Beispiele für Selbstbehinderung durch Eitelkeit: Kein spontanes Baden im See wegen Verlusts der Gesichtsschminke, mitten am späten Vormittag keinen wilden Sex, weil danach die soeben gefinischte Frisur rouiniert ist, nicht unterwegs im Meer baden, weil man am Abend im Strandrestaurant essen gehen möchte und nicht Salzwasser in den Haaren zeigen möchte. Ich hatte Jahre, da habe ich teilweise solche Selbstbeschränkungen gelebt. Nie sehr viel - aber trotzdem doof! Eigentlich wollte/will ich mich lieber ausleben und Spaß haben und icch hab diese Kurve auch gekrigt.

Ansonsten finde ich den Unterschied nicht so groß, ob ich mir selbst oder den anderen gefallen möchte. In beiden Fällen möchte ich gefallen und tu dafür was. Und daran finde ich überhaupt nichts schlimm oder doof - eben solange ich mir damit nicht selbst im Weg stehe, wie oben beschrieben.
Ich möchte mir und möchte auch anderen gefallen, bei mir ist das (wie z.B. auch bei Bernstein) sehr stark mit dem eigenen Wohlbefinden verknüpft. Dabei lebe ich aber ein ziemlich breites Spektrum: Von schlichtest weggesteckten Haaren und ohne Schminke und mit Schlabberhose und beuliger Strickjacke im Büroalltag über aufwändig geschminkt, wild gelockt und in sexy Kleidern oder auch tadelloses, dezentes MakeUp und feine Hochsteckfrisur für berufliche Termine bis hin zu dramatischer Aufmachung für die Bühne kommt alles vor - und ich liebe es alles.

Eine ähnliche Sache wie bei Bernstein gibt es bei mir auch: meine Augenringe. Die schminke ich glaube ich zu 90% aller Tage weg. Ganz schnell und einfach mit Concealer, dauert keine Minute - aber ohne den fühle ich mich fast nur im Bedaurlaub braungebrannt und an verwuselten Bettagen zu Hause wohl.