Hei Salzdrache und vielen Dank! Zur Challenge (im weitesten Sinne) folgt jetzt ein laaaanger Text
Haarfrust...
Ich hatte mir ja für heute
ausgiebiges S&D vorgenommen und das dann auch durchgezogen. Das habe ich schon recht lange nicht mehr getan, so 4 Jahre vielleicht? Und das hat man leider auch gemerkt. Grade in den Spitzen hatte ich Unmengen Spliss und Haarbruch, da musste einiges raus. Die Spitzen hab ich danach noch wieder mit ner halbwegs glatten Kante versehen und schnell gemessen:
106,5 cm. Das ist 1 cm kürzer als der Klassiker, mit dem ich das Projekt hier gestartet habe

Besonders stark war der Haarbruch an der Stelle, an der bei Flechtzöpfen etwa das Haargummi sitzt. Ich trage etwa einmal pro Woche ne Zopfkrone, ist meine typische Vor-der-Wäsche-Frisur, und da ist am Ende ein Zopfgummi drin. Ich will in der nächsten Zeit mal gucken, ob es auch ohne hält und auf Zopfgummis verzichten.
Fünf Jahre lang hab ich mein Projekt hier schon, in dieser Zeit wollte ich vom Klassiker (107,5 cm) zu MO (120-121 cm) kommen. Am besten auch mit mehr als drei Haaren - und genau daran ist es irgendwie auch gescheitert. Wenn ich mal überlege, wie meine Spitzen und unteren Längen beim Splissschnitt aussahen, wundert es mich auch nicht, dass da immer weniger Zuwachs unten ankam (und natürlich hoffe ich, dass es jetzt besser wird, besonders nach dem ausgiebigen Schnitt). Ich hab also mal ein wenig durch mein PP geblättert, auch durch mein altes, und mal geschaut, wo und wie und überhaupt mir meine Haare eigentlich am besten gefielen. Das war vor ca. 6 Jahren, kurz bevor ich mir die Dreads hab machen lassen. Leider sind die Bilder alle auf irgendwelchen Festplatten vergraben und da Photobucket sich da so anstellt, kann ich euch die leider auch nicht einfach so zeigen

Bei vielen meiner alten Bilder fällt mir allerdings auf, dass die Haare einen tollen Glanz und eine schöne Struktur haben. Meine Baustellen waren trockne Spitzen und zickige Kopfhaut. Durch die mildere Wäsche ist die Kopfhaut besser und ich dachte, die Spitzen wären jetzt weicher, aber ganz offensichtlich ja nicht, sonst hätte ich da nicht so radikal schneiden müssen. Sie waren weich, aber dafür brüchiger.
Das ewige Lied mit den Spitzen...
Als ich MO erreicht habe, das war glaube ich im Januar letzten Jahres, sahen sie so aus:

Tollte Struktur, aber dünne Spitzen. Aber das, was da in den Spitzen ankam, sah irgendwie definiert aus.
In super glatt, weil schon öfter gekämmt und im Dutt gewesen, sah es dann so aus:

Da zeichnet sich schon durch die vielen abstehenden Haare ab, dass ich in den unteren Längen und Spitzen Probleme mit Haarbruch und Spliss habe. Also die beiden Sachen hatte ich schon immer, aber da nun ganz massiv. Das hab ich nur irgendwie nicht erkannt und so ein Splissschnitt dauert ja immer ewig und da fehlen dann oft Zeit und Motivation.
Und nun der Vergleich von vor ca. einem Jahr und jetzt:

vs.

Das Problem hat sich verstärkt, es gab auch quasi gar keinen Zuwachs mehr in der Länge. Ich hab immer so sehr auf die Länge abgezielt, mich über jedes bisschen Zuwachs gefreut, dass die Qualität der unteren Längen in den Hintergrund gerückt ist. Mich hat das optisch gestört, aber so viel schneiden? Nein, die Länge hab ich mir doch so mühsam erkämpft! Und dann schau ich mir mal Bilder an von Leuten, die da radikaler mit der Schere sind als ich und finde die Bilder in allen Fällen besser. Von daher nehme ich mir jetzt vor, nicht nur meine (neue) Wasch- und Pflegeroutine zu dokumentieren, sondern auch wieder regelmäßiger zu messen und zu trimmen.
Was hab ich anders gemacht?
Condi. Bzw. kein Condi - ich wollte aus Gründen der Nachhaltigkeit ja unbedingt vom Condi weg. So natürlich waschen wie möglich. Da gar nicht waschen ja auf Dauer nicht geklappt hat, wollte ich am liebsten nur Wasser. Ohne Apfelessig wurde das nichts. Und dann schlich sich zum Herbst die Kombination aus Roggenmehl und Apfelessig ein. Dass es ohne den Essig nicht klappt, hab ich ja neulich erst festgestellt. Also muss ich da jetzt eine neue Routine finden. An sich gefallen mir Ansatz und obere Längen mit der Mischung aus Mehl und Essig. Aber offenbar reichen Öl und Rosenwasser nicht, um die Längen ausreichend zu schützen und zu pflegen. Und offenbar trocknet Apfelessig deutlich stärker aus als gedacht.
Was ist jetzt also der Plan?
Ich werde mir wohl oder übel wieder
Condi besorgen und rausfinden müssen, welcher denn was für mich ist. Empfehlungen sind an dieser Stelle ausdrücklich erwünscht! Es soll auf jeden Fall NK sein, denn nachdem ich versucht hab immer nachhaltiger und natürlicher zu waschen und zu pflegen fühlt sich der Kauf von Condi nach einem riesigen Rückschritt an.
Mit Seife, Shampoo und Shampoobars sahen meine Haare gut aus, ich hatte aber oft Kopfhautprobleme. Außerdem wasche ich inzwischen so mild, dass das garantiert nicht funktionieren würde. Ich will versuchen den
Apfelessig loszuwerden und dafür dann Mehl oder Waschkräuter höher dosieren, in der Hoffnung, dass meine Kopfhaut das mitmacht. Ich glaube Mehl hab ich immer mit einer sauren Rinse verbunden, bei den Kräutern bin ich mir gerade nicht sicher. Da müsste ich nur meine neue Dosierung finden, denn die alte ist viel zu hoch (auf meinem Glas steht noch 2-3 EL für 200-250 ml, zuletzt war es 1 TL + ein Schuss Apfelessig auf 700 ml). Die Kräuter hatte ich immer in schwarzem oder grünen Tee angerührt und ich glaube, das hat als saure Komponente gereicht.
Öl und Condi für die Längen zu mischen ist ebenfalls eine gute Idee, die früher auch fester Teil meiner Waschroutine war. Saure Rinsen (mit Limette) hab ich nach der Seifenwäsche immer gemacht, aber danach kam noch ne Mischung aus Condi und Öl in die Längen und eine Kräuterrinse gab es auch (die aber in erster Linie für die Kopfhaut). Da ich ja fürs Oilrinsing nach wie vor Öl in die Längen gebe, ist tatsächlich nur der Faktor Condi für die Längen anders und offenbar auch der Knackpunkt. Also: Rausfinden, welcher Condi aktuell richtig für mich ist! Und, wie schon weiter oben geschrieben: Wieder regelmäßig messen und trimmen. Außerdem Säure in der Wäsche reduzieren, auch wenn ich dann stärker waschen muss.
Das passt zeitlich ja eigentlich ganz gut mit der
Summergrowthchallenge, die ja Übermorgen startet, denn da soll ja mit einem Rundumpaket aus Pflege das Wachstum angekurbelt werden. Da monatlich gemessen wird, hab ich auch einen guten Überblick, ob die radikalen Maßnahmen denn erfolgreich waren. Bis Steiß etwa hatte ich ca. 2 cm Wachstum pro Monat, ab da nur noch 1 bis maximal 1,5 cm. Sollte ich dieses Wachstum noch haben, könnte ich Ende September bei 109,5 - 111 cm sein - mal schauen, wo ich dann tatsächlich lande.
Fotos vom Schnitt hab ich leider noch keine, Herr Jara trifft sich heute seit langer Zeit mal wieder mit einem Freund. Ich hoffe aber, dass morgen auch wieder so schönes Wetter ist und er mich vor toller Gartenkulisse ablichten kann
