galaxina hat geschrieben:
Fettsäuren, die in Ölen enthalten sind sind aus Verbindungen von Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen aufgebaut. In ungesättigten Fettsäuren treten zwischen den Kohlenstoffatomen (C) öfter mal Doppelbindungen auf. Soll heißen statt so:
C-C
sind diese Atome doppelt verbunden:
C=C .
Beim Erhitzen werden diese Doppelbindungen aufgebrochen. Und bis die sich beim erkalten wieder zusammenlagern dauert wahrscheinlich länger als bei einfachen Bindungen.
Außerdem liegt's natürlich auch am Schmelzbereich vom Kokosöl, der ja ungefair bei Raumtemperatur (17-20°C) liegt.. Stellst du's z.B in den Kühlschrank wird's schneller wieder fest, weil's da natürlich viel kälter ist
Und oben genanntes ist auch mit der Grund warum man Öle nicht zu stark erhitzen darf.. die Doppelbindung wird aufgelöst, die funktionelle Gruppe wird abgespalten und reagiert dann als freies Radikal meistens sofort wieder und die Fettsäure zerfällt unter Umständen zu einem anderen Stoff.
Um Mehrfachbindungen in Kohlenwasserstoffen zu spalten sind wesentlich höhere Temperaturen als Raumtemperatur, Heizung oder sogar Kochtopf nötig, nennt sich "Cracken", wie bei der Roherdölverarbeitung. (Oder ne Wasserstoffamtmospähre, nennt sich dann "Hydrockracken") C=C-Bindungen sind zwar reaktiver als Einfachbindungen, aber wie saena schon geschrieben hat, sind es die freien Radikale, die Bööösen, die sie zerstören! Also Licht, Luftsauerstoff, Umweltgifte und so. Also glaube ich, dass eher das zweite Argument mit der signifikant niedrigeren Temperatur im Kühlschrank zutrifft!
Oder, ist mir eben noch eingefallen (sind jetzt nur Überlegungen, vielleicht kann mich ein Thermodynamiker da berichtigen, wenns nicht stimmt? ^^):
1) Beim Schmelzen wird der Substanz ja thermische Energie zugeführt, welche die Moleküle schwingen lässt, sodass das Zeug letzendlich schmilzt. Beim Abkühlen bzw. Erstarren wird diese Energie wieder abgegeben, könnte mir vorstellen, dass dieser Prozess einfach langsamer von Statten geht, da die Differenz zwischen Kokostemperatur (^^) und Raumtemperatur niedriger ist, als die zwischen Kokostemperatur und Heinzugs/Schmelzgerät/was-auch-immer-Temperatur ist. D.h., Schmelzen geht schneller weil in gleicher zeit viiiel mehr Energie zugeführt wird, als beim Abkühlen abgegeben wird. (Deswegen gehts im Kühschrank schneller!)
Oder:
2) Dass die Ketten im Kokosöl sich einfach schneller aufdröseln, also schneller ihre Lage verändern können beim Schmelzen, als beim Abkühlen. Also, dass die Ketten fürs "Wieder-Ordnen" einfach länger brauchen (macht glaube auch Entropie-technisch Sinn, vllt ergänze Ich das später noch...

) Da beim Erstarren ja auch mehrere Stadien der Viskosität durchlaufen werden, ist es im molekularen Sinne vielleicht viel früher "fest", als es uns vorkommt.
Puh! Hoffentlich stimmt das so, will keine Halbwahrheiten verbreiten! Wenn nicht, Chemiker dieser Welt, verbessert mich !

^^
Nebenbei: Es gibt natürlich Reaktionsmechanismen, die C=C-Bindungen wieder "zusammenfügen" können, aber wer von uns hat schon ein voll eingerichtetes Organik-Labor zu Hause? (Wer ja, möge sich bei mir melden, damit ich spiiielen kann!

) Wär ja auch zu schön!

Alles bleibt anders.