzielte. Da ich später immer mehr Probleme mit klettigen Haaren bekam (und nach wie vor habe) und auch die böse Kalkseife im Verdacht hatte, bin ich nach und nach wieder auf Shampoo umgestiegen und dort geblieben, einfach weil es einfacher zu handhaben ist. Als Shampoo nutze ich seither quasi ausschließlich das Khadi Amla Shampoo, da es nicht ganz günstig ist, vermische ich es unter der Dusche mit Alterra Shampoos (meist Koffein, habe aber auch schon das Feuchtigkeitsshampoo benutzt). Mit der Mischung beider Shampoos erziele ich ein Ergebnis, das kaum von Amla pur abweicht. Gelegentlich wasche ich noch mit Seife, was ähnlich gute Ergebnisse liefert, manchmal etwas bessere, aber weitaus weniger zuverlässig ist.
Anwendung: Ich wasche meine Haare etwa einmal die Woche, manchmal seltener, manchmal häufiger. Für die Wäsche benutze ich eine Portion (=normale Haarmuggel-Portion) Amla Shampoo und vermische diese in der Hand mit einer Portion Alterra Shampoo. Ich benutze also für LHN-Verhältnisse überdurchschnittlich viel Shampoo bei einer Wäsche. Meine Haare sind ein Staubmagnet und kletten aufgrund ihrer feinen Struktur gerne, insbesondere um Staub, Flusen etc., daher benötige ich eine gründliche Wäsche, um diese Altlasten größtenteils loszuwerden. Ich shampooniere großzügig den Kopf und die die oberen Längen (bis etwa Kinnlänge) ein.
Außerdem verwende ich bei jeder Wäsche anschließend die SBC als Conditioner, manchmal angereichert mit einigen Tropfen Macadamianussöl. Das kommt natürlich nur in die Längen, ab ca. Kinnlänge abwärts. Trocknen lasse ich meine Haare relativ Muggel-like. Erst werden sie vorsichtig ausgedrückt, dann kommen sie kurz in den Handtuchturban, anschließend lasse ich sie lufttrocknen. Zu keiner Zeit werden sie gekämmt.
Heiliger Gral: Amla generell ist bei mir sehr HG-verdächtig. Das Shampoo ist in der Anwendung aber natürlich leichter anzuwenden als das Pulver. Das Amla-Öl von Khadi habe ich auch schon genutzt, als Leave-In funktioniert es bei mir aber nicht gut und als Pre-Wash ist eine Mischung als Olivenöl und Amla-Pulver effizienter. Außerdem mag ich den Geruch nicht. Amla macht meine Haare weich und ist auch gut gegen das Kletten. Außerdem werden die Haare durch das Shampoo extrem voluminös und fluffig, kein bisschen schwer. Meine Haare neigen dazu abzustehen und frizzig zu sein, zumindest nach der Wäsche liegen sie im Allgemeinen aber sehr gut.
Meine Haare sind schwer kämmbar. Da ich beim kämmen mehr reiße als ordne, bin ich dazu übergegangen meine Haare im Allgemeinen gar nicht mehr zu kämmen, sondern nur regelmäßig beim Frisieren grob zu entwirren. Auch wenn ich vor der Wäsche nicht gründlich entwirrt habe, verknoten sie bei der Wäsche nicht weiter, sondern werden quasi ordentlicher gewaschen. Das klappt mit dem Khadi-Shampoo, aber nicht mit der Seifenwäsche.
Geruch, Farbe, Konsistenz: Die braune Farbe und etwas schlabbrig-gelige Konsistenz des Shampoos lassen einen immer wieder daran zweifeln, ob es wirklich zur Reinigung geeignet ist (wie bei Sole-Zahncreme), aber ich kann Entwarnung geben. Ich konnte auch noch nie beobachten, dass feine Amla-Partikel oder Rückstände anderer Kräuter in meinen Haaren verblieben sind. Meine Haare scheinen die Fremdkörper erst nach der Wäsche aufzusammeln. Der Geruch ist gewöhnungsbedürftig, wie andere hier ja schon zur Genüge beschrieben haben. Obwohl ich Ylang-Ylang auch sehr mag, roch das Shampoo für mich anfangs eher unangenehm (Assoziation: Rächerstäbchen, Hippie-Laden), inzwischen habe ich mich an den Geruch gewöhnt, ich mag ihn sogar. Er hält sich sehr dezent kurzzeitig in meinen Haaren, was ich sehr angenehm finde. Nach der Wäsche riechen meine Haare primär nach haaren, Gott sei dank kaum nach SBC und leicht nach dem Amla Shampoo. Das mag ich.