gwenyfar hat geschrieben:Ich schreibe das jetzt mal hier, weil es hier aktuell gerade passt, könnte es aber genauso im 60th-street-thread, bei Elymwold oder LadyIdun schreiben:
Ich finde, wir sollten uns ab und an mal vor Augen führen, was das mit einem Shop macht, wenn er vom LHN "entdeckt" wird. Ich denke da schon eine ganze Weile drüber nach, weil ich finde, dass man einige "Entwicklungsphasen" ausmachen kann, die sich bei vielen Shops gleichen. Wenn ein Shop hier vorgestellt wird, erlebt er ja oft innerhalb weniger Tage einen richtigen Boom. Der Shopbetreiber wird sich zunächst freuen über die gesteigerte Nachfrage, bald gibt es in der Regel dann ja auch die ersten Anfragen nach anderen Längen, anderen Ausführungen und generell custom orders. Und wenn der Shop dann hier länger in den TopTen ist, dann häufen sich die custom orders und werden mit den schönen Stücken, die dann hier gezeigt werden, auch immer differenzierter und anspruchsvoller. Das will nicht nur vom Shopbetreiber handwerklich umgesetzt werden, das bringt auch eine Masse an E-Mail-Korrespondenz mit sich. Wenn man sich mal überlegt, wie oft man mit Doug oder wem auch immer für eine komplizierte custom order hin und her geschrieben hat; das dann potenziert auf alle LHN-custom-Kunden und es soll ja tatsächlich daneben auch noch Kunden außerhalb des LHNs im Rest der Welt geben..

Ich denke irgendwann kommt jeder shop - und das gilt vor für Shopbetreiber, die das Handwerk neben dem eigenlichen Job machen - der Punkt, an dem der Zeitaufwand so groß wird, dass entweder in irgendeiner Form die Bremse gezogen werden muss oder die Qualität der Arbeit oder die Gesundheit des Shopbetreibers zu leiden beginnt. An diesem Punkt gehen die Shopbetreiber dann unterschiedliche Wege - entweder sie machen weiter wie bisher und die Qualität wird schlechter oder sie reduzieren zeitweise oder auch grundsätzlich die Möglichkeit, custom orders aufzugeben.
Was ich mit dem ganzen Sermon sagen will, den ein Wirtschaftswissenschaftler sicher viel besser ausdrücken könnte: man sollte dabei auch mal den Gesamtzusammenhang und die potentiellen Vorteile sehen, anstatt solche Beschränkungen ausschließlich und sofort als Affront gegen die Kunden aufzufassen. Mir persönlich ist es lieber, ein Shopinhaber beschränkt die Möglichkeit, COs aufzugeben, hält aber insgesamt die Qualität seiner Produkte aufrecht - Beispiel: Elymwold. Dieses Beschränken des Absatzes im Interesse der Qualität habe ich bei TT bisher eher vermisst. Und Beispiel 60thStreet: jetzt kann man nur noch aus dem etsy-shop wählen, hat dafür aber schon ein Foto genau der Forke gesehen, die man auch bekommt - Farb- und Musterüberraschungen werden minimiert.
Das kann ich nur 100% unterschreiben und möchte noch folgendes hinzufügen:
Doug ist ein Künstler, er ist selber Ästhet und Perfektionist, sonst wäre er mit dem was er tut nie soweit gekommen,
Er hat einen unglaublich hohen Standard sich selbst gesetzt und das Endresultat sieht aus wie aus einem Guss,
das man darüber hinaus leicht vergisst aus welchem Material es geboren wird.
NIEMAND der nicht selber mal an einer Drechselmaschine gesessen hat und der mal den Staub vom schleifen in den Lungen
(ja trotz all den Atemschutzmaßnahmen der Welt schluckt man Staub) und die umherrfliegenden Spähne auf seiner Haut gespürt hat,
kann erahnen, was es bedeutet, wirklich täglich diese Perfektion zu erreichen.
Was es heißt seine Werkzeuge in Stand zu halten, immer möglichst genau auf die Kundenwünsche einzugehen, möglichst NIE einen Fehler zu machen.
Es ist auch blauäugig zu denken das Doug das so für immer weiter machen kann, er ist keine Maschine,
er ist auch noch nicht urralt aber irgendwann wird er einmal nicht mehr dazu in der Lage sein oder die Lust daran verlieren.
Bis jetzt ist er immer auf alle Sonderwünsche eingegangen, für mich persönlich war es aber nur eine Frage der Zeit,
bis er Einschränkungen machen muss!
Er hat bisher alles versucht nachzubessern wenn er einen Fehler gemacht hat, ich hab noch nicht gelesen das es mal keine Antwort auf eine E-mail oder Nachricht gab.
Die Stundenrechnung ist eine Sache aber was noch viel höher zu rechnen ist, ist sein Kundenservice und seine
Motivation die er bisher gezeigt hat über so viele Jahre hinweg.
Klar sind die Preise hoch aber es sind im Endeffekt Unikate auch wenn Sie sich vielleicht im Form und Größe gleichen.
Doug ist uns über die Zeit in so vielen Dingen entgegengekommen, ich denke es ist nur fair wenn er sowas auch von uns verlangt.
Die Alternative ist nämlich das er komplett die Lust verliert und aufhört!