Schuppenschicht Mythos

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Clanherrin
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Re: Schuppenschicht Mythos

#16 Beitrag von Clanherrin »

HIKARI hat geschrieben:Ich will nicht auf den Quellfaktor hiaus, zumal ich nicht glaube dass da bei Handwarmem Duschwasser dramatisch was passiert, das bei kälterem Wasser nicht passiert. das sindca 20°C Unterschied.
Wenn du dir ansiehst, wie sich da die Dichte des Wassers ändert, ist das schon eine ganze Menge.
HIKARI hat geschrieben:Das Haar endet egal ob handwarm (ich rede nicht von kochend heiss) oder kalt (nein, keine Eiswürfel) gerinst bei Raumtemperatur und ist dann immer noch durchfeuchtet.
Schwillt also am Ende auf dem gleichen Weg ab.
Nicht notwendigerweise. Die Aussenseite wird schneller trocknen als die weiter innen liegenden Bereiche der Schuppenschicht. Wenn die Schuppen im abgespreizten Zustand trocknen, hilft das langsamere Abschwellen gar nichts. Die Veränderungen mögen sehr klein sein, aber das heisst nicht, dass sie nicht da sind und damit zu Schäden führen können.
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Miimé

Re: Schuppenschicht Mythos

#17 Beitrag von Miimé »

hast du den blog und die Mikroskopbilder zu dem Versuch gesehen. Das wird gezeigt dass bei warmem und kalten wasser so ziemlich das gleiche passiert.
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Silberfischchen
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Re: Schuppenschicht Mythos

#18 Beitrag von Silberfischchen »

Naja Keratin issn Protein und Proteine sind gespickt mit Ladungen, und Ladungen verändern sich mit dem pH. Und im Bereich von Proteinen sind 20° Temperaturunterschied ne Menge. Man vergleiche: mit 23° Körpertemperatur bist Du tot, mit 43° auch. Bei Faserproteinen ist der Effekt weniger ausgeprägt als bei Funktionsproteinen. Und bei Keratin sicher am allerwenigsten, weil es ja den Zweck hat, vor äußeren Einflüssen zu schützen. Aber vorhanden ist der Effekt zumindest in meinem beschränkten Erfahrungshorizont mit n=1.

Ich hab an den Schuppenschichtmythos auch nie geglaubt und dachte, ha die saure Rinse brauchste wegen der Kalkseife und so. Und alles ist nur Quellung und so. Aber wenn ich mit Seife wasche, mit Filterwasser, also ohne Kalkseifenentstehung) dann sind die Haare rauh. Wenn ich dann die saure Rinse drüberschütte sind sie schlagartig glatt. Aber immer noch genauso nass und damit "gequollen" oder was auch immer. Dann hab ich mal gefiltert ohne saure Rinse gewaschen, weil ich's wissen wollte und die Haare waren bäh, aber sowas von.

Auch nach dem Trocknen noch.

Also keine Ahnung, warum, ob Schuppen oder Oberflächenladungen oder eingelagerte Moleküle oder aufgelagerte Moleküle oder sonstwas. Minimale pH-Verschiebungen haben einen frappierenden Effekt auf die Haaroberfläche.
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Miimé

Re: Schuppenschicht Mythos

#19 Beitrag von Miimé »

Fischle,
zu PH und Ladungen gibts da auch nen Eintrag, in dem Zusammenhang macht es ja auch Sinn. Ich wollte jetzt nicht darauf hinaus dass das alles nutzlos ist, nur das Wie und Warum hatte mich ein wenig stutzen lassen.
Selbst in dem anderen Post steht ja dass bei dem Temperatur Test auch minimale Abweichung gab,
gerade was sehr heisses Wasser und aber auch sehr kaltes betrifft. Demnach beides eher ungünstig.

Aber es verhält sich dennoch keinesfalls so dass mehr Pflege ins Haar eindringen kann wenn die paar wenigen Schuppen minimal abstehen und wenn sie wieder komplett flach liegen das Haar quasi abgedichtet ist?
Das war ja der Sinn zur Eröffnung des Threads, weil das hier wie ich denke oft falsch behauptet oder verstanden wird.

Der Blog ist übrigens echt klasse für das Gesamtverständnis wenn man mal irgendwas nicht im Detail rafft. Hätte ich mir die Fage heute nicht so nochmal gestellt und nachgeschaut hätte ich ihn warscheinlich nicht gefunden, ist ein Bookmark wert. :)
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Clanherrin
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Re: Schuppenschicht Mythos

#20 Beitrag von Clanherrin »

HIKARI hat geschrieben:hast du den blog und die Mikroskopbilder zu dem Versuch gesehen. Das wird gezeigt dass bei warmem und kalten wasser so ziemlich das gleiche passiert.
Ja, habe ich. Und ich sehe da deutliche Unterschiede!
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Silberfischchen
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Re: Schuppenschicht Mythos

#21 Beitrag von Silberfischchen »

Ich denke ein "komplett" und "nur" gibt es tatsächlich nicht, aber bei der großen Zahl an Haaren summieren sich kleine Effekte durchaus zu deutlich sicht- und fühlbaren Unterschieden. Ich denk was die Haare wirklich geschmeidig macht ist wenn die Öle zwischen die Schuppen eindringen können und nicht außen drauf liegen. (Damit sich die Schuppen leichter gegeneinander bewegen können.)

Das ist meinem Gefühl nach auch der Unterschied zw. Silikonölen und Pflanzenölen. Die Silikone liegen außen drauf, daher machen sie einen irren Glanz (weil die unebenheiten der Schuppenschicht zugespachtelt werden), aber eben auch die Haare hart und unflexibel. Die Pflanzenöle liegen außen drauf und zwischen den Schuppen drum ist der Glanz etwas dezenter, aber die Haare bleiben flexibel und fühlen sich weich an.

Meinem Verständnis nach funktionieren Öle auf feuchten Haaren deshalb so gut, weil das Öl auf dem Wasser spreitet und sich damit schneller und sehr fein verteilt.
Mir ist aufgefallen, dass je länger ne Ölkur einwirkt (auf trockenem Haar) die Wirkung desto besser ist. (Weil das Öl dann mehr Zeit zu spreiten hat).
Ob das zusätzlich was mit gequollener Schuppenschicht zu tun hat, kann ich nicht sagen.

Aus dem Pflanzenreich gibt es Beispiele, dass Pflanzen mithilfe von Osmose und Wasserverlagerungen echte Bewegungen durchführen können, analog dazu könnten die Haarschuppen evtl. schon abstehen, wenn sie feucht werden.
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Alma
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Re: Schuppenschicht Mythos

#22 Beitrag von Alma »

Was mir rein logisch noch dazu einfällt, ist, dass durch Wasser aufgequollenes Haar, bei dem die Schuppen abstehen, insgesamt dem umgebenden Medium eine größere Oberfläche bietet als glattes, also trockenes, also geschlossenes Haar. Was immer sich an das Haar anlagert, hat im aufgequollenen Haar also mehr Fläche, an die es sich potentiell anlagern kann. Vielleicht spielt das eine Rolle.
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Miimé

Re: Schuppenschicht Mythos

#23 Beitrag von Miimé »

Alma, das würde ich so auch unterschreiben. nur der Unterschied zu warm und kalt scheint nach der Analyse im Blog im Verhältnis eifach anders zu sein. Die Spreizung der Schuppen ist bei handwarmem Wasser am geringsten und bei heiss und kalt grösser.
Insgesamt aber niemals gross oder klein genug um wirklich die Aufnahme eines Pflegestoffes zu beeinträchtigen.
Die Wärme begünstigt nur die Molekülbewegung im Produkt, was bei ner Flüssigkeit sicherlich um einges mehr ausmachen kann.
So stark kann die Oberfläche des Haares sich einfach nicht verändern dass es für die Wirkung eines Produktes eine Rolle spielt.

Aber wie Fischle sagt in der Summierung der minimalen Veränderung müsste eiskalte Rinse ist demnach genauso kontraproduktiv sein wie qualmend heiss.

Silberfischchen hat geschrieben: Meinem Verständnis nach funktionieren Öle auf feuchten Haaren deshalb so gut, weil das Öl auf dem Wasser spreitet und sich damit schneller und sehr fein verteilt.
Mir ist aufgefallen, dass je länger ne Ölkur einwirkt (auf trockenem Haar) die Wirkung desto besser ist. (Weil das Öl dann mehr Zeit zu spreiten hat).
Ich glaube schon dass Silikonöle eine wesentlich bessere Kriechfähigkeit haben als die meisten Pflanzenöle. siehe Feinmechanik. außerdem werden sie nicht ranzig, nur bringen sie allein keine Wirkstoffe mit. Es gibt in der Einzelheit da ja auch nochmal Unterschiede die sich nicht zuletzt in Wirkung und Preis bemerkbar machen. Wenn da sonst nix in der Kur drin ist als das allerbilligste Erdöl, was nicht optimal auf Haare abgestimmt ist sondern nur glibscht, dann kann da auch nix pflegen.
rabenschwinge

Re: Schuppenschicht Mythos

#24 Beitrag von rabenschwinge »

Hmm, ich hatte vorhin ein interessantes Gespräch mit meinem Deckel.

Inhaltlich ging es um poröse Oberflächen wie Hölzer, Horn, manches Steinarten aber auch um Haare, Nägel.

Und im Gegensatz dazu dann glatte Oberflächen wie Glas bspw, oder auch zwei Komponenten Lacke.

Poröse Oberflächen nehmen Feuchtigkeit aber auch Öle, Proteine auf, ganz einfach weil Ihre Oberfläche so beschaffen ist, dass etwas einziehen kann.

Je nach Dichte der Substanz kann das ganz schnell aber auch ganz langsam gehen.


Silis ummanteln eher, wie halt ein zwei Komponenten Lack ud sorgen dafür, dass nichts raus aber eben auch nichts reingeht.

Es bildet einen Film, der sehr widerstandsfähig ist und nicht einzieht. Einer der Gründe, weshalb es gern als Gleitmittel und als Anziehhilfe bei Latex-Kleidung eingesetzt wird. Aber auch zu dessen Schutz, denn Latex ölt man regelmäßig zur Pflege und zum Schutz gegen Alterung und Zersetzung mit Silikon ein.

Was durchaus auch zum Vertrocknen aber auch zum Verfall durch Osmose führen kann. Passiert beoi Holzbooten ganz gern mal, wenn man sie nicht ganz durchgetrocknet mit einem speziellen Lack behandelt, der Dichtigkeit bringen soll.... Das Holz rottet einem unter dem Lack weg durch Feuchtigkeit.
Zuletzt geändert von rabenschwinge am 01.02.2014, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.
Miimé

Re: Schuppenschicht Mythos

#25 Beitrag von Miimé »

Die Frage ist natürlich in dem Zasmmenhang nicht ganz uninteressant. Nur sind da ja auch dieverse Faktoren unheimlich schwer zu bestimmen. Ich habe z.B bei mir dass Gefühl die Haare sind zwar ummantelt, aber nicht komplett sonder wenn man so will, gitterartig. Ich benutze unmengen an bestimmten Silikonen, Sowohl wasser lösliche aber auch nicht wasserlösliche. Wobei ich bemerke dass die Haare trotzdem Arganöl etc. saufen wie Bolle. Ich glaube je poröser das Haar desto mehr Spielraum hat man da und das Pflanzenöl zum Ausgleich löst auch den Überschuss an Silikonöl an, sofern es das Wasser nicht bringt. Ich glaube um zu verrotten ist im inneren des Haares nicht genug Feuchtigkeit.
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Silberfischchen
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Re: Schuppenschicht Mythos

#26 Beitrag von Silberfischchen »

Silikonöl ist ja nicht gleich Silikonöl. Manche kriechen und manche lackieren.
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Emy
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Re: Schuppenschicht Mythos

#27 Beitrag von Emy »

Rabenschwinge =D>

Hikari, hier kannst Du schön nachlesen :)
http://www.thenaturalhavenbloom.com/p/academy.html
~ 1b Fii ~ 9cm ~ Klassiker+ ~ auf zum großen GS entspricht MO ~
~ blond mit anderer Farbe = sprich Silberlichter im sehr dunklen blond ~

-Sprüche Salomos - von Der Weisheit
Neige deine Ohren und höre die Worte von Weisen und nimm zu Herzen meine Lehre.
rabenschwinge

Re: Schuppenschicht Mythos

#28 Beitrag von rabenschwinge »

Bei Dimethicone handelt es sich um ein Silikonöl. Dieses künstliche Öl ist hautfremd und kann vom Körper nicht verarbeitet werden. Es hat zudem auch die Eigenschaft, dass es nicht einzieht, sondern einen Film auf der Haut erzeugt. Das sorgt kurzfristig für ein glattes Hautgefühl und kleine Fältchen werden tatsächlich mit Silikon “aufgefüllt”. Die Haut darunter kann aber nicht atmen und der Stoffwechsel wird verlangsamt, und damit die natürliche Regenerationskraft der Haut. Spätestens wenn das Silikon wieder abgespült wurde, bleibt die Haut zurück, die noch genauso strapaziert ist wie vorher. In diesem Zusammenhang würde ich nicht wirklich von “Pflege” für die Haut sprechen. Besonders in Nachtcremes hat Silikonöl nichts verloren, denn wann soll sich die Haut denn sonst regenerieren.
quelle hier: http://www.beyer-soehne.de/parabene-und ... ltsstoffe/

wird übrigens hier nochmals genauer erklärt:
http://www.healthindex.de/beauty/silikonshampoo.php
Miimé

Re: Schuppenschicht Mythos

#29 Beitrag von Miimé »

Sorry soll jetzt nicht blöd rüberkommen aber ich weiß nicht ob es da abschlissend was zu applaudieren gibt.

Ich denke die Debatte zwischen Silikonölen und natürlchen gestaltet sich ähnlich wie zwischen Kuh- und Sojamilch.
Die "wissenschaftlichen Erkenntnisse" fallen immer zugunsten der Industrie aus die dabei unterstüzt werde soll.
Ich persönlich komme mit einer Mischung aus beidem besten zurecht und habe auf solche missionierungs Reporte zuhauf gelesen.

Ist also nichts Neues. Plus es gibt nicht nur Dimethicone, was sicherlich ein Inhaltsstoff ist an dem man sich endlos hochziehen kann. Kokosöl ist ja auch nicht was für jedes Haar. Ich habe einfach Produkte gefunden die mir das gewünschte Ergebniss liefern und nur darauf kommt es an, ich werde auch in Zukunft nicht auf Silikonhaltige Produkte nicht verzichten. Künstlich heisst nicht uneffektiv oder gar schlecht. Medizin, die Menschen am Leben erhält ist auch "künstlich".

Edit: Ich habe gerade ein paar Seiten in diesem Blog geblättert und finde den ganz schön voreingenommen, da fehlt es an Recherche aber es wird geurteilt [-X
rabenschwinge

Re: Schuppenschicht Mythos

#30 Beitrag von rabenschwinge »

Hikari, ich schätze silis auch. Nur eben da, wo sie m.M.n. hingehören. Sprich in Gleitmitteln, Ölen für Hubwege bei Maschinen, als Dichtung, in Gummis.

Da sind sie super. Nur nicht in der Körper- und Haarpflege.
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