Kaiserin Elisabeth von Österreich

Lange Haare in der Geschichte, in Märchen und Sagen und in der Kunst

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lillyfee
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#121 Beitrag von lillyfee »

Ich war schon immer fasziniert von Sissi (Sisi?), auch, oder vor allem jenseits der Marischkafilme (ich liebe sie aber trotzdem :oops: ).
Eure verschiedenen Ausführungen finde ich sehr spannend und lehrreich....bitte weiter so :wink:

Liebe Grüsse
lillyfee
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Aurinia
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#122 Beitrag von Aurinia »

Mata hat geschrieben:die englische Königin Katharina von Aragon hat man nicht vergessen, und auf ihren Gräbern liegen fast immer frische Blumen. Auch wenn beide nur Spielball und nicht Herrinnen ihres Schicksals waren und von der Geschichtsschreibung nur als Nebenfiguren, Schachfiguren im Spiel der Männer (und wenigen mächtigen Frauen), gezählt werden.
Da möchte ich kurz widersprechen. Katharina war kein Spielball, schließlich war sie ja der Grund für die Abspaltung von der Katholischen Kirche. Hätte sie sich dem Willen Heinrichs gebeugt und gesagt sie hätte schon mit seinem Bruder die Ehe vollzogen wäre die Ehe einfach annulliert worden und Heinrich hätte Anne Boleyn heiraten können. Naja, nebenbei hat sie vor der ganzen Sache auch viel selbst verwaltet und in der Abwesenheit auch für Heinrich regiert/Krieg geführt.

Im Gegensatz dazu war Sisi ja brav. Es wäre böse sie als Paris Hilton des 19. Jahrhunderts zu bezeichnen. Immerhin ist es Sisi zu verdanken dass es die Doppelmonarchie gab - ob das jetzt im Nachhinein so gut war...
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Ulrike
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#123 Beitrag von Ulrike »

Aurinia hat geschrieben: Da möchte ich kurz widersprechen. Katharina war kein Spielball, schließlich war sie ja der Grund für die Abspaltung von der Katholischen Kirche. Hätte sie sich dem Willen Heinrichs gebeugt und gesagt sie hätte schon mit seinem Bruder die Ehe vollzogen wäre die Ehe einfach annulliert worden und Heinrich hätte Anne Boleyn heiraten können. Naja, nebenbei hat sie vor der ganzen Sache auch viel selbst verwaltet und in der Abwesenheit auch für Heinrich regiert/Krieg geführt.

...
Nuja, wenn die Ehe nun aber tatsächlich noch nicht vollzogen wurde? Warum hätte sie lügen sollen?

Heinrich wollte die Scheidung ja nur, um seine Geliebte heiraten zu können.

Umgekehrt könnte man eigentlich eher sagen, dass Anne Boleyn der Grund für die Abspaltung von der Kirche war, weil sie sich sträubte "nur" Heinrichs Geliebte zu sein. SIE bestand ja auf Heirat

Ich bewundere Katharina von Aragon, dass sie sich ihren Stolz und ihre Würde nicht hat nehmen lassen.

Über Kaiserin Elisabeth dagegen hat sich meine Meinung in den letzten Jahren sehr gewandelt. Früher habe ich sie sehr bewundert, ihre vielen Interessen, ihre Starrköpfigkeit - natürlicch auch ihre Schönheit, Disziplin etc.

Bei Licht betrachtet, finde ich sie jedoch eine äußerst unangenehme, egozentrische und egoistische Person. Sie hat ihre jüngste Tochter in sehr ungerechterweise ihren anderen Kindern über bevorzugt. Sie hat sich einzig und allein für sich selbst interessiert und nur ihren Leidenschaften gefrönt.

Natürlich hatte das alles irgendwo seinen Ursprung, aber ich möchte nur ihren Umgang mit ihrer Schwiegertochter Stephanie von Belgien betonen. Sie selbst kam damals als 15jährige nach Wien, naiv, unschuldig, ganz auf sich allein gestellt, eine dominante Schwiegermutter gegenüber und an ihrer Seite einen Mann, der zwar offensichtlich in sie vernarrt war, aber seiner Mutter gegenüber absolut unterwürfig war, und sich meist auch auf deren Seite schlug.

Sie hat immer wieder betont, wie sehr sie damals gelitten hat, unter der kalten Atmospähre, unter dem Zwang, dass man ihr die Kinder weggenommen hat etc.

20 Jahre später bekommt sie eine Schwiegertochter, die genau in der gleichen Situation ist. Genauso fremd am Hof, genauso naiv, schüchtern. Anstatt ihr jetzt eine Hilfe zu sein - sich zu erinnern, wie es ihr selber damals ging, haut sie genau in die gleich Kerbe wie damals ihr Schwiegermonster. Nennt ihre Schwiegertochter ein hässliches Trampeltier, ja gibt ihr letztendlich sogar indirekt die Schuld am Selbstmord ihres Sohnes.

Nein, die gute Sisi - oder eher Lisi - hat bei mir einiges an Symphatie eingebüßt
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Mata
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#124 Beitrag von Mata »

Aurinia hat geschrieben:
Da möchte ich kurz widersprechen. Katharina war kein Spielball, schließlich war sie ja der Grund für die Abspaltung von der Katholischen Kirche. Hätte sie sich dem Willen Heinrichs gebeugt und gesagt sie hätte schon mit seinem Bruder die Ehe vollzogen wäre die Ehe einfach annulliert worden und Heinrich hätte Anne Boleyn heiraten können. Naja, nebenbei hat sie vor der ganzen Sache auch viel selbst verwaltet und in der Abwesenheit auch für Heinrich regiert/Krieg geführt.

Im Gegensatz dazu war Sisi ja brav. Es wäre böse sie als Paris Hilton des 19. Jahrhunderts zu bezeichnen. Immerhin ist es Sisi zu verdanken dass es die Doppelmonarchie gab - ob das jetzt im Nachhinein so gut war...

Ich habe mich ungenau ausgedrückt, entschuldige. Natürlich war Katharina eine bemerkenswerte Frau. Aber sie war nicht autonom, konnte nicht selbst entscheiden, was mit ihr geschieht - wie fast alle Frauen damals außer vielleicht Katharinas Mutter.(Ihre Mutter ist eine seltene Ausnahme!) Ihre Eltern und Heinrich VII bestimmten ihre Eheschließungen, und Heinrich VIII letztendlich ihr trauriges und unwürdiges Schicksal.

Aber sie war Spielball, denn sie selbst wollte diese Aufspaltung der Kirche nicht (wobei die Reformation auf dem Festland ja sowieso schon in Gang war). Sie hat nicht bestimmt, sondern der König von England und der Papst. Sie hatte keine Optionen außer passivem Widerstand. Bewundernswert, aber welche aktiven Möglichkeiten hatte sie? Ihre Hilfe, so sie gekommen wäre, hätte von Männern wie ihrem Neffen geleistet werden müssen.

Aber in meinem Beitrag ging es mir um eine Antwort auf die Aussage, daß Sisi unwichtig war, weil sie nicht viel gemacht hat. Ich hätte Katharina da nicht reinbringen sollen, denn sie hat mehr selbständig geschafft als Sisi - aber nicht deswegen bleibt sie in Erinnerung. Mir ging es darum, daß die Wichtigkeit einer historischen Persönlichkeit nicht darin besteht, wie viel Kriege sie geführt hat, Gesetze erlassen oder Kontinente erobert. Auch ein Mensch, der in die rein passive weibliche Rollle geboren wurde, kann Einfluß ausüben und für die Nachwelt wichtig sein.

Das führt hier vielleicht zu weit - aber wenn ich mir berühmte Frauenfiguren der Vergangenheit angucke, sind sehr viele davon nicht deswegen in Erinnerung geblieben, was sie GELEISTET, sondern was sie GELITTEN haben. Also - eine spontane und angreifbare Hypothese. Johanna von Orleans Opfertod ist für ihr Gedächtnis wichtiger als ihre gewonnenen Schlachten, Katharinas Abschiebung wichtiger als ihre erfolgreiche Regierungszeit, Elisabeth von Österreichs Weltschmerz und Tod wichtiger als der Brückenschlag nach Ungarn.... Außerdem scheint die weibliche Todesstunde und -art ihren Mythos erst richtig in Gang zu setzen.

So gesehen ist Sisi eine archetypische weibliche Heldin. In gewisser Hinsicht Opfer ihrer Schönheit und ihrer eigenen Fixierung darauf.
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Aurinia
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#125 Beitrag von Aurinia »

Da hast du recht. Eigentlich schade und ungerecht, die Frauen, die uns im Gedächtnis bleiben sind wirklich meistens tragische Charaktäre. Das ist mir so nie aufgefallen. Sollten wir ändern. :D
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Philomena
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#126 Beitrag von Philomena »

lillyfee hat geschrieben:Ich war schon immer fasziniert von Sissi (Sisi?), auch, oder vor allem jenseits der Marischkafilme (ich liebe sie aber trotzdem :oops: ).
Eure verschiedenen Ausführungen finde ich sehr spannend und lehrreich....bitte weiter so :wink:

Liebe Grüsse
lillyfee
Romy Schneider hat die Rolle der Sissi in diesen Filmen gehasst und sogar 2 Millionen ausgeschlagen für eine weitere Fortsetzung.

Im Film Ludwig II von Luchino Viscontis ist sie dann nochmal in die Rolle von Sisi geschlüpft und hat sie dann auch so gespielt wie sie Sisi wirklich gesehen hat.

Und diese Sisi hat bis auf die schönen langen Haare nichtsmehr mit der aus den verklärt romantichen Marischkafilmen zu tun.

Sie zeigt Sisi als sehr selbstbewusste aber auch egoistische Frau, teilweise sogar extrem egozentrisch und auch vom Leben frustriert.

Keine Person die ich mögen würde.
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Ain
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#127 Beitrag von Ain »

Hagweib hat geschrieben: Klingt eigentlich nach Borderline
Eigentlich klingt das eher nach Narzißtischer Persönlichkeitsstörung. Siehe-> Haare, Essstörung-> Perfektionismus mit ihrem Äusseren.
Ausserdem wird von Stimmungsschwankungen gesprochen, welche sich in VIELEN Diagnosen wieder finden. U.A. auch bei einer manischen Depression.
Ausserdem sollte man da evtl. noch ihre Inzestiöse Herkunft beachten, was auch nochmal auf physische Defekte (im Hirn) die sich als psych. Krankheit äussern schauen. :roll:

Grundsätzlich muss man ganz stark Vorsichtig sein mit irgendwelchen Diagnosen, die man nicht direkt vergleichen kann.
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Hagweib
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#128 Beitrag von Hagweib »

Wie schonmal gesagt, es ist keine Interpretation oder posthume Diagnose, denn ich denke, die wenigsten von uns sind Psychologen.

Außerdem ist dein Zitat ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen, ich schrieb, dass ihre ganze Schwermut und ihr Kummer und alles, womit sie sich und anderen das Leben schwer gemacht hat, durch eine Krankheit bedingt sein könnte.
Danach schrieb ich, dass es nach Borderline klingt. Aber das ist ja keine Diagnose oder so, ich bin ja weder Arzt noch Sisi-Fachfrau :roll:
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Iluvatars-Tochter
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#129 Beitrag von Iluvatars-Tochter »

Mina Merry hat geschrieben:( es gibt in der Gothic-Szene viele, die nicht mit einem Korsett umzugehen wissen... Ist schade und gefährlich. Zum Schnüren sollte man sich sowieso Zeit lassen und immer nur Stück für Stück. Das gleiche gilt ja beim Ausziehen. Sonst gibts Ärger mit den Innereien. Leider gibt es auch viele Leute, die einfach modemässig ein Korsett tragen, weils ja sooo geil ist und verrucht. Ich finde: ein Korsett zu tragen, verlangt eine gute Portion Stil!
...und einiges an Anstand.
Man kann seinen Körper auch so betonen das es nicht anstößig wird, auch mit Korsett geht das.

Und nun zu Sisi.
Ich denke mal das sie es micht einfach hatte und vielleicht auch nicht so für die Rolle der Kaiserin geeignet war und ihre Schwester doch die bessere Wahl gewesen wäre.
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sünje
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#130 Beitrag von sünje »

Ich bin mal gespannt auf den Film der an Weihnachten läuft. Mich interessiert ob sich der Film mehr an der echten Elisabeth orientiert oder doch an den Marischkafilmen, in denen Sissi ja ganz anders dagestellt wird (ich mag sie trotzdem). Und natürlich bin ich auch auf die Frisuren gespannt!
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Wind In Her Hair
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#131 Beitrag von Wind In Her Hair »

Welcher Film? :shock:
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#132 Beitrag von sünje »

Sissi, läuft glaub ich am 27. Dezember und am 31., bin mir aber nicht ganz sicher...
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#133 Beitrag von Wind In Her Hair »

Und wo? Ist das ein neuer? Ich kenne nur die Filme mit Romy Schneider.
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falada
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#134 Beitrag von falada »

Welche Biografie würdet ihr eher empfehlen: Elisabeth Kaiserin wider willen oder Elisabeth die seltsame Frau?
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Yavanna
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#135 Beitrag von Yavanna »

Die von Brigitte Hamann. Sie ist objektiver und weniger hagiographisch, finde ich. Aber eigentlich würde ich beide lesen, zuerst die eine und dann die andere! :wink:
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1. Ziel: BSL (erreicht im Oktober 2010)
2. Ziel: Taille
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