Da dieses Jahr einige Stücke mit einheimischen / europäischen Hölzern entstanden sind, möchte ich die hier mit der entsprechenden Info zu den Hölzern vorstellen (zT hatte ich sie schon im DIY Thread gezeigt).
Das Rohmaterial: Penblanks bzw. Brett (Lindenholz) von zuschnittholz.de
ganz links: Stab aus Räuchereiche
Beim „Räuchern“ mit Ammoniak bilden stabile organische komplexe Salze durch Reaktion mit Säuren, Harzen etc, wodurch das Holz auch geschmeidiger wird. Der Farbton ist dabei abhängig von der Menge der enthaltenen Gerbsäure im Holz. (
Wikipedia). Es ist sehr hartes Holz, beim Sägen hatte ich immer wieder das Gefühl, an einzelnen Fasern hängen zu bleiben. Aber es hat sich gelohnt: nach dem Schleifen (1000er Körnung) hat das Holz schon vor der Behandlung mit Öl geglänzt und war streichel-glatt, mit wunderschöner feiner Maserung. Räuchereiche ist für mich damit definitiv eine Option, sehr dunkles Holz aus europäischen Beständen zu bekommen!
2. von links: Olive (denke mal als europäisches Holz kann man das hier mit aufnehmen...)
wunderbar zu verarbeiten und ich will auf jeden Fall mehr davon – fest, aber nicht so hart dass die Bearbeitung wirklich Mühe macht. Durch die vielfältige Maserung sehr abwechslungsreich, allerdings können Stücke abplatzen (bei meinem Stab zweimal passiert).
Bei den Windungen des Stabs bin ich einfach der Maserung gefolgt. Auch hier wurde das Holz schon beim Schleifen mit feinem Schleifpapier (600 / 1000) richtig glatt.
2. von rechts: Lindenholz-Mond
Lindenholz war das weichste Holz, das ich mehrfach dieses Jahr für Monde verarbeitet habe. Die geringe Härte ist Vor- und Nachteil zugleich: Es ist leicht zu bearbeiten, auch Formen lassen sich einfach sägen oder raspeln. Durch die helle Farbe lässt es sich auch gut färben. Allerdings sind in weichem Holz auch viel schneller Fehler als in hartem, eine Kerbe ist da wenn man nur einmal die Säge verkantet und eine tiefe Furche gibt es wenn man nur einmal ungünstig mit der Raspel abrutscht. Auch die Oberfläche des fertigen Stücks habe ich nicht so glatt hinbekommen wie bei den härteren Hölzern. Für den Einstieg ist es definitiv empfehlenswert!
rechts: Stäbe aus Robinie, Esche und Nuss
Robinie: Das Holz ist unglaublich hart. Ein Vorteil, denn es lassen sich auch filigranere Details herausarbeiten und unerwünschte Kerben gibt es erst gar nicht, es passiert nicht so viel wenn man mal abrutscht. Der Nachteil ist, dass die Bearbeitung auch kraftaufwändiger wird. Mir sind beim sägen gleich drei Sägeblätter gerissen, das ist bei keinem anderen Stück passiert. Beim Feinschliff bin ich irgendwann freiwillig auf den Dremel umgestiegen, sonst mache ich alles was geht mit Raspel und Schleifpapier. Beim fertigen Stück wirkt das gelbliche Holz erstaunlich lebendig mit seiner feinen Maserung.
Esche: Eschenholz ist hart und ich fand es recht schwierig zu bearbeiten, denn das Frühholz und Spätholz der Esche unterscheiden sich deutlich in der Härte. Beim sägen und feilen hatte ich deshalb schnell Unregelmäßigkeiten im Holz. Dafür belohnt das fertige Stück mit wunderschöner feiner Maserung.
Nuss: Eines der dunkleren einheimischen Hölzer; hart, aber sehr gut zu bearbeiten und toll gemasert. Vor allem beim raspeln bin ich besser zurecht gekommen als bei vielen anderen Hölzern. Nach dem Schleifen wird auch dieses Holz leicht glänzend und glatt.