Langhaarnetzwerk

Das mit der Freundin ist eine gute Idee, die kann auch zur Not als "Meinungsbekräftiger" herhalten

Ähm, Mondkind.... der Titel dieses Threads sagt doch meiner Meinung nach schon aus, daß es hier um eher negative Friseurerfahrungen geht - wenn wir nun genau diese hier sammeln, dann sind wir gleiche "arme Opfertypen"?
Ich habe übrigens durchaus auch schon sehr positive Friseurerfahrungen gemacht, nur gehören die eben nach meinem Verständnis nicht hier rein. ^^

AlbaElisabetta hat geschrieben:Durchsetzungskraft hin oder her, meiner Meinung nach gibt es leider Frisöre, die nicht verstehen, dass der Kunde auswählt, was gemacht werden soll, sondern nach ihrem Geschmack arbeiten.

Da kann dann trotz vorheriger Absprache passieren, dass etwas komplett anderes gemacht wird mit der Aussage des Frisörs/der Frisörin: "Mir gefällt das so besser"/"das trägt man heutzutage so".

Genau das ist ja mein persönliches Problem mit vielen (nicht allen!) Friseuren, dieses ständige Aufschwatzen wollen des aktuellen Trends oder des eigenen Geschmacks. Mich interessiert nun mal weder was "man" heute so trägt, noch was dem jeweiligen Friseur gerade gefällt, und es tut mir auch nicht mehr leid, wenn ich dann nach ner halben Stunde Diskussion am Ende nicht mehr höflich bleiben kann- irgendwann ist auch mal gut, und ich hab nun wirklich kein Kommunikationsproblem.

Wenn ich aber im Friseursalon schon beim Termin machen dreimal ungläubig gefragt werde, ob ich auch ganz ehrlich nur zum Spitzen schneiden kommen will, dann rutscht mir schon mal ein "Wieso? Seh ich aus als bräuchte ich ne Dauerwelle?" raus - und inzwischen verzichte ich dann bei solchen Vorzeichen auch lieber auf den Termin und schneide weiterhin selbst.
Das eine Mal als ich dann doch den Termin noch gemacht habe war auch grausam - sie schnitt zwar so wie ich wollte, aber erst nachdem ich ein wenig überdeutlich mitgeteilt hatte, daß ich wirklich weder Stufen noch Pony will. Während des Schneidens kam dann gefühlte 100 mal der Spruch "Da müßte mal ne ordentliche Tönung rein", den ich einfach ignoriert habe, weil mir keine höfliche Antwort mehr einfiel.
Zum Schluß dann noch brutales an den Haaren zerren beim Föhnen (obwohl ich vorab gesagt hatte, daß bitte nicht geeföhnt werden soll -.-"), nebst mehrfachem nicht sehr sanften Kontakt des Föhns mit meiner Schädeldecke *autsch*... das muß ich mir echt nicht noch mal geben.
Ach, und nicht zu vergessen das ungefragte in die Haare sprühen irgendwelcher Silikonbomben während des Schneidens, erst hinterher kam dann die Erklärung, das würde angeblich die Haare pflegen. Ahja, besten Dank - ich hätte trotzdem gern selbst entschieden ob das rein soll oder nicht, zumal es mir innerhalb von fünf Minuten derbstes Kopfhautjucken beschert hat.

Friseure, die machen was sie wollen, denen sollte man die "Lizenz" (oder besser gesagt den Job) wegnehmen schliesslich sind wir Kunden und keine Versuchskaninchen. Für was geht man überhaupt zum Friseur, wenn man eh nicht das bekommt was man möchte? Das entzieht sich meiner Logik. kann ich einfach nicht verstehen.

DramaQueen, da hast du genau richtig reagiert, finde ich. Daß sich eine anscheinend völlig unbeteiligte Kollegin noch bei dir entschuldigt hat zeigt ja schon, daß er wohl nicht so unschuldig an der Sache war wie er behauptete.

Thema Waschen, da fällt mir gerade noch ne Frage ein - ist es eigentlich heutzutage normal, daß sich Friseure weigern die Haare einfach trocken zu schneiden? Ich hatte vor gut 10 Jahren eine Friseurin, die ganz ohne vorherige Diskussion meine Spitzen 1-2 cm schneiden konnte, ohne sie vorher zu waschen oder auch nur anzufeuchten (leider ist sie inzwischen in Rente ) - wenn ich heute im Salon frage ob denn unbedingt vorher gewaschen werden muß, werde ich meist allein für die Frage schon angeschaut als hätte ich einen mittelgroßen Vogel unter meinen Locken versteckt, und dann wird meist behauptet das ginge nicht. o.O

Ich konnte meine Haare immer trocken schneiden lassen, zumindest bei der, bei der ich am Schluss war. Aber ich denke die meisten Friseure wollen nass schneiden weil sie dann mehr verrechnen können.

AlbaElisabetta hat geschrieben:Durchsetzungskraft hin oder her, meiner Meinung nach gibt es leider Frisöre, die nicht verstehen, dass der Kunde auswählt, was gemacht werden soll, sondern nach ihrem Geschmack arbeiten.

Da kann dann trotz vorheriger Absprache passieren, dass etwas komplett anderes gemacht wird mit der Aussage des Frisörs/der Frisörin: "Mir gefällt das so besser"/"das trägt man heutzutage so".

Das erinnert mich an meine Kurzhaar-Zeiten...

Fall 1: Ich wusste nicht was ich will. Sage also der Frisörin "Ich bräuchte bitte etwas Beratung, ich weiß nicht welche Frisur mir steht". Habe noch kurz beschrieben, was ich schön finde und was nicht. Ohne auch nur darauf einzugehen oder zu antworten wurde mir ein Pixie verpasst. (Der mir echt garnicht stand, und so kurz wollte ich auch nicht, aber als ich merkte wie kurz das wird wars schon zu spät.)

Fall 2: Ich wusste exakt was ich will. Hab Fotos davon mitgenommen, die Frisörin legte sich die Fotos während des Schneidens gelegentlich drauf, also ging ich davon aus, dass das klappen würde. Nach 90% des Schneideprozesses kam ein beiläufiges "Das da geht übrigens mit Ihren Haaren nicht, ich mach was anderes".
Dass man während des Schneidens merkt, dass die Haarstruktur anders ist - okay. Aber da hätte man echt fragen können, was stattdessen gemacht werden soll, anstatt einfach ungefragt eine andere Frisur zu schneiden.

Mir scheint, ich hatte fast immer großes Glück - als ich damals knapp Taille hatte, wollte mir JEDE Frisörin einen Stufenschnitt andrehen und ich habe mich jedes Mal durchgesetzt. Es hätte aber auch passieren können, dass jemand trotz klarer Ansage Mist baut, das hätte dann Null-Komma-Null mit meiner Durchsetzungskraft zu tun gehabt.

Wozu ich mich leider so oft habe bequatschen lassen: Das super-duper-Haarpflegeprodukt von Wella Professional o.ä. für teuer Geld zu kaufen.

Ich muss jetzt an "Asterix als Gladiator" denken, wo Asterix auf der Massagebank liegt. Übertragen auf Frisör (nachdem man klar sagte, was man will und was nicht!):

Schnipp - Peng (Frisör fliegt durch die Gegend)

Als ich die letzte größere Veränderung beim Friseur wollte (Undercolor), war mein Frisör, der wirklich nicht mehr schnibbelt als ich will, total überrascht. Ich habe mich nämlich hingesetzt und gesagt:
"ich hätte gerne die Spitzen maximal 3 cm geschnitten um das (leichte) V an ein U langsam anzugleichen und schwarze Undercolor bis zum Ohrläppchen"
Er sagte damals, dass die wenigsten mit genauen Angaben zu ihm kommen und er normalerweise nur schwammige Aussagen als Arbeitsanweisung bekommt. Der Interpretationsspielraum ist dann so groß, dass er oft nachfragt, welcher Braunton er denn färben soll und die Antwort ist dann immernoch "irgendwas zwischen den 3 Tönen!". Und hinterher wird gezetert, weil das Braun einen Rotstich hat

Andererseits wollte mich mein alter Friseur (hat leider aufgehört) auch schon vor Fehlern bewahren. Blöd, dass ich nicht hören wollte Die Stufe war für meine Haare dann doch zu krass, so dass ich oben Ringellöckchen hatte und die längste Stufe nurnoch eine Welle hatte

Trockenschneiden findet mein Frisör bei mir auch nicht so dolle, weil meine Haare nur nass glatt sind. Durch die Locken/Wellen sehen meine Haare eh nach jeder Wäsche anders aus. Eine richtige Kante erkennt man nie.

Und ich dachte immer, das läge an meinem geringen Zopfumfang, dass man keine Kante sieht. Von dem Gedanken hast du mich jetzt wirklich befreit, Schneiderlein.

schneiderlein hat geschrieben:Trockenschneiden findet mein Frisör bei mir auch nicht so dolle, weil meine Haare nur nass glatt sind. Durch die Locken/Wellen sehen meine Haare eh nach jeder Wäsche anders aus. Eine richtige Kante erkennt man nie.

Meine sind nur richtig glatt, wenn ich gerade unter der Dusche stehe - sobald das "Tropf-Stadium" vorbei ist, fangen sie wieder an sich zu wellen und zu ringeln. ^^ allerdings ringeln sie sich bei mir immer gleich (nur der tatsächliche Schrumpf-Effekt variiert minimal, je nach Öl/LI), somit würde es nach meiner Logik eigentlich mehr Sinn ergeben, sie trocken zu schneiden. "Gerade im nassen Zustand" ist bei mir nämlich was völlig anderes als "Gerade im trockenen Zustand", aber versuch mal das einem Friseur zu erklären....
Als ich noch nen Pony trug, war der Effekt schön zu sehen, der sah naß immer total schief aus und wurde erst beim Trocknen gerade.

schneiderlein hat geschrieben:...

Er sagte damals, dass die wenigsten mit genauen Angaben zu ihm kommen und er normalerweise nur schwammige Aussagen als Arbeitsanweisung bekommt. Der Interpretationsspielraum ist dann so groß, dass er oft nachfragt, welcher Braunton er denn färben soll und die Antwort ist dann immernoch "irgendwas zwischen den 3 Tönen!". Und hinterher wird gezetert, weil das Braun einen Rotstich hat

....

Genau solche Situationen hatte ich im Hinterkopf mit meiner Frage "wie klar sind die Vorstellungen des Kunden bzw. wie deutlich bringt er sie dem Friseur rüber"... ist es wirklich immer der "böse" Friseur der einfach macht, was er will

Naja, aber dann frag ich als (guter) Friseur doch nach und schneide und / oder färbe trotzdem nicht einfach drauflos?

Ich denke die Antwort ist im Zitat enthalten

Naja, aber von den Langhaars hier wird ja wohl kaum jemand zum Frisör gehen und sagen "einmal Spitzen schneiden", ohne das zu präzisieren. Oder "einmal braun färben", ohne den genauen Farbton zu nennen.

(So geschehen 2008, als ich nicht nur "hellbraun" gesagt habe, sondern auch auf eine Probesträhne mit dem gewünschten Farbton gezeigt hab, und mit schwarzen (!) Haaren aus dem Laden ging. Und mit einem 5cm kurzen, schnurgeraden Pony. Gewünscht hatte ich einen schrägen (!) Pony, "den ich mir auch hinters Ohr stecken kann". )