Über 40 - Haare ab oder in mit langem Haar?

Lange Haare in unserer Gesellschaft und "dies und das"

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Maus
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#1096 Beitrag von Maus »

imene hat geschrieben: ...
Ich empfände es außerdem als unverschämte Anmaßung. Ich selbst würde sowas ja auch niemandem einfach so an den Kopf knallen.

Langes, schönes Haar - noch dazu mit Stil und Geschmack frisiert, ist wesentlich ansprechender als all die "Entgleisungen" die man in der Regel so sehen muß.

Da fällt mir noch grad ein: Es ist doch auch bezeichnend, daß viele sich in Grund und Boden schämen wegen ihrer früheren Frisuren, wenn sie ältere Fotos zeigen. Ein Langhaar wird ins solcher Situation meist hören: Oh, hattest du da schöne, lange Haare.
Dem kann ich nur zustimmen! Danke, dass Du das mal auf den Punkt gebracht hast. :) *freu*
Für meine früheren "Entgleisungen" (z.B. Wildpflaume-Tönung mit Topfschnitt) möchte ich mich am liebsten verstecken! :oops: *schäm*

Solche Bemerkungen drücken sicherlich auch Neid aus. :waigel:
Ist doch ein Zeichen, dass lange Haare wesentlich schöner sind als sogenannte "flippige" Kurzhaarschnitte.
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Maus
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#1097 Beitrag von Maus »

Buschrose hat geschrieben:Ich bin ganz glücklich, dass meine Schwester mit 41 Jahren endlich ihre dicken dunklen Wellen wieder auf BSL-Länge trägt; ich bin noch älter und trage zwischen Hüfte und Steiß. Und ....unsere Mutter trägt mit 75 Jahren keine kurze Wasserwelle, dafür aber locker hochgestecktes überschulterlanges Haar. Wir brechen mit allen Konventionen. :shock: :D


:knuddel: :respekt: :blumen:
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wolfgang
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#1098 Beitrag von wolfgang »

Die Aussage, manchen Frauen stehen kurze Haare besser, verstehe ich einfach nicht. Haare sind doch ein Teil des Körpers. Die Aussage impliziert doch man solle sich freiwillig kastrieren lassen, wenn oder weil es besser aussieht. Meiner Meinung nach ist das ausschließlich eine Modeerscheinung, soziokulturelles Netzwerk, das für viele Gültigkeit hat, aber es ist kein Naturgesetz und daher auch nicht allgemeingültig.
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die Haare sind vielleicht noch 70 cm lang und braun. Geschnitten habe ich sie nicht. Die Maximallänge war bei 90 cm, vor ein paar Jahren.
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Criosdan
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#1099 Beitrag von Criosdan »

In dem Buch "Big Hair" von Grant McCracken ist ein interessantes Kapitel, warum die Gesellschaft Frauen dazu drängt, sich ab 40 oder so, die Haare zu schneiden.
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Tanita
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#1100 Beitrag von Tanita »

Und? Was steht da über die Gründe?
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Maus
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#1101 Beitrag von Maus »

Criosdan hat geschrieben:In dem Buch "Big Hair" von Grant McCracken ist ein interessantes Kapitel, warum die Gesellschaft Frauen dazu drängt, sich ab 40 oder so, die Haare zu schneiden.
Ja, schreib mal Näheres, interessiert mich auch. Wobei ich mir vorstellen könnte, dass der Grund u. a. darin liegt, dass vom Haareschneiden eine ganze Industrie lebt. :?:
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Criosdan
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#1102 Beitrag von Criosdan »

Das mach ich morgen. Ich bin arbeiten, da hab ich das nicht dabei.

Im groben kommt's aus den alten Zeiten, als sich verheiratete Frauen die Haare hochmachten und Hauben trugen. Daher kommt auch "unter die Haube kommen". Nur junge unverheiratete Frauen trugen die Haare offen und lang.
Das Ganze hat was mit Sexualität zu tun. Lange, gesunde und vor allem offene Haare sind ein wichtiges Zeichen für Sexualität. Die Haube steht für: "Die gehört jemand anderes, für euch tabu." Frauen sind ja noch nicht so lange rechtlcih gesehen selbständig. Zur "Haubenzeit" ist die Frau ja vom Eigentum des Vater in das des Mannes übergegangen und nur letzterer hatte das Recht auf deren Sexualität. Und heute ist das so, dass Frauen die Haare immer kürzer tragen, je älter sie werden. Ob sich die Frauen überhaupt bewußt sind, was sie damit signalisieren und dass es eigentlich nur auf Grund gesellschaftliches Drucks geschieht, sei mal dahin gestellt.

Wenn ich aus dem Buch noch was vergessen habe, füge ich das morgen dazu.
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Yulan
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#1103 Beitrag von Yulan »

Klingt stimmig für mich. Und deckt sich irgendwie mit meinem Empfinden.
Ich glaube, das Buch muss ich mir mal zur Brust nehmen. ;)
Danke dir fürs Zusammenfassen. :)
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Criosdan
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#1104 Beitrag von Criosdan »

Das Buch ist wirklich gut. Da wird das Haar an sich ernst genommen, und die Träger auch.
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Rapunzella
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#1105 Beitrag von Rapunzella »

wolfgang hat geschrieben:Die Aussage, manchen Frauen stehen kurze Haare besser, verstehe ich einfach nicht. Haare sind doch ein Teil des Körpers. Die Aussage impliziert doch man solle sich freiwillig kastrieren lassen, wenn oder weil es besser aussieht. Meiner Meinung nach ist das ausschließlich eine Modeerscheinung, soziokulturelles Netzwerk, das für viele Gültigkeit hat, aber es ist kein Naturgesetz und daher auch nicht allgemeingültig.
Hallo Wolfgang,

ich denke das ist eine müßige Diskussion.

Ich sehe es weder als Haar-Kastration noch als Modeerscheinung an, wenn meine (Ex-)Nachbarin sich passend zu Kopfform/Haarbeschaffenheit/Körpertyp ihre Haare schneiden lässt und seit zich Jahren eben einen superschönen Kurzhaarschnitt hat, der IHR steht.

Das hat ihr nicht Gesellschaft gesagt. Sie ist erwachsen und eine gefestigte Persönlichkeit. Ich kenne halt Menschen denen steht langes Haar gar nicht und sie fühlen sich unwohl.

Ich würde gewiss kein langes Haar haben, wenn es bescheiden aussehen würde und damit meine ich ganz klar: Wenn ICH MICH damit hässlich fühlen würde. Und zwar nur ICH.
Ich betone es einfach mal: Trends habe mich noch nie interessiert, es gab schon immer Frisuren die mir gefallen haben und gut ist. Und wenn das hieß raspelkurz gefällt MIR, dann hab ich halt raspelkurz getragen. Das passte dann damals auch zu mir. Nicht weil es irgendjemand mir gesagt hat.


Ich finde es nur schwierig, wenn Menschen das machen, weil andere das so möchten.





Ansonsten frage ich mich, warum das so schlimm ist, wenn jemand kurzes Haar bei sich selbst besser findet und auch so lebt?

Natürlichkeit? Achselschweiß ist natürlich ;) trotzdem benutzten wir Wasser und Duftstoffe und dein Bart (ein Teil deines Körpers) rasiert du doch auch. Warum gilt da nicht die Kastrations-die-Gesellschaft-ist-schuld-soziokulturelle-Mode-Regel ?!

Ich für meinen Teil sehe es so, dass wir zum Glück mittlerweile (ja ich weiß!) in einem Land leben in denen Frauen und Männer aussehen dürfen wie sie möchten. (meistens! Auch hier gibt es noch immer Vorurteile, auf allen Seiten) und jeder selbst bestimmt ob er kurzes/langes/grünes/graues/lilagetupftes/dauergewelltes oder gar kein Haar hat.




Liebe Grüße
Rapunzella
ZU:10,4 cm Farbe: spalted maple
Länge 140 cm, FTE mit UCUT
low poriosity Mittel 2b-cMiii,
3a & Zigzags 4b mit enormen Shrinkage neben 1b
Ziele: Locken↑, Frizz↓, Spliss↓, ZU↑
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wolfgang
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#1106 Beitrag von wolfgang »

@ Rapunzella

ich werfe dann die Frage auf, wer legt denn fest was eine passende Kopfform, Körperbeschaffenheit oder dergleichen ist? Ob das jemand akzeptiert oder nicht, ist doch seine Sache. Mir persönlich bedeuten solche Kriterien nichts.

Ich habe eine andere Sicht der Dinge. Mir geht es auch nur um die Leute, die aus gesellschaftlichen Druck heraus ihre Haare abschneiden lassen, obwohl sie es emotional gar nicht wollen.

Nur dazu sind die astrakten Höhenflüge gedacht, weil ich diese Situation sehr gut kenne.

Kurzhaarfrisuren interessieren mich nicht, das Interesse an Haaren ist dann einfach weg. Das heißt nicht, dass mich der Mensch nicht interessieren tut. Nur ich kommuniziere dann nicht über Äußerlichkeiten.
Zuletzt geändert von wolfgang am 12.01.2011, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Tanita
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#1107 Beitrag von Tanita »

Criosdan hat geschrieben:In dem Buch "Big Hair" von Grant McCracken ist ein interessantes Kapitel, warum die Gesellschaft Frauen dazu drängt, sich ab 40 oder so, die Haare zu schneiden.
Hier ist die ausführlichste Rezension dazu, die ich finden konnte: *klick*

Gibt es bei Amazon für um die 6 Euro inkl. Porto gebraucht
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Rapunzella
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#1108 Beitrag von Rapunzella »

nur mal so hinein geworfen, als Gedanke:
Vielleicht tragen Frauen ab einem gewissen Alter (und auch davor) kürzere Haare, weil sie sich eben nicht mehr dem Modediktat unterwerfen wollen bzw. eben es KÖNNEN. Frau kann, Frau macht.


Frisuren dienen heute nicht mehr zur Normierung sondern eben zur IDIVIDUALISIERUNG! Wobei ich die Mode-Musik-Industrie, da mal außen vorlassen möchte.


Ich kenne genügend Frauen die ich sehr sexy finde, sie haben fülliges und kurzes Haar und habe keinerlei Probleme erotisch zu wirken ;).

Volles, gepflegtes Haar signalisiert: Gesundheit und senden eben auch zweideutige Signale *hüstel*.
Siehe Text von Criosdan.





Gruß
Rapunzella



PS: Ich habe schon ganz wunderbare Erlebnisse mit alteren Damen und Herren (selbst demente Menschen!) gehabt, die halt gerne erzählen wie sie/ihre Frauen/Mütter länge Haare hatten. Sie erzählen davon so liebevoll, da geht mir dann das Herz auf. Und ich denke dann, naja in 30-40 Jahren werde ich auch so liebevoll reden *g*.
ZU:10,4 cm Farbe: spalted maple
Länge 140 cm, FTE mit UCUT
low poriosity Mittel 2b-cMiii,
3a & Zigzags 4b mit enormen Shrinkage neben 1b
Ziele: Locken↑, Frizz↓, Spliss↓, ZU↑
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Rapunzella
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#1109 Beitrag von Rapunzella »

wolfgang hat geschrieben:@ Rapunzella

ich werfe dann die Frage auf, wer legt denn fest was eine passende Kopfform, Körperbeschaffenheit oder dergleichen ist? Ob das jemand akzeptiert oder nicht, ist doch seine Sache. Mir persönlich bedeuten solche Kriterien nichts.

Ich habe eine andere Sicht der Dinge. Mir geht es auch nur um die Leute, die aus gesellschaftlichen Druck heraus ihre Haare abschneiden lassen, obwohl sie es emotional gar nicht wollen.
Die passende Frisur sucht sich der Träger aus oder eben der Frisör des Vertrauens (hoffentlich auch noch danach der Frisör des Vertrauens :oops: ).

Wer unfreiwillig sich das Haar schneiden lässt...hm...das ist schwierig. Ja ich weiß das es das heute auch noch gibt, sogar häufiger als vorstellbar. Wo fängt das an? Vor einem Vorstellungesbespräch das Haar kürzen? Komplett neue Frisur, weil der Ausbilder herummosert?

Gut manchen Berufen muss das Haar zumindest weggepackt werden, aber dumme Sprüche von einer Kollegin sollte heutzutage kein Anlass zum Kürzen sein.

Und wenn jemand keinen Praktikumsplatz bekommt, weil er langes Haar hat, tja was sagt mir das? Entweder ist mir das Haar wichtig und ich lasse das bleiben oder ich schneide es ab und hab den Platz oder ich überlege mir VOR dieser Situation Argumente das ich kein "flohtrages-Fetthaarmonster" bin.

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Ich habe schon Praktikanten gehabt, die glaubten sie hätten langes gepflegtes Haar und wenn sie mit ihrem *sorry* ungekämmten Fettkopf mit Schuppen ankamen ging das gar nicht.

Da muss ich dann doch schon sagen, das Hygiene ein Stichwort ist und ja ich weiß was SEBUM ist. Ich muss dann überlegen, ist dieser Mensch bereit sein Haar z.B. zu Dutten, bei Männern eben einen Zopf zu machen und was auch immer und oder gepflegter aufzutreten.

Es gab hartnäckige Männer die meinte das sei Natürlichkeit und mich als "haarfeindlich darstellen". Naja ,das zieht bei meiner Haarlänge natürlich nicht ;)

Wenn ich den Leute dich Chance gegeben habe sich zu beruhigen, dann war das alles machbar. Ich hab ja niemanden gezwungen das Haar abzuschneiden, war für deren Vorschläge offen und erwarte eben eine Wundversorgung ohne Schuppen und Langhaar überall ;)

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Herzliche Grüße
Rapunzella
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schattengruen
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#1110 Beitrag von schattengruen »

Was mich eigentlich verblüfft, daß hier Leute ganz klare Ansagen aus ihrem Umfeld bekommen, wie daneben die langen Haare doch sind.

Radikal gesagt, egal wie - aus meiner Sicht!- scheußlich jemand rumläuft, das hat mich doch eigentlich gar nichts anzugehen, und ich finde es schon seltsam, wenn jemanden da das große Mitteilungsbedürfnis überkommt.

Ich würde erst dann was sagen, wenn unfreiwillig private Teile raushängen, aber sonst sehe ich da einfach keinen Grund*.

*jetzt rein auf die Optik bezogen, und das berufliche Umfeld lass ich auch mal außen vor
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