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Cassia / Farbneutrales Henna http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?f=9&t=2641 |
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Autor: | rashida [ 11.04.2008, 10:33 ] |
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miezekatze hat geschrieben: Auf der Logona-Pflanzenkur (Henna Neutral Hair Treatment) steht allerdings bei den INCIS: "Cassia Auriculata (Cassia)"
Ich habe ne kleine Recherche gestartet, weil mir dies etwas "spanisch" vorkam. Dabei erfuhr ich, dass 1.) man heute unterscheidet zwischen der Pflanzenfamilie der Kassien und der Senna 2.) dieses Cassia Auriculata (link = englisch) tatsächlich zur selben Pflanzenfamilie gehört, aber in Indien eigentlich mehr als Gemüse (wie Erbsen oder Linsen) genutzt wird. 3.) allen Pflanzen innerhalb dieser Familie scheinen die in meinem obigen Beitrag erwähnten Eigenschaften mehr oder weniger ausgeprägt gemeinsam zu sein. Dabei hat es sich im Verlauf der Jahrhunderte aus Erfahrung, Brauchtum und der Entwicklung von Handelsbeziehungen ergeben, dass die Senna alexandrina vornehmlich als Abführmittel und die Senna italica als Haarfärbe bzw. Pflegemittel genutzt wird. Ich persönlich hab ja ne Abneigung gegen diese PHF-Mischungen, weil man da eigentlich nie weiß, was da wirklich drin ist und auch weil da im Zuge der "Bio" "Alternativ" oder "Natürlich" Welle alles mögliche ohne Sinn und Verstand zusammengepanscht wird und dazu vollmundige Werbesprüche geklopft werden, wie z.Bsp. derjenige den Körsbär oben gesetzt hat und in dem einmal mehr das Ammenmärchen vom Neutralen Henna als die Sorte Henna erzählt wird, das aus noch nicht reifen Hennablättern gemacht wird. Ich verstehe einfach nicht, wie man nicht bemerken kann, dass Blätter niemals reifen, das tun doch nur Früchte, die sich aus befruchteten Blüten entwickeln. Erfahrene Kräutersammler wissen jedoch genau, wann das jeweilige Kraut seinen höchsten Gehalt an dem ihm enthaltenen Wirkstoff hat, zu welcher Jahreszeit und Tageszeit am besten geerntet wird und natürlich auch mit welchen Sorten man abhängig von der Bodenqualität und den Anbaubedingungen den höchsten Wirkstoffgehalt erzielen kann, den man für einen spezifischen Gebrauch haben will. |
Autor: | sharona [ 11.04.2008, 14:26 ] |
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Möchte auch gerne mal cassia und auch henna neutral (und die wirkung persönlich mal vergleichen) ausprobieren. weiß jemand wo ich beides am günstigsten bekommen kann? lg sharona |
Autor: | Kerri [ 11.04.2008, 18:34 ] |
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sharona hat geschrieben: Möchte auch gerne mal cassia und auch henna neutral (und die wirkung persönlich mal vergleichen) ausprobieren.
weiß jemand wo ich beides am günstigsten bekommen kann? lg sharona Wenn Du die Beitraege von Rashida gelesen hast, sollte Dir aufgefallen sein, dass das, was ueblicherweise 'neutrales Henna' genannt wird, kein Henna (=lawsonia dingsbumsis) ist, sondern ueblicherweise Cassia oder Senna ist. Es gibt wohl, wenn ich das richtig verstanden hab, keine echten Henna-Blaetter, die NICHT faerben. Frage an Rashida: In einem Deiner Links hab ich gelesen, dass Cassia wohl gelblich faerbt. Da meine Paar weissen Haare auch nach Anwendung dessen, was auf der Packung mit 'henna neutral' bezeichnet ist immernoch schneeweiss sind, frage ich mich, was da wohl drin sein koennte. Das Pulver ist von der Farbe als olivgruen mit leichtem rotstich zu beschreiben, es riecht sehr stark nach frischem Heu. Aber es faerbt halt ueberhaupt nicht. Irgendeine Idee, was das sein koennte? Gruesse & Danke an Rashida fuer die ausfuehrlichen Erklaerungen, Kerri |
Autor: | Sirja [ 11.04.2008, 19:22 ] |
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Ich bin zwar nicht Rashida, aber ich erlaube mir doch mal zu antworten: Rashida hat es auch schon geschrieben: In Cassia ist ein Anthrachinon, das von der Struktur dem Naphtochinon Lawson im Henna zwar ähnelt, aber nicht ganz das gleiche ist. Deswegen reagiert es nicht mit dem Keratin und färbt dadurch nur sehr gering. Gelbe Farbtöne sind sowieso sehr schwach und häufig nur gering zu sehen. Bei grünen Farbstoffen wie dem Chlorophyll ist es ähnlich, wobei davon aber meist ne ganze Menge von vorhanden ist. Kann natürlich auch sein, daß da bei Dir komplett was anderes drin ist. :D rashida hat geschrieben: (ich halte im übrigen die Umlagerungstheorie, die man in den Packzetteln der PHFs findet für ein reines Ammenmärchen).
Was für ne Umlagerungstheorie meinst Du denn und auf welchen Packungsbeilagen steht denn sowas? |
Autor: | rashida [ 11.04.2008, 20:12 ] |
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Also das Cassia, das meine Tochter ausprobiert hat, hat deutlich einen gelben Farbton abgeben. Ich weiß allerdings nicht, wie lange der sich gehalten hat, denn meine Tochter studiert in Frankreich und wir haben das ausprobiert, als sie mich in den Ferien für 10 Tage besuchte. Ich vermute allerdings, dass die Farbe nicht haltbar ist, denn meines Wissens ist die einzige Farbe (oder Chinon) mit der sich ohne chemische Tricks (wie z.B. eine Beize) keratinhaltige Stoffe dauerhaft färben lässt der Hennafarbstoff Lawson. Ãœbrigens scheint es sich deiner Beschreibung nach bei deinem Produkt schon um Cassia zu handeln (es hat ja den charakterischen Duft nach frischem Heu). Ich frag mich halt ob das auch wirklich Senna italica ist oder nicht wie bei dem von Miezekatze um eine andere Cassia art. Es kann aber natürlich auch sein, daß das Zeug überlagert ist und dadurch seine Färbekraft verloren hat. |
Autor: | Kerri [ 11.04.2008, 20:39 ] |
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Danke Euch beiden. Ich werde es wohl mal beobachten, obs nun auf Dauer doch faerbt, oder nicht. Ich hoffe ja nicht..... Andererseits, wenns wieder auswaschbar ist, ists ja eigentlich nicht sooo schlimm :wink: Steht uebrigens ein Mindesthaltbarkeitsdatum auf den Packungen: Dezember 2008. Sollte also hoffentlich noch einigermassen frisch sein. Herzlichen Dank Euch beiden fuer die netten und schnellen Antworten :knuddel: Gruesslies, Kerri |
Autor: | rashida [ 11.04.2008, 20:43 ] |
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Sirja hat geschrieben: rashida hat geschrieben: (ich halte im übrigen die Umlagerungstheorie, die man in den Packzetteln der PHFs findet für ein reines Ammenmärchen). Was für ne Umlagerungstheorie meinst Du denn und auf welchen Packungsbeilagen steht denn sowas? Oh da war ich spekulativ! :oops: diese Umlagerungsgeschichte geistert aber überall rum und da hab ich einfach angenommen, dass sie auch auf den Beipackzetteln kolportiert wird. |
Autor: | miezekatze [ 12.04.2008, 08:58 ] |
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Zitat: diese Umlagerungsgeschichte geistert aber überall rum und da hab ich einfach angenommen, dass sie auch auf den Beipackzetteln kolportiert wird.
Wird sie auch, Rashida, zumindest bei Sante: "Pflanzen-Haarfarbe dringt nicht in Ihr Haar ein, sondern umhüllt es wie eine schützende Lasur, die sich mit Ihrer natürlichen Haarfarbe zu einem einmaligen Ergebnis verbindet." Aber wie soll es denn sonst stattdessen sein? |
Autor: | CocosKitty [ 12.04.2008, 12:05 ] |
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Die Gelbfärbung kommt vermutlich durch die Carotinoide? Carotinoide sind gelb bis orange. Ich glaube ich test auch mal dieses Cassia als Kur. Also das "Henna neutral", was kein Henna ist, von Logona wäre okay? Also einen Rotstich will ich auf keinen Fall (!!!) in den Haaren haben. |
Autor: | miezekatze [ 12.04.2008, 12:09 ] |
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Achso, ich dachte das (also die Bezeichnung "Umlagerungstheorie") wäre jetzt generell auf PHF bezogen, nicht speziell auf Cassia ;) Cocoskitty: Die Henna Neutral Kur von Logona hat bei mir echt gute Ergebnisse erzielt (da ist auch Jojobaöl und Weizenprotein beigemischt) und einen Rotstich hatte ich auch nicht, bin allerdings auch dunkelbraun mit leichtem Rotton drin. |
Autor: | rashida [ 12.04.2008, 15:05 ] |
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Ja die Umlagerungstheorie oder besser das Umlagerungsmärchen findet man immer in Bezug aufs Haare pflegen und damit auch färben, (weil die PHFs ja angeblich pflegen) . Deswegen denke ich, ist es schon richtig davon auszugehen, daß sie auch auf Cassia angewendet wird. Ich habe letztes Jahr ein englisches Buch gelesen, das sich mit der Chemie des Färben von allen möglichen Materialien und auch deren Methoden auseinandersetzte. Ich habe mir die Seiten, die das Färben von natürlichen Fasern wie Baumwolle, Wolle und Seide behandelten kopiert bzw. gescannt. (Ich werde die Seiten mal rauskramen und ins Netz stellen) Da waren auch mehrere tolle Modelle vom Struktur bzw. Zellaufbau von Baumwolle, Wolle dabei, aber nicht von haaren. Trotzdem haben Baumwolle und Wolle (und ich denke Haare auch, denn ihre Struktur ist der Wolle sehr ähnlich) eine Sache gemeinsam, nämlich dass sie von Natur aus neben der Fett- bzw. Wachsschicht eine dünne wasserabweisende Schicht haben, die die inneren weicheren und wasserhaltigen Zellen schützen. Und da stand dann ganz klar: Damit die Wasserlösliche Farbe ins Innere der Faser eindringen kann, muß erstens die Fett- bzw. Wachsschicht weg und dann natürlich die dünne wasserabweisende Schicht irgendwie durchlöchert werden. Das wird beim Färben, egal ob das nun mit synthetischen oder natürlichen Farben geschieht mit Chemie, den sogenannten Beizen (Basen oder Säuren) bewerkstelligt. Wie gut und gleichmäßig dann das Farbergebnis ist, hängt davon ab, wie gut diese "Aufschließung" gelingt, ohne dabei die Faser allzusehr zu schädigen. Ja und nun fällt mir auch ein, wo das Umlagerungsmärchen seine Wurzeln haben könnte. Nach dem Färben und oder Bedrucken der Stoffe werden sie "geschlichtet", d.h. sie werden mit chemikaliken behandelt, die die aufgeraute struktur glättet und dem Stoff wieder mehr "Griffigkeit" und eine glänzendere Oberfläche gibt. |
Autor: | miezekatze [ 12.04.2008, 19:28 ] |
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Ich hoffe ich habe das alles richtig verstanden, die "Aufrauhung" der Haarstruktur, so könnte ich mir vorstellen, gelingt durch das Waschen vor dem Färben (ich wasche da auch immer extra mit einem Volumenshampoo damit die Haarstruktur die Farbe besser aufnimmt). Ich frage mal ganz doof in die Runde: Ist Färben mit Pflanzenhaarfarbe denn nun - pflegend/gesund? - auf Dauer gar nicht so gut für die Haare? - halb so wild? - überbewertet von der angesprochenen Pflegewirkung her? Dass Indigo leicht austrocknend wirkt hab ich schon oft gelesen (allerdings selbst noch nicht festgestellt), ansonsten fühle ich mich mittlerweile ziemlich verunsichert. Auch gerade da ich ziemlich oft nachfärben muss, da die Farbe eben doch schnell "ausblutet". |
Autor: | Lunatic [ 12.04.2008, 20:07 ] |
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Meine Meinung: Kommt auf den Haartyp an, manche Haare trocknet es zu sehr aus, andere bekommen davon quasi einen kleinen Schutzmantel und das Haar wird etwas widerstandsfähiger, weniger Spliss etc. Also hilft hier so wie bei jedem anderen Produkt nur: Testen. Viele finden die SBC auch total toll, ich finde sie sooo doof, da sie aus meinen Haaren nur Matsche macht ;) So unterschiedlich kann es sein. |
Autor: | Denebi [ 12.04.2008, 20:21 ] |
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Kann mich Lunatic nur anschliessen... man muss es ausprobieren, jedes Haar reagiert anders. Auch noch entscheidend meiner Meinung nach: Wieviel man nimmt, und wie lange man es einwirken laesst (gilt auch fuer SBC ;) ) Ein faerbender Effekt kommt meist erst nach einer gewissen Mindesteinwirkzeit zum Vorschein. Je laenger, desto intensiver die Farbe. Und alle anderen Effekte, die man sonst noch so mit dem Pulver eben haben kann. Gerade bei Faerbemitteln empfiehlt sich ja vorher die Probestraehne zu machen. Gilt natuerlich auch, wenn man keine Verfaerbung haben will. Die meisten PhF-Faerber(innen), die ich kenne hatten ueberwiegend positive Effekte (von der Farbe mal abgesehen). Mich eingeschlossen. Daher werd ich das auch mal mit Cassia ausprobieren. Liebe Gruesse, Denebi |
Autor: | Sirja [ 14.04.2008, 21:02 ] |
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Ahhh...Umlagerung im Sinne von sich-ums-haar-legen... :lol:...ja wo hatte ich nur meine Gedanken *g*. Naja, daß es sich ums Haar herum lagert, davon gehe ich auch nicht aus. Die Farbe geht schon ins Haar, aber die Frage ist: Wieweit hinein kommt die Farbe? Das Umlagern betrifft wohl mehr die gerbende Wirkung auf die Haaroberfläche, denn die ist wirklich nur ums Haar herum. Ich denke auch, daß die Haare durch Waschen etc "aufgeraut" werden, wodurch die Farbe besser haftet. Das ist ja erfahrungsgemäß so. Auch je kaputter das Haar, desto besser wirds gefärbt. Klar, in die geschädigten Stellen kommt mehr rein. Ich denke aber allgemein nicht, daß die Farbe wirklich ins Innere des Haares gelangt. Bei anderen Färbeaktionen von Wolle etc. geht man ja schon etwas robuster zur Sache. Da kann schon gut die Farbe eindringen. Beim Haarefärben ist das ja eher sehr mild. Da kommt einfach nicht soviel ins Haar rein. "Gebeizt" wird da eher beim chemischen Färben: mit Ammoniak. |
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