Hexe hat geschrieben:Sollte ich diese erbitterte Diskussion losgetreten haben?

:oops
Es sei dir verziehen.

Und nein, losgetreten habe ich sie wohl eher. Ihr habt ja alle einmütig Hannelore verbal verdroschen. Da hätts wohl keine Diskussion gegeben. ^^
Wie gesagt, sehe ich die Dinge heute viel gelassener als früher. Ich habe ein Selbstverständnis gewonnen, in dem ich auch Weiblichkeit annehmen kann, ohne mich dadurch diskriminiert zu fühlen.
An- oder hinnehmen? Ich kenne dich nicth persönlich und will dir nichts unterstellen, aber so wie du es beschreibst muss ich gerade sehr an meine Mutter denken, damals alleinerziehend mit ebenfalls drei Kindern, die so etwas auch irgendwann gelassener sah (nämlich in dem Moment, in dem die Bedrohung nicht mehr so akut war, da ihre Kinder groß wurden), irgendwann aber dann mal zu mir sagte: "Ach Kind, in vielem hast du ja Recht, aber ich habe einfach keine Kraft mehr zu kämpfen."
Ich fand das sehr beeindruckend und verständlich und ich behaupte, so ist es bei vielen anderen auch. Wie gesagt, dir persönlich unterstelle ich das nicht. Ich kenne dich ja gar nicht.
Sollte es Männer (oder Frauen) geben, die über mich die Nase rümpfen
Wer tut das denn?
Übrigens vielleicht interessant, dass sich mein Sohn deutlich mehr für Technik und Computer interessierte und wettbewerbsorientierter war, als seine beiden älteren Schwestern. Und ich garantiere dafür, dass er auf keinen Fall extra "männlich" erzogen wurde. Er spielte mit dem gleichen Spielzeug, wie die Mädchen (also z.B. Puppen UND Fishertechnik) und entwickelte doch deutlich andere Interessen.
*g* Was mich schon wieder an meine Mutter erinnert - tut mir leid, ist wirklich so. Sie hat auch immer Stein und Bein geschworen, dass wir drei (ja, auch zwei ältere Schwestern und ein jüngerer Bruder) absolut gleich erzogen wurden. Natürlich wurden wir das nicht, aber diese Dinge laufen eben oft sehr subtil ab. Aber auch hier will ich dir nichts unterstellen, denn das könnte ich nicht einmal nachweisen, wenn es so wäre.
Aber das muss ich auch gar nicht, denn egal wie sorgfältig du deine Kinder vor allen geschlechtsdifferenzierenden Einflüssen hättest schützen wollen (rein hypothetisch), wären diese Einflüsse trotzdem immer da. Du erziehst deine Kinder nicht, die Gesellschaft tut es. Schule, Kindergarten, Fernsehen, Verwandte, Freunde... sie werden an die Norm angepasst.
Das fällt mir besonders auf, seit ich selber Kinder habe. Ein Beispiel: meine Tochter liebt gelb und weiß. Das sind ihre Lieblingsfarben seit sie sprechen und sich dazu eine Meinung machen kann. Aber egal wo wir mit dem Kind hingingen, ihr wurde eingetrichtert, dass sie rosa zu lieben hat. "Alle Mädchen lieben rosa." Eine Frau, die ihr ein Armband schenken wollte und ihr eine Auswahl hinhielt, hat es tatsächlich mal geschafft, 5 min lang auf das Kind einzureden, um sie davon abzubringen, das bunte Armband zu nehmen, denn "alle kleinen Mädchen nehmen ja immer das rosane.". Das hat sie dann letztlich auch mit nach Hause genommen, wo sie es dann nie wieder angesehen hat. Mittlerweile ist sie soweit, dass sie, wenn sie ihre Lieblingsfarben nennt, rosa mit aufzählt, wenn sie sich etwas aussuchen darf, wählt sie hier zu Hause immer noch alles was gelb oder weiß ist, auch wenn rosa dabei ist. Ich gehe davon aus, dass sich auch das noch verliert, und sie dann voller Überzeugung rosa lieben wird.
Aber das ging nicht von ihr aus.
Mein Sohn vergöttert Puppen - meine Tochter hat sich nicht die Bohne dafür interessiert. Er liebt auch Autos (Die interessieren meine Tochter auch nicht. ^^ ). Mit höchster Wahrscheinlichkeit kann man davon ausgehen, dass die Liebe zu den Autos bleibt, und die zu den Puppen verschwindet. Aber auch das wird nicht von ihm ausgehen. Es werden sich genügend "hilfreicher" Zeitgenossen finden, die ihm schon beipulen werden, wie "es sich gehört".
Ich weiß, Lieblingsfarben und Puppen sind nicht die Welt, aber es ist ein Beispiel dafür, dass Eltern ihre Kinder vor so etwas nicht schützen können. Und damit meine ich nicht vor der Rollenkonformität, denn wenn es das ist, womit meine Kinder glücklich würden, wäre mir das absolut recht, sondern vor dem Verlust der eigenen Wahl.
Was ich damit sagen möchte ist, dass ich sehr wohl glaube, dass es sowohl soziale Rollenzwänge gibt als auch angeborene Verhaltensweisen/Interessen oder was auch immer, die unser Leben bestimmen.
Welche denn? Und woran machst du das fest? Mal konkret.
Jeder von uns macht sich seine eigenen Gedanken darüber und jeder hat gute Argumente, die ein anderer möglicherweise widerlegen könnte.
Wirklich? Dann sag mir doch welche. Oder widerlege was ich sage.
Verstehe mich nicht falsch, ich bin absolut bereit meine Meinung zu ändern, wenn es denn gute Argumente dafür gibt. Aber wenn ich zum Thema bisher ein offenbar schwer (oder nicht?) zu widerlegendes Argument bringe, wird dieses für Gewöhnlich übergangen und es fängt wieder der nächste an mit: "Ich glaube aber, dass es weibliche Eigenschaften gibt."
Das hatten wir doch alles schon. Wenn du (oder auch andere) dir die vorangegangenen Postings durchgelesen hast, dann wirst du dir doch eine Meinung zu dem gebildet haben, was geschrieben wurde. Die würde mich tatsächlich interessieren. Wenn du immer noch der Meinung bist, dass ich und andere "unweiblich" bin/sind, weil weiblich das ist, was du und andere hier festlegen, dann erkläre mir doch, wie du dazu kommst. Ich erkläre mich doch hier auch laufend.
Was mich auch interessieren würde: Habt ihr, die ihr alle davon ausgeht, weibliche Eigenschaften seien angeboren, denn alle diese Eigenschaften? Denn das müsstet ihr ja, wenn sie angeboren sind, so ihr denn weiblich seid. bzw. habt ihr überhaupt die gleichen Vorstellungen davon?
Vielleicht könnt ihr versuchen, es auch etwas gelassener zu sehen.

Sicher. Wenn man mich genau so leben lässt, wie ich es möchte, dann kann ich es vollkommen entspannt und gelassen sehen, wenn andere anders leben. Nichts anderes sage ich die ganze Zeit. Aber mal ehrlich, aus welchem Grund sollte ich es wohl gelassen sehen, wenn man mich einschränkt und mich zum Kuriosum macht - und noch dazu meinen Kindern das gleiche Schicksal droht?
Vielleicht könnt
ihr auch versuchen, das Ganze etwas gelassener zu sehen und nicht eure persönlichen wirklichen oder erwünschten Eigenschaften zur einzig akzeptablen Wahrheit zu erklären.
edit: Die neuen Posts hatte ich noch nicht gelesen. Mach ich jetzt.
