curlywurly hat geschrieben:
@katzemyrdin, ich habe wohl wirklich etwas wirr geklungen. Hab im Stress geschrieben. Also will ich nochmal alles von mir und dir zusammengetragene/beobachtete zusammenfassen.

nappy wird durch die Lockenstärke und der damit verbundenen offenen Kutikula verursacht, egal welche Herkunft, ab 3 c geht es los mit nappy, lediglich die Ausprägungen sind verschieden

nappy entsteht auch durch die Kinks, ab 3c häufen sich die Kinks egal welche Herkunft, nur die Ausprägungen sind unterschiedlich, je lockiger um so mehr Kinks (diese Beobachtungen meinerseits hatte ich noch vergessen)

das afrikanisches Haar noch rauer wirkt, liegt glaube ich daran, dass dieses Haar mehr von diesen Kinks enthält und eine dickere Kutikula hat
Ich schließe mich allem an!
Gerade den letzten Punkt finde ich wichtig, denn es scheint ja doch irgendeinen Unterschied zwischen europäischen und afrikanischen afrokrausen Haaren zu geben und das scheint er zu sein.
Wenn ich jetzt zu deiner Aussage komme, dass die Herkunft nicht wichtig ist, liegt die Vermutung nahe, dass dieser Unterschied sich eher in der Optik als in den Ansprüchen an die Pflege niederschlägt:
curlywurly hat geschrieben:
Ich kam zu dem Schluss:

Bei der Pflege ist die Herkunft wurscht. 4er Haare bedeutet, man braucht 4er Pflege. Die Ausprägung der Lockenstärke hat mehr Einfluss (s. offene Kutikula und Austrocknungseffekt) als die Ausprägung der Kinks und die Dicke der Kutikula.
Wenn ich allerdings an meine europäische 3c-4a- Cousine denke, wäre sie mit der Pflege der 4er-Typen definitiv nicht gut beraten. Sie hat sehr feine und auch nicht viele Haare und bekommt mit normalen Drogerieprodukten gute Ergebnisse. Von der tightly curly- Methode oder Afropflege oder ähnlichem hat sie noch nie gehört und interessiert sich auch nicht dafür. Mit ihrer wash-and-go-Methode + etwas Gel hat sie eine gute Bündelung und ihre Haare sind nicht übermäßig trocken für ihren Haartyp.
Allerdings muss ich auch erwähnen, dass viele Lockenköpfe in diesem Familienzweig sehr feine und weiche Haare haben und keine Probleme mit Frizz oder Haarbruch oder Verfilzungen haben, obwohl sie nicht viel pflegen.
Ist das Zufall? Die Ausnahme von der Regel?
Bei meinen afrikanisch bzw. afrikanisch-europäischen Verwandten ist es so, wie du geschrieben hast. Ohne spezielles Pflege und angemessenes Handling für 4er- Typen geht es nicht!
Allerdings ist Haarpflege auch dort kein großes Thema und enge Locken sind eher "schlechte Haare"
Der Austrocknungseffekt, der durch die abgespreizte Cuticula bei stärkeren Locken entsteht, scheint wirklich der Knackpunkt bei der Pflege zu sein. Nicht umsonst ist es in der Afropflege Tradition, die Haare erst zu pflegen (Feuchtigkeit geben) und dann - z.B. mit Sheabutter - zu versiegeln (Feuchtigkeit einschließen).
Allerdings macht mir die Dicke der Cuticula noch Kopfzerbrechen, denn je mehr Schichten sie aufweist, desto schwerer kann Feuchtigkeit aus Pflegeprodukten in das Haar gelangen.
Du sagst ja selbst, dass die Lockenstärke mehr Einfluss auf die Pflegebedürfnisse hat als die Dicke der Cuticula. Die Frage ist nur: Wie viel mehr?

Bei deinem Sohn scheint es ja anders zu sein als bei meiner Cousine (s.o.), die zwar eine relativ geschlossene Cuticula zu haben scheint, aber schon aufgrund ihrer geringen Haarstärke (ganz feine Haare) auch wenig Cuticulaschichten haben wird.
Ich finde unsere Diskussion auch sehr schön! Das klappt wirklich gut mit uns beiden

Ich habe schon viel dabei gewonnen.
Und ich bewundere alle, die hier noch mitlesen, obwohl sie keine afrokrausen Haare haben
