Janidoo hat geschrieben:Könnte man dann auch einen "Schuss" Alkohol zum Haarwasser für die Konservierung geben oder muss der Sud schon daraus bestehen, weiß das jemand?
Inzwischen kann ich mir die Frage selber beantworten

Für den Auszug der Blätter sollten diese in Alkohol (alternativ Obstessig oder Öl) eingelegt werden. Man kann den Alkohol später aber verdünnen. Durch die Mischung mit dem Alkohol wird auch das Wasser oder z.B. Tee haltbar gemacht.
Entschuldigt den Doppelpost, aber ich möchte das Thema nochmal hervorholen um hier mein eigenen Haarwasser-Rezept zu teilen. Es soll sich ja nicht in meinem Tagebuch verstecken.
Anleitungen, wie man Haarwasser herstellen kann, gibt es im Internet zu Hauf. Denn so habe ich mir letzlich auch jegliche Infos zusammengestellt, die ich für mein "Gebräu" benötigte. Es gibt jedoch unterschiedliche Meinungen (besonders, ob man den Auszug im direkten Sonnenlicht, dunkel etc. lagern soll). Aber lange Rede, kurzer Sinn. Für diejenigen die es interessiert, hier mein Rezept:
Für den Alkoholauszug:
40 g Birkenblätter
30 g Brennesselblätter
25 g Zinnkraut
20 g Rosmarin
20 g Kamillenblüten
ca. 10 g Ringelblumenblüten
mindestesn 1,5 L Alkohol z.B. Wodka 40% Vol.
Die Kräuter habe ich im Reformhaus gekauft, Arzneiqualität.
Da es hieß, 50 g Kräuter auf 200 ml Alkohol, hatte ich entsprechend bei 100 g Kräuter mit einer Flasche 40%igen Wodka a 500 ml gerechnet. Die Kräuter habe ich in ein hohes Glasgefäß mit Verschluss gegeben, das bisschen Wodka hat die Menge aber nicht bedeckt, weshalb ich 2 Flaschen nachkaufen musste. Es gab aber nur noch 37,5%igen Wodka a 700 ml. Egal, beides rein und die Masse war bedeckt.
Das Ganze habe ich ca. 2 Wochen (genau: 13 Tage) in der Küche stehen lassen und jeden Tag das Gefäss etwas geschüttelt. Die Kräuter haben sich nach und nach unten abgesetzt und auch einen großen Teil der Flüssigkeit aufgesaugt. Von 1,9 L konnte ich nachher ca. 1,2 L abzapfen.
Den Sud habe ich über ein Sieb in Braunglasflachen abgefüllt, etickettiert und in den Kühlschrank gestellt. Soll laut Infos aus dem Netz ca. 12 Monate haltbar sein.
Für das Haarwasser:
- Kräuter wie oben, Menge nach Belieben
- 225 ml Mineralwasser
- 5 Tropfen Squalan
- 2-3 Tropfen ätherisches Rosmarin und Lavendelöl
- 75 ml von dem Alkoholauszug
Hier habe ich selbige Kräuter wie oben, Menge nach Gefühl (am meisten Brennesselblätter) mit ca. 250ml Mineralwasser aufgebrüht. Dazu habe ich den Filter aus meiner Teekanne genommen, weil da mehr Kräuter rein passten. Es waren ca. 3 EL Brennesseltee, 1-2 EL Birkenblätter, und ca. 1 EL je vom Rest. Das Teesieb habe ich in eine normale, große Tasse gegeben. Das Mineralwasser (gekauftes, haben zwar niedrige Wasserhärte, aber wollte jeglichen Kalk usw. vermeiden) habe ich im Wasserkocher aufgekocht und über die Kräuter in die Tasse geschüttet. Abgedeckt ca. 15 Minuten oder sogar länger ziehen lassen, bis es nur noch lauwarm war. Den "Tee" habe ich dann durch ein Sieb in einen Messbecher abgefüllt. In den Tee habe ich Squalan und die äth. Öle gegeben. Nun habe ich drei kleine Braunglasfläschchen (100 ml Fassung) jeweils 1/4 Alkoholsud und 3/4 Tee gegeben. Der Alkohol wurde somit im verhältnis 1:3 verdünnt. Da Squalan Feuchtigkeit spendet, aber nicht fettet, habe ich dieses als Hilfsmittel benutzt. Mit der Verdünnung bleiben im Haarwasser ca. 10% Vol. übrig. Das reicht zur Haltbarmachung, soll laut Recherchen im Netz auch nicht austrocknen.
Für das Haarwasser habe ich mir ein MHD von 6 Monaten notiert, es wird allerdings schon vorher aufgebraucht sein. Nächstes Mal verwende ich für den Tee vielleicht eine andere Mischung oder mehr Squalan - mal schauen.
Ich wende mein Haarwasser nun schon seit 3 Wochen fast täglich an. Über die Langzeitwirkung und auch über eventuellen Haarwuchs kann ich natürlich noch nichts sagen. Aber das Haarwasser fühlt sich gut an. Es trocknet die Haut nicht aus, zieht gut ein und hinterlässt auch keine Spuren im Haar sodass sie fettig aussehen.
PS: Man kann den Auszug natürlich auch nur mit reinen Brennesselblättern oder sogar -wurzeln machen. Wurzeln sollten allerdings bis zu 4 Wochen eingelegt werden.
