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Re: Haarfarbe und VORurteil
Verfasst: 11.02.2014, 09:33
von Kadabra
Ich hatte bei der Geburt schon recht lange fast schwarze Haare. Die Krankenschwestern haben mir die Haare zu einem Iro gebürstet und meine Mama verschwörerisch gefragt, ob sie denn im Sommer in Italien war

. War sie tatsächlich. Allerdings mit meinem Papa

Re: Haarfarbe und VORurteil
Verfasst: 11.02.2014, 09:48
von Bernstein
Bei der Geburt hatte ich ebenfalls fast schwarze Haare, die noch zusätzlich nach allen Richtungen abstanden.
Die fielen dann irgendwann aus und es kamen hellgoldblonde Löckchen zum Vorschein.
Welche dann wiederum im Laufe der Jahre deutlich nachdunkelten und wieder etwas glatter wurden.
Ab der Pubertät habe ich dann viel mit Farben und auswaschbaren Tönungen rum experimentiert;
mit blondierten Haaren war ich dann immer das "blonde Blödchen",
mit rotgefärbten Haaren war ich entweder die "Hexe" oder "Christiane F."

-> was wohl auf die kühlen Rottöne, die ich damals benutzte, zurückzuführen war.
In kalten Farben seh' ich nämlich wirklich abartig aus
Während knalliges Henna-Orangerot mir dann viele Jahre später immer sehr viele Komplimente eingebracht hat und viele sogar dachten, das sei meine Naturfarbe - weil sie so wunderbar mit meiner Haut und meinen grün-orangefarbenen Augen harmoniert.
Jetzt, mit eher goldbraunen Haaren, werde ich meist als "neutral" wahr genommen.
Re: Haarfarbe und VORurteil
Verfasst: 11.02.2014, 10:54
von Cocolin
Interessantes Thema! Ich fand mich selbst lange mit roten Haaren "interessanter" als mit meiner naturhaarfarbe, also eher ein Vorurteil über mich selber. Sonst habe ich Haarfarbenmäßig wirklich nichts in Erinnerung - eher wegen der Länge oder mit/ohne Pony.
Nur in meiner Zeit als Tourguide spielte die Farbe eine Rolle...ich habe einige Jahre in Irland gelebt und einen Sommer lang als Tourguide gearbeitet. Ich sehe aber überhaupt nicht irisch aus - deutsch aber wohl auch nicht. Von den Iren wurde ich, vor allem als ich noch die Naturhaarfarbe (irgendwas hellbraun-mixiges) hatte, wegen der Hautfarbe oft für eine Französin gehalten (merci beaucoup, das fand ich immer ein tolles Kompliment

). Aber die Touristen haben die besten Sprüche gebracht als ich meine Haare dann lang und rot getönt hatte. Du erzählst was über irische Geschichte, und die fragen: ob du was von irischen Kobolden erzählen kannst. Ob du auch Steptanzt? Ob du immer grüne Kleider trägst, weil das so gut zu den "naturroten" Haaren passt - und waren dann ultra geschockt, wenn ich gesagt habe, dass ich weder Irin bin, noch die Haare echt rot. Die Deutschen haben mich immer gefragt, woher ich so gut Deutsch kann. Teilweise gab es da so abstruse Diskussionen um mein Aussehen und meine mögliche Nationalität, dass ich es aufgegeben habe und so getan, als sei ich Irin, die Haarfarbe natur, und ich verbringe meine Freizeit damit an ländlichen Straßenkreuzungen mit Kobolden irische Tänze zu tanzen.
Oder, wenn sie gefragt haben, warum ich als Irin so dunkle Haut und keine Sommersprossen hätte und ich keine Lust auf Erklärungen, habe ich immer gesagt "I'm from the South" - das wurde fast durchgängig als Erklärung akzeptiert

Re: Haarfarbe und VORurteil
Verfasst: 11.02.2014, 11:28
von Donna Luna
Ich persönlich finde rote Haare superschön (mein Mann hat braunrote Haare, okay, inzwischen mit viel grau

). Was mich immer wundert ist, warum sich so viele Mädels ihre Haare rot färben, wenn es doch so oft Hänseleien gegenüber Rothaarigen gibt....
Re: Haarfarbe und VORurteil
Verfasst: 11.02.2014, 13:14
von *Kitty*
Was schön gefunden wird und worüber gelästert wird, hängt doch zum größten Teil davon ab, in welchen Kreisen man sich bewegt. In der Gruftiszene gelten blauschwarze, leuchtend rote oder auch teilweise bunte Haare und helle Haut als edel, sexy, elfenhaft, hexenhaft (im positiven Sinn), bei vielen anderen Menschen dagegen als kränklich, nuttig, ausgeflippt, düster, böse etc. Ich finde ja, jeder sollte sich so stylen, wie er sich wohlfühlt und auf Vorurteile nichts geben. Geschmäcker sind nun mal verschieden, jede Gesellschaft hat ihre eigenen Vorlieben und Vorurteile. Man kann sich nicht danach richten, was andere schön finden, man muß sich selbst treu sein.
Re: Haarfarbe und VORurteil
Verfasst: 11.02.2014, 13:32
von Donna Luna
Das sehe ich auch so, Kitty. Aber trotzdem sind wir doch alle ein bisschen anfällig für die Reaktionen unseres Umfeldes.
Aber letztlich sollte man sich natürlich primär selbst mögen mit seinem Aussehen. Und je älter man wird, desto einfacher wird das meines Erachtens.
Re: Haarfarbe und VORurteil
Verfasst: 11.02.2014, 13:36
von Silberfischchen
Deuce, ich denke, rothaarig ist bei Kindern ein Grund für Hänseleien, weil es in dem Alter selten ist. Und alles was selten ist, kann man aufspießen, um andere zu quälen. Zusätzlich kann man natürlich bei naturroten Kindern noch über helle Wimpern, Sommersprossen und weiße Haut herziehen. (die ich bis auf die Wimpern übrigens sehr süß und im entsprechenden Alter und mit passendem Chromosomensatz auch s*xy finde). In dem Alter wo gefärbt wird, gibt's dann gefärbte Vorbilder und rot wird damit häufig und schwupp, ist es nix mehr, was man zum quälen rauspicken kann.
Ab da wird dann auf anderen Besonderheiten rumgeritten, viel Busen, wenig Busen, groß, klein, kein Freund, geschiedene Eltern, ad libitum.
Re: Haarfarbe und VORurteil
Verfasst: 11.02.2014, 14:20
von Donna Luna
Klar, SF, aber auch die Beschränktesten unter den Hänslern müssten doch spätestens dann, wenn sie den schönsten Rotton beim dm aussuchen, merken, dass sie ihr eigenes Verhalten ad absurdum führen. Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass die wenigsten Menschen Rot wirklich hässlich finden...sonst gäbe es sicher nicht so viele Rottönungen in unseren Drogeriemarktregalen.
Und außerdem ist es erstaunlich, wieviele Literaturheldinnen und -helden rote Haare habe.
Re: Haarfarbe und VORurteil
Verfasst: 11.02.2014, 15:22
von Ms_Mittens
Cocolin
Ich musste grad echt aufpassen in der Arbeit nicht laut loszuprusten
Topic:
Habe meine NHF seit bestimmt 10 Jahren nimmer gesehen, aber mein Vater behauptet sie sind dunkelbraun ^^
Im Teenageralter hab ich mir sehr wenig Gedanken drum gemacht, wie meine Haarfarbe auf andere wirkt, von
daher kann ich nicht viel zur Wirkung von braunen Haaren sagen. Ich hatte sie zwischenzeitlich mal rot und aubgerine,
aber seit ich 16 bin färbe meine Haare eigentlich blau-schwarz. Mit der dazu passenden Klamottenfarbe schwarz
kann man sich ja denken was dabei rumgekommen ist ^^ Nieten und ähnliches taten ihr übriges dazu. Da wurde ich
mit dem passenden bösen Blick sehr wenig von Passanten oder so angesprochen, wenn dann eher von älteren Menschen.
Fand ich jetzt auch nicht so schlimm, bin eh eher eigenbrödlerisch veranlagt ^^ Habe aber bald vor meine Haare in einem
Kupferton zu färben, bin gespannt was dann passiert

Ich mag naturrote Haare übrigens sehr und würde alles dafür geben auch welche zu haben

Re: Haarfarbe und VORurteil
Verfasst: 11.02.2014, 20:07
von evalina
OT: Ich will rothaarige Kinder, da sagt dann wenigstens keiner mehr die wären vom Postboten

Re: Haarfarbe und VORurteil
Verfasst: 19.02.2014, 16:12
von alexiana
Naja, ich habe noch keine Farbe gesehen, die aussieht wie rote Naturhaarfarbe. Das sind immer künstliche Rottöne, die da gefärbt werden.
In natura sind das ja eher ins orange gehende Rottöne.
Re: Haarfarbe und VORurteil
Verfasst: 19.02.2014, 16:30
von Alma
Re: Haarfarbe und VORurteil
Verfasst: 20.02.2014, 19:35
von Dreamily

Zum Glück musste ich den noch nie hören... Aber so Sachen wie Kupferdach, Kürbis oder ''hast du dir deine Haare mit Karotten gefärbt?'' habe ich mir vor allem früher öfter gefallen lassen müssen

Mit der Zeit lernt man es zu ignorieren

Re: Haarfarbe und VORurteil
Verfasst: 20.02.2014, 19:39
von Morla
An unserer Schule gab es mal eine Lehrerin mit langen roten Locken, wohl aber gefärbt (glaube ich, damals hab ich darauf nicht geachtet). Bei uns Schülern hieß sie nur "Die Hexe"

Re: Haarfarbe und VORurteil
Verfasst: 20.02.2014, 20:47
von Silberfischchen

Wobei man das auch als Kompliment sehen kann.