Aurinia hat geschrieben:
Da möchte ich kurz widersprechen. Katharina war kein Spielball, schließlich war sie ja der Grund für die Abspaltung von der Katholischen Kirche. Hätte sie sich dem Willen Heinrichs gebeugt und gesagt sie hätte schon mit seinem Bruder die Ehe vollzogen wäre die Ehe einfach annulliert worden und Heinrich hätte Anne Boleyn heiraten können. Naja, nebenbei hat sie vor der ganzen Sache auch viel selbst verwaltet und in der Abwesenheit auch für Heinrich regiert/Krieg geführt.
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Nuja, wenn die Ehe nun aber tatsächlich noch nicht vollzogen wurde? Warum hätte sie lügen sollen?
Heinrich wollte die Scheidung ja nur, um seine Geliebte heiraten zu können.
Umgekehrt könnte man eigentlich eher sagen, dass Anne Boleyn der Grund für die Abspaltung von der Kirche war, weil sie sich sträubte "nur" Heinrichs Geliebte zu sein. SIE bestand ja auf Heirat
Ich bewundere Katharina von Aragon, dass sie sich ihren Stolz und ihre Würde nicht hat nehmen lassen.
Über Kaiserin Elisabeth dagegen hat sich meine Meinung in den letzten Jahren sehr gewandelt. Früher habe ich sie sehr bewundert, ihre vielen Interessen, ihre Starrköpfigkeit - natürlicch auch ihre Schönheit, Disziplin etc.
Bei Licht betrachtet, finde ich sie jedoch eine äußerst unangenehme, egozentrische und egoistische Person. Sie hat ihre jüngste Tochter in sehr ungerechterweise ihren anderen Kindern über bevorzugt. Sie hat sich einzig und allein für sich selbst interessiert und nur ihren Leidenschaften gefrönt.
Natürlich hatte das alles irgendwo seinen Ursprung, aber ich möchte nur ihren Umgang mit ihrer Schwiegertochter Stephanie von Belgien betonen. Sie selbst kam damals als 15jährige nach Wien, naiv, unschuldig, ganz auf sich allein gestellt, eine dominante Schwiegermutter gegenüber und an ihrer Seite einen Mann, der zwar offensichtlich in sie vernarrt war, aber seiner Mutter gegenüber absolut unterwürfig war, und sich meist auch auf deren Seite schlug.
Sie hat immer wieder betont, wie sehr sie damals gelitten hat, unter der kalten Atmospähre, unter dem Zwang, dass man ihr die Kinder weggenommen hat etc.
20 Jahre später bekommt sie eine Schwiegertochter, die genau in der gleichen Situation ist. Genauso fremd am Hof, genauso naiv, schüchtern. Anstatt ihr jetzt eine Hilfe zu sein - sich zu erinnern, wie es ihr selber damals ging, haut sie genau in die gleich Kerbe wie damals ihr Schwiegermonster. Nennt ihre Schwiegertochter ein hässliches Trampeltier, ja gibt ihr letztendlich sogar indirekt die Schuld am Selbstmord ihres Sohnes.
Nein, die gute Sisi - oder eher Lisi - hat bei mir einiges an Symphatie eingebüßt